Die
Asklepios Klinik St. Georg
, bis 2005
Allgemeines Krankenhaus St. Georg
, ist ein mittelgroßes Klinikum im
Hamburger
Stadtteil
St. Georg
. Es ist
Lehrkrankenhaus
der
Universitat Hamburg
und der
Semmelweis-Universitat
. Die ersten Gebaude wurden in den 1820er errichtet, zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch Neubauten ersetzt, und stetig erfolgten Erweiterungen. Die historischen Bauten stehen unter
Denkmalschutz
(ID-Nummern 13522 und 13523).
Das Krankenhaus wurde von 1821 bis 1823 von
Carl Ludwig Wimmel
nach damals modernen Gesichtspunkten errichtet. Es ersetzte den 1814 abgebrannten
Krankenhof
am Hamburger Berg und war das erste stadtische Krankenhaus Hamburgs.
[3]
Es ist nicht identisch mit dem mittelalterlichen
Hospital St. Georg
, das noch bis 1951 als
Altenwohnstift
bestand.
Fruher betrug die Bettenzahl 1.088 und wurde 1856 sogar auf 1.800 erhoht. Von 1898 bis 1915 wurde das Krankenhaus nach Planen von
Friedrich Ruppel
stark umgebaut und erweitert.
[4]
Im Jahr 1866 war
Robert Koch
Assistenzarzt am Allgemeinen Krankenhaus St. Georg.
[5]
Die Asklepios Klinik St. Georg verfugt heute uber 651 Planbetten und 77 tagesklinische Behandlungsplatze.
[2]
Pro Jahr versorgt die Klinik rund 70.000 Patienten.
[2]
Das Krankenhaus war bis zu seiner Privatisierung in alleiniger stadtischer Tragerschaft, ehe im Jahr 2004 zunachst eine Minoritat der Gesellschaftsanteile an die
Asklepios Kliniken
veraußert wurden. Seit 2007 ist die Stadt Hamburg nur noch mit einer Sperrminoritat von 25,1 % an der Krankenhausgesellschaft beteiligt.
Auf dem Gelande der Klinik befindet sich der Asklepios Campus Hamburg. Die Ausbildungsstatte wurde im Jahr 2008 in Kooperation mit der
Semmelweis-Universitat
gegrundet und wird von der Asklepios Medical School GmbH betrieben.
[6]
Der Campus bietet den klinischen Teil des deutschsprachigen Medizinstudiengangs der Semmelweis-Universitat an.
Im Garten des Krankenhauses befindet sich das seit 1936 mehrfach erweiterte
Ehrenmal der Radiologie
. Die Liste beginnt mit Albers-Schonberg, nach dem das heutige Institut fur Rontgendiagnostik am AK St. Georg benannt ist.
-
Neubau (1823)
-
Ansicht von 1844
-
St. Georg (1900)
-
Lageplan (1915)
Die
Pflegerin
Romana Knezevic hat Ende 2020 im
NDR
die Arbeitsbedingungen in der Klinik kritisiert. Durch Unterbesetzung seien Fachkrafte auf der
Intensivstation
uberlastet und es fehle das notige Hilfspersonal. So mussten Pflegekrafte oft Aufgaben des Reinigungs- und Servicepersonals ubernehmen, weshalb weniger Zeit fur die Patienten bliebe und auch Menschen teilweise alleine sterben mussten. Daraufhin wollte der Asklepios-Konzern Knezevic,
Betriebsratsmitglied
, kundigen. Der Betriebsrat verhinderte die Kundigung, wogegen Asklepios vor dem
Arbeitsgericht
klagte. Der Vorfall erregte klinikinterne Emporung und wurde offentlich bekannt gemacht, woraufhin der Konzern die Klage zuruckzog.
[7]
In alphabetischer Reihenfolge
- Heinrich Albers-Schonberg
(1865?1921), erster deutscher Rontgenologe
- Eduard Arning
(1855?1936), Oberarzt der Abteilung fur Hautkrankheiten und Syphilis
- Hans Wilhelm Bansi
(1899?1982), Chefarzt
- Hans Erhard Bock
(1903?2004), Assistenzarzt, danach in Frankfurt am Main, Tubingen und Marburg
- Hans-Wilhelm Buchholz
(1910?2002), Chirurg, Pionier der Endoprothetik in Deutschland
- Gotthard Bulau
(1835?1900), Chefarzt (Bulau-Drainage)
- Hans Gerhard Creutzfeldt
(1885?1964), Neurologe (Creutzfeldt-Jakob-Krankheit)
- Heinrich Curschmann
(1886?1910), Direktor
- Christoph Eggers
(* 1943), Chirurg, Arztlicher Direktor
- Jurgen Eggers, (derzeitig) Chefarzt der Neurologie
- Karl Eisenlohr
(1847?1896), Internist
- Ernst Franke
(1856?1925), Leiter der augenarztlichen Abteilung
- Carl Hansmann
(1852?1917), Pionier der Osteosynthese
- Hermann Holthusen
(1886?1971), Chefarzt der radiologischen Abteilung
- Karl-Heinz Kuck
(1952), Chefarzt der Kardiologie
- Hermann Lenhartz
(1854?1910), Direktor
- Erich Martini
(1843?1880), Chirurg, Oberarzt
[8]
- Franz Morl
(1932?2017), Chefarzt der I. Chirurgischen Abteilung
- Manfred Munzel
(* 1940), Professor fur HNO-Heilkunde, Chefarzt am Allgemeinen Krankenhaus ab 1975
- Enrique Paschen
(1860?1936), Assistenzarzt
- Heinrich Pette
(1887?1964), Leiter der neurologischen Abteilung
- Max Schede
(1844?1902), Oberarzt der Chirurgie
- Morris Simmonds
(1855?1925), Pathologe
- Ernst Tromner
(1868?1930), Direktor der Neurologie
- Georg Karl Franz Tuengel
(1816?1873), Chefarzt
- Karl-Heinz Vosteen
(1925?2009), Chefarzt
- ↑
Hamburger Krankenhausspiegel
(
Memento
vom 20. Juni 2014 im
Internet Archive
) abgerufen am 24. August 2023.
- ↑
a
b
c
d
Kurzprofil
Unser Klinikum
.
asklepios.de; abgerufen am 24. August 2023
- ↑
Baukommission.
(
Memento
des
Originals
vom 1. Februar 2014 im
Internet Archive
; PDF; 22 kB)
Info:
Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß
Anleitung
und entferne dann diesen Hinweis.
@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.hamburg.de
Staatsarchiv Hamburg.
- ↑
Axel Hinrich Murken:
Die bauliche Entwicklung des deutschen allgemeinen Krankenhauses im 19. Jahrhundert
. Vandenhoeck und Ruprecht, 1979, S. 91.
- ↑
Gundolf Keil
:
Robert Koch (1843?1910). Ein Essai.
In:
Medizinhistorische Mitteilungen. Zeitschrift fur Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung
, Band 36/37, 2017/2018 (2021), S. 73?109, hier: S. 73.
- ↑
asklepios.com
- ↑
Hanna Grabbe:
Imagepflege statt Kundigung.
Der Krankenhauskonzern Asklepios will der Pflegerin, die offentlich die Arbeitsbedingungen kritisierte, doch nicht kundigen. Das ist vernunftig, lost aber Probleme nicht. In:
Zeit Online
.
18. Februar 2021,
abgerufen am 20. Februar 2021
.
- ↑
Otto Mejer:
Martini, Erich Karl Wilhelm Georg
.
In:
Allgemeine Deutsche Biographie
(ADB). Band 20, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 506 f.