MS-DOS
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Startbildschirm von MS-DOS 6.22
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Entwickler
|
Microsoft
(ursprunglich
SCP
/
Tim Paterson
)
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Lizenz(en)
|
EULA
(
proprietar
) und
teilweise
MIT-Lizenz
(
frei
)
[1]
[2]
[3]
|
Erstveroff.
|
12. August 1981
|
Akt.
Version
|
8.01
vom
14. September 2000
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Kernel
|
monolithisch
(
Assembler
)
|
Abstammung
|
QDOS/
86-DOS
?
PC DOS
(lizenziert fur IBM)
?
MS-DOS
|
Architektur(en)
|
IBM PC
(
x86
ab
8086
/
8088
)
|
Chronik
|
QDOS/86-DOS bis 1.14
PC DOS
1.0
PC-DOS 1.1/MS-DOS 1.25
MS-DOS bis 6.22
MS-DOS 7.0 bis 8.0 (mit
Windows
)
|
Sprache(n)
|
hauptsachlich
Englisch
und u. a. (teilweise)
Deutsch
|
www.microsoft.com
|
MS-DOS
, kurz fur
M
icro
s
oft
D
isk
O
perating
S
ystem
,
ist Microsofts erstes
Betriebssystem
fur
x86
-
PCs
und das Referenzsystem fur
PC-kompatibles DOS
. Das von
IBM
fur den
IBM PC
vertriebene
PC DOS
entspricht bis Version 6 MS-DOS der jeweils gleichen Version. Die erste Version von MS-DOS und PC DOS geht auf
Tim Paterson
zuruck, der es ursprunglich unter dem Namen
QDOS
entwickelt hatte.
[4]
Es wurde ursprunglich fur den
Intel
-Prozessor
8086
/
8088
entwickelt und war in den spaten 1980er und fruhen 1990er Jahren das dominierende Betriebssystem fur Einzelplatzrechner.
Oft steht MS-DOS als
Plattform
und
Spieleplattform
fur
Programme
und
Computerspiele
der spaten 1980er und 1990er Jahre, obwohl diese auch auf anderen
kompatiblen DOS-Versionen
laufen. Mit Emulatoren dieser Plattform wie beispielsweise
DOSBox
konnen DOS-Programme und sog.
DOS-Spiele
auch auf vielen modernen (mit MS-DOS grundsatzlich inkompatiblen) Systemen weiterhin verwendet werden. Außerdem existieren
binarkompatible
Betriebssysteme als
Disk Operating System
(z. B.
FreeDOS
), um MS-DOS-Programme auszufuhren, wenn man keine MS-DOS Lizenz besitzt.
Eine angepasste Version von MS-DOS 6.22 wurde von Microsoft als
MS-DOS Embedded
bis Ende 2015 vertrieben
[5]
und u. a. fur zeitkritische Anwendungen,
Startmedien
(Bootdisketten) oder fur Anwendungen, die direkten Zugriff auf die Hardware erfordern, vor allem in
Embedded Systems
eingesetzt, wobei das Basissystem meist von den Herstellern z. B. um
grafische Benutzeroberflachen
erweitert wurde.
Die fruheren
Windows
-Versionen 1.0 bis 3.11 (
Windows 3.x
) wurden von DOS aus gestartet und waren somit kein eigenstandiges Betriebssystem.
Windows-9x
-Versionen, das sind
Windows 95
(4.0),
98
(4.1) und
ME
(4.9), bringen ein eigenes MS-DOS als Basis mit, sind jedoch in gleicher Weise darauf angewiesen. Erst
Windows NT
und die darauf basierenden Microsoft-Betriebssysteme bauen nicht mehr auf MS-DOS auf, konnen dadurch allerdings DOS-Software fur den
IBM-PC-kompatiblen Computer
nur mit Einschrankungen ausfuhren.
Die
Eingabeaufforderung
bei MS-DOS ahnelt der des
Kommandozeileninterpreters
cmd.exe
der
NT-basierenden Windowssysteme
. Bis zur erganzenden Einfuhrung der
DOS Shell
in MS-DOS 4.0 war diese Eingabeaufforderung die alleinige, zentrale Benutzeroberflache des Betriebssystems, von der aus Dateien und Gerate verwaltet sowie Dienstprogramme und Anwendungsprogramme gestartet wurden.
Die Geschichte, die letztendlich zur Entwicklung des spateren MS-DOS fuhrte, begann bereits im Herbst 1978, als der Programmierer und
Hardware
-Entwickler
Tim Paterson
beim Unternehmen
Seattle Computer Products
(SCP) mit der Entwicklung einer
CPU-Einsteckkarte
fur den damals verbreiteten
S-100-Bus
begann.
In der zweiten Halfte der 1970er Jahre war der S-100-Bus eine Art Quasi-Standard zum Aufbau erweiterbarer Rechnersysteme, die damals zumeist unter dem Betriebssystem
CP/M
betrieben wurden. Statt der damals in S-100-Systemen verbreiteten 8-Bit-CPUs
Zilog Z80
,
Intel 8085
oder
Intel 8080
verwendete Paterson die neue 16-Bit-CPU
Intel 8086
, die erst 1978 von
Intel
vorgestellt wurde und die spater auch die Geschichte der IBM-kompatiblen PCs pragen sollte.
Die Entwicklungsarbeiten an dieser CPU-Einsteckkarte begann Paterson im Herbst 1978, nachdem er im Juni zuvor ein Seminar uber die gerade vorgestellte CPU bei Intel besucht hatte. Im Juni 1979 hatte Paterson schließlich einen lauffahigen Prototypen der CPU-Einsteckkarte sowie einen
Assembler
und einen
Maschinensprachemonitor
, den 8086-Monitor, entwickelt. Er trat an
Microsoft
heran, um deren erst kurz zuvor fertiggestellten 8086-
BASIC
-
Interpreter
auf seiner neuen Hardware lauffahig zu machen. Noch im Juni 1979 diente auf der
National Computer Conference
in
New York
ein S-100-System mit Patersons Einsteckkarte Microsoft als Demonstrationssystem fur das neue BASIC-86.
Als
Seattle Computer Products
Ende 1979 schließlich mit der Auslieferung der 8086-Einsteckkarte begann, war neben ein paar Entwicklungswerkzeugen und dem 8086-Monitor gegen Aufpreis auch Microsofts BASIC-86 fur die neue Einsteckkarte verfugbar. Doch ein Betriebssystem, wie es mit CP/M fur die 8-Bit-CPU-Einsteckkarten fur den S-100-Bus verfugbar war, gab es fur die neue 16-Bit-CPU-Einsteckkarte noch nicht. Und obwohl ? nach Patersons Aussagen ?
Digital Research
im Sommer 1979 die 8086-Version von CP/M fur Dezember 1979 in Aussicht gestellt haben soll, war
CP/M-86
? wie das Betriebssystem schließlich spater heißen sollte ? zur angekundigten Zeit noch nicht in Sicht.
Als
CP/M-86
im April 1980 immer noch nicht verfugbar war, begann Paterson schließlich mit der Entwicklung eines eigenen Betriebssystems, das spater zu
MS-DOS
werden sollte. Unter dem Namen
QDOS
(
Quick and Dirty Operating System,
frei ubersetzt: ?schnell und unsauber programmiertes Betriebssystem“) wurde es im August 1980 in Version 0.1 veroffentlicht und zusammen mit der 8086-CPU-Einsteckkarte ausgeliefert. Die Systemaufrufe von QDOS orientierten sich sehr stark an denen von
CP/M
, was einerseits zwar die Portierung bestehender CP/M-Programme erleichterte, andererseits aber ? viele Jahre spater ? zu gerichtlichen Auseinandersetzungen zwischen
Digital Research
und
Microsoft
fuhrte.
Seattle Computer Products
bewarb QDOS mit dieser ?CP/M-Kompatibilitat“ und der ausgelieferten Software, die beispielsweise das Einlesen von Dateien im CP/M-Format oder weitgehend automatisierte Konvertierung von Z80- in 8086-
Quelltext
ermoglichen sollte.
Beim Versionsstand 0.3 wurde QDOS im Dezember 1980 in
86-DOS
umbenannt.
Zu dieser Zeit hatte Microsoft QDOS bereits lizenziert und arbeitete im Auftrag von
IBM
mit Hochdruck an der Portierung der Version 0.3 auf einen fruhen Prototypen des
IBM PC
. Das Ergebnis wurde IBM als
Microsoft Disk Operating System 1.0
(kurz MS-DOS) zur Evaluierung vorgelegt. Das Projekt soll zu dieser Zeit so geheim gewesen sein, dass selbst Paterson, der Microsoft als Lizenznehmer immerhin bei der Portierung behilflich war, den Prototyp nicht zu Gesicht bekam. Die Version 1.0 von MS-DOS wurde nie veroffentlicht.
Im April 1981 hatte 86-DOS den Versionsstand 1.0 erreicht. Ab Mai 1981 arbeitete Tim Paterson fur Microsoft. Am 27. Juli 1981 kaufte Microsoft schließlich alle Rechte an 86-DOS und entwickelte es fortan unter dem Namen MS-DOS weiter.
[6]
Was spater als
PC DOS
1.0 mit dem ersten IBM PC ausgeliefert wurde, war eine durch IBM fehlerbereinigte Version von MS-DOS 1.14.
Obwohl auch das bei 8-Bit-Rechnern der spaten 1970er Jahre sehr beliebte Betriebssystem
CP/M
in einer weiterentwickelten Version als
CP/M-86
fur den IBM PC verfugbar war, setzte sich IBMs PC DOS als Standardbetriebssystem durch. Als einer der Hauptgrunde dafur wird der deutlich geringere Preis von PC DOS vermutet.
Ein weiterer großer Vorteil fur die Akzeptanz soll der geringe Portierungsaufwand bestehender CP/M-2.2-Software auf MS-DOS gewesen sein. Wahrend sich Tim Paterson bei der Entwicklung von QDOS vorwiegend an den Systemaufrufen von CP/M 2.2 orientierte und somit sehr kompatibel blieb, stellte CP/M-86 dagegen eine Weiterentwicklung von CP/M dar, die mit einigen tiefergehenden Veranderungen im Bereich der Anwendungsschnittstelle einherging. Viele Programme, die bereits unter CP/M liefen, waren deshalb sehr schnell auch unter MS-DOS verfugbar. Gleiches galt fur Neuentwicklungen, so auch im Jahr 1982 mit
Microsoft Multiplan
, das in den ersten beiden Versionen bereits fur CP/M wie auch fur MS-DOS verfugbar war. Zahlreiche weitere Plattformen sollten folgen.
Daruber hinaus sehr forderlich war das Vorhandensein eines in wichtigen Teilen deutlich leistungsfahigeren
Dateisystems
namens
FAT
in MS-DOS. Dieses Dateisystem war ursprunglich in einer 8-bittigen Variante bereits 1977 von Microsoft als Dateisystem fur das Paket
Standalone Disk BASIC-80
fur einen
NCR
-Rechner entwickelt worden. 1979 wurde es auch ein Bestandteil von
Standalone Disk BASIC-86,
als dieses auf die 8086-CPU-Einsteckkarte von
Seattle Computer Products
angepasst worden war, nicht zuletzt, weil die fraglichen S-100-Systeme in der Regel bereits mit Diskettenlaufwerken ausgeliefert wurden.
Basierend auf dieser konzeptionellen Grundlage passte Tim Paterson das FAT-Dateisystem im Juli 1980 fur seine Bedurfnisse an, indem er die Anzahl der FATs von drei auf zwei reduzierte, die Breite der Eintrage von 8 auf 12 Bit erweiterte, die Verzeichnistabelle zwischen der FAT und dem Datenbereich anordnete, die Bedeutung einiger reservierter Cluster-Werte umwidmete und das vormalige 6.3-Namensschema zwecks CP/M-API-Kompatibilitat auf 8.3 Zeichen erweiterte. Im Februar 1981 wurden mit 86-DOS 0.42 auch die Verzeichniseintrage von 16 Bytes auf 32 Bytes vergroßert, und die Fruhform des FAT12-Dateisystems war geboren, aufgrund abweichender logischer Geometrien jedoch immer noch in einem Format, das von spateren MS-DOS- und PC DOS-Versionen nicht gelesen werden kann.
Um Probleme mit den neu aufkommenden
Festplatten
zu umgehen, integrierte Microsoft in der Version 2 Konzepte aus
Xenix
, einem
Unix
-Abkommling von Microsoft. Die ubernommenen Konzepte ermoglichten hauptsachlich ein
hierarchisches Dateisystem
? mit anderen Worten, die heute selbstverstandlichen
Unterverzeichnisse
und damit eine
Verzeichnisstruktur
? und ein
Treiberkonzept
fur block- und zeichenorientierte
Gerate
.
MS-DOS 2.0 erhielt Unterstutzung fur
Stapelverarbeitungsdatein
(?Batch-Dateien“,
Dateiendung
.BAT
): die Kontrollstrukturen konnten ursprunglich nur anhand von
GOTO
-
Sprunganweisungen
ausgefuhrt werden;
IF
und
FOR
kamen erst mit Version 3.3 dazu.
Die Version 3 enthalt Erweiterungen, um uber ein
Netzwerk
Daten von entfernten Rechnern nutzen zu konnen (
LAN
-Manager). Mit der Version 3.2 werden erstmals 3,5-
Zoll
-
Diskettenlaufwerke
und entsprechende 720-kB-
Disketten
unterstutzt, 1,44-MB-Disketten ab der Version 3.3.
Bei der Version 4 wurde im Wesentlichen die Begrenzung der
Festplatten
-Kapazitat von rund 32 MB pro
logischem Laufwerk
angehoben. Zur Arbeitserleichterung wurde die
DOS Shell
(auch MS-DOS-
Shell
; wegen des Dateinamens
DOSSHELL.EXE
oft als ?DOSShell“ bezeichnet) als
Oberflache
eingefuhrt.
Version 5 ist die letzte Version, die von Microsoft und IBM gemeinsam weiterentwickelt wurde, sodass bis MS-DOS 5.0 und IBM DOS 5.0 beide DOS-Varianten nahezu identisch sind. Die Version bringt ein verbessertes Speichermanagement, mit dem es moglich ist, Teile des Betriebssystems und
speicherresidente
TSR-Programme
in den
Upper-Memory-Bereich
, dem Speicherblock zwischen 640 kB und 1 MB, zu verlagern. Dadurch kann Anwendungen mehr Hauptspeicher, der architekturbedingt auf 640 kB
konventionellen Speicher
begrenzt ist, zur Verfugung gestellt werden. Voraussetzung dafur ist ein Rechner mit einem
286er
-
Prozessor
. Auch die maximale Große von logischen Laufwerken wurde auf 2 GB erhoht. Ansonsten enthalt die Version hauptsachlich Erleichterungen bei der Benutzerfuhrung. Dazu gehorten etwa eine erweiterte DOS Shell, ein neuer
Editor
(als modernen Ersatz fur
EDLIN
),
QBasic
(als Ersatz fur
GW-BASIC
) und eine Online-Hilfe.
In der Version 6 wurden neben diversen Detailverbesserungen der bestehenden Konzepte und dem Hinzufugen verschiedener Fremdprodukte keine wesentlichen Veranderungen mehr vorgenommen. Erwahnenswert ist
DoubleSpace
(spater
DriveSpace
), mit dem es moglich wurde, Daten ohne zusatzliche Maßnahmen komprimiert auf der Festplatte zu speichern und damit auf Kosten der Geschwindigkeit und Datensicherheit bis zu 50 Prozent Festplattenspeicher zu sparen. Zudem wurde in der
CONFIG.SYS
ein Menu eingefuhrt, was verschiedene Konfigurationen, die vom Benutzer beim Bootvorgang ausgewahlt werden konnen, ermoglicht.
MSCDEX
wird bereits mitgeliefert, womit das Betriebssystem fur die CD-ROM-Unterstutzung vorbereitet ist, wenn ein passender Treiber fur das jeweilige Laufwerk geladen wird.
Die Veroffentlichung von weiteren Versionen (MS-DOS 7.00/7.10 und 8.00) erfolgte nur noch in Kombination (Bundle) mit dem grafischen
Protected-Mode
-Betriebssystem
Windows 9x
. Eine substantielle Verbesserung des Systems selbst fand nicht mehr statt bzw. wurde weitgehend durch Verbesserungen im uberlagerten Windows-System abgedeckt. Die wahrscheinlich wichtigste Verbesserung war die Einfuhrung von
FAT32
mit MS-DOS 7.10 (ab
Windows 95
OSR2). MS-DOS wurde in seiner Bedeutung vor allem auf ein Hilfsmittel beim Boot-Vorgang, als Wartungsplattform und als
Skript
-
Interpreter
reduziert.
Im Jahr 2014 wurden die
Quelltexte
der Versionen 1.25 und 2.0 dem
Computer History Museum
als Spende ubergeben,
[7]
weiterhin 2018 unter die
MIT-Lizenz
gestellt und auf
GitHub
veroffentlicht,
[8]
was sie zu
freier
Open-Source
-Software macht. Auch das Computer History Museum veroffentlichte diese ?zum Verstandnis, wie sich Software von primitiven Wurzeln zu einem entscheidenden Teil unserer Zivilisation entwickelt hat“.
[9]
[10]
Die Entwicklung begann zwar bei Seattle Computer, wurde aber bereits mit der Umbenennung in 86-DOS durch Microsoft beeinflusst: Die Ergebnisse wurden IBM als Prototypen von PC DOS vorgestellt.
Version
|
Veroffentlichung
|
Anmerkungen
|
Altere Version; nicht mehr unterstutzt:
QDOS 0.1
|
August 1980
|
erste Version fur eine
S-100-Bus
-CPU-Einsteckkarte mit 8086-Prozessor von
Seattle Computer Products;
kennt bereits
FAT
|
Altere Version; nicht mehr unterstutzt:
QDOS 0.2
|
August 1980
|
weitgehend identisch mit Version 0.1, erganzt um den ?provisorischen“ Zeileneditor
EDLIN
, der eigentlich nur als Ubergangslosung gedacht war
|
Altere Version; nicht mehr unterstutzt:
86-DOS 0.3
|
Dezember 1980
|
Umbenennung in 86-DOS; mit dieser Version begann Microsoft die Portierung auf den IBM PC; das Ergebnis wurde IBM als MS-DOS 1.0 zur Evaluierung angeboten; eine offizielle Version 1.0 von MS-DOS hat es nie gegeben
|
Altere Version; nicht mehr unterstutzt:
86-DOS 1.0
|
April 1981
|
PC DOS 1.0 bereits sehr ahnlich
|
Altere Version; nicht mehr unterstutzt:
86-DOS 1.14
|
Juli 1981
|
Microsoft kauft fur 50.000 US$ alle Rechte an 86-DOS (und erhalt 80.000 US$ von IBM fur MS-DOS und MS-BASIC); von nun an findet die Weiterentwicklung (zunachst nur Microsoft-intern) unter dem Namen ?MS-DOS“ statt; die erste von Microsoft veroffentlichte Version wird erst MS-DOS 1.25 sein
|
Legende:
Alte Version
Altere Version; noch unterstutzt
Aktuelle Version
Aktuelle Vorabversion
Zukunftige Version
|
Da Microsoft das Betriebssystem an IBM lizenzierte, war das anfangliche Ziel der Entwicklung PC DOS in Version 1.0. Fur die vollstandige Auflistung von PC DOS siehe
dessen Versionsgeschichte
.
Version
|
Veroffentlichung
|
Anmerkungen
|
Altere Version; nicht mehr unterstutzt:
PC DOS 1.0
|
12. August 1981
|
initiale Version fur den ersten
IBM PC
; einseitige 160-KB-Disketten; nie offiziell unter dem Namen ?MS-DOS“ erschienen
|
Altere Version; nicht mehr unterstutzt:
PC DOS 1.1
|
Mai 1982
|
doppelseitige Disketten mit 320 KB; kleine Fehlerbereinigungen; entspricht MS-DOS 1.25
|
Legende:
Alte Version
Altere Version; noch unterstutzt
Aktuelle Version
Aktuelle Vorabversion
Zukunftige Version
|
Ab MS-DOS 1.25 hat Microsoft das Betriebssystem auch unter dem eigenen Namen verkauft. Das lizenzierte PC DOS entspricht ab Version 2.0 und bis Version 6 im Wesentlichen derselben Version von MS-DOS.
Version
|
Veroffentlichung
|
Anmerkungen
|
Altere Version; nicht mehr unterstutzt:
MS-DOS 1.25
|
August 1982
|
erste MS-DOS-Version, die auch unter dem Namen ?MS-DOS“ an weitere Hersteller neben IBM verkauft wurde; entspricht PC DOS 1.1
|
Altere Version; nicht mehr unterstutzt:
MS-DOS 2.0
|
Marz 1983
|
Version fur den
IBM PC XT
mit 10-MB-Festplatte und 360-KB-Diskettenlaufwerk(e); in weiten Teilen neu geschrieben; Unterverzeichnisse; ladbare Geratetreiber
|
Altere Version; nicht mehr unterstutzt:
MS-DOS 2.01
|
Oktober 1983
|
OEM-Version
fur
Wang
; erstmals werden internationale Zeichensatze unterstutzt
|
Altere Version; nicht mehr unterstutzt:
MS-DOS 2.05
|
|
OEM-Version fur den
DEC
Rainbow 100
; keine Unterstutzung fur internationale Zeichensatze
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Altere Version; nicht mehr unterstutzt:
MS-DOS 2.1
|
Oktober 1983
|
Version fur
IBM PCjr
und den
IBM PC-Portable
; keine Unterstutzung fur internationale Zeichensatze
|
Altere Version; nicht mehr unterstutzt:
MS-DOS 2.11
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Oktober 1983
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Zusammenfuhrung aller modellspezifischen 2.x-Versionen, Unterstutzung internationaler Zeichensatze (entgegen der nicht erteilten Zustimmung durch IBM); hauptsachlich auf Wunsch der OEM-Partner entwickelt, wurde damit zur ?MS-DOS-Schlusselversion“; spater kam ein Toshiba DOS 2.11 (1987) auf den Markt, welches 720 kB-Diskettenlaufwerke unterstutzt und in manchen Laptops fest im
ROM
eingebaut ist
|
Altere Version; nicht mehr unterstutzt:
MS-DOS 3.0
|
August 1984
|
Version fur
IBM PC/AT
; HD-Disketten mit 1,2 MB; Festplatten mit bis zu 32 MB pro Partition bei maximal vier Partitionen pro Festplatte.
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Altere Version; nicht mehr unterstutzt:
MS-DOS 3.1
|
Marz 1985
|
erstmals mit Netzwerkunterstutzung; Speichernutzung oberhalb 640 kB
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Altere Version; nicht mehr unterstutzt:
MS-DOS 3.2
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Dezember 1985
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Unterstutzung fur 3,5-Zoll-Disketten mit 720 KB
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Altere Version; nicht mehr unterstutzt:
MS-DOS 3.21
|
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OEM-Version fur Grid
|
Altere Version; nicht mehr unterstutzt:
MS-DOS 4.0
|
1986
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M/T MS-DOS 4.0 - eine spezielle Variante, die fur einige OEMs entwickelt wurde. Unterstutzte Multitasking. Auch als ?
European
MS-DOS 4.0“ bezeichnet.
[11]
|
Altere Version; nicht mehr unterstutzt:
MS-DOS 3.3
|
April 1987
|
Unterstutzung fur IBMs neue
PS/2-Baureihe
und erstmals 3,5-Zoll-Disketten mit 1,44 MB
|
Altere Version; nicht mehr unterstutzt:
MS-DOS 3.30
|
|
OEM-Version fur das
Commodore
Amiga
A1060 Sidecar
, auch bekannt als ?Bridgeboard“; 2 Disketten enthalten MS-DOS, die dritte Diskette enthalt die speziellen Programme fur die Bridgeboards.
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Altere Version; nicht mehr unterstutzt:
MS-DOS 3.31
|
1988
|
OEM-Version fur
Compaq
; unterstutzt bereits Festplattenpartitionen mit mehr als 32 MB
|
Altere Version; nicht mehr unterstutzt:
MS-DOS 4.0
|
Juli 1988
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erste
MS-DOS-Shell
;
EMS-Speicher
-Unterstutzung ohne spezielle EMS-Steckkarte fur i386 und hoher; Festplattenpartitionen mit mehr als 32 MB; wurde wegen schwerwiegender Fehler bald wieder vom Markt genommen und durch Version 4.01 ersetzt
|
Altere Version; nicht mehr unterstutzt:
MS-DOS 4.01
|
November 1988
|
fehlerbereinigte Version von MS-DOS 4.0
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Altere Version; nicht mehr unterstutzt:
MS-DOS 5.00
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Juni 1991
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verbessertes Speichermanagement (
XMS
-
DOS-Extender
); integrierte Befehlszeilenhilfe mit dem
Parameter
/?
bei den meisten Programmen, Online-Hilfe; verbesserter
DOS-Editor
mit
QBasic
-Interpreter; verbesserte MS-DOS-Shell; Undelete-Funktion; Der Linker
LINK.EXE
ist kein Bestandteil mehr von MS-DOS.
[12]
[13]
|
Altere Version; nicht mehr unterstutzt:
MS-DOS 5.00a
|
November 1991
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fehlerbereinigte Version von MS-DOS 5.00
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Altere Version; nicht mehr unterstutzt:
MS-DOS 6.00
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Marz 1993
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Virenschutz;
Festplatten-Defragmentierung
; automatisierte Speicheroptimierung; Backup; Online-Datenkomprimierung; Datenubertragung uber serielle und parallele Schnittstelle; Boot-Menu fur unterschiedliche Systemkonfigurationen; erstmals Unterstutzung fur CD-ROM-Laufwerke im Lieferumfang (generischer Treiber
MSCDEX
, benotigt aber zusatzlich einen Geratetreiber); Mit
DELTREE
gab es erstmals die Moglichkeit ein Verzeichnis mit seinen Unterverzeichnissen und Dateien zu loschen.
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Altere Version; nicht mehr unterstutzt:
MS-DOS 6.20
|
November 1993
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Verbesserte Online-Datentragerkomprimierung; automatische Korrektur von Datentragerfehlern, die
DOS Shell
und einige andere Zusatze wurden aus der Hauptinstallation entfernt und nur noch auf einer vierten Diskette mitgeliefert, die von Hand nachtraglich installiert werden musste. Mit
SCANDISK
gab es ein besseres Programm als
CHKDSK
zur Reparatur von Partitionen und dem Scannen von Festplatten auf Fehlern.
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Altere Version; nicht mehr unterstutzt:
MS-DOS 6.21
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Marz 1994
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Online-Datentragerkomprimierung wegen Patentverletzung auf Anweisung eines Gerichts entfernt.
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Altere Version; nicht mehr unterstutzt:
MS-DOS 6.22
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April 1994
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letzte eigenstandige MS-DOS-Version; neu entwickelte Online-Datentragerkompression.
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Altere Version; nicht mehr unterstutzt:
MS-DOS 7.00
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September 1995
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MS-DOS ist nun ein Teil des Lieferumfangs von
Windows 95
und kein separat erwerbbares Betriebssystem mehr. Windows 95 verwendet DOS zwar als Unterbau, DOS ist aber nach wie vor auch ohne Windows lauffahig. Erstmalig unterstutzt der DOS-
Festplattentreiber
lange Dateinamen (englisch
Long File Name
oder
LFN
), nutzbar ist die Funktion aber nicht unter DOS, sondern nur wahrend der Windows-Sitzung.
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Altere Version; nicht mehr unterstutzt:
MS-DOS 7.10
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August 1996
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In Windows 95B bis
Windows 98 ?Zweite Ausgabe“ (98SE, fur
Second Edition
)
zusatzlich mit neuem Dateisystem
FAT32
fur Partitionen uber 2 GB; leistungsfahigstes MS-DOS.
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Altere Version; nicht mehr unterstutzt:
MS-DOS 8.00
|
September 2000
|
MS-DOS ist ? laut Microsoft ? integraler Bestandteil von
Windows Me
und nicht mehr eigenstandig lauffahig. Obwohl Windows Me keine Moglichkeit mehr bietet, nur MS-DOS zu starten, lassen sich dennoch alle erforderlichen Komponenten fur ein eigenstandiges DOS-Betriebssystem extrahieren.
MS-DOS 8.00 weist keinerlei nennenswerte Verbesserungen, dafur aber einige Ruckentwicklungen im Vergleich zu MS-DOS 7.10 auf.
Es kommt ansonsten bei allen von Windows ab
XP
bis inklusive
10
erzeugten Startdisketten zum Einsatz, welche mittels ?Formatieren“ ? ?MS-DOS-Startdiskette“ erstellt werden. Dabei handelt es sich offensichtlich um ein
Abbild
, da jeweils eine englische Version derselben Startdiskette, mit Seriennummer (
englisch
Volume ID
)
2A87-6CE1
, erzeugt wird.
|
Legende:
Alte Version
Altere Version; noch unterstutzt
Aktuelle Version
Aktuelle Vorabversion
Zukunftige Version
|
Bei der Einfuhrung neuer Intel-Prozessoren wurde von Intel immer darauf geachtet, dass die Prozessoren beim Start in einem Modus laufen, der sich kompatibel zu einem 8088-/8086-Prozessor verhalt. Dieser Modus wird
Real Mode
genannt und ist bei allen
x86-Prozessoren
inklusive
64-Bit-x86
-Prozessoren enthalten (
Abwartskompatibilitat
).
Im Real Mode kann maximal 1
MiB
Adressraum
verwendet werden. Durch die Aufteilung des Adressraums in normalen Speicher fur das Betriebssystem inklusive der darauf laufenden Anwenderprogramme und reservierten Adressraum fur
Memory Mapped I/O
sowie das
BIOS
steht MS-DOS und den unter MS-DOS laufenden Applikationen ein maximaler Hauptspeicher von 640 KiB zur Verfugung. Diese Beschrankung des Arbeitsspeichers wurde im Laufe der Zeit immer mehr zu einer problematischen Hurde, die mittels einer aufwendigen Speicherverwaltung, beginnend in MS-DOS Version 4, nur teilweise aufgehoben wurde. Mittels eines Tricks, der eine undokumentierte Eigenschaft der Prozessoren ausnutzte, konnte das Betriebssystem selbst jedoch großtenteils aus dem 1-MiB-Adressraum ausgelagert werden. Auch Anwendungen konnten uber spezielle
APIs
Speicher außerhalb dieses Bereichs anfordern. Diese Vorgehensweise war aber mit erheblichem Programmieraufwand verbunden und war mit manchem alteren Programm nicht kompatibel, so dass der Benutzer oft gezwungen war die Speicherkonfiguration je nach gerade verwendeter Software jeweils per Hand anders einzustellen. Dies war fur Nichtexperten sehr schwer verstandlich und bedeutete eine zusatzliche Fehlerquelle, besonders wenn
Geratetreiber
und
TSR-Programme
zusatzlich ins Spiel kamen.
Auch die Verwaltung von immer großer werdenden
Festplattenlaufwerken
fuhrte MS-DOS immer wieder an die Grenze seiner Leistungsfahigkeit. Die maximal unterstutzte Kapazitat von
Festplattenpartitionen
musste mehrfach in neuen Versionen des Betriebssystems erhoht werden. Problematisch war auch das ursprunglich nur fur
Disketten
entwickelte
FAT
-
Dateisystem
(FAT12). Dieses war fur Disketten mit einer anfanglichen Kapazitat von bis zu 360
kB
entwickelt worden und war fur die Verwaltung großer Medien ungeeignet. Spater wurde mehrfach die maximale Kapazitat der Partitionen erhoht (FAT16 ab DOS 2.0, FAT16B ab DOS 3.31), und ab
Windows 95
(MS-DOS 7.00 integriert) wurden uber eigentlich ungultige Verzeichniseintrage langere Dateinamen fur Windows unterstutzt ? diese Moglichkeit bot auch das bereits kurz zuvor auf den Markt gebrachte, nicht auf MS-DOS basierende
Windows NT
3.51. Mit Windows 95B und
Windows 98
(MS-DOS 7.10 integriert) kam die Einfuhrung des neuen Dateisystems FAT32, das auch Partitionen mit mehr als 2 GiB adressieren kann.
Aufgrund von Fehlern in den Programmen dieser MS-DOS-Versionen war die nutzbare Festplattengroße aber haufig auf 127,5 GiB beschrankt (viele PC-BIOSe der damaligen Zeit enthielten zudem noch niedrigere Beschrankungen), obwohl das Dateisystem bis zu 2048 GiB unterstutzt.
Ein weiteres Problem stellt die Einfuhrung neuer Funktionen dar.
DOS greift uber das
Interrupt
-Interface (per INT 13h
[14]
) auf Datentrager zu. Diese Schnittstelle wird in der Regel vom ROM-BIOS IBM-kompatibler Rechner oder von speziellen Erganzungs-BIOSen von Zusatzkarten (d. h.
Steckkarten
mit
BIOS
-kompatible Firmware) zur Verfugung gestellt. Auf diese Weise sind die Unterschiede im Hardwarezugriff zwischen
MFM
-,
RLL
-, ESDI-,
SCSI
- und IDE-Festplatten/Controllern fur DOS weitestgehend transparent. Heute ubliche
Serial-ATA
-Controller arbeiten jedoch oft standardmaßig in den
AHCI
- oder RAID-Modi. Da der Zugriff darauf nicht mehr uber die klassische Registerschnittstelle fur Festplatten-Controller im I/O-Bereich erfolgt, die standardmaßig von allen BIOSen unterstutzt wird, finden manche ROM-BIOSe ohne spezielle Unterstutzung fur diese Modi diese nicht mehr und stellen solche Laufwerke in der Folge auch nicht mehr auf INT-13h-Ebene bereit, wodurch sie fur DOS ?unsichtbar“ bleiben, solange keine DOS-Preboot-Treiber zur Verfugung stehen, die entweder die normale INT-13h-Schnittstelle emulieren oder die solche Laufwerke auf DOS-Blockgeratetreiberebene (via CONFIG.SYS) ins System einbinden. Oft kann man jedoch in der Konfiguration des ROM-BIOS, dem
BIOS-Setup
, einen ?IDE Legacy Mode“ aktivieren, in dem solche Festplatten auf Hardware-Ebene wie klassische
IDE
-Festplatten erscheinen und somit vom ROM-BIOS und DOS erkannt und dann auch problemlos benutzt werden konnen.
Die Grenzen des Betriebssystems wurden bis zum Ende der MS-DOS-Ara mit MS-DOS 8.00 (in
Windows Me
integriert) stetig erweitert. Allerdings wurden die grundlegenden strukturellen Einschrankungen nie beseitigt, sondern aufgeschoben. Das fuhrte beispielsweise dazu, dass unter MS-DOS große Datentrager auch heute wieder ausschließlich in Abschnitte partitioniert verwendet werden konnen.
Fur viele heute ubliche Schnittstellen wie USB und S-ATA gibt es keine direkte DOS-Unterstutzung mehr. Eine Ausnahme stellen USB-Tastaturen und die meisten einfachen USB-Datentrager (externe Festplatten, externe Diskettenlaufwerke, Sticks u. A.) dar: Fur diese ist in den meisten BIOSen nach wie vor eine Emulationsebene eingebaut, so dass sie auf einem solchen Rechner auch unter DOS verwendet werden konnen. Mit speziellen Treibern (welche in config.sys und autoexec.bat gestartet werden mussen) ist es jedoch auch außerhalb der Emulationsebene moglich, USB-Laufwerke anzusprechen. Beide Ausnahmen unterstutzen kein
Hot Swapping
.
Die Funktionsweise vieler Kommandos kann mit
Parametern
(auch
Schalter
genannt) beeinflusst werden, die meist mit einem
Schragstrich
(?slash“) eingeleitet werden. Die Aufrufsyntax der meisten Befehle wird ab MS-DOS 5.0 ausgegeben, wenn als Parameter
/?
ubergeben wird.
MS-DOS lasst sich in diversen Emulationsumgebungen nutzen. Anwendungsprogramme haben dabei eine recht hohe Wahrscheinlichkeit, sich bestimmungsgemaß zu verhalten. Programme, die direkte Hardware-Zugriffe benotigen, konnen jedoch unter echten Multitaskingsystemen wie OS/2, Windows NT oder
Unix
systembedingt, je nach Umfang der Emulation, gegebenenfalls nicht oder nur sehr eingeschrankt laufen. Das ist vor allem bei Spielen der Fall.
Das Betriebssystem
OS/2
, das von IBM und Microsoft ursprunglich als gemeinsamer Nachfolger von DOS konzipiert worden war, verfugt uber ein integriertes DOS-Modul, das der MS-DOS-Version 5 entspricht. Dieses Modul kann darin gestarteten Original-DOS-Programmen deutlich mehr Speicher zuteilen als ein eigenstandiges DOS, weil das Wirtssystem OS/2 die DOS-Betriebssystemschnittstelle nachahmt (emuliert), indem es sie auf die eigenen Serviceroutinen umleitet und dabei nicht mehr an den eingeschrankten
Real-Mode
-Speicherbereich des Original-DOS gebunden ist. Die Grundlage des OS/2-DOS-Moduls ist der virtuelle 8086-Modus des i386-Prozessors und seiner Nachfolger. Dabei handelt es sich um einen Hardware-Service, der ?nur noch“ vom Betriebssystem entsprechend genutzt werden muss, um DOS-Anwendungen als Ausfuhrungsumgebung zu dienen. Da jedes DOS-Programm auf einem eigenen virtuellen 8086-Prozessor lauft, profitieren die DOS-Programme von der Multitaskingfahigkeit, dem Speicherschutz und der erhohten Stabilitat von OS/2.
Im Gegensatz zu OS/2 sind
Windows 3.x
oder verwandte Systeme keine vollstandigen Betriebssysteme, sondern nur ein Aufsatz fur ein Original-DOS. Obwohl auch diese alteren 16-Bit-Windows-Versionen die damals neueren Prozessoren (ab dem 80286) besser ausnutzen konnen als das Original-DOS, emulieren sie die DOS-Schnittstelle nicht, sondern leiten die Betriebssystem-Aufrufe des DOS-Programms an das weiterhin laufende Original-DOS weiter, mit den dann unvermeidbaren Nachteilen fur Speicherbedarf und Stabilitat.
Windows NT
und seine Nachfolger sind vollstandige Betriebssysteme, die DOS-Programmen keine originale DOS-Umgebung mehr bieten. Stattdessen verfugen diese 32-Bit-Windows-Versionen uber die
NTVDM
(fur
NT Virtual DOS Machine
), eine Emulatorlosung, die vergleichbar zur Umsetzung unter OS/2 ist, da die bei dessen (anfanglich) gemeinsamer Entwicklung durch IBM und Microsoft gewonnenen Erkenntnisse beiden Unternehmen fur ihre weiteren Entwicklungen zur Verfugung standen.
Die 64-Bit-Versionen von
Windows XP
und dessen Nachfolger konnen 16-Bit-Code, und somit auch DOS-Programme, generell nicht mehr selbst ausfuhren. Ersatzweise kann man PC-Emulatoren wie
Virtual PC
,
VirtualBox
oder
VMware
nutzen, die keine DOS-Schnittstelle mehr emulieren, sondern einen gesamten PC mit Prozessor und Peripherie.
Unter
Linux
gibt es das Programm
DOSEMU
, das DOS-Anwendungen als virtuellen 8086-Task in sehr ahnlicher Art und Weise wie unter Windows und OS/2 ausfuhren kann, indem es ebenfalls auf dem virtuellen 8086-Modus des i386-Prozessors basiert. Auch ganze Dateisysteme konnen virtualisiert werden. Bei Bedarf ist es jedoch auch moglich, der virtuell laufenden DOS-Anwendung das originale Dateisystem des Linux-Wirtssystems teilweise oder ganz zu offnen. Ebenso konnen einzelne Gerate und Schnittstellen an das virtualisierte System zur Nutzung weitergereicht werden. DOSEMU emuliert nicht DOS selbst, sondern nur die Hardware-Umgebung, die ein DOS benotigt, um ablaufen zu konnen; daher wird noch eine Kopie von MS-DOS oder einem dazu kompatiblen DOS benotigt. Aktuelle Versionen von DOSEMU werden mit einer integrierten Version von
FreeDOS
ausgeliefert, so dass man auf eine MS-DOS-Lizenz oft verzichten kann.
[15]
Mit
DOSBox
ist es moglich, eine vollstandige CPU vom Typ 80286 oder i386 im
Real Mode
wie auch im
Protected Mode
sowie den zugehorigen PC mitsamt einem teilweise zu MS-DOS kompatiblen emulierten DOS nachzubilden. Allerdings ist DOSBox und insbesondere das eingebettete DOS fur die Nutzung von auf MS-DOS laufenden Spielen gedacht; es fehlen dafur nicht benotigte Features wie etwa eine Druckerunterstutzung und viele seltener benutzte Kommandozeilenbefehle. Es besteht auch die Moglichkeit (wie in DOSEMU erforderlich), ein anderes DOS innerhalb von DOSBox zu starten, dann gehen aber manche Eigenschaften, wie der direkte Zugriff auf freigegebene Teile des Wirts-Dateisystems, verloren. Die Ausfuhrungsgeschwindigkeit ist bei DOSBox im Vergleich zu einem auf der gleichen Hardware laufenden Original-Betriebssystem mehr oder weniger deutlich reduziert. Vor allem grafisch aufwendige Anwendungen werden dadurch verlangsamt, dass die notigen Berechnungen nicht auf der Grafikkarte des Wirtssystems, sondern in seinem Hauptprozessor berechnet werden. Außerdem wird keine
x86-Virtualisierung
(in Hardware, z. B.
AMD-V
, Intel
VT-x
oder
VIA VT
) unterstutzt. DOSBox ist neben Windows,
macOS
und Linux unter anderem auch auf
BeOS
,
MorphOS
,
eComStation
(OS/2) und auf der Sega
Dreamcast
verfugbar. Da auch der Prozessor vollstandig emuliert werden kann, konnen MS-DOS-Anwendungen innerhalb von DOSBox auch auf anderen Prozessortypen als den x86-kompatiblen ausgefuhrt werden, aber meist mit noch starkerem Geschwindigkeitsverlust.
Grafische Benutzeroberflachen
fur MS-DOS sind unter anderem altere
Windows
-Systeme,
PC/GEOS
,
DOS Shell
,
SEAL
oder
GEM
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(englisch): ?DOS 6.22 was only available via the Microsoft Embedded channel and it most certainly requires a license and a COA sticker. You are correct in that it went EOL on 12/31/15 and is no longer available. In fact you are prohibited from shipping any new systems with DOS 6.22 on them because the Embedded agreement that you would have signed in order to buy the product does not allow you to ship a new device with the product after the EOL date. There is no replacement. Your best option is to move to something like FreeDOS.“
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