Kupfermuhle

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Gemeinde Harrislee
Koordinaten : 54° 50′  N , 9° 25′  O Koordinaten: 54° 50′ 12″  N , 9° 24′ 54″  O
Hohe : 9 m u.  NHN
Einwohner : 260
Eingemeindung : 1. Oktober 1938
Postleitzahl : 24955
Vorwahl : 0461
Kupfermuhle / Kobbermølle
Kupfermuhle / Kobbermølle
Die typisch gelben Hauser von Kupfermuhle (2013)
Wasserrad der Kupfermuhle (2014)

Kupfermuhle ( danisch Kobbermølle ; [ ?k?u????møl? ]; niederdeutsch Kuppermohl ) ist eine Siedlung in der Gemeinde Harrislee im hohen Norden von Schleswig-Holstein an der deutsch-danischen Grenze , die um den gleichnamigen Industriebetrieb ( Crusauer Kupfermuhle ) herum gewachsen ist.

Kupfermuhle liegt unmittelbar an der deutsch-danischen Grenze am Grenzubergang nach Krusa ( deutsch Krusau ). Ostlich vom Ort, schon auf der danischen Seite der Grenze, befindet sich der Kollunder Wald . Sudlich des Ortes befindet sich der Grenzubergang Schusterkate ( danisch Skomagerhus ), der mit einer Fußgangerbrucke uber das Grenzflusschen Krusau ( danisch Krusa ) Danemark und Deutschland verbindet. Westlich vom Ort liegt der Klueser Wald , wo sich an der Alten Zollstraße die 1922 entstandene Zollsiedlung befindet. Unmittelbar dort liegt auch Deutschlands nordlichste Eissporthalle, die Eissporthalle Gletscher , die von 1984 bis 2016 regelmaßig offnete. [1]

Der Ort ist an den Ostseekusten-Radweg angeschlossen. [2]

Ursprunglich gehorte Kupfermuhle zur Kirchspielgemeinde Bov (dt. Bau ) in der Wiesharde im Amt Flensburg (Vorlaufer des Kreises Flensburg-Land ). Nach den preußischen Kommunalreformen ab 1867 wurde es eine selbstandige Landgemeinde, die von den Nachbargemeinden Kollund , Krusau und Niehuus umgeben war; zu letzterer gehorte auch der sudliche Nachbarort Wassersleben . 1920 wurde es Grenzort und kam zum Amtsbezirk Harrislee ; die evangelischen Einwohner mussten fortan die Gottesdienste in der Flensburger Petrikirche besuchen. Seit 1938 gehort die Ortschaft zur Gemeinde Harrislee im Kreis Schleswig-Flensburg .

Der Name des Ortes entstand aus dem Hammerwerk , das der danische Konig Christian IV. im 17. Jahrhundert an der Krusau anlegen ließ und dessen Muhlrad durch das Wasser des Baches angetrieben wurde. Wie der Ortsname aussagt, wurde im Werk Kupfer verarbeitet, spater hauptsachlich zu Messing -Produkten. 1962 kam nach uber 300 Jahren das Aus fur die traditionsreiche Fabrik. Das Ehepaar Gisela und Bodo Daetz kaufte die alten Arbeiterhauser und grundete die Gisela-und-Bodo-Daetz-Stiftung Kupfermuhle und das fur Technikinteressierte beeindruckende Museum. Im Anschluss wurden uber mehrere Jahre die dortigen Arbeiterhauser (danisch: nyboder ) restauriert, in denen sich 36 Wohnungen befinden. 1997 wurde ein kleines Privatmuseum "Kobbermølle Museum" eroffnet, das 2006 in das "Turmhaus" umzog. 1998 wurde der Forderverein Industriemuseum Kupfermuhle e.V. gegrundet, der sich auf den Erhalt des ehemaligen Industriestandortes konzentrierte. Seit 2009 wird das Museum durch eine Betreibergesellschaft gefuhrt. 2013 - 14 wurden drei historische Industriehallen zu einem modernen "Industriemuseum Kupfermuhle " an authentischem Ort umgebaut. Heute bieten die allgegenwartigen Spuren der Kupfer- und Messingfabrik, die zugehorigen denkmalgeschutzten alten Arbeiterhauser sowie das Industriemuseum Kupfermuhle mit Exponaten aus 400 Jahren Fabriks- und Ortsgeschichte ein museales Ensemble. [3]

Der Ort besitzt heute rund 260 Einwohner, dies entspricht einer Bevolkerungsdichte von etwa 100 Einwohnern je Quadratkilometer. Die 1890 auf Initiative des Fabrikbesitzers Friedrich Raben gegrundete Freiwillige Feuerwehr ruckt jahrlich zu 18 bis 25 Einsatzen aus. [4] [5]

Industriemuseum Kupfermuhle, Dampfmaschine mit Schwungrad, Getriebe und Generator (hint. links)

Das Industriemuseum Kupfermuhle informiert ausfuhrlich uber die Entwicklung der fruher bedeutenden Crusauer Kupfer- und Messingfabrik und des Ortsteils Kupfermuhle.

  • Jens-Peter Hansen: Kobbermøllen vid Krusaa. Arbejderboligerne ved et dansk industrianlæg gennem 400 ar. Foreningen til Gamle Bygningers Bevaring, Kopenhagen 1994, ISBN 87-87546-13-2 .
  • Kurt Andresen: Ortsentwicklung und Alltagsleben im Dorf Kupfermuhle. Von den Anfangen bis in die Gegenwart. Gemeinde Harrislee, Harrislee 1997. (= Chronik Harrislee , Band 1.)
  • Susanne Rudloff: Kupfermuhle. Das Kupfer- und Messingwerk an der Krusau. Vom Hammerwerk zum Industriebetrieb. Broager 2011, ISBN 978-87-89984-31-5

Einzelnachweise

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  1. Gunnar Dommasch: FCKW-Verbot: Aus fur die Eissporthalle ?Gletscher“. In: Flensburger Tageblatt . 25. Oktober 2016, abgerufen am 25. Oktober 2016 .
  2. Ostseekustenradweg. Von Flensburg uber Glucksburg bis Langballig... In: flensburger-foerde.de. Tourismus Agentur Flensburger Forde GmbH, abgerufen am 7. Mai 2017 .
  3. Flensburger Tageblatt : Ehepaar Daetz Harrislee: Zwei Leben fur die Kupfermuhle , vom: 30. Mai 2017; abgerufen am: 6. Marz 2018
  4. Thomas Pantleon, Gemeinde Harrislee (Hrsg.): Chronik ? 650 Jahre Harrislee ? 1352-2002 . Horst Dieter Adler 2002, S. 440
  5. Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Kupfermuhle. In: feuerwehr-harrislee.de. Freiwillige Feuerwehr Kupfermuhle, abgerufen am 8. Juni 2017 .