In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen:
Der Begriff erlebte als Fachterminus einen steilen Aufstieg in den 1960er Jahren. Der Artikel gibt leider gar keine Informationen daruber, welcher geistigen Stromung dieser Aufstieg zu verdanken ist. Wer hat den Begriff gepragt, wer hat ihn popular gemacht und welches theoretische Fundament liegt dem Sprachgebrauch zugrunde? Auch
Erziehung
ist gezielte Einflussnahme und entspricht damit den hier gegebenen Definitionskriterien von Manipulation, wird in der Padagogik aber nicht als Manipulation eingestuft. Welche Art von Einflussnahme und welche Tater- und Opfergruppen hatten die Erfinder des Begriffs in erster Linie im Sinn und wo kann man das nachlesen?
Hilf der Wikipedia, indem du sie
recherchierst
und
einfugst
.
Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit
Belegen
(beispielsweise
Einzelnachweisen
) ausgestattet. Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden. Bitte hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und
gute Belege einfugst.
Der Begriff
Manipulation
bedeutet heute meist die gezielte und verdeckte
Einflussnahme
, bezeichnet also samtliche Prozesse, welche auf eine Steuerung des Erlebens und Verhaltens von Einzelnen und Gruppen zielen und diesen verborgen bleiben sollen, damit der
Propaganda
verwandt.
[1]
[2]
Eine besondere Bedeutung besitzt der Begriff in der Psychologie fur die Methode der
experimentellen Manipulation
. In seiner ursprunglichen Bedeutung ?Handgriff“ steht Manipulation in der
manuellen Medizin
fur eine Reihe von mit der Hand durchgefuhrten Techniken, die dem Losen einer
Blockierung
dienen.
Das Wort setzt sich zusammen aus
lateinisch
manus
?Hand‘ und
plere
?fullen‘; wortlich ?eine Handvoll (haben), etwas in der Hand haben‘. Im ubertragenen Sinne bedeutet Manipulation
Handgriff
, Kunstgriff. Im Sinne von ?Handhabung“ wird er in der Technik verwendet. Der
Brockhaus
von 1809 verweist beim Stichwort
Manipulation
lediglich auf den
Magnetismus
.
[3]
Etwa 100 Jahre spater beschreibt
Meyers Konversationslexikon
eine Manipulation als
kunstgerechte[n] Gebrauch der Hande; dann allgemein soviel wie Geschaftskniff
.
[4]
Die
Krunitz-Enzyklopadie
gibt dem Begriff einen großeren Raum, beschrankt sich aber auch fast ausschließlich auf den handgrifflichen Aspekt:
?Insbesondere heißt Manipulation aber die Bearbeitung, Beruhrung und Streichung eines Korpers mit der Hand, um heilsame Veranderungen in demselben zu bewirken. Von den Wirkungen der sanfteren Manipulation, so wie es bey dem vor einigen Jahren so beruchtigten Magnetisieren angewendet wurde…. Von dem derberen Manipuliren, welches besonders die Turken bey ihren Badern zur Starkung der Muskeln anwenden, ist im…Leibesubungen gehandelt.“
[5]
1985 heißt es in
Knaurs Worterbuch
dann, Manipulation sei entweder ?ein Gerat etc. geschickt handhaben“ oder auch ?etwas oder jemanden in die gewunschte Richtung lenken; beeinflussen; steuern.“
[6]
Als Manipulation von Menschen wird die Einflussnahme bezeichnet, bei welcher die Annahme einer Meinung, Ware oder Dienstleistung durch die Zielperson zu einem Nachteil fur diese fuhren kann. Von unsittlicher Manipulation spricht man, wenn der Versuch zu
uberreden
oder uberzeugen bei dem Beeinflussten okonomischen und/oder sittlichen Schaden verursacht.
Wer Unterlegenheitsgefuhle, mangelndes Selbstvertrauen oder
Angst
hat, lasst sich leichter
tauschen
, ist leicht manipulierbar. Die Manipulation von Menschen verfolgt Ziele und dient dazu, andere Menschen hinsichtlich ihres Verhaltens zu beeinflussen. Der Begriff der Manipulation ist in diesem Kontext negativ besetzt und durch Verschleierung der Intention gekennzeichnet. Wird eine Beeinflussung offen angestrebt oder erreicht, handelt es sich um Kommunikation zur Uberredung oder Uberzeugung. Manipulierte Menschen handeln nicht aus eigenen Einsichten oder Uberzeugungen, sondern
fremdbestimmt
. Die angestrebte Lenkung durch gezielte Beeinflussung von außen erzeugt beim Erkennen zumeist negative
Emotionen
, da der Manipulierte mehr oder weniger zum bloßen Ausfuhrenden des Manipulierenden gemacht wird und nur nach dessen Vorstellungen reagieren soll. Auch in der Kommunikation kann
Sprachmanipulation
ausgeubt werden, zum Beispiel durch die
Fragetechnik
.
Als
Mind-Security
kann die organisierte Vorbeugung von Menschen oder Organisationen gegenuber Manipulation bezeichnet werden. Auch
Aufklarung
und
Emanzipation
sind gegen verschiedene Arten von Manipulation gerichtet. Spricht man von einer gewollten Veranderung auch seitens der Zielperson, wird eher von Lernen oder Entwicklung gesprochen (
Erziehung
). In der
Informationssicherheit
wird die Manipulation von Menschen zum Zweck der unerlaubten Gewinnung von Informationen auch unter dem Begriff
Social Engineering
diskutiert.
Mitunter wird die These vertreten (unter anderem im
Neuro-Linguistischen Programmieren
), dass Menschen einander manipulierten, sobald sie miteinander kommunizieren. Es gibt verschiedene Auspragungen in Form und Starke. Die minimale Manipulation bestehe bereits darin, den anderen zum Zuhoren zu bewegen. Dies gilt somit nicht nur fur zielgerichtete
Kommunikation
, sondern auch fur einfache Unterhaltungen. Jeder manipuliere somit jederzeit jeden Anderen, mit dem er zu tun hat (vergleiche auch Walther G. Pinecoke). Auch im einfachen
Kommunikationsmodell
hat der Sender eine Absicht, die er erreichen oder durchsetzen will. Selbst der augenscheinlich Manipulierte sorge eigentlich erst mit seiner Haltung dafur, dass der Manipulierende sich so verhalt. Er manipuliere in diesem Sinne den eigentlich (objektiv / subjektiv) als aktiv gesehenen Manipulator (devot / dominant). Wer Manipulation zulasse, gestalte sie anders. Manipulation ware also eine alltagliche Vorgehensweise und stelle lediglich Beeinflussung dar und sei demnach nicht negativ zu bewerten. Erst der Zweck und die Eindringlichkeit der Manipulation, zum Beispiel in Form einer Botschaft der Konsumwerbung, konne eine Wertung ermoglichen. Der Soziologe
Herbert Marcuse
war einer der scharfsten Kritiker von Werbemanipulation, die seiner Ansicht nach den Menschen vollig eindimensional auf Konsumverhalten hin
konditioniert
.
Wie schwer sich im Alltag kommunikative Praktiken zur Beeinflussung der bewussten Entscheidung (Uberzeugung) und kommunikative Praktiken zur Ausnutzung von Willensschwache oder eingeschrankter
Entscheidungsfahigkeit
abgrenzen lassen, wird besonders deutlich im stationaren
Einzelhandel
. Fast jeder
Handelsbetrieb
setzt eine Fulle von psychostrategischen und -taktischen Maßnahmen ein, die beim Kunden zumindest Interesse wecken, moglichst jedoch eine
Kaufentscheidung
auslosen sollen, gleichgultig, ob sie bewusst wahrgenommen werden oder unbewusst wirken. Sie konnen auf samtliche Sinnesorgane gerichtet sein. Die
Handelspsychologie
sichtet und ordnet die Vielfalt der Beeinflussungsmoglichkeiten. Sie reichen von Sortiment, Personalverhalten und Ladenatmosphare uber Wegelenkung der Kunden, Bodenbelag, Platzierung, Regalfullung oder Preisoptik bis hin zu Hintergrundmusik, Duftnoten oder Degustationen. Werden etwa im Supermarkt Sußigkeiten und Spielwaren in der Regal-Buckzone (der Blick- und Griffzone der Kinder) oder in der Kassenzone (?Quengelware“) platziert, wird leicht der Vorwurf der Manipulation laut. Denselben Kritikern ist meist nicht bewusst, dass Deckenhanger, Regalstopper, bewusst eingebaute Grifflucken im Regal und tausend andere Maßnahmen ebenso beeinflussen wollen. Von schadlicher, unlauterer Manipulation kann jedoch nur dann gesprochen werden, wenn im Einzelfall der Wille eines Kunden ausgeschaltet wird oder wenn Kunden zum Kauf veranlasst werden, die selbst keine freie Willensentscheidung treffen konnen (Kinder, geistig Behinderte, demente Menschen). Weder gereicht dem mundigen Kunden, der ? angeregt durch auffallige Platzierung ? spontan einen Reisewecker kauft, sein
Spontankauf
zum Nachteil noch ist seine Kaufentscheidung irrational.
Befurworter manipulativer Praktiken ? zum Beispiel aus den Bereichen
Vertrieb
,
Werbung
und
Propaganda
? halten den Vorwurf von Unfairness und die Gefahr von
Machtmissbrauch
fur vernachlassigbar. Es sei ein Vorurteil, gegen das die Manipulation zu kampfen hat. Manipulation sei ein naturliches menschliches Verhalten.
Demgegenuber wird eingewendet, dass die Wahl der Mittel fur eine Wertung bedeutsam ist. Eine Manipulation, die auf gezielter Tauschung beruht, sei problematisch. Im negativen Sinn bedeutet Manipulation zum Beispiel die Verminderung der
Handlungsfreiheit
beziehungsweise
Kontrolle
des Opfers beziehungsweise seitens des Taters eine Wahl unfairer, intransparenter oder tauschender Mittel, welche eine Gegenwehr erschweren. Oft wird negativ von Manipulation gesprochen, sobald sich jemand als Opfer einer Manipulation betrachtet.
Aufgeklartheit und Unmundigkeit stehen in Bezug auf die Manipulierbarkeit in einem Kontrast zueinander. Die alltagliche Anwendung von Manipulation unterscheidet sich dabei nicht sehr von Formen professioneller Beeinflussung von Menschen. Letztere birgt jedoch die Gefahr von
Machtmissbrauch
.
Haufig ist manipulatives Verhalten Teil von
Personlichkeitsstorungen
.
?Keine Emotion beraubt den Geist so vollstandig von seinen Moglichkeiten zu handeln und zu denken wie die Angst.“
?Die Sprache ist dem Menschen gegeben, um seine Gedanken zu verbergen.“
?Das Fehlen sichtbarer Gewalt erlaubt der Manipulation, sich als jene Freiheit auszugeben, die sie entzieht.“
- Hellmuth Benesch
, Walther Schmandt:
Manipulation und wie man ihr entkommt
. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 1981,
ISBN 3-596-23310-0
(Fischer-Taschenbucher 3310).
- Edward Bernays
:
Propaganda
.
Horace Liveright, New York 1928. Neuauflage: Ig Publishing, Brooklyn N.Y. 2005,
ISBN 0-9703125-9-8
. (Deutsch von Patrick Schnur, orange-press, Freiburg i. Br. 2007, deutsche Erstausgabe,
ISBN 978-3-936086-35-5
).
- Gerhard Bliersbach:
?Schon, daß Sie hier sind!“ Die heimlichen Botschaften der TV-Unterhaltung
. Beltz, Weinheim 1990,
ISBN 3-407-30529-X
.
- Noam Chomsky
:
Media Control. Wie Medien uns manipulieren
. Europa Verlag Hamburg, 2003,
ISBN 3-203-76015-0
.
- Robert B. Cialdini:
Die Psychologie des Uberzeugens
. 5. Auflage. Verlag Hans Huber, 2007,
ISBN 978-3-456-84478-7
.
- Lydia Lange:
Einfluss durch Tauschung
. Centaurus-Verlag, Herbolzheim 2006,
ISBN 3-8255-0630-4
.
- Robert V. Levine
:
Die große Verfuhrung. Psychologie der Manipulation
. Piper, Munchen / Zurich 2003,
ISBN 3-492-04539-1
,
S.
376
(englisch:
The Power of Persuasion: How We’re Bought and Sold
. 2003. Ubersetzt von Christa Broermann, 4. Auflage ebenda 2007).
- Vance Oakley Packard
:
Die geheimen Verfuhrer. Der Griff nach dem Unbewussten in Jedermann
. ECON-Verlag, Dusseldorf 1992,
ISBN 3-430-17325-6
.
- Hans-Otto Schenk:
Psychologie im Handel. Entscheidungsgrundlagen fur das Handelsmarketing.
2. Auflage. Oldenbourg-Verlag, Munchen-Wien 2007,
ISBN 978-3-486-58379-3
.
- Arthur Schopenhauer
:
Eristische Dialektik oder Die Kunst, Recht zu behalten. In 38 Kunstgriffen dargestellt
. Haffmans Verlag, 1995,
ISBN 3-458-33358-4
(
projekt-gutenberg.org
[abgerufen am 24. Juni 2020]).
- Stefan Strecker:
Muster der Verfuhrung
. seros, 2001,
ISBN 3-8311-0183-3
.
- Johannes Wiele:
Fuhrungskunst und Manipulation.
In: Lutz Becker, Johannes Ehrhardt, Walter Gora (Hrsg.):
Fuhrungspraxis und Fuhrungskultur
. Symposion, 2007,
ISBN 978-3-936608-96-0
.
- Simon Wolf:
Manipulative Techniken.
In:
Gert Ueding
(Hrsg.):
Historisches Worterbuch der Rhetorik
.
Band 10. WBG, Darmstadt, 2011, Sp. 632?649.
Ratgeber
- Erich Brendl:
Clever manipulieren. Die Kunst, sich geschickt und erfolgreich durchzusetzen
. 2. Auflage. Gabler, 2004,
ISBN 3-409-21716-9
.
- Patricia Staniek:
Mein Wille geschehe - Macht und Manipulation entschlusseln
. 1. Auflage. Goldegg Verlag, 2017,
ISBN 978-3-903090-83-5
.
- Josef Kirschner
:
Manipulieren, aber richtig
. Droemer Knaur, 1999,
ISBN 3-426-82295-4
.
- Rupert Lay:
Wie man sich Feinde schafft
. Econ Verlag, 1994,
ISBN 3-430-15938-5
.
- H. Ryborz:
Die Kunst zu uberzeugen
. Goldmann Verlag, 1981,
ISBN 3-442-10963-9
.
- Rainer Sachse:
Wie manipuliere ich meinen Partner ? aber richtig
. Klett-Cotta, 2007,
ISBN 978-3-608-94478-5
.
- Benedikt Ahlfeld:
Manipulations-Methoden: Erfolgreiche Gesprachsfuhrung, Mittel der Rhetorik und Schutz vor gezielter Beeinflussung
. SuccessBooks, 2012,
ISBN 978-3-8482-0207-2
.
- A. Edmuller, T. Wilhelm:
Manipulationstechniken, Erkennen und abwehren
. 3. Auflage. Rudolf Haufe Verlag, 2006,
ISBN 3-448-04963-8
.
- Noah J. Goldstein, Steve J. Martin, Robert B. Cialdini:
YES! 50 Scientifically Proven Ways to Be Persuasive
. Free Press, 2008,
ISBN 978-1-4165-7096-7
.
- Robert Greene:
Power. Die 48 Gesetze der Macht
. dtv, 2001,
ISBN 3-423-36248-0
.
- Claudia Grotzebach:
Vorsicht! Manipulation
. Cornelson Verlag, Berlin 2007,
ISBN 978-3-589-23401-1
.
- ↑
Manipulation.
Abgerufen am 29. April 2024
.
- ↑
Christiane Toyka-Seid, Gerd Schneider:
Manipulation.
In:
Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn 2024.
Bundeszentrale fur politische Bildung, 2024,
abgerufen am 29. April 2024
.
- ↑
Die
Manipulation
. In:
Brockhaus
(Hrsg.):
Conversations-Lexikon oder kurzgefaßtes Handworterbuch
. 1. Auflage.
Band
3
:
M?Q
. Kunst- und Industrie-Comptoir, Amsterdam 1809,
S.
53
(
Digitalisat.
zeno.org
).
- ↑
Manipulation
. In:
Meyers Großes Konversations-Lexikon
. 6. Auflage.
Band
13
:
Lyrik?Mitterwurzer
. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1908,
S.
227
(
Digitalisat.
zeno.org
).
- ↑
Kruenitz:
Manipulation
.
Universitat Trier.
- ↑
Das deutsche Worterbuch
. Knaur, 1985,
S.
643
.