Kris Kristofferson (2017)
Kristoffer ?Kris“ Kristofferson
(*
22. Juni
1936
in
Brownsville
,
Texas
) ist ein
US-amerikanischer
Country
-Sanger,
Songwriter
und
Schauspieler
. Im Laufe seiner rund 50-jahrigen Karriere verkaufte er alleine in den USA sieben Millionen
Alben
. Er wurde dreimal mit dem
Grammy
ausgezeichnet und erhielt den Ehrenpreis fur sein Lebenswerk.
[1]
Zu seinen bekanntesten Kompositionen gehoren
Me and Bobby McGee
,
Help Me Make It Through the Night
und
Sunday Morning Coming Down
.
[2]
[3]
1985 schloss er sich mit
Waylon Jennings
,
Willie Nelson
und
Johnny Cash
zur
Supergroup
The Highwaymen
zusammen.
Als Schauspieler war er in Filmen wie
Alice lebt hier nicht mehr
,
Convoy
oder
Heaven’s Gate
sowie der
Blade
-Trilogie zu sehen. Fur seine Darstellung in
A Star Is Born
erhielt er 1977 einen
Golden Globe
.
Der Enkel
schwedischer
Einwanderer
wurde 1936 als Sohn des Generals
Lars Henry Kristofferson
und Mary Ann Ashbrook in Texas geboren. In seiner Kindheit zog die Familie oft um. Er beendete die
High School
in
San Mateo
und besuchte das
Pomona College
in
Kalifornien
. 1958 erhielt er seinen Abschluss in Literatur. Er erhielt ein
Rhodes-Stipendium
fur das
Merton College
der
University of Oxford
. In
England
, wo er seine ersten Musikstucke unter dem Namen Kris Karson aufnahm, blieb er zunachst erfolglos.
Nach seinem Universitatsabschluss in
englischer Literatur
1960 heiratete er seine Jugendfreundin Frances Mavia ?Fran“ Beer. Er trat in die
US Army
ein und wurde
Hubschrauberpilot
. Von 1962 bis 1965 war er in
Bad Kreuznach
stationiert. Anschließend sollte Kristofferson Literatur an der
United States Military Academy
in
West Point
unterrichten. 1965 verließ er jedoch die Armee und zog nach
Nashville
, um im ?Mekka der Country-Musik“ eine Musikerkarriere zu beginnen. Er verdiente seinen Lebensunterhalt zunachst mit Gelegenheitsjobs und arbeitete als Hubschrauberpilot fur eine Olfirma im
Golf von Mexiko
. Als eine Speiserohrenerkrankung seines Sohnes die Familie auch finanziell belastete, reichte seine Frau die Scheidung ein.
Kris Kristofferson (2018)
1966 gelang ihm mit der von
Dave Dudley
aufgenommenen Single
Viet Nam Blues
ein erster kleiner Erfolg als Songwriter. 1969 spielte
Roger Miller
das von Kristofferson und Fred Foster geschriebene
Me and Bobby McGee
ein. Schließlich erkannte
Johnny Cash
Kristoffersons Talent und erzielte 1970 mit dessen
Sunday Morning Coming Down
einen Nummer-eins-Hit in den
Country-Charts
, in denen bereits ein Jahr zuvor
Ray Stevens
mit demselben Song vertreten war.
[4]
Kristofferson erhielt einen Vertrag bei
Monument Records
. Die Blues-Sangerin
Janis Joplin
machte
Me and Bobby McGee
weltberuhmt, und Kristofferson selbst wurde als Sanger mit Songs wie
Loving Her Was Easier
und
Why Me
erfolgreich. 1972 wurde seine Komposition
Help Me Make It Through the Night
in der Version von
Sammi Smith
mit zwei
Grammys
ausgezeichnet. Kristofferson arbeitete mit Produzent und Labelinhaber Fred Foster noch bis Juli 1982 zusammen.
1973 heiratete er die Sangerin
Rita Coolidge
. Die beiden, die ein gemeinsames Kind haben, waren auch als Duett erfolgreich und wurden zweimal als bestes Duo mit einem Grammy ausgezeichnet. Die Ehe wurde 1980 infolge von zunehmenden Alkoholproblemen Kristoffersons geschieden. Seit 1983 ist er mit Lisa Meyers verheiratet, die Familie lebt mit ihren funf Kindern seit 1992 auf der
Hawaii
-Insel
Maui
.
In den 1980er und 1990er Jahren trat Kristofferson, der sich unter anderem fur die
Sandinisten
in
Nicaragua
engagiert hat, verstarkt mit politischen Liedern wie
Sandinista
,
Don’t Let the Bastards (Get You Down)
oder
The Eagle & The Bear
in Erscheinung. Internationale Erfolge verzeichnete Kristofferson von 1985 bis 1995 auch als Mitglied der Country-Band
The Highwaymen
, zusammen mit seinen langjahrigen Freunden Johnny Cash,
Willie Nelson
und
Waylon Jennings
.
Am 31. Januar 1993 trat er im Hamburger Thalia-Theater beim ?Internationale Kunstler gegen Rassismus Festival“ auf.
[5]
Er spielte die Songs "What about Me", "They Killed Him" und "Don’t Let The Bastards get you down. Der Auftritt wurde im NDR Fernsehen ubertragen
[6]
.
Bei der
CMA-Awards
-Verleihung 2004 wurde er in die
Country Music Hall of Fame
aufgenommen, zudem ist er Mitglied in der
Songwriters Hall of Fame
. Nach einer langeren Pause meldete sich Kristofferson im Marz 2006 mit dem Album
This Old Road
zuruck, 2009 folgte
Closer to the Bone
. 2012 veroffentlichte er unter seinem eigenen Label das Album
Feeling Mortal
. Im Juni 2016 erschien anlasslich seines 80. Geburtstags das Doppelalbum
The Cedar Creek Sessions
.
[7]
2015 listete die amerikanische Pop-Zeitschrift
Rolling Stone
Kristofferson auf Rang 87 der
100 großten Songwriter aller Zeiten
.
[8]
Im Fruhjahr 2018 war er in den Vereinigten Staaten und Europa auf Tournee.
Kris Kristofferson spielt vorzugsweise
Westerngitarren
von
Gibson
, hauptsachlich
J-45
-Modelle. Ihm zu Ehren brachte die Firma die
Kristofferson SJ
-
Signature-Gitarre
heraus.
[9]
Auch die
Mundharmonika
beherrscht er gut.
Neben seiner musikalischen Karriere ist Kristofferson seit den 1970er Jahren auch als Filmschauspieler tatig. 1971 gab er nach einer kleinen Rolle in
The Last Movie
sein Filmdebut in
Cisco Pike
, in dem er neben
Gene Hackman
die Hauptrolle spielte. 1974 folgte mit
Alice lebt hier nicht mehr
ein weiterer Film, welcher der Hauptdarstellerin
Ellen Burstyn
einen
Oscar
einbrachte. 1976 spielte er in der Neuverfilmung von
A Star Is Born
an der Seite von
Barbra Streisand
. Fur diese Rolle wurde er mit einem
Golden Globe
ausgezeichnet.
Haufig war Kristofferson auch als Hauptdarsteller in Spatwestern wie
Sam Peckinpahs
Pat Garrett jagt Billy the Kid
zu sehen. In
Convoy
verkorperte er den Fernfahrer Rubber Duck, in der
Blade-Reihe
war er als Abraham Whistler zu sehen. In
Heaven’s Gate
von
Michael Cimino
spielte er die Hauptrolle. Erwahnenswert auch seine Rolle als Ringo Kid in
Hollenfahrt nach Lordsburg
(Stagecoach)
, wo er an der Seite seiner Highwaymen-Kollegen Cash, Nelson und Jennings auftrat.
Jahr
|
Titel
|
Hochstplatzierung, Gesamtwochen, Auszeichnung
Chartplatzierungen
Chartplatzierungen
[10]
(Jahr, Titel, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen)
|
Anmerkungen
|
AT
|
UK
|
US
|
Country
|
1970
|
Kristofferson
|
—
|
—
|
US
43
(22 Wo.)
US
|
Country
10
(26 Wo.)
Country
|
|
1971
|
The Silver Tongued Devil And I
|
—
|
—
|
US
21
(28 Wo.)
US
|
Country
4
(20 Wo.)
Country
|
|
1972
|
Border Lord
|
—
|
—
|
US
41
(16 Wo.)
US
|
Country
6
(16 Wo.)
Country
|
|
Jesus Was A Capricorn
|
—
|
—
|
US
31
(54 Wo.)
US
|
Country
1
(35 Wo.)
Country
|
|
1973
|
Full Moon
|
—
|
—
|
US
26
(33 Wo.)
US
|
Country
1
(22 Wo.)
Country
|
|
1974
|
Spooky Lady’s Sideshow
|
—
|
—
|
US
78
(14 Wo.)
US
|
Country
11
(21 Wo.)
Country
|
|
Breakaway
|
—
|
—
|
US
103
(12 Wo.)
US
|
Country
19
(12 Wo.)
Country
|
mit Rita Coolidge
|
1975
|
Who’s to Bless and Who’s to Blame
|
—
|
—
|
US
105
(11 Wo.)
US
|
Country
23
(9 Wo.)
Country
|
|
1976
|
Surreal Thing
|
—
|
—
|
US
180
(2 Wo.)
US
|
Country
17
(11 Wo.)
Country
|
|
A Star Is Born O.S.T.
|
—
|
UK
—
UK
|
US
1
![Vierfachplatin](//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/5d/Platinum_record_icon.svg/15px-Platinum_record_icon.svg.png) ×4
Vierfachplatin
(51 Wo.)
US
|
—
|
|
1978
|
Easter Island
|
—
|
—
|
US
86
(7 Wo.)
US
|
Country
21
(9 Wo.)
Country
|
|
Natural Act
|
—
|
UK
35
(4 Wo.)
UK
|
US
106
(9 Wo.)
US
|
Country
24
(12 Wo.)
Country
|
mit Rita Coolidge
|
1979
|
Shake Hands With the Devil
|
—
|
—
|
US
86
(7 Wo.)
US
|
Country
21
(9 Wo.)
Country
|
|
1982
|
Kris, Willie, Dolly & Brenda... The Winning Hand
|
—
|
—
|
US
109
(14 Wo.)
US
|
Country
4
(24 Wo.)
Country
|
|
1984
|
Music from Songwriter
|
—
|
—
|
US
152
(5 Wo.)
US
|
Country
21
(15 Wo.)
Country
|
mit Willie Nelson
|
1986
|
Repossessed
|
—
|
—
|
—
|
Country
31
(26 Wo.)
Country
|
|
1990
|
Third World Warrior
|
AT
22
(7 Wo.)
AT
|
—
|
—
|
—
|
|
1999
|
The Austin Sessions
|
—
|
—
|
—
|
Country
26
(12 Wo.)
Country
|
|
2006
|
This Old Road
|
—
|
—
|
US
172
(1 Wo.)
US
|
Country
36
(10 Wo.)
Country
|
|
2009
|
Closer to the Bone
|
—
|
—
|
US
167
(1 Wo.)
US
|
Country
29
(19 Wo.)
Country
|
|
2012
|
Feeling Mortal
|
—
|
—
|
—
|
Country
28
(7 Wo.)
Country
|
|
Weitere Studioalben
- 1971:
Cisco Pike
(EP)
- 1979:
Shake Hands With the Devil
- 1981:
To the Bone
- 1995:
A Moment Of Forever
- 2016:
The Cedar Creek Sessions
- 1992:
Live at the Philharmonic
(eingespielt im Jahr 1972)
- 2003:
Broken Freedom Song: Live from San Francisco
(eingespielt 2002)
- 2006:
Live From Austin, Texas
(eingespielt 1981)
- 2014:
An Evening with Kris Kristofferson: The Pilgrim: Ch 77 - Union Chapel, London
- 2016:
Live at the
Big Sur Folk Festival
Jahr
|
Titel
|
Hochstplatzierung, Gesamtwochen, Auszeichnung
Chartplatzierungen
Chartplatzierungen
[10]
(Jahr, Titel, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen)
|
Anmerkungen
|
AT
|
UK
|
US
|
Country
|
1977
|
Songs of Kristofferson
|
—
|
—
|
US
45
(18 Wo.)
US
|
Country
8
(24 Wo.)
Country
|
|
2010
|
Please Don’t Tell Me How the Story Ends:
The Publishing Demos
|
—
|
—
|
—
|
Country
61
(3 Wo.)
Country
|
|
2011
|
Playlist: The Very Best of Kris Kristofferson
|
—
|
UK
—
UK
|
—
|
Country
75
(1 Wo.)
Country
|
|
Weitere Kompilationen
- 2004:
The Essential Kris Kristofferson
- 2016:
The Complete Monument & Columbia Album Collection
Jahr
|
Titel
Album
|
Hochstplatzierung, Gesamtwochen, Auszeichnung
Chartplatzierungen
Chartplatzierungen
[10]
(Jahr, Titel,
Album
, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen)
|
Anmerkungen
|
US
|
Country
|
1971
|
Lovin’ Her Was Easier (Than Anything I’ll Ever Do Again)
The Silver Tongued Devil and I
|
US
26
(13 Wo.)
US
|
—
|
|
1972
|
Josie
Border Lord
|
US
63
(8 Wo.)
US
|
Country
70
(2 Wo.)
Country
|
|
Jesus Was a Capricorn
Jesus Was a Capricorn
|
US
91
(3 Wo.)
US
|
—
|
|
1973
|
Why Me
Jesus Was a Capricorn
|
US
16
(38 Wo.)
US
|
Country
1
(20 Wo.)
Country
|
|
A Song I’d Like to Sing
Full Moon
|
US
49
(10 Wo.)
US
|
Country
92
(5 Wo.)
Country
|
mit Rita Coolidge
|
1974
|
Loving Arms
Full Moon
|
US
86
(5 Wo.)
US
|
Country
98
(2 Wo.)
Country
|
mit Rita Coolidge
|
Rain
Breakaway
|
—
|
Country
87
(4 Wo.)
Country
|
mit Rita Coolidge
|
1977
|
Watch Closely Now
A Star Is Born O.S.T.
|
US
52
(6 Wo.)
US
|
—
|
|
1979
|
Prove It to You One More Time Again
Shake Hands with the Devil
|
—
|
Country
91
(5 Wo.)
Country
|
|
1981
|
Nobody Loves Anybody Anymore
To the Bone
|
—
|
Country
68
(7 Wo.)
Country
|
|
1984
|
How Do You Feel About Foolin’ Around
Music From Songwriter
|
—
|
Country
46
(11 Wo.)
Country
|
|
1986
|
They Killed Him
Repossessed
|
—
|
Country
67
(6 Wo.)
Country
|
|
Weitere Singles
- 1967:
Golden Idol
- 1970:
To Beat the Devil
- 1970:
Jody and the Kid
- 1971:
The Taker
(mit Rita Coolidge)
- 1972:
Jesse Younger
- 1974:
I May Smoke Too Much
- 1975:
Easy, Come On
- 1975:
The Year 2000 Minus 25
- 1975:
Lover Please
(mit Rita Coolidge)
- 1975:
We Must Have Been Out of Our Minds
(mit Rita Coolidge)
- 1976:
It’s Never Gonna Be The Same Again
- 1978:
Forever in Your Love
- 1980:
I’ll Take Any Chance I Can With You
- 1981:
Here Comes That Rainbow Again
- 1982:
Put It off Until Tomorrow
(mit
Dolly Parton
)
- 1987:
Love Is The Way
- 1987:
El Coyote
- 2006:
This Old Road
- 2009:
Closer to the Bone
Goldene Schallplatte
- Kanada
Kanada
- 1976: fur das Album
Jesus Was A Capricorn
- 1979: fur das Album
The Silver Tongued Devil And I
- 1980: fur das Album
The Man and His Songs
Platin-Schallplatte
- Kanada
Kanada
- 1979: fur das Album
Songs of Kristofferson
- 1979: fur das Album
Me and Bobby McGee
|
3× Platin-Schallplatte
- Kanada
Kanada
- 1977: fur das Album
A Star Is Born O.S.T.
|
Anmerkung: Auszeichnungen in Landern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.
- Stambler, Irwin:
The Encyclopedia Of Pop, Rock And Soul
, 3. uberarbeitete Auflage, New York, St. Martin’s Press, 1989, S. 388?390,
ISBN 0-312-02573-4
.
- ↑
Kris Kristofferson.
4. Juni 2019,
abgerufen am 2. Oktober 2019
(englisch).
- ↑
Kris Kristofferson ??? Top Songs as Writer ??? Music VF, US & UK hits charts.
Abgerufen am 2. Oktober 2019
.
- ↑
Kris Kristofferson's 10 Best Songs: Critic's Picks.
Abgerufen am 2. Oktober 2019
.
- ↑
Whitburn, Joel (2004). The Billboard Book Of Top 40 Country Hits: 1944?2006, Second edition. Record Research. S. 75
- ↑
till briegleb:
?In aller gebotenen Kurze“
. In:
Die Tageszeitung: taz
. 1. Februar 1993,
ISSN
0931-9085
,
S.
5
(
taz.de
[abgerufen am 10. April 2024]).
- ↑
1993 01 31 Hamburg Thalia kk.
Abgerufen am 10. April 2024
(deutsch).
- ↑
https://www.amazon.com/Cedar-Creek-Sessions-Kris-Kristofferson/dp/B01F7N2MH8
- ↑
The 100 Greatest Songwriters of All Time.
Rolling Stone
, August 2015,
abgerufen am 7. August 2017
(englisch).
- ↑
Die Kristofferson SJ-Signature auf gibson.com
(
Memento
vom 26. April 2012 im
Internet Archive
), abgerufen am 11. Mai 2012
- ↑
a
b
c
Chartquellen:
AT
UK
US