Mara Brankovi?

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Mara Brankovi? ( serbisch - kyrillisch Мара Бранкови? , auch Mara Hatun , Despina Hatun , Amerissa ; * um 1416 ; † 14. September 1487 in Je?evo , Osmanisches Reich , heute in Nordgriechenland) [1] war eine serbische Prinzessin aus dem Adelsgeschlecht Brankovi? . Sie fungierte als Vermittlerin zwischen dem Osmanischen Reich , Serbien, dem Konigreich Ungarn , Ragusa und Venedig .

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Mara war eine Tochter des serbischen Despoten đurađ Brankovi? und dessen Frau Jerina (Irene, geborene Kantakuzenos , um 1400?1457). Sie heiratete im Jahr 1436 Murad II. , den Sultan des Osmanischen Reiches.

Aus der Ehe mit dem turkischen Sultan gingen keine Kinder hervor, sie hatte jedoch ein gutes Verhaltnis zu ihrem Stiefsohn, Mehmed II. , dem sie, nach dem Tod ihres Ehegatten, in politischen Fragen oft mit Ratschlagen zur Seite stand. Als ihr Ehemann im Jahr 1451 verstorben war, kehrte sie nach Serbien zuruck und rief 1469 ihre Schwester Katharina zu sich, die ihre Position in Mazedonien und beim serbischen Adel starkte. Brankovi? schlug ein Heiratsangebot des byzantinischen Kaisers Konstantins XI. Palaiologos [2] ebenso aus, wie den 1454 Versuch ihres Vaters fur sie eine Verbindung mit dem tschechischen Soldnerfuhrer Jan Jiskra von Brandeis zu arrangieren. Durch den innerfamiliaren Machtkampf um den serbischen Thron beschloss sie mit ihrem Bruder Grgur Brankovi? und ihrem Onkel Thomas Kantakuzenos ins Osmanische Reich uberzusiedeln. Mehmed II. wies ihr die Landereien um Je?evo und eine Residenz bei Serres (Nord-Griechenland) zu. [3] Die Reste des ehemaligen Wehrturms sind heute noch erhalten. Hier versammelte sie byzantinische und serbische Adlige und Kunstler um sich und stellte Urkunden aus und gab Briefe heraus. Des Weiteren war sie fur ihre Patronats- und Wohltatigkeitshandlungen bekannt. [4] Mara Brankovi? wird auch mit der Wiederaufbau des Rila-Klosters und die Umbettung der Reliquien des Heiligen Iwan Rilski aus der mittelalterliche bulgarischen Hauptstadt Tarnovgrad in Verbindung gebracht. Die Prozession selbst und ihre Rolle wurden vom Zeitzeugen von Mara, Wladislaw Gramatik in seinem Разказ за пренасяне мощите на св. Иван Рилски в Рилския манастир ‚Erzahlung uber Umbettung der Reliquien des hl. Iwan von Rila in das Rila-Kloster‘ beschrieben. [5]

Im Krieg zwischen dem Osmanischen Reich und der Republik Venedig 1463?1479, spielten sie eine bedeutende Rolle als Vermittlerin und wurden von beiden Seiten fur diplomatische Missionen eingesetzt. Sie begleitete 1471 personlich einen venezianischen Botschafter zu Verhandlungen mit dem Sultan, außerdem blieb sie einflussreich bei den Fuhrern der orthodoxen Kirche , wie auch beim Nachfolger Mehmeds II., Sultan Bayezid II. Nach der Schlacht bei Vaslui 1475 im Furstentum Moldau bemerkte sie, dass die Schlacht eine der großten Niederlagen fur das bis dahin scheinbar unbesiegbare Osmanische Reich war.

Auf einem Miniaturportrat ihrer Familie aus dem Jahr 1429 soll sie als elfjahriges Madchen neben ihren Geschwistern und ihren Eltern abgebildet sein. Nach anderen Angaben soll sie die Tochter der Schwester des Johannes Komnenos aus der ersten Ehe ihres Vaters gewesen und schon um das Jahr 1412 geboren sein. [1]

Sie vermachte den Klostern Hilandar und Agiou Pavlou ihren gesamten Besitz [4] , der osmanischer Sultan Bayezid II. ubergab sie jedoch einem Waqf aus Konstantinopel. [6]

Familie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Brankovi? hatte mehrere Geschwister:

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Donald MacGillivray Nicol: Mara Brankovi? of Serbia, Sultanina . In: The Byzantine lady : ten portraits, 1250?1500 . Cambridge University Press, Cambridge / New York 1996, ISBN 978-0-521-57623-9 , S.   110?119 (englisch, Textarchiv ? Internet Archive – Leseprobe).
  • Aleksandar Foti?: Осам векова Хиландара: Истори?а, духовни живот, к?ижевност, уметност и архитектура . САНУ, Београд 2000, Despina Mara Brankovi? and Chilandar: Between the Desired and the Possible, S.   93?100 (englisch, academia.edu ).
  • Mihailo St. Popovi?: Mara Brankovi?: Е ine Frau zwischen dem christlichen und dem islamischen Kulturkreise im 15. Jahrhundert . Franz Philipp Rutzen, Wiesbaden 2010 ( academia.edu ).

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. a b Donald MacGillivray Nicol : Mara Brankovi? of Serbia, Sultanina . In: The Byzantine lady : ten portraits, 1250?1500 . Cambridge University Press, Cambridge / New York 1996, ISBN 978-0-521-57623-9 , S.   110?119 (englisch, Textarchiv ? Internet Archive – Leseprobe).
  2. Jennifer Lawler: Encyclopedia of women in the Middle Ages . McFarland, Jefferson, N. C. 2001, ISBN 0-7864-1119-8 , S.   104?105 ( Textarchiv ? Internet Archive – Laesprobe).
  3. Gunter Prinzing: Mihailo Popovi?: Mara Brankovi?. Eine Frau zwischen dem christlichen und dem islamischen Kulturkreis im 15. Jahrhundert. In: Jahrbucher fur Geschichte Osteuropas. Heft 4, 2011 (Rezension, recensio.net ).
  4. a b S. Tomin: Mihailo S. Popovi?: Mara Brankovi?. Eine Frau zwischen dem christlichen und dem islamischen Kulturkreis im 15. Jahrhundert …. In: Byzantinische Zeitschrift. Band 109, Heft 1, 2015, S. 264?270 (Rezension, Textarchiv ? Internet Archive ).
  5. Wladislaw Gramatik: Разказ за пренасяне мощите на св. Иван Рилски в Рилския манастир (aus dem Bulg. Erzahlung uber die Umbettung der Reliquien des hl. Iwan von Rila in das Rila-Kloster). In: Literaturportal slovoto.bg. Abgerufen am 19. September 2023 (bulgarisch).
  6. Popovi?, M.: Mara Brankovi?: eine Frau zwischen dem christlichen und dem islamischen Kulturkreis im 15. Jahrhundert , Mainz, 2010, S. 122?127.