Max-Planck-Institut fur Physik
(Werner-Heisenberg-Institut)
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Kategorie:
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Forschungseinrichtung
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Trager:
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Max-Planck-Gesellschaft
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Rechtsform des Tragers:
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Eingetragener Verein
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Sitz des Tragers:
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Berlin
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Standort der Einrichtung:
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Garching bei Munchen
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Art der Forschung:
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Grundlagenforschung
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Facher:
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Naturwissenschaften
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Fachgebiete:
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Physik
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Grundfinanzierung:
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Bund (50 %), Lander (50 %)
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Leitung:
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Direktorium, Geschaftsfuhrender Direktor:
Dieter Lust
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Mitarbeiter:
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ca. 330 (Feb. 2019)
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Homepage:
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www.mpp.mpg.de
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Das
Max-Planck-Institut fur Physik
(MPP) ist eine außeruniversitare
Forschungseinrichtung
unter der Tragerschaft der
Max-Planck-Gesellschaft
(MPG) und hat seinen Sitz in
Garching bei Munchen
. Das Institut betreibt in erster Linie
Grundlagenforschung
im Fach der
Naturwissenschaften
auf dem Gebiet der experimentellen und theoretischen
Elementarteilchenphysik
mit Verbindungen zu
Astrophysik
,
Kosmologie
und
Vielteilchenphysik
. Der vollstandige Name des Instituts lautet
Max-Planck-Institut fur Physik (Werner-Heisenberg-Institut)
.
Das Institut wurde am 1. Oktober 1917 als
Kaiser-Wilhelm-Institut fur Physik
in
Berlin
gegrundet, mit
Albert Einstein
als Vorsitzendem eines Direktoriums bestehend aus
Fritz Haber
,
Walther Nernst
und
Max Planck
. Bei der Grundung besaß das Institut weder ein Gebaude noch einen eigenen Mitarbeiterstamm. Zunachst bestand lediglich ein
Kuratorium
, das bei der Verwaltung eines Budget zur Unterstutzung von experimentellen und spater auch theoretischen Forschungsarbeiten half, die an anderen Instituten durchgefuhrt wurden.
Der Plan von 1929 unter
Max von Laue
, Vizedirektor seit 1922, ein Institut fur theoretische Physik einzurichten, wurde nicht verwirklicht. Nachdem Einstein 1933 zuruckgetreten war, vereinbarte 1935 die
Rockefeller-Stiftung
mit der Regierung des
Dritten Reiches
, in
Berlin-Dahlem
ein Institut zu errichten. Im Jahr 1938 wurde das Institutsgebaude des
Kaiser-Wilhelm-Instituts fur Physik
eingeweiht und war mit modernen Geraten fur
Kern-
und
Tieftemperaturphysik
ausgestattet.
Als 1940 damit begonnen wurde, das geheime
Uranprojekt
einzurichten (das Institut war 1939 bis 1942 dem Heereswaffenamt unterstellt), verließ der
niederlandische
Direktor
Peter Debye
das Institut und emigrierte in die
USA
.
Im Juli 1942 wurde
Werner Heisenberg
als Direktor berufen. Heisenberg erweiterte das Forschungsprogramm um die Gebiete kosmische Strahlung und Elementarteilchenphysik. Wahrend des
Zweiten Weltkrieges
wurde das Institut 1943 teilweise nach
Hechingen
evakuiert. Kurz vor Kriegsende 1945 stand Heisenberg kurz davor, dort mit dem
Forschungsreaktor Haigerloch
erstmals einen
Kernreaktor
in den
kritischen Zustand
zu bringen.
Die Ausstattung des Dahlemer Instituts wurde nach Kriegsende
demontiert
und als
Reparationsleistung
in die
Sowjetunion
verbracht. Heisenberg, von Laue und mehrere ihrer Mitarbeiter gerieten in britische Kriegsgefangenschaft und wurden im Rahmen der
Operation Epsilon
in
Farm Hall
interniert.
Bereits 1946 kehrten Heisenberg und von Laue nach
Gottingen
zuruck, wo sie ihr Institut unter dem Namen
Max-Planck-Institut fur Physik
wieder eroffnen durften. Das Forschungsprogramm umfasste Physik der
kosmischen Strahlung
, Elementarteilchenphysik, Teilgebiete der Kernphysik, Astrophysik und
Plasmaphysik
. Es gab eine Abteilung fur theoretische Physik (Leitung
Carl Friedrich von Weizsacker
) und fur experimentelle Physik (Leitung
Karl Wirtz
, der von 1946 bis 1957 am Institut war).
Im September 1958 wurde das Institut an einen Standort im Munchner Norden verlegt und zum
Max-Planck-Institut fur Physik und Astrophysik
erweitert, mit Werner Heisenberg und
Ludwig Biermann
als Ko-Direktoren. Das Institutsgebaude wurde nach den Planen des Architekten
Sep Ruf
errichtet. Die Tochterinstitute fur
Plasmaphysik
und
extraterrestrische Physik
gingen 1960 bzw. 1963 aus dem Institut hervor. Beide Institute wurden in Garching bei Munchen angesiedelt. 1979 zog der Teilbereich ?Astrophysik“ ebenfalls nach Garching um. Im April 1991 wurde das MPI fur Physik und Astrophysik in drei selbstandige Max-Planck-Institute aufgespalten: das Max-Planck-Institut fur Physik, das
Max-Planck-Institut fur Astrophysik
und in das
Max-Planck-Institut fur extraterrestrische Physik
.
Am Max-Planck-Institut fur Physik und Astrophysik befasste sich Heisenberg mit seinem Assistenten
Hans-Peter Durr
(1978 bis 1980 und 1987 bis 1992 geschaftsfuhrender Direktor) vor allem mit der Entwicklung seiner nichtlinearen Spinor-Feldtheorie der Elementarteilchen. Wahrend sich diese Entwicklung als wenig erfolgreich erwies, zog das Institut bedeutende Theoretiker wie
Kurt Symanzik
,
Harry Lehmann
,
Wolfhart Zimmermann
(sie entwickelten in Gottingen 1955 den LSZ-Formalismus) und
Tullio Regge
an. Unter
Heinz Billing
wurden in den 1970er Jahren bedeutende Pionierarbeiten uber
Gravitationswellendetektoren
geleistet.
Ende 2023 zog das Institut in einen Neubau am
Hochschul- und Forschungszentrum Garching
, da die notwendigen baulichen Erneuerungen (Sanierungen, Brandschutz, Erweiterungen) im Altbau am Fohringer Ringer nicht zu realisieren waren. Das Institut befindet sich nunmehr auf dem Campus des
Max-Planck Instituts fur Plasmaphysik
, auch das
MPI fur extraterrestrische Physik
und das
MPI fur Astrophysik
liegen in unmittelbarer Nachbarschaft. Damit sind Stamm- und Tochterinstitute wieder an einem Standort vereint.
[1]
[2]
[3]
Der Entwurf des Neubaus stammt vom Munchner Architekturburo Brechensbauer Weinhart + Partner Architekten.
[4]
Beim Umzug wurden circa 350 Stellen umgezogen.
Das Max-Planck-Institut fur Physik (MPP) beschaftigt sich hauptsachlich mit den fundamentalen Bestandteilen der Materie, ihren Wechselwirkungen und ihrer Rolle in der Astrophysik und Kosmologie.
Schwerpunkte der theoretischen Arbeiten sind die
Feldtheorie
der
starken Wechselwirkung
,
phanomenologische
Studien der Hochenergiephysik (die Abteilung Phanomenologie wurde 2002 gegrundet mit
Wolfgang Hollik
als Leiter, heute werden diese Arbeiten von
Giulia Zanderighi
fortgefuhrt). Zudem untersuchen die Forschenden mogliche Erweiterungen des
Standardmodells
der Elementarteilchenphysik und der mathematischen Grundlagen der
Quantentheorie
, z. B.
Stringtheorie
, etabliert 2003 mit Berufung von Dieter Lust. Die Abteilung um
Gia Dvali
erforscht u. a. die Quantensubstruktur Schwarzer Locher und kosmologischer Raumzeiten. Weitere Arbeiten befassen sich mit offenen Fragen der Astroteilchenphysik.
Die experimentellen Arbeiten umfassen Beteiligungen an internationalen
Kollaborationen
an
Teilchenbeschleunigern
sowie diese erganzende Nicht-Beschleuniger-Experimente zur Teilchen- und Astroteilchenphysik. Das Institut ist unter anderem beteiligt am
ATLAS
-Experiment am
Large Hadron Collider
des
CERN
(ab 1999 unter Siegfried Bethke, seit Oktober 2022 unter Marumi Kado) und am
MAGIC-Teleskop
zur Beobachtung hochenergetischer
Gammastrahlung kosmischen Ursprungs
(das erste Teleskop ab 2003, das zweite ab 2009). Zudem arbeiten Wissenschaftler des Instituts an mehreren Experimenten im unterirdischen
Gran-Sasso-Versuchslabor
: Die Experimente
CRESST
(Beteiligung seit 1996) und COSINUS
[5]
(im Aufbau) befassen sich mit dem Nachweis von Dunkle-Materie-Teilchen. Das LEGEND
[6]
-Experiment (seit Ende 2020), Nachfolger von
GERDA
, sucht nach neutrinolosen
Doppel-Betazerfallen
. Daruber hinaus wirkt das MPP beim Aufbau des
Cherenkov Telescope Array
(CTA) mit. Ab 2008 ist das Institut am
Belle-II-Experiment
beteiligt.
Neben Betrieb und Datenanalyse an bereits existierenden Experimenten erforscht das MPP im Projekt
AWAKE
[7]
ab 2012 neuartige Methoden zur Teilchenbeschleunigung: In einem
Plasma
wird eine geladene Welle erzeugt, auf der sich Elektronen auf kurze Distanzen beschleunigen lassen. Mit dem geplanten
MADMAX
-Experiment
[8]
(ab 2016) wollen Wissenschaftler ein bisher rein hypothetisches Teilchen, das
Axion
, nachweisen.
Anfang 2019 waren insgesamt etwa 330 Mitarbeiter am Institut tatig, darunter etwa 105 Wissenschaftler sowie 110 Nachwuchs- und Gastwissenschaftler.
Das Institut verfugt uber technische Fachabteilungen mit eigenen Ausbildungswerkstatten zur Entwicklung und zum Bau von experimenteller Messelektronik sowie zur Planung und Konstruktion der Experimentaufbauten.
Das Max-Planck-Institut fur Physik betreibt gemeinsam mit der
LMU Munchen
und der
TU Munchen
die
International Max Planck Research School
on Elementary Particle Physics
. Eine IMPRS ist ein englischsprachiges
Doktorandenprogramm
, das eine strukturierte Promotion ermoglicht. Sprecherin der IMPRS ist
Giulia Zanderighi
.
[9]
Seit der Emeritierung Werner Heisenbergs Ende 1970 wird das Institut von einem Direktorium geleitet.
Leon Van Hove
,
Hans-Peter Durr
,
Norbert Schmitz
,
Ulrich Stierlin
,
Gerd Buschhorn
,
Leo Stodolsky
,
Wolfhart Zimmermann
,
Julius Wess
,
Friedrich Dydak
,
Volker Soergel
waren die Direktoren des Instituts.
Das derzeitige Direktorium (Stand 2022) besteht aus
Siegfried Bethke
(Emeritierung 31. Dezember 2022),
Allen Caldwell
,
Gia Dvali
(auch Dwali),
Johannes Henn
, Marumi Kado
[10]
,
Dieter Lust
,
Masahiro Teshima
sowie
Giulia Zanderighi
.
Bedeutende Mitarbeiter (soweit nicht schon oben erwahnt) waren:
- Max-Planck-Gesellschaft (Hrsg.):
Max-Planck-Institut fur Physik.
Reihe: Berichte und Mitteilungen der Max-Planck-Gesellschaft, Heft 1993/1,
ISSN
0341-7778
.
- Horst Kant
:
Max-Planck-Institut fur Physik, Berlin ? Munchen
, in:
Denkorte. Max-Planck-Gesellschaft und Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. Bruche und Kontinuitaten
, Sandstein-Verlag, Dresden 2011,
ISBN 978-3-942422-01-7
, S. 316?323.
- ↑
Mutter Physik kommt nach Garching
. In:
Munchner Merkur
. 1. Marz 2017 (
merkur.de
[abgerufen am 27. Juni 2017]).
- ↑
Gudrun Passarge Garching:
Ein Haus fur Einsteins Erben
. In:
sueddeutsche.de
. 3. Marz 2017,
ISSN
0174-4917
(
sueddeutsche.de
[abgerufen am 27. Juni 2017]).
- ↑
Offentliche Ausschreibung Munchen 2015 Institutsneubau, Max-Planck-Institut fur Physik in Garching, Leistung fur die Fachplanung Laborplanung gemaß § 53-58 HOAI 2013. 2015-05-16.
Abgerufen am 27. Juni 2017
.
- ↑
Neubau | Max Planck Institut fur Physik.
Abgerufen am 29. Mai 2020
.
- ↑
COSINUS: Test des DAMA-Experiments | Max Planck Institut fur Physik.
Abgerufen am 7. Oktober 2022
.
- ↑
Fohringer Ring 6 80805 Munchen, +49 89 32354-0, +49 89 3226-704, Info@mpp.mpg.de:
Endgultige Ergebnisse und Abschied vom GERDA-Experiment.
Abgerufen am 7. Oktober 2022
(deutsch).
- ↑
AWAKE
-Website des MPP
- ↑
MADMAX
-Website des MPP
- ↑
IMPRS-Promotionsstudium
mpp.mpg.de
- ↑
Marumi Kado ist neuer Direktor am Max-Planck-Institut fur Physik.
Abgerufen am 7. Oktober 2022
.
48.2625
11.671111111111
Koordinaten:
48° 15′ 45″
N
,
11° 40′ 16″
O