Konventionelle Kriegfuhrung

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Konventionelle Kriegsfuhrung ist eine Einsatzdoktrin im Kriegsfall , bei der auf kunstlich hergestellte Massenvernichtungswaffen verzichtet wird. Bis zur Erfindung des Giftgases waren alle Kriege konventionell, obwohl bereits im Mittelalter verwesende Kadaver in die Stellungen des Feindes geworfen und Brunnen vergiftet wurden, um Krankheiten auszulosen.

Konventionelle Kriegsfuhrung zwischen 1945 und 1990

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Nach dem Einsatz der ersten Atombomben gegen Japan am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde es notwendig, zwischen konventioneller und atomarer oder nuklearer Kriegsfuhrung zu unterscheiden. Konventionelle Kriegsfuhrung meint den Einsatz von Waffen bzw. Munition , die ausschließlich nach dem Prinzip des von Treibmitteln beschleunigten Geschosses bzw. der Wirkung von Sprengsatzen funktionieren. Die Wirkung darf dabei nicht durch atomare, biologische oder chemische Kampfstoffe bedingt bzw. verstarkt sein (sog. ABC- oder Massenvernichtungswaffen ).

Der Begriff der konventionellen Kriegsfuhrung besitzt auch einen taktisch - strategischen Aspekt. In diesem Zusammenhang bedeutet er den klassischen Einsatz militarischer Großverbande, die verschiedenen Waffengattungen ( Panzer , Artillerie , Infanterie ) und Teilstreitkraften ( Heer , Luftwaffe , Marine ) angehoren. Ihr Ziel ist die Vernichtung der Kampfkraft des Gegners unter großtmoglicher Schonung nicht-militarischer Personen und Sachwerte.

Moderne Aspekte der konventionellen Kriegsfuhrung

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Mit dem Ende des Kalten Krieges und des nuklearen Wettrustens zwischen der Sowjetunion und den USA ist die Gefahr eines weltweiten nuklearen Krieges gesunken. Allerdings existieren Uberlegungen zur Entwicklung kleinerer Nuklearsprengkopfe, um z. B. Bunkeranlagen zu bekampfen, was die Gefahr einer niedrigeren Einsatzschwelle solcher Waffensysteme mit sich brachte.

Seit den Anschlagen vom 11. September 2001 und dem Ausbruch eines globalen Krieges gegen den Terrorismus ist die Asymmetrische Kriegfuhrung als Antithese zur konventionellen wieder in den Vordergrund getreten. Die Gegnerschaft nicht militarisch organisierter bewaffneter Gruppen, die nicht zwischen Militar- und Zivilpersonen unterscheiden (Terroristen), bedeutet eine Herausforderung fur mit schwerem Gerat ausgerustete und in Großverbanden agierende Armeen , die in erster Linie zur Zerschlagung ahnlich organisierter Gegner ausgelegt sind ( Asymmetrie ). Die verdeckte , bzw. unkonventionelle Kriegsfuhrung meint in diesem Zusammenhang den Einsatz kleiner Kommandotrupps , die in geringer Zahl und oft von der Offentlichkeit unbemerkt am Gegner operieren (in feindlich kontrolliertem Territorium). Meist stehen sie in enger Verbindung mit Geheimdienstaktionen oder versuchen, Einheimische auf ihre Seite zu ziehen. Dies steht damit im Gegensatz zur oben geschilderten taktisch konventionellen Kriegfuhrung.

In mehreren Staaten spielt Uranmunition eine Rolle in der taktischen Kriegsfuhrung. Hier wird Nuklearmaterial aus ballistischen Grunden verwendet.