Marie Elisabeth von Holstein-Gottorf
(*
21. Marz
1678
in
Hamburg
; †
17. Juli
1755
in
Quedlinburg
) war von 1718 bis 1755
Abtissin
des reichsunmittelbaren und freiweltlichen
Stifts Quedlinburg
.
Marie Elisabeth war die jungste Tochter des Herzogs
Christian Albrecht
von
Schleswig-Holstein-Gottorf
(1641?1695) und dessen Frau
Friederike Amalie
(1649?1704), Tochter des Konigs
Friedrich III.
von Danemark.
Nach dem Tod ihres Vaters begleitete sie ihre Mutter auf deren Witwensitz, das
Kieler Schloss
.
Im Jahr 1718 wurde Marie Elisabeth zur 37. Abtissin von Quedlinburg gewahlt, nachdem bereits seit 1704 vor allem das Konigreich England versucht hatte, ihre Wahl gegen
Preußen
durchzusetzen. Das wahrend der
Sedisvakanz
durch
Aurora von Konigsmarck
gefuhrte Stift wahlte zwar Marie Elisabeth mehrfach, doch scheiterte ihre Amtseinfuhrung bis 1718 an den Protesten Preußens und der fehlenden Bestatigung der Wahl durch den Kaiser.
Unter Marie Elisabeth erfolgte ein umfangreicher Aus- und Umbau des Stiftsschlosses und der Reprasentationsraume. Ihre Amtszeit war gepragt von territorialen Auseinandersetzungen mit Konig
Friedrich Wilhelm I.
von Preußen, in denen sich Marie Elisabeth vergeblich an den Kaiser wandte.
Am 23. September 1745 erhielt sie durch Zarin
Elisabeth
den
Orden der Heiligen Katharina
.
Die Abtissin wurde in der Furstengruft der Stiftskirche
St. Servatius
bestattet. Von der Krypta fuhrt eine Treppe in die so genannte Furstengruft, deren Raumklima dazu beitragt, Leichen zu mumifizieren. Dort befinden sich neben dem Sarg
Aurora von Konigsmarcks
auch die Sarge der Abtissinnen
Anna II. zu Stolberg
und
Anna III. zu Stolberg
-Wernigerode.
- H. Lorenz:
Werdegang von Stift und Stadt Quedlinburg.
Quedlinburg 1922.
- B. Feicke:
Zwei Aktenstucke des Reichsstiftes Quedlinburg aus dem 18. Jahrhundert
, in: Harz-Zs. (54/55) 2002/2003 (ersch. 2004), S. 187?200, bes. 187?191, 194?196.