Kloster Ilsenburg

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Blick auf das Kloster vom Buchberg
Kirche und Klausurgebaude des ehemaligen Benediktinerklosters

Das Kloster Ilsenburg (St. Petrus und Paulus) ist eine ehemalige Benediktinerabtei in der Stadt Ilsenburg im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt . Die Klosteranlage stammt aus dem 11. und 12. Jahrhundert. Eigentumerin der Klosterkirche ist seit 1974 die Stadt Ilsenburg, die den sakralen Bau aufwendig restaurieren ließ. Die Reste der Klausurgebaude sind seit 2000 im Besitz der Stiftung Kloster Ilsenburg.

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Klosterkirche mit Glockenturm
Nordansicht der Klosterkirche
Innenraum der Klosterkirche
Refektorium
Brudersaal

Stiftung und Ausbau [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Am Ort einer vermuteten Jagdpfalz entstand nicht vor dem zweiten Jahrzehnt des 11. Jahrhunderts das mehr als 600 Jahre von Benediktinern bewohnte Kloster Ilsenburg. [1] Der fruhere cappellanus Kaiser Otto III. hatte sich lebhaft an der Politik im ostlichen Sachsen beteiligt, wie der Chronist Thietmar von Merseburg uberliefert. [2] Konig Heinrich II. schenkte einen Teil seines Gutes, beurkundet am 15. April 1003 [3] , darunter die Elysynaburg , an das Bistum Halberstadt . Bischof Arnulf von Halberstadt grundete ein Eigenkloster. Zu diesem Zweck ubertrug er die konigliche Schenkung an das neue Kloster. Ferner uberließ Arnulf dem neuen Kloster aus seinem Besitz umfangreiche Guter in der Region zwischen Ilsenburg und Osterwieck . Gemaß einer umstrittenen Urkunde vom 6. April 1018 [4] [5] berief er Monche aus dem Kloster Fulda nach Ilsenburg. Der Ausbau der kaiserlichen Jagdpfalz zu einem Kloster zog sich vermutlich bis 1018 hin. Die Blutezeit des uber 500 Jahre bestehenden Klosters lag zwischen dem ausgehenden 11. und dem 13. Jahrhundert. Zahlreiche durch Kauf und Schenkungen erworbene Besitzungen ließen es zu einem der reichsten Benediktinerkloster zwischen Weser und Elbe aufsteigen. Geistlich folgte das Ilsenburger Benediktinerkloster in den ersten Jahrzehnten seines Bestehens zunachst den Consuetudines von Fulda . Nachdem der dritte Nachfolger im Bischofsamt wahrend der Klosterzeit Burchard II. seinen Neffen, den Monch Herrand , als Abt eingesetzt hatte, gewann Ilsenburg seit etwa 1070 auch auf geistlichem Gebiet zunehmend an Bedeutung. Herrand, ein Vertreter der Gorzer Reform , fuhrte die von Burchard angestrebten Reformen aus, indem er Monche aus der lothringischen Abtei Gorze nach Ilsenburg rief. Die Abtei Ilsenburg selbst bildete in der Folgezeit im Ordo Ilseneburgensis eigene Gebrauche aus, die auf eine Gruppe anderer Kloster ausstrahlten. So wurden unter anderem folgende Benediktinerabteien von Ilsenburg aus neu eingerichtet oder reformiert: Huysburg , Harsefeld bei Stade, Hillersleben bei Magdeburg und Wimmelburg bei Eisleben. Das 1120 abgebrannte Kloster wurde 1129 durch Abt Martin wiederhergestellt. Abt Sigibodo († 1161) und Abt Tiother († 1176) erweiterten die Klosteranlage. Schon im ausgehenden 11. Jahrhundert besaß Ilsenburg eine bedeutende Klosterschule, im 12. Jahrhundert existierte nachweislich eine rege Schreib- und Kunsttatigkeit.

Die Reformierung des Klosterlebens in Ilsenburg fand ihren baulichen Ausdruck in der Errichtung einer großeren Abteikirche nach Gorzer Schema, die am 5. Juni 1087 von Bischof Burchard II. den heiligen Aposteln Petrus und Paulus geweiht wurde. Ihr dreischiffiger Chor , der wiederum in drei Apsiden endete, ist in der Kirchenbaukunst des Benediktinerordens im damaligen deutschen Reich erstmals nachweisbar. Der reich verzierte Fußboden aus Gipsestrich als Sichtestrich stammt aus der Zeit um 1200 und gehort heute zu den Kostbarkeiten romanischer Kunst im deutschen Raum. Die zum Teil noch erhaltenen Gebaude der Klausur wurden zwischen 1120 und 1176 errichtet, nachdem Feuer die Vorgangerbauten zerstort hatte. Zum Konvent gehorten zeitweise 25 Monche. Seit 1464/65 war die Abtei Mitglied der Bursfelder Kongregation des Benediktinerordens.

1131 ließ Abt Heinrich in der Nahe der Abtei eine der Gottesmutter geweihte Hospitalkirche errichten, die der Seelsorge der Laien und Pilger diente. Sie wurde im Zuge der Reformation 1567 zu einer evangelischen Pfarrkirche, siehe Marienkirche (Ilsenburg) .

Demolierung des Klosters im Bauernkrieg und Einfuhrung der Reformation [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Teile des an der Sudseite der Kirche gelegenen Klosters mit Kreuzgang und Marienkapelle wurde in der Zeit der Bauernkriege 1525 demoliert. Große Teile der Bibliothek gingen verloren. Als Graf Wolfgang zu Stolberg 1538 die Regierung ubernahm, bekannte er sich zur Lehre Martin Luthers . Unter dem Abbatiat von Abt Henning Brandis († 1546) vollzog sich die Hinwendung des Konventes zur Reformation, die 1547 abgeschlossen wurde durch Einrichtung einer evangelischen Klosterschule , die bis 1627 existierte. Die Grafen zu Stolberg hielten sich hier mehrfach zur Jagd auf, so Graf Albrecht Georg. Bereits 1550 wurde das grafliche Gemach auf dem Kloster erwahnt.

Der letzte evangelische Abt Henning Dittmar starb 1572. Nach 1573 wurde durch den als Administrator eingesetzten Graf Christoph zu Stolberg der nordliche Teil der Klosterkirche niedergelegt, Mittelschiff , Vierung und Chor neu gewolbt und im sudlichen Arm des Querschiffs eine Patronatsloge eingebaut. Zwischenzeitlich befand sich das Kloster Ilsenburg im Pfandbesitz des Statius von Munchhausen und fiel 1609 wieder an die Grafen von Wernigerode zuruck. Graf Heinrich baute es fur seine Gemahlin Adriane, geb. Grafin von Mansfeld, als Witwensitz aus. Unter Graf Heinrich Ernst wurde Haus Ilsenburg 1672 der Sitz des graflichen Haushalts. Nachdem der Sitz nach Wernigerode verlegt wurde, dienten die Raume als Beamtenwohnungen und zu wirtschaftlichen Zwecken.

Es folgten im 17. und 18. Jahrhundert der Abriss des Westflugels der Klausur und des Kreuzgangs. Die verbliebenen Gebaudeteile erfuhren in den folgenden Jahrhunderten eine sehr unterschiedliche Nutzung. In Verbindung mit den Klostergebauden wurde von Graf Otto zu Stolberg-Wernigerode fur dessen Oheim Graf Botho nach dem Plan des Eisenbahnbaumeisters Ebeling aus Braunschweig und unter Leitung des Baurats Carl Fruhling (1839?1912) [6] ein neues Schloss im neuromanischen Baustil errichtet und 1861 im Rohbau fertiggestellt. Großere Erhaltungsmaßnahmen an der Bausubstanz des Klosters sind mit der Errichtung des Schlossflugels an der Westseite des ehemaligen Klostergelandes belegt. [7]

Baulichkeiten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Ilsenburger Klosterbauten sind zu erheblichen Teilen erhalten. Dazu zahlen die Klosterkirche, ohne nordliches Seitenschiff, Teile des Sanktuariums , Teile der Westpartie sowie die Klausur ohne Westflugel und Kreuzgange. Auch das fruher nachweislich hohere Gewolbe ist nicht mehr vorhanden.

Die Klosterkirche wurde Ende des 11. Jahrhunderts als romanische Basilika erbaut. Sie besaß ein Querschiff und einen dreischiffigen Chor. Sie wurde im Westen durch ein großes Saulenportal eroffnet. Die Umrisse sind heute noch erkennbar.

Im 14. und 15. Jahrhundert wurden nur wenige bauliche Veranderungen an der Kirche und der Klausur vorgenommen. Reichhaltiger war aber die Ausstattung und der Bauschmuck im gotischen Stil. Wahrend der Ersturmung und Plunderung des Klosters 1525 gab es neben Verlusten bei der Ausstattung auch Schaden an der Bausubstanz.

Ihre heutige Gestalt erhielt die Klosterkirche zwischen 1573 und 1581.

Weitere Nutzung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Am 28. Mai 1929 verpachtete Furst Christian Ernst zu Stolberg-Wernigerode neben dem Schloss Ilsenburg auch die alten Klostergebaude und den Marienhof fur 30 Jahre an die Altpreußische Union der Evangelischen Kirchen Berlin, die verschiedene Fortbildungsstatten in den Raumlichkeiten etablierte. 1930 wurde das Kirchliche Auslandsseminar von Stettin-Kuckenmuhle nach Ilsenburg verlegt. Im Sommer 1936 wurde ein Teil des Schlosses als Erholungsheim fur kirchliche Mitarbeiter eingerichtet. Wahrend der Kriegsjahre richtete die SS auf dem Schloss ein Umsiedlungslager der Volksdeutschen Mittelstelle ein. [8] Am 10. April 1945 verließ die SS das Schloss und am 11. April 1945 fuhren die Amerikaner in den Schlosshof ein. Nach Plunderungen erfolgte ab Sommer 1945 eine zeitweise Unterbringung bis zu 500 Fluchtlingen und Vertriebener im Schloss. Im Zuge der Bodenreform ging das Schloss dann am 15. Dezember 1945 in den Besitz der Gemeinde Ilsenburg uber. Schon am 3. Oktober 1946 wurde das Schloss nebst dem eingezaunten Park der Evangelischen Kirche ubereignet, die es als Evangelisches Stift, Pastorenkolleg und Forschungsakademie nutzte. Mit den verscharften Maßnahmen der Grenzpolitik der DDR in der Sperrzone ubernahm ab 1961 die Staatssicherheit das Gelande. Die Klosterkirche wurde nach Weihnachten 1967 geschlossen, Kunstwerke und Teile der Ausstattung verschwanden danach.

Nach Ablauf des Vertrages blieben die inzwischen enteigneten Reste der Klausur ungenutzt. Erst mit dem Verkauf der Klosterkirche an die Gemeinde Ilsenburg 1974 und der Eroffnung eines Erholungsheimes fur Mitarbeiter des Ministeriums fur Land- und Nahrungsguterwirtschaft im Schlossflugel wurden die Gebaude zumindest fur angemeldete Besucher wieder begehbar und erste Sicherungsarbeiten und kleinere Reparaturarbeiten veranlasst. Im Jahre 2000 ubernahm die Stiftung Kloster Ilsenburg unter dem Vorsitz von Maria Furstin zu Stolberg-Wernigerode den Ost- und den Sudflugel der Klausur des einstigen Benediktinerklosters.

Sie gehoren inzwischen zu den Schwerpunktobjekten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz . [9] Es soll ein Kunst- und Kulturzentrum entstehen, in das auch das Schloss Ilsenburg einbezogen wird.

Das ehemalige Benediktinerkloster St. Peter und Paul ist heute eine Station an der Straße der Romanik in Sachsen-Anhalt [10] und des Harzer Klosterwanderwegs .

Abte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Namen und Jahreszahlen bezeichnen die nachweisbare Erwahnung als Abt . [11] [12]

  • 1018?1023 Ezilo
  • 1023?1065 Ulrich (im Kloster begraben)
  • 1065?1090 Herrand
  • 1090?1100 Otto
  • 1100?1105 Vakanz
  • 1105?1129 Martin
  • 1129?1135 Heinrich (abgesetzt durch Lothar III.)
  • 1135?1138 Lambert (Lamprecht)
  • 1138?1161 Sigebodo (Sigibodo)
  • 1161?1176 Thioter (Thieter, Tether)
  • 1176?1192 Dietrich (Thideric)
  • 0000 ?1195 Bertold
  • 1196?1207 Hermann
  • 1201? 0000 Conrad (Abbas de Hilsineburch)
  • 1207?1211 Ludolf von Schladen
  • 1212?1219 Heinrich (abgesetzt)
  • 1220?1239 Johann I.
  • 1240?1243 Elias von Groningen
  • 1243?1253 Bernhard I. von Oldenrode
  • 1254?1256 Gebhard (zugleich Abt von Hillersleben)
  • 1256?1258 Bernhard II.
  • 1259?1277 Hugold
  • 1277?1305 Heinrich Paschdag (Paschalis)
  • 1305?1308 Burchard von Cramm
  • 1308?1316 Heinrich Graf von Klettenberg
  • 1316?1325 Albrecht von Burgdorf
  • 1326?1358 Ditmar von Hardenberg
  • 0000 ?1358 Lippold von Cramm
  • 1358?1366 Wiprecht Nobilis
  • 1366?1393 Anno von Oberg
  • 1393?1397 Nikolaus Tribut
  • 1397?1407 Ludwig Bogelsack
  • 1408?1448 Heinrich von Braunschweig
  • 1448?1467 Heinrich Overbeck (unter ihm wurde ab 1452 das Kloster reformiert)
  • 1467?1469 Johann Duderstadt
  • 1469?1481 Heinrich Grube (von Hagen)
  • 1481?1516 Hermann Polde (Poelde) von Hannover
  • 1517?1531 Johannes Henne
  • 1531?1546 Henning Brandis

Evangelische Abte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • 1546?1560 Dietrich Meppis
  • 1560?1572 Henning Dittmar aus Hildesheim

Administrator [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • 1572?1581 Christoph Graf zu Stollberg (Dompropst zu Halberstadt)

Restituierte katholische Vorsteher [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • 1630? 0000 Petrus Ribola (Monch von Ettersheim)
  • 1631?1632 Joachim Kamphausen (Abt von Berge )

Orgel [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Orgelbauer Paul Ott erbaute 1936?1939 als Opus 26 eine Orgel fur die Kirche. Von zwei Manualen und Pedal konnten 24 Register auf Schleifladen mit mechanischer Spieltraktur angespielt werden. Ab 1947 ubernahm der Orgelbauer Wilhelm Sohnle die Pflege der Orgel. Um das Jahr 1978 herum wurde sie durch den bei dem Orgelbaubetrieb Schuster angestellten Orgelbauer Erwin Lagel aus Eilsleben in die Ilsenburger Marienkirche ubertragen. [13] Die Kirche blieb sodann bis in das Jahr 2018 ohne Orgel.

Fur die Kirche St. Johannis (Mainz) wurde 1960/61 eine neue Orgel von der Orgelbaufirma Forster & Nicolaus (Lich) erbaut. [14] Das Schleifladen-Instrument hat 41 Register auf drei Manualen und Pedal. Noch am ursprunglichen Standort wurde die Orgel 1995 durch die Erbauerwerkstatt geringfugig umgearbeitet und erhielt 1997 eine elektronische Setzeranlage und Sequenzer . [15] Aufgrund der im Jahr 2013 begonnenen Renovierung der Mainzer Kirche wurde die Orgel in diesem Jahr abgebaut und ab 2018 durch den Orgelbauer Reinhard Hufken in der Klosterkirche von Ilsenburg wieder aufgebaut. [16]

I Hauptwerk C?g 3
Pommer 16′
Prinzipal 8′
Spillflote 8′
Oktave 4′
Kleingedackt 4′
Prinzipal 2′
Mixtur VI
Fagott 16′
Trompete 8′
Schalmei 4′
II Ruckpositiv C?g 3
Holzgedackt 8′
Quintadena 8′
Praestant 4′
Rohrflote 4′
Spitzflote 2′
Quinte 1 1 3
Sesquialtera II 2 2 3
Scharf V
Krummhornregal 16′
Vox humana 8′
Tremulant
III Schwellwerk C?g 3
Rohrflote 8′
Spitzgedackt 8′
Koppelflote 4′
Weidenpfeife 4′
Nasard 2 2 3
Blockflote 2′
Oktave 1′
Schreipfeife I-III
Zimbel IV
Musette 8′
Tremulant
Pedalwerk C?f 1
Prinzipal 16′
Subbass 16′
Oktavbass 8′
Gemshorn 8′
Octave 4′
Nachthorn 2′
Basszink IV
Rauschbaß V
Posaune 16′
Bombarde 8′
Clairon 4′
  • Koppeln : II/I, III/I, I/P, II/P, III/P

Glocken [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In der einst doppelturmigen Klosterkirche befindet sich in der Glockenstube ein mittelalterliches Gelaut aus drei Glocken . Alle Glocken hangen im Holz glockenstuhl an Holzjochen. Die Brautglocke hangt am verkropften Stahljoch und soll im Zuge einer Sanierung an ein gerades Holzjoch gehangt werden.

Name Gussjahr Gießer, Gussort Durchmesser
(mm)
Hohe
(mm) ohne Krone
Gewicht
(kg)
Schlag­ton
(16tel)
Inschrift Ubersetzung der Inschrift
Bet- und Trauerglocke 1520 Hermann Koster, Hildesheim 1590 1300 ~2600 c 1 +7 Ingeniosa patris abbatis cura Iohannis Hanc in honore piae campanam dedicat Annae attribuitique bonis Petro Pauloque patronis. ? Anno domini MDXX per manus artificis Hermanni Hildensemensis. ? Laudo deum Verum, pestem fugo, colligo clerum, defunctos ploro, plebem voco, festa decoro. Der begabte Vater und Abt der Gemeinschaft, der ehrenwerte Johann Henne, ließ diese Glocke der Heiligen Anna weihen und den mutigen Schutzheiligen Petrus und Paulus widmen. ? Im Jahre des Herrn 1520 stellte sie der Kunstler Hermann von Hildesheim her. ? Ich lobe den wahren Gott, vertreibe die Pest, versammle die Geistlichen, beklage die Verstorbenen, rufe das Volk und schmucke die Feste.
Brautglocke 1504 Hermann Koster, Hildesheim 1459 1160 ~2000 d 1 ?1 Hoc vas sacratum Petro Pauloque dicatum. Virgo, melodia nomen cui reple, Maria, ut queat omnia pellere nocua, laeta tonare, frangere fulmina, plangere funera, festa sonare. ? Quattuor elapsis annis modo mille quingentis viribus abbatis Hermanni Hildensemensis Olim destructa, en, sum stdiose reducta. Dieses geheiligte Gerat ist Petrus und Paulus geweiht. Jungfrau Maria, der Klang deines Namens fulle es, damit es alles Schadliche vertreibe, frohlich erklinge, die Blitze bandige, zum Begrabnis laute und zum Fest erklinge. ? Vier Jahre nachdem das Jahr 1500 verging, setzte sich Abt Hermann von Hannover dafur ein, dass durch die Hand des Kunstlers Hermann von Hildesheim, was einst zerstort, siehe, mit großem Eifer wiederhergestellt ward.
Taufglocke 13. Jh. unbekannt 710 660 ~250 g 2 ?5

Im Turm der Marienkirche, der einstmaligen Hospitalkirche, hangt in einem eisernen Glockenstuhl nur eine Glocke, die etwa 600 Jahre alt ist. Sie wiegt bei einem Durchmesser von 112 cm und einer Hohe (ohne Krone) von 88 cm etwa 830 kg. Als Schmuck tragt sie oben am Hals ein Schriftband in Majuskeln : ?Qui sequeris lete me dum sono spes bona de te“ (Ubersetzung: ?Wenn du freudig meinem Klange folgest, ist Gutes fur dich zu hoffen“ ). [17]

Siehe auch [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Peter Engelbrecht : Chronologia abbatum Ilsineburgensium , Manuskript 1588, abgedruckt bei Leibniz Script. rer. brunswicens. III. 684?690 und Leuckfeld Antt. Poeldens. 217?240
  • C. Niemeyer: Ilsenburg. Halberstadt 1848.
  • C. W. Haase: Die Benedictiner-Klosterkirche zu Ilsenburg. In: Die mittelalterlichen Baudenkmaler Niedersachsens. 3, Hannover 1867, S. 151?156.
  • Eduard Jacobs : Uber die ehemalige Bibliothek und Archiv des Klosters Ilsenburg und beider Schicksale seit dem 16. Jahrhundert. NMHAF 11/2, 1867, S. 335?372.
  • Eduard Jacobs: Urkundenbuch des Klosters Ilsenburg. 2 Bande, Halle 1882.
  • Adolf Zeller : Fruhromanische Kirchenbauten und Klosteranlagen der Benediktiner und der Augustiner Chorherren nordlich des Harzes. Berlin 1928.
  • Gottfried Maron: Tausend Jahre Ilsenburg im Spiegel des Geschichte von Kloster und Schloß. Darmstadt 1995.
  • Ferdinand Schlingensiepen (Hrsg.): Theologisches Studium im Dritten Reich. Das Kirchliche Auslandsseminar in Ilsenburg/Harz. Dusseldorf 1998. ISBN 3-930250-25-X .
  • Dieter Potschke: Kloster Ilsenburg. Geschichte, Architektur und Bibliothek (= Harz-Forschungen, Bd. 19). Wernigerode/ Berlin 2004. ISBN 978-3-936872-14-9 .
  • Dieter Potschke (Hrsg.): Die Abtei Ilsenburg und andere Kloster im Harzvorraum (= Harz-Forschungen, Bd. 22). Berlin u. Wernigerode 2006.
  • Reinhard Schmitt : Kloster und Schloß Ilsenburg. Urkundliche, archivalische und sonstige Quellen zur Geschichte und Baugeschichte zwischen 1003 und 2003. In: Burgen und Schlosser in Sachsen-Anhalt. 18, 2009 S. 68?250.
  • Hans-Hermann Wedekind: Kloster Ilsenburg. In: Harzburger Altertums- und Geschichtsverein e. V. (Hrsg.): Uhlenklippen Spiegel, Heft 85 / Marz 2008.

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Kloster Ilsenburg  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Dieter Potschke: Kloster Ilsenburg . 2004, S. 26?31.
  2. Thietmar von Merseburg: Chronik. Neu ubertragen und erlautert von Werner Trillmich. Darmstadt 1957.
  3. UB Ilsenburg I., 1875 Nr. 1.
  4. UB Ilsenburg I., 1875 Nr. 2.
  5. Dieter Potschke: Kloster Ilsenburg ? Geschichte, Architektur , Bibliothek, 2004, S. 32
  6. glass-portal
  7. Dieter Poschke: Kloster Ilsenburg. 2004 S. 48?49.
  8. Gottfried Maron: Tausend Jahre Ilsenburg. 1995 S. 23.
  9. Pressemeldung Ministerium fur Wirtschaft und Arbeit von Sachsen-Anhalt ( Memento vom 13. Dezember 2007 im Internet Archive ); FAZ-Artikel 2003 ( Memento vom 13. Dezember 2007 im Internet Archive ); Hans Werner Dannowski, Vergessene Kloster: Reise in die Klosterlandschaft am Nordrand des Harzes, Hannover 2006, ISBN 3-89993-657-4 , Monumente 2008/1 und Harzlife
  10. Rose-Marie Knape: Strasse der Romanik Kulturreisen in Sachsen-Anhalt, Halle an der Saale, 2005 S. 98?99.
  11. Christof Romer: Ilsenburg, Abte. In: Germania Benedictina. Bd. X-1, 2012, S. 766.
  12. UB Ilsenburg 2, 1877, 535?546.
  13. Uwe Pape : Paul Ott ? Leben und Werk , Werkverzeichnis aus der Orgeldatenbank Berlin ORDA, Pape Verlag, Berlin o. J. (PDF auf CD-ROM).
  14. Fritz Rohbach (Hrsg.): Festschrift zur Einweihung der neuen großen Orgel der evangelischen St. Johanniskirche zu Mainz 1961 . Mainz 1961.
  15. Orgel-Disposition ( Memento vom 6. Oktober 2013 im Internet Archive ) auf den Seiten der Kirchenmusik an St. Johannis, in dieser Darstellung fehlt das im Hauptwerk vorhandene Gedackt 4'.
  16. Rainer Schulze: Von Mainz nach Ilsenburg . In: Ars Organi . Band   67 , 2019, ISSN   0004-2919 , S.   185?187 .
  17. Constanze Treuber: Gegossene Vielfalt . Hinstorff, Rostock 2007, S. 75.

Koordinaten: 51° 51′ 35″  N , 10° 40′ 43″  O