Ludwig Thoma
(*
21. Januar
1867
in
Oberammergau
; †
26. August
1921
in
Tegernsee
) war ein deutscher
Schriftsteller
und
Rechtsanwalt
, der durch seine ebenso realistischen wie satirischen Schilderungen des
bayerischen
Alltags und der politischen Geschehnisse seiner Zeit popular wurde. Aufgrund der
reaktionaren
und
antisemitischen
Veroffentlichungen seiner letzten Lebensjahre wird er seit einigen Jahren zunehmend kritisch betrachtet.
Ludwig Thoma wurde als viertes Kind des
Forsters
Max Thoma und dessen Ehefrau Katharina Thoma, geb. Pfeiffer, in
Oberammergau
geboren. Die Vorfahren vaterlicherseits waren im Forstdienst tatig; der Urgroßvater
Joseph von Thoma
(1767?1849) hatte die bayerische Forstverwaltung geleitet und war fur seine Verdienste in den personlichen Adelsstand erhoben worden.
[1]
Die Familie der Mutter betrieb zunachst in
Oberau
, spater in Oberammergau, eine Gastwirtschaft.
[2]
Die ersten Jahre seines Lebens verbrachte er im Forsthaus
Vorderriß
an der Isar nahe der Tiroler Grenze, einer damals sehr abgelegenen und einsamen Gegend. Die Erziehung lag wesentlich in den Handen des Kindermadchens Viktoria Probstl, zu der Ludwig Thoma ein sehr inniges Verhaltnis hatte.
[3]
Nach Katharina Thomas Willen sollte Ludwig die geistliche Laufbahn einschlagen. Daher legte sie großen Wert auf eine gute Ausbildung des Sohnes; Hauslehrer brachten ihm schon vor der Einschulung das Lesen und Schreiben bei, und er erhielt fruh private Lateinstunden.
[4]
Kurz nachdem die Familie 1874 mit dem siebenjahrigen Ludwig nach
Forstenried
bei Munchen ubersiedelte, starb der Vater. Bei seinem Tod fand sich die Familie uberraschend ganzlich mittellos. Viktoria Probstl musste das Mobiliar des Forsthauses verkaufen, um die Bestattung finanzieren zu konnen.
[5]
Nun musste die Mutter die sieben Kinder allein großziehen.
Die Geschwister bekamen zunachst einen Kollegen des Vaters, Karl Decrignis, als Vormund.
[6]
Ludwig und seine Schwester Luise kamen in die Obhut ihres Onkels Albert Paulus in
Landstuhl
in der Pfalz. Dort besuchte er eine Klasse der Volksschule und die zweite Klasse der Lateinschule; aufgrund seiner Vorkenntnisse durfte er die erste Klasse auslassen.
[6]
Der Tod des Vaters und die fruhe Trennung von der Familie (die anderen Geschwister blieben bei der Mutter) blieben nicht ohne Folgen: Thoma war ein schwieriger Schuler, der in Landstuhl wenig vorteilhafte Zeugnisse erhielt:
?In seinem Charakter liegt etwas Durchtriebenes. Bei Tadel und Strafe zeigt er eine fur seine Jahre ungewohnliche Kalte und hartnackige, trotzige Unempfindlichkeit.“
?
Klaus (2016), S. 21
Die Mutter pachtete 1876 die Gaststatte
Zur Kampenwand
in
Prien am Chiemsee
, die sie gemeinsam mit Viktoria Probstl und ihren Tochtern bewirtschaftete.
[7]
Fur Ludwig Thoma begann das Pendeln zwischen den Internaten und den Ferien im idyllischen Wohnort der Familie, wie er es auch in seinen
Lausbubengeschichten
schildert. Auch die Vergehen des Knaben und die Konflikte mit Lehrern, die sich in den Lausbubenschichten finden, basieren wohl auf wirklichen Erlebnissen: ?Es gibt ausreichend Anhaltspunkte dafur, dass Thoma diese Vorwurfe fur die literarische Verarbeitung verdichtet, aber keineswegs erfunden hat.“
[8]
1877 wechselte er in das Internat des
Studienseminars
in
Neuburg an der Donau
. Er musste die Klasse an der
Studienanstalt
in
Burghausen
wiederholen.
[6]
Hier zahlte Georg Pauliebl zu seinen Freunden, der ebenfalls fur die geistliche Laufbahn vorgesehen war und diese ? unter widrigen Umstanden ? auch einschlug; seine Lebensgeschichte hat (wenngleich wenig vorteilhaft) Thoma in der Erzahlung
Der heilige Hies
geschildert.
[9]
Von Burghausen wechselte Thoma 1879 an das
Wilhelmsgymnasium Munchen
. Er wohnte wahrend der Schulzeit zur Untermiete bei pensionierten Beamten und schilderte diese Zeit ausgiebig in seinen
Erinnerungen
. Auch in Munchen musste er eine Klasse wiederholen und blieb bis 1885.
[6]
Die Familie zog 1883 nach
Traunstein
um, wo die Mutter den Gasthof
Zur Post
pachtete. Ausloser fur den Ortswechsel scheint eine ?Schandtat“ Ludwigs gewesen zu sein, die auch dazu fuhrte, dass die Schwester Marie bei einem Verehrer unmoglich gemacht wurde.
[10]
1884 ubernahm nach dem Tod von Karl Decrignis der Forstbeamte Ludwig von Raesfeldt die Vormundschaft uber die Geschwister Thoma.
[6]
Raesfeldt gelang es auch, 1885 Ludwig den Zutritt zur Abschlussklasse des
Gymnasiums
in
Landshut
zu verschaffen, nachdem ihm in Munchen die Entlassung von der Schule drohte.
Martin A. Klaus
zitiert die ?sonstigen Bemerkungen“ aus Thomas Landshuter Abiturzeugnis:
?Seine fruheren Studien machte er am Wilhelmsgymn. in Munchen, betrug sich dort aber so, daß ihm ernstlich bedeutet werden mußte, die Anstalt zu wechseln.“
?
Klaus (2016), S. 26
In Landshut bestand Thoma 1886 die Maturitatsprufung, die unserem heutigen Abitur entspricht. Auf Vorschlag seiner Mitschuler sollte er die Abiturrede halten: ?Doch der junge Mann versagte. Stumm stand Thoma vor dem Auditorium, unfahig ein Wort herauszuwurgen, bis der Rektor ans Pult eilte, eine Rede improvisierte und die Situation rettete.“
[11]
Thoma wollte ? wie sein Vater ? Forster werden und begann im Wintersemester 1886/87 das Studium der
Forstwissenschaft
in
Aschaffenburg
, brach es jedoch nach dem ersten Jahr ab. In seiner Aschaffenburger Zeit gehorte er dem altesten
Forstcorps
, dem
Corps Hubertia
an. Weil er zu einer
Mensur
nicht antrat, wurde er unehrenhaft (?ohne Band“) entlassen.
[12]
Zum Wintersemester 1887/1888 wechselte er an die
Ludwig-Maximilians-Universitat Munchen
und immatrikulierte sich dort in
Rechtswissenschaft
. Wie sein Vater vor ihm wurde er Mitglied im
Corps Suevia Munchen
.
[13]
In Munchen trat er zwar zu zwei Pflichtduellen an, blieb aber jeweils passiv. So erhielt er die (zu seiner Zeit) erstrebenswerten
Schmisse
, wurde aber auch aus dem Corps Suevia ohne Band entlassen.
[14]
Auf Rat eines Kommilitonen wechselte er zum Sommersemester an die
Universitat Erlangen
; hier studierte er, ohne sich in Verbindungen zu engagieren, und erhielt am 1. August 1890 das Zeugnis zum Eintritt in den juristischen Vorbereitungsdienst.
[14]
Fur Martin Klaus ist das Versagen und der anschließende Wechsel des Studienortes symptomatisch fur Thomas Charakter:
?Der Umzug nach Erlangen im Anschluss an die ?Suevia“-Blamage ist ein wichtiger Anhaltspunkt dafur, wie wenig Thoma mit einem ramponierten offentlichen Bild seiner Person zurechtkam. Um die Fassade zu wahren, wechselte er in derartigen Situationen gerne in eine neue Umgebung, die von seinem unruhmlichen Verhalten nichts wusste“
?
Klaus (2016), S. 44.
In seinen
Erinnerungen
gibt Thoma zwar wortreich seine Zeiten als Gymnasiast in Munchen und Prien wieder, das Studium handelt er dagegen außerst knapp ab:
?Zwei Semester war ich an der Forstakademie in Aschaffenburg, dann ging ich zur Rechtswissenschaft uber, studierte in Munchen und Erlangen, wo ich nach Ablauf der vorgeschriebenen Zeit das Examen bestand. Meine Erlebnisse auf der Hochschule waren die herkommlichen, so sehr, daß ich sie nicht zu schildern brauche.“
?
Ludwig Thoma,
Erinnerungen
, S. 131
Ab 1890 arbeitete er als
Rechtspraktikant
in
Traunstein
. Gleichzeitig verfasste er eine
Dissertation
uber das Thema
Die Lehre von der Notwehr
beim Strafrechtsprofessor
Karl Lueder
. Am 6. Dezember 1890 bestand er die mundliche Prufung mit der (schlechtestmoglichen) Note ?
Rite
“. In Thomas Nachlass fand sich ein handschriftliches Exemplar der Doktorarbeit mit letzten Korrekturauflagen; Thoma ließ sie allerdings nie drucken und bekam daher auch keine Promotionsurkunde ausgehandigt. Strenggenommen fuhrte er daher den Doktorgrad zu Unrecht.
[15]
In seinen
Erinnerungen
mokiert sich Thoma uber den Standesdunkel der Juristen zu seiner Traunsteiner Zeit:
?Bei den Schoffengerichtsverhandlungen war ich stellvertretender Gerichtsschreiber, und das war immerhin noch unterhaltender als das Nachschreiben der Urteile, die mir mein Vorgesetzter diktierte. Er tat sich was darauf zugut, ellenlange Satze zu bilden, und schwelgte wie ein alter Gendarm in eingeschachtelten, zusammengestopselten Perioden. Was sich alles uber die verbrecherischen Absichten eines Landstreichers sagen ließ, der ein Hufeisen gefunden, selbiges aber nicht abgeliefert hatte, das erfuhr ich damals mit Unbehagen. Mein Chef aber wiegte sich in den Huften, hing noch ein paar Relativsatze, schlauen Verdachtes voll, an die Hauptworter, und wenn die lange Periode hinkend und muhsam bis an den Schluß gelangt war, forderte er meine Bewunderung heraus: ?Han, was sag’n Sie jetzt?““
?
Ludwig Thoma,
Erinnerungen
, S. 138
1892 kaufte Thomas Mutter das Anwesen
Zur Post
in
Seebruck
am Chiemsee ? eine Gaststatte mit umfangreicher Landwirtschaft. Sie sollte Ludwigs Bruder Peter Thoma, der aus Australien zuruckkehrte, als Existenzgrundlage dienen. Ende 1892 trat Ludwig Thoma in den Dienst des Munchener Magistrats und im Februar 1893 als Konzipient in die Rechtsanwaltskanzlei
Loewenfeld & Bernstein
in Munchen ein. Die knappen Einkunfte reichten nicht, um seinen Lebensstil zu decken, mehrfach lieh er sich Geld von dem Baubeamten Jakob Frankl, einem Freund der Familie, mit dem er auch regen Briefkontakt pflegte. Auch sein Onkel Josef Thoma aus
Ebersberg
(in den
Lausbubengeschichten
als ?Onkel Pepi“ portratiert) unterstutzte ihn durch regelmaßige finanzielle Zuwendungen.
[16]
In Munchen begann auch Thomas literarische Karriere: Am Stammtisch der Gaststatte ?Herzl“ lernte er Joseph Ritter von der
Augsburger Abendzeitung
kennen, der ihn ermunterte, seine Stammtisch-Causerien in Schriftform zu verfassen.
[17]
Die humoristische Zeitschrift
Fliegende Blatter
in Munchen veroffentlichte im Januar 1893 erstmals ein Gedicht von Thoma.
[18]
Im Juni 1894 starb seine Mutter. Der Konflikt mit ihr bzw. mit ihrem Wunsch nach einer geistlichen Karriere pragte Thomas fruhe Jahre und findet sich immer wieder in seinem Werk.
[19]
Thomas Biografen bewerten sie unterschiedlich: Wahrend Martin Klaus vor allem ihre
frommlerisch
larmoyante
Art beschreibt,
[20]
betont Gertrud Rosch, dass sie nach dem Tode ihres Mannes durch ihre Tatigkeit als Gastwirtin nicht nur Ludwig Thomas Gymnasial- und Studienzeit finanzierte, sondern auch einiges an Vermogen ersparte.
[21]
Da ihm die Geschaftsaussichten fur
Rechtsanwalte
in Munchen nicht gunstig schienen, wahlte er mit
Dachau
eine Kleinstadt im Umland als Domizil, nachdem er zunachst
Erding
erwogen hatte.
[22]
?Ich besann mich nicht lange und kam um die Zulassung in Dachau ein.
Alte Herren
und besorgte Freunde rieten mir ab, allein ich folgte dem plotzlichen Einfalle, und ich hatte es nicht zu bereuen. Mit nicht ganz hundert Mark im Vermogen zog ich zwei Monate spater im Hause eines Dachauer Schneidermeisters ein und war fur den Ort und die Umgebung das sonderbare Exemplar des ersten ansassigen Advokaten“
?
Ludwig Thoma,
Erinnerungen
, S. 167.
Diese Schilderung in seiner Autobiografie stimmt in dreifacher Hinsicht nicht: Die hundert Mark waren von Jakob Frankl geliehen, der ?Schneidermeister“ unterhielt ein Textilkaufhaus, und in Dachau waren schon seit vielen Jahren mehrere Anwalte zugelassen.
[23]
Den Haushalt fuhrte Viktoria Probstl, die Thoma nach dem Tod der Mutter in seine Dienste nahm, sowie die Schwestern Marie und Bertha.
[24]
Die Kanzlei lief gut, Thomas Einkunfte stiegen, und aus den Rechtsfallen seiner bauerlichen Mandanten konnte er spater Material fur seine literarische Arbeit schopfen. Neben der anwaltlichen Tatigkeit schrieb er fur die
Augsburger Abendzeitung
und die
Jugend
lobende Gedichte anlasslich des 100. Geburtstags von Kaiser
Wilhelm I.
Im April 1895 veroffentlichte Ritter in der literarischen Beilage
Sammler
die Kurzgeschichte
Der Truderer
, in der Thoma erstmals in Prosaform heitere Begebenheiten aus dem bauerlichen Leben beschrieb. Auch zu politischen Themen außerte sich Ludwig Thoma, der im Oktober einen Artikel uber den Parteitag der bayerischen
SPD
und deren Agrarpolitik fur die
Augsburger Abendzeitung
schrieb. Darin wandte er sich gegen die Reformbestrebungen der Sozialdemokraten und bezeichnete
Clara Zetkin
als ?russisches Mannweib“.
[25]
Die ersten Erfolge und die wirtschaftlich solidere Lage ließ ihn eine Eheschließung in Erwagung ziehen. Er hatte schon 1892 die Nurnbergerin Johanna Sachs, Tochter eines Getreidehandlers, kennengelernt, um die er vorsichtig zu werben begann. Als ihr Vater ihm aber keine weiteren Hoffnungen machte, gab er das Vorhaben wieder auf.
[26]
Ende 1896 unternahm Thoma einen weiteren Versuch, eine Ehefrau zu finden. Er begann auf Basis einer Heiratsannonce mit mehreren Kandidatinnen Briefe auszutauschen, die allerdings zu keinem Ergebnis fuhrten. Er verspottete die Frauen etwas spater in seinem ersten Lustspiel
Witwen
. Im Fruhjahr 1897 zog Thoma nach Munchen um, wo er mit seinem Schulfreund Richard Rothmaier eine Junggesellenwohnung teilte, den Haushalt fuhrte Viktoria Probstl.
[27]
Mit einem Studienfreund eroffnete er eine Anwaltskanzlei, der er jedoch in den folgenden Jahren immer weniger Zeit widmete.
Der in der
Dachauer Kunstlerkolonie
tatige
Adolf Holzel
und der in der
Jugend
erste Erfolge feiernde
Bruno Paul
illustrierten 1897 die Geschichtensammlung
Agricola
. Bauerngeschichten
. Diese erste Buchpublikation Thomas erschien noch in der Waldbauerschen Buchhandlung in
Passau
.
[28]
Paul wechselte 1897 zu der ein Jahr zuvor von
Albert Langen
gegrundeten satirischen Wochenschrift
Simplicissimus
, deren Mitarbeiter Thoma auch im Cafe Heck am Odeonsplatz traf.
1898 sandte er erste Manuskripte an den
Simplicissimus
, die dort (und beim Publikum) guten Anklang fanden. Als die Ausgabe vom 31. Oktober 1899 wegen Majestatsbeleidigung konfisziert wurde, flohen der Autor
Frank Wedekind
, der Zeichner
Thomas Theodor Heine
und Verleger Langen ins Ausland, um der Strafverfolgung zu entgehen.
[29]
Der
Simplicissimus
benotigte einen Verantwortlichen vor Ort am Redaktionssitz in Munchen. Langen erwog, Thoma als Redaktionsleiter zu engagieren, sein Vertrauter
Korfiz Holm
sprach sich schon zuvor klar gegen Thoma aus:
?Zudem steht er in seinem literarischen Urteil auf dem Standpunkt eines Nachtwachters, erklart, […], alles fur Dreck, was ein Frauenzimmer geschrieben hat u.s.w. Ich furchte, er ist fur den ?Simplicissimus‘ gar zu ?krachledern‘“
?
Brief von Korfiz Holm an Albert Langen, zitiert nach Rosch (2012), S. 42
Langen aber entschied sich fur Thoma, dessen Lustspiel
Die Witwen
bei ihm ebenso durchgefallen war wie beim Munchener Intendant Jocza Savits. Im September 1899 verkaufte Thoma daraufhin seine Kanzlei und wurde fester Redakteur des
Simplicissimus
.
[30]
Thoma zahlte in den folgenden Jahren zu den wichtigsten Autoren des
Simplicissimus
. Er trat als Satiriker unter mehreren
Pseudonymen
auf ? seine Gedichte zeichnete er meist als ?Peter Schlemihl“. Anfang 1901 schrieb er den in Dachau angesiedelten Einakter
Die Medaille
,
[31]
der am 24. August 1901 am
Residenztheater Munchen
uraufgefuhrt wurde. Auch in Berlin kam das Stuck auf die Buhne; Thoma begleitete dort die Inszenierung am
Uberbrettl
im November 1901.
1898 lernte Thoma eine Frau kennen, die er in Tagebuchaufzeichnungen und privaten Briefen nie namentlich erwahnte, sondern mit ?G.“ bzw.
Hohenzollernstraße
umschrieb. (In der
Schwabinger
Hohenzollernstraße trafen sich die beiden zu ihren Schaferstundchen.) Martin Klaus vermutet, dass es sich bei der Geliebten, die verheiratet war, alter als Thoma und (laut seinem Mitbewohner Rothmair) der ungarischen Oberschicht entstammte, um Kathinka Ganghofer, die Frau von
Ludwig Ganghofer
, handeln musse. Thoma und Ganghofer kannten sich zu dieser Zeit noch nicht personlich; Thoma beendete die Affare Ende 1901, Ganghofer und er lernten sich erst 1903 kennen.
[32]
Seit 1901 schrieb Thoma an der Komodie
Die Lokalbahn
[33]
, die am 19. Oktober 1902 (wieder im Residenztheater) Premiere feierte. Im November 1902 starb Viktoria Probstl.
[29]
1903 lernte Thoma den Grafiker
Ignatius Taschner
kennen, mit dem ihn bald eine enge Freundschaft verband.
[34]
Spatestens mit dem Erfolg der
Lokalbahn
wurde Thoma fur den Verlag zu einer wichtigen Einnahmequelle. Thoma war seine Geldsorgen los und gonnte sich einen großburgerlichen Lebensstil: Gemeinsam mit Albert Langen pachtete er ein Jagdgebiet in
Unterweikertshofen
bei Dachau, wo er schon seit 1895 immer wieder zu Besuch weilte. Langen zahlte zwar die Halfte der Pacht, genutzt wurde die Jagd aber in erster Linie von Thoma.
[35]
Im Marz und April 1903 reiste er zum ersten Mal gemeinsam mit Kollegen des
Simplicissimus
mit dem Fahrrad durch Italien bis nach
Rom
.
[36]
Er schrieb die spottische Erzahlung
Der heilige Hies
und begann an seinem ersten Roman
Andreas Vost
zu schreiben.
1906 wurde Thoma zusammen mit
Hermann Hesse
Herausgeber der Zeitschrift
Marz
.
Ebenfalls 1906 wurde er wegen des im
Simplicissimus
veroffentlichten Spottgedichtes ?An die Sittlichkeitsprediger in Koln am Rheine“
[37]
wegen ?Beleidigung einiger Mitglieder eines Sittlichkeitsvereines“ zu sechs Wochen Haft verurteilt, die er in
Stadelheim
bei Munchen absitzen musste.
1907 heiratete er die auf den
Philippinen
geborene Tanzerin Marietta di Rigardo, genannt Marion (1880?1966), eine fur damalige Zeiten emanzipierte junge Frau. Die Ehe hielt nicht lange, zu verschieden waren die Temperamente der beiden. Marion langweilte sich zusehends, sie unternahm Seitensprunge. 1911 wurde die Ehe geschieden, die beiden blieben aber befreundet.
[38]
1908 bezog er sein Haus ?Auf der Tuften“ in
Tegernsee
. In diesem Jahr hatte sein Lustspiel
Moral
Premiere, das Werk wurde zu einem seiner großten Erfolge. In dem Stuck ließ er einen Vertreter eines
Sittlichkeitsvereins
, der eine schlimme Verfehlung gegen die Grundsatze eines solchen Vereines begangen hatte, sagen: ?Moralisch sein, das bringe ich in meinem Zimmer allein fertig, aber das hat keinen erzieherischen Wert. Die Hauptsache ist, dass man sich offentlich zu moralischen Grundsatzen bekennt. Das wirkt gunstig auf die Familie, auf den Staat.“
[39]
Im selben Stuck macht der Vorsitzende dieses Sittlichkeitsvereins die Feststellung: ?Herr Assessor, wenn in der Ehe die Lugen aufhoren, dann geht sie auseinander.“
[40]
Thomas Einstellung war bis dahin eher
linksliberal
gewesen. So hatte er sich mit oftmals beißender Kritik an Gesellschaft, Kirche und Staat nicht zuruckgehalten. Dies anderte sich mit Beginn des
Ersten Weltkrieges
. Thoma schlug bei der nachsten Redaktionssitzung des
Simplicissimus
vor, die Zeitschrift einzustellen, da er nun keinen Platz mehr fur Satire und Kritik sah.
[41]
Die Mehrheit der Redaktionsmitglieder entschied sich gegen diesen Vorschlag, doch die kritische Haltung der Zeitschrift wurde weitgehend aufgegeben. Der
Simplicissimus
wurde zahnlos, und auch Thoma konnte und wollte sich der besonders unter den Intellektuellen herrschenden allgemeinen Kriegsbegeisterung nicht entziehen. Er meldete sich freiwillig als
Sanitater
und zog 1915 mit einer
bayerischen Division
an die
Ostfront
nach
Galizien
. Dort erkrankte er schwer an der
Ruhr
und wurde felddienstuntauglich. Im besonders produktiven Jahr 1916 erschienen viele Werke. 1917 warb Thoma im ?Miesbacher Anzeiger“ fur das Zeichnen von Kriegsanleihen. ?Unser Vaterland muß den Krieg durchfuhren bis zum siegreichen Ende“, hieß es im Oktober 1917 unter der Uberschrift ?Warum muß gerade der Bauer die Kriegsanleihe zeichnen?“
[42]
Im Juli 1917 schrieb er sich (wie
Richard Hertwig
,
Max von Gruber
,
Emil Kraepelin
und
Rudin
[43]
) als Mitglied einer neugegrundeten Ortsgruppe der
Deutschen Vaterlandspartei
ein, die fur einen kompromisslosen
Siegfrieden
eintrat. Mehrmals trat er fur die Vaterlandspartei als Redner auf,
[42]
wie im Sommer 1917 im Munchner
Lowenbraukeller
.
[44]
Die sich abzeichnende Kriegsniederlage im November 1918 konnte er nicht verkraften. Er verstand die Welt nicht mehr und zog sich verbittert in sein Haus zuruck.
Im Sommer 1918 begegnete er der aus der judischen Sekt-Dynastie
Feist-Belmont
stammenden, mittlerweile verheirateten
Maidi Liebermann von Wahlendorf
(11. September 1884?22. November 1971), mit der er schon 1904 einmal zusammengetroffen war. Thoma entbrannte in heftiger Liebe zu ihr und beklagte sein Schicksal, sie nicht schon damals zu seiner Frau genommen zu haben.
[45]
Bis zu seinem Tod sollte er heftig um sie werben. Sie blieb ihm zwar verbunden, konnte sich jedoch nicht entschließen, ganz zu ihm zu ziehen, da der Ehemann
Wilhelm Liebermann von Wahlendorf
die
Scheidung
verweigerte.
Fur den
Miesbacher Anzeiger
verfasste er in den letzten 14 Monaten seines Lebens ? haufig als Leitartikel auf der ersten Seite
[46]
? 175 großtenteils (bis auf funf Falle) anonyme und meist
antisemitische
Hetzartikel, vor allem gegen die Regierung in Berlin und die
Sozialdemokratie
. Aber auch uber das judische Burgertum schrieb er beispielsweise: ?Teiteles Cohn und Isidor Veigelduft, die durfen im Sommer nach wie vor ihre verschnorkelten Haxen in die Lederbuxen stellen, am Arm ihre Rebekka im Dirndlg’wand, nach Veilchen und Knoblauch duftend.“
[47]
Er bezeichnete die Reichshauptstadt
Berlin
als ?Entenpfuhl“ und eine ?Mischung von
galizischem
Judennest und New Yorker Verbrecher-Viertel“, beschrieb in
volkischem
Vokabular eine ?tiefgewurzelte, in der
Rasse
begrundete, … Eigenart“ und beschimpfte die
Weimarer Republik
als ?charakterlose Deppokratie“.
[48]
Er nannte deren Vertreter ?dieses traurige Saupack aus
Tarnopol
und
Jaroslau
“ und hob hervor, dass ?wir außer dem
Itzig
von der Promenadenstraße noch etliche vom
Stamme Levi
abgeschossen haben …“ (in der Promenadenstraße wurde der bayerische Ministerprasident
Kurt Eisner
erschossen). Eisner selbst titulierte er als ?Saujud“, dessen Ermordung bezeichnete er als ?Hinrichtung“.
[49]
Und den judischen Verleger
Rudolf Mosse
beschimpfte Thoma mit den Worten ?Lausejunge mit dem Krauselhaar und deinen geschneckelten Fortbewegungsscheren“;
Kurt Tucholsky
verunglimpfte er als ?kleinen galizischen Kruppel“.
[50]
(Vgl. auch die am 2. Februar 1921 anonym im
Miesbacher Anzeiger
verfasste Reaktion Thomas auf einen Beitrag Tucholskys (alias Ignaz Wrobel
[51]
) in
Die Weltbuhne
). In einem Artikel am 16. Marz 1921 schrieb Thoma im Miesbacher Anzeiger unter dem Titel ?Funkspruch an alle Berliner Regierungs- und Saujuden“ mit Bezug auf das im Reichstag beschlossene Gesetz zur Auflosung der Selbstschutzorganisationen, die sich nach dem Ersten Weltkrieg gebildet hatten: ?Es soll nur so ein galizischer Prikes-Jud kommen und uns entwaffnen wollen ? den schlagen wir, daß er in keinen Sarg mehr hineinpaßt.“
[46]
Laut Luis Markowsky vom
Munchner NS-Dokumentationszentrum
machte Thoma dadurch ?das Primitive durch gekonnten Schreibstil salonfahig und schloss an die
nationalsozialistische Propaganda
an“.
[46]
Am 6. August unterzog sich Thoma in Munchen einer Magen-Operation. Er starb am 26. August 1921 in seinem Haus in Tegernsee an
Magenkrebs
. Den großten Teil seines betrachtlichen Vermogens sowie seine Honorare und Tantiemen vermachte er Maidi von Liebermann. Seine geschiedene Frau Marion, seine Schwestern Katharina Hubner und Bertha Zurwesten sowie sein Bruder Peter Thoma erhielten je eine Summe von zweihunderttausend
Mark
, letzterer zusatzlich eine lebenslange Rente von jahrlich zweitausend Mark.
Ludwig Thoma fand auf dem Gemeindefriedhof von
St.Laurentius
in
Rottach-Egern
am Tegernsee seine letzte Ruhe. Seine Grabstatte liegt heute zwischen derjenigen seines langjahrigen Freundes, des Schriftstellers
Ludwig Ganghofer
, und der seiner Geliebten Maidi von Liebermann.
Ludwig Thoma bemuhte sich in seinen Werken darum, die herrschende Scheinmoral bloßzustellen. Ebenso prangerte er kompromisslos Schwache und Dummheit des
spießburgerlichen
Milieus und das
chauvinistische
Preußentum
mit seinem
Pickelhauben
-
Militarismus
an. Er stieß sich auch am
Provinzialismus
und der klerikalen Politik seiner Zeit im
Konigreich Bayern
, was sich beispielhaft in
Jozef Filsers Briefwexel
niederschlagt. Als brillant werden die mit Humor und Satire gewurzten Erzahlungen oder
Einakter
aus dem bauerlichen und kleinstadtischen Lebenskreis in Oberbayern angesehen. Die unsentimentalen Schilderungen agrarischen Lebens in den Romanen sind wohl deshalb besonders lebensnah gelungen, weil Thoma aus seiner Rechtsanwaltstatigkeit eine Fulle praxisnaher Einblicke in die Lebensumstande auf dem Lande gewinnen konnte. Die bayerische Mundart wird ahnlich pragnant wie bei
Georg Queri
wiedergegeben.
Aufgrund seiner Artikel im
Miesbacher Anzeiger
(1920?1921) warf ein
Spiegel
-Artikel von 1989 Ludwig Thoma vor, sich im Alter zum wutenden
Antisemiten
und zu einem Wegbereiter
Hitlers
entwickelt zu haben.
[48]
Der Jurist
Otto Gritschneder
hebt die sechswochige Haft in Munchen-Stadelheim (1906) und ?die extrem antisemitischen und
antidemokratischen
ordinaren Aufsatze Thomas aus seinen letzten Lebensjahren im Miesbacher Anzeiger“ als dunkle Stationen in Ludwig Thomas Leben hervor. Außerdem weist er darauf hin, dass Thoma seine Doktorarbeit nie abgeliefert habe, sich aber dennoch ?Doktor Ludwig Thoma“ nannte und nennen ließ, was bei einem bezuglich seiner Mitmenschen so kritischen Autor erwahnt werden musse.
[52]
Grundlagen fur eine Einschatzung bietet die Biografie von Martin A. Klaus, der mehr als drei Jahrzehnte zu Thoma recherchierte. Sie bezieht die personlichen Kindheitserlebnisse Ludwig Thomas und ihre psychologische Bedeutung ebenso mit ein wie die Fragen der Veranderung der politischen Ansichten des Autors in seinen spaten Lebensjahren. Dabei ist der Autor davon uberzeugt, dass Thoma uber die Vermittlung des Schriftstellers
Dietrich Eckart
Adolf Hitler personlich gekannt habe.
[53]
Im oberbayerischen Raum genießt er noch heute eine hohe Popularitat. So tragen beispielsweise Produkte wie das
Ludwig-Thoma-Bier
des
Hofbrauhauses Berchtesgaden
seinen Namen. Insbesondere in Bayern sind zahlreiche Straßen und Schulen nach ihm benannt, so auch in Prien am Chiemsee das
Ludwig-Thoma-Gymnasium
in der ab 1876 von Thoma und seiner Mutter bewohnten Gaststatte. Die
Bahnstrecke Dachau?Altomunster
ist auch als
Ludwig-Thoma-Bahn
bekannt.
Seine
Buste
steht in der
Ruhmeshalle
in Munchen.
Die Stadt Munchen hat zu seinen Ehren ab 1967 jahrlich eine
Ludwig-Thoma-Medaille
verliehen, die Verleihung jedoch 1990 nach Bekanntwerden seiner nationalkonservativen Haltung, der antisemitischen Parolen und antisozialistischen
Polemik
eingestellt.
[54]
- 1897: Agricola (Kurzgeschichten)
- 1899:
Die Witwen
(Theaterstuck)
- 1901: Die Medaille (Theaterstuck)
- 1901: Assessor Karlchen (Kurzgeschichten)
- 1902: Hochzeit ? Eine Bauerngeschichte (Roman)
- 1902:
Die Lokalbahn
(Theaterstuck)
- 1903: Das große Malohr im Juni 1903
- 1904:
Der heilige Hies
(Erzahlung), illustriert von
Ignatius Taschner
- 1905:
Lausbubengeschichten
(Kurzgeschichten)
- 1952: zusammen mit ?Tante Frieda“ in einem Band mit 73 Zeichnungen von
Olaf Gulbransson
, Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg.
- 1906:
Andreas Vost
(Roman)
- 1906: Der Schusternazi
- 1907:
Tante Frieda
(Kurzgeschichten)
- 1907: Kleinstadtgeschichten (Kurzgeschichten)
- 1909: Moral (Theaterstuck)
- 1909: Briefwechsel eines bayrischen Landtagsabgeordneten (Briefesammlung)
- 1910:
Erster Klasse
(Theaterstuck)
- 1911:
Der Wittiber
(Roman)
- 1911: Lottchens Geburtstag (Theaterstuck)
- 1911:
Der Munchner im Himmel
(Erzahlung)
- 1912:
Magdalena
(Theaterstuck)
- 1912:
Jozef Filsers Briefwexel
(Briefesammlung)
- 1913: Die Sippe
- 1913: Das Sauglingsheim
- 1913: Nachbarsleute (Kurzgeschichten)
- 1914: Der Postsekretar im Himmel und andere Geschichten (Kurzgeschichten)
- 1916: Urlaubshitze
- 1916: Die kleinen Verwandten (Theaterstuck)
- 1916: Brautschau (Theaterstuck)
- 1916: Dichters Ehrentag (Theaterstuck)
- 1916: Das Kalbchen
- 1916: Der umgewendete Dichter
- 1916: Onkel Peppi
- 1916: Heimkehr
- 1916: Das Aquarium und anderes
- 1917:
Heilige Nacht
(Versepos)
- 1918:
Altaich
(Erzahlung)
- 1919: Munchnerinnen
- 1919: Erinnerungen (Autobiografie)
- 1921: Der Jagerloisl (Roman)
- 1921:
Der Ruepp
(Roman)
- 1921: Kaspar Lorinser (Roman, Fragment)
- 1923: Leute, die ich kannte (postum erschienen)
- 1923: Stadelheimer Tagebuch
Die Werke von Ludwig Thoma wurden regelmaßig verfilmt, insbesondere fur das deutsche Fernsehen.
- 1928:
Moral
(Kinofilm, Regie:
Willi Wolff
)
- 1939: Der arme Millionar (Kinofilm, Regie:
Joe Stockel
), Verfilmung von ?Der Schusternazi“
- 1949:
Munchnerinnen
(Kinofilm nach dem gleichnamigen Roman, Regie:
Philipp Lothar Mayring
)
- 1958: Moral (Fernsehfilm, Regie:
Rainer Wolffhardt
)
- 1964?1969: Lausbubengeschichten (Kinofilmreihe mit
Hansi Kraus
als Ludwig Thoma)
- 1970: Ein Munchner im Himmel (Zeichentrickfilm von Traudl Reiner & Walter Reiner, Erzahler:
Adolf Gondrell
)
- 1975:
Der Wittiber
(Regie:
Franz Peter Wirth
)
- 1979:
Andreas Vost
(Fernsehfilm,
ZDF
, Regie:
Eberhard Itzenplitz
)
- 1979:
Der Ruepp
(Fernsehfilm, Produktion:
BR
, Regie:
Kurt Wilhelm
)
- 1983: Hochzeit (zweiteiliger Fernsehfilm, Regie:
Kurt Wilhelm
)
- Einakter mit Franz Frohlich, Thea Aichbichler, Albert Spenger,
Michl Lang
u. a. Regie:
Olf Fischer
. Live-Produktionen:
Bayerischer Rundfunk
.
- 1953:
Gelahmte Schwingen
. BR 1953. Als Podcast/Download im BR Horspiel Pool.
[55]
- 1953:
Die Dachserin
. BR 1953. Als Podcast/Download im BR Horspiel Pool.
[56]
- 1955:
Waldfrieden
. BR 1955. Als Podcast/Download im BR Horspiel Pool.
[57]
- 1955:
Erster Klasse
. BR 1955. Als Podcast/Download im BR Horspiel Pool.
[58]
- 1956:
Die Brautschau
. BR 1956. Als Podcast/Download im BR Horspiel Pool.
[59]
- 1973:
Der Ruepp
. Mit Willy Rosner,
Carl Wery
, Liane Kopf, Toni Strassmair, Justin Lauterbach, Eva Vaitl, Franz Frohlich, Ursula Erber, Elise Aulinger,
Hans Baur
,
Fritz Straßner
, Albert Spenger, Jakob Roider, Walter Holten,
Ludwig Schmid-Wildy
, Alfred Pongratz u. a. Bearbeitung: Edmund Steinberger, Regie:
Hermann Wenninger
. Produktion:
BR
1973
- 1977:
Altaich
. Mit Edmund Steinberger,
Max Griesser
, Ralf Wolter, Ursula Noack,
Rosemarie Fendel
, Peter Steiner,
Erni Singerl
, Maria Stadler u. a. Komposition: Walter Kabel, Regie: Edmund Steinberger, Produktion:
BR
1977.
- Fritz Heinle:
Ludwig Thoma in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten.
Rowohlt, Reinbek 1963
- Roland Ziersch
:
Ludwig Thoma.
Stieglitz Handle, Muhlacker 1964
- Gerd Thumser:
Ludwig Thoma und seine Welt.
Desch, Munchen 1966
- Peter Haage:
Ludwig Thoma, Burgerschreck und Volksschriftsteller.
Heyne, Munchen 1975
- Richard Lemp:
Ludwig Thoma, Bilder, Dokumente, Materialien zu Leben und Werk.
Suddeutscher Verlag, 1984
- Wilhelm Volkert
:
Ludwig Thoma: Samtliche Beitrage aus dem ?Miesbacher Anzeiger“ 1920/21. Kritisch ediert und kommentiert von Wilhelm Volkert.
Piper, Munchen 1989
- Reinhard Baumann:
Thoma, Ludwig.
In:
Walther Killy
(Hrsg.):
Literaturlexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache.
Band 11, Gutersloh, Munchen 1991, S. 338 f.
- Otto Gritschneder
:
Angeklagter Ludwig Thoma. Mosaiksteine zu einer Biographie aus unveroffentlichten Akten.
2. Auflage. Beck, Munchen 1992,
ISBN 3-406-36764-X
.
- Peter Sprengel
:
Geschichte der deutschsprachigen Literatur 1900?1918. Von der Jahrhundertwende bis zum Ende des Ersten Weltkriegs.
Munchen 2004,
ISBN 3-406-52178-9
(Altaich S. 166, Lausbubengeschichten S. 203, Magdalena S. 448, Erster Klasse S. 448 und 465, Die Lokalbahn, Die Medaille S. 465, Briefwechsel eines bayrischen Landtagsabgeordneten S. 754).
- Gunter Helmes
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?Ick bin so frei und rede … weil ick och so frei bin und … und zahle“. Ludwig Thomas ?Gelahmte Schwingen“ (1916) im Fernsehen der DDR und der BRD
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Das heitere Lehrstuck? Ausgewahlte Analysen zum ?Fernsehtheater Moritzburg“
. Leipzig 2006, S. 75?106.
ISBN 3-86583-021-8
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Handbuch des Antisemitismus
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Ludwig Thoma fur Juristen
(
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Band 1). Medien und Recht, Munchen 2010,
ISBN 978-3-939438-10-6
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- Frank Sommer:
Burgertumskritik und Antisemitismus im Werk von Ludwig Thoma. Vom Satiriker zum Wegbereiter des Nationalsozialismus.
Muller, Saarbrucken 2010,
ISBN 978-3-639-22448-1
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- Gertrud Maria Rosch:
Ludwig Thoma, Der zornige Literat.
Kleine bayerische Biografien. Pustet, Regensburg, 2012,
ISBN 978-3-7917-2445-4
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- Martha Schad
:
Weiberheld und Weiberfeind. Ludwig Thoma und die Frauen.
Allitera Verlag, Munchen 2016,
ISBN 978-3-86906-890-9
- Martin A. Klaus
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Ludwig Thoma: ein erdichtetes Leben
, Munchen: dtv Verlagsgesellschaft (2016),
ISBN 978-3-423-28103-4
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Digitalisat
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Thoma,
Erinnerungen
, S. 6
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Thoma,
Erinnerungen
, S. 12
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Klaus (2016), Rosch (2012)
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Klaus (2016), S. 11 f
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Klaus (2016), S. 15, sieht Alkoholismus und Glucksspiel als Grund fur die Verarmung und nimmt an, dass Thomas Schilderung des
Ruepp
auf die Erfahrungen mit dem Vater zuruckzufuhren sei.
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Rosch (2012), S. 144
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Klaus (2016), S. 13
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Klaus (2016), S. 26
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Lerchenberg (2017).
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Klaus (2016), S. 33
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Klaus (2016), S. 40. Auch Thoma selbst schildert das Ereignis in seinen
Erinnerungen
, S. 129.
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Rosch (2012), S. 21
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Kosener Corpslisten 1960,
114
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Rosch (2012), S. 22
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Rosch (2012), S. 22 f
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Rosch (2012), S. 24
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Erinnerungen
, S. 157
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Klaus (2016), S. 48
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Klaus (2016)
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?Katharina Thomas Selbstmitleid stand als steter Vorwurf vor den Kindern und erschwerte deren Schritte in ein eigenes, selbstandiges Leben.“, Klaus (2016), S. 32.
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Die Kinder verkauften den Gutshof in Seebruck um 85.000 Mark, Rosch (2012), S. 25.
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Klaus (2016), S. 54 f
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Klaus (2016), S. 55 f
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Rosch (2012), S. 27
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Rosch (2012), S. 30 f.
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Klaus (2016), S. 62?64
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Klaus (2016), S. 73 f
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Rosch (2012), S. 35, 145
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Rosch (2012), S. 145
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Klaus (2016), S. 81, nennt den 1. November 1899 als Eintrittsdatum, Rosch (2012), S. 145, den 1. Marz 1900.
- ↑
Klaus (2016), S. 74
- ↑
Klaus (2016), S. 92?96
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Thoma berichtet Langen Anfang 1901 von seinem fast fertigen Dreiakter, vgl. Klaus (2016), S. 98
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Rosch (2012), S. 145
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?Albert Langen […], der brav zahlte, aber an der Jagd nicht das geringste Interesse zeigte.“, Klaus (2016), S. 149.
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Erinnerungen
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