Klaus Jochen Arnold
(*
1968
in
Ibbenburen
) ist ein
deutscher
Historiker
.
Arnold studierte
Neuere Geschichte
,
Politikwissenschaft
und
Osteuropaische Geschichte
an der
Westfalischen Wilhelms-Universitat
in Munster und wurde 2002 bei
Wolfgang Jacobmeyer
mit der Dissertation
Die Wehrmacht und die Besatzungspolitik in den besetzten Gebieten der Sowjetunion
zum
Dr. phil.
promoviert
. 2004 erhielt er fur seine Dissertation den
Werner-Hahlweg-Preis fur Militargeschichte und Wehrwissenschaften
(3. Preis).
Danach arbeitete er als
wissenschaftlicher Mitarbeiter
des Universitatsarchivs
Freiburg
. Zudem war er verantwortlicher Bearbeiter des
DFG
-Projektes des
Brandenburgischen Landeshauptarchivs
und des
Zentrums fur Zeithistorische Forschung
(ZZF) in Potsdam: ?Demontagen in der Sowjetischen Besatzungszone und Berlin 1945?1948“. Von 2006 bis 2007 war er Lehrbeauftragter an der
Universitat Leipzig
; Im November 2007 wurde er stellvertretender Projektleiter in der Akademie der
Konrad-Adenauer-Stiftung
(KAS) in
Sankt Augustin
. Im Dezember 2008 ging er als wissenschaftlicher Mitarbeiter ans KAS-Bildungswerk
Hannover
. Seit 2012 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Politischen Bildungsforums Brandenburg der KAS in
Potsdam
.
Arnold verfasste Fachaufsatze fur u. a.
Zeitschrift fur Geschichtswissenschaft
(ZfG),
Geschichte in Wissenschaft und Unterricht
(GWU),
Militargeschichtliche Mitteilungen
(MGM) und
Militargeschichte. Zeitschrift fur historische Bildung
und ist als freiberuflicher Rezensent tatig.
Seine 2005 bei
Duncker & Humblot
veroffentlichte Dissertation
Die Wehrmacht und die Besatzungspolitik in den besetzten Gebieten der Sowjetunion. Kriegfuhrung und Radikalisierung im ?Unternehmen Barbarossa“
wurde 2006 durch den Historiker
Christian Hartmann
in der
Frankfurter Allgemeinen Zeitung
rezensiert: ?Die sprachliche Gestaltung dieser Studie laßt das teilweise sehr komplexe Geschehen nicht unbedingt transparenter werden. Zuweilen fordert sie, und das ist argerlich, auch Mißverstandnisse. […] Solchen Einschrankungen zum Trotz handelt es sich dennoch um einen wichtigen Beitrag zur Geschichte des deutsch-sowjetischen Krieges, der die bewegte Diskussion uber die Verbrechen der Wehrmacht auf alle Falle bereichern wird.“
[1]
Zuvor meinte der Historiker
Peter Hoeres
bei
H-Soz-u-Kult
: ?Die […] Dissertationsschrift von Klaus Jochen Arnold stellt die Forschung zur Wehrmacht im Ostkrieg auf eine neue Grundlage. Dies liegt zum einen an der außerst umfangreichen Auswertung der Quellen, vornehmlich aus dem Bundesarchiv-Militararchiv in Freiburg. Zum anderen an der mit großer Sorgfalt betriebenen Quellenkritik und an dem multifaktoriellen Zugriff auf das Thema.“
[2]
Der Historiker
Wigbert Benz
schloss seine Rezension von Arnolds Werk in den
Informationen fur den Geschichts- und Gemeinschaftskundelehrer
wie folgt ab: ?So entgleitet Arnold die souverane wissenschaftliche Auseinandersetzung mit seinem Objekt ? der Wehrmacht und ihrer Besatzungspolitik im Osten ? mehr und mehr in Richtung einer Ubernahme der Perspektive der Wehrmacht und ihrer Apologeten durch den Forscher selbst.“
[3]
In seiner Rezension von
Die Wehrmacht und die Besatzungspolitik in den besetzten Gebieten der Sowjetunion
in der
Zeitschrift fur Ostmitteleuropa-Forschung
warf der Historiker
Christian Gerlach
Arnold folgende Mangel vor: ?Die Minimierung oder das Verschweigen von Opferzahlen, das Zuweisen der Hauptverantwortung an Hitler, die SS, das OKW, vor allem aber an die Sowjets, der Verweis auf bedauerliche Umstande, die Verwischung von Verantwortung in elaborierten Substantivierungen und Passivkonstruktionen […].“
[4]
Armin Nolzen
schrieb in seiner Rezension in der
Zeitschrift fur Geschichtswissenschaft
: ?Irritierend ist daruber hinaus das außergewohnlich große Verstandnis, das der Autor der Wehrmacht entgegenbringt. Ein solches Ausmaß der Einfuhlung in die Tater lasst den Rezensenten fassungslos zuruck.“
[5]
Weitere kritische Besprechungen wurden von den bekannten Historikern
Christoph Dieckmann
,
[6]
Thomas Kuhne
[7]
und
Dieter Pohl
[8]
verfasst.
Der Publizist
Thomas Medicus
kommentierte 2009 das mit
Konrad Jarausch
im
Verlag Ferdinand Schoningh
herausgegebene Werk
?Das stille Sterben…“ Feldpostbriefe aus Polen und Rußland 1939?1942
im Feuilleton der Tageszeitung
Die Welt
mit: ?Im Gegensatz zu vielen […] Veroffentlichungen ist diese ein Glucksfall, denn sie kommt ohne den haufig vorhandenen Gefuhlskitsch aus. Um des großtmoglichen wissenschaftlichen Ertrags willen hat Jarausch den Militarhistoriker Klaus Jochen Arnold hinzugezogen. Das Sagen hat hier nicht Sentimentalitat, sondern das Handwerk des Historikers.“
[9]
- Die Wehrmacht und die Besatzungspolitik in den besetzten Gebieten der Sowjetunion. Kriegfuhrung und Radikalisierung im ?Unternehmen Barbarossa“
. Duncker & Humblot, Berlin 2005,
ISBN 3-428-11302-0
(= Univ., Diss., Munster (Westfalen) 2002).
[10]
- mit
Konrad Jarausch
:
?Das stille Sterben…“ Feldpostbriefe aus Polen und Rußland 1939?1942
. Mit einem Geleitwort von
Hans-Jochen Vogel
. Schoningh, Paderborn 2008,
ISBN 978-3-506-76546-8
.
- mit
Bernhard Vogel
, Melanie Piepenschneider:
Orte der Freiheit und Demokratie in Deutschland
. Konrad-Adenauer-Stiftung, Sankt Augustin 2010,
ISBN 978-3-941904-03-3
.
- mit Melanie Piepenschneider:
Was bedeutet uns der 20. Juli 1944?
(= Handreichung zur Politischen Bildung, Band 5). Konrad-Adenauer-Stiftung, Sankt Augustin 2011,
ISBN 978-3-941904-96-5
.
- mit Melanie Piepenschneider:
Was war die Mauer? Die Errichtung der innerdeutschen Grenzanlagen durch das SED-Regime und ihre Folgen
(= Handreichung zur Politischen Bildung, Band 7). 2. uberarbeitete Auflage, Konrad-Adenauer-Stiftung, Sankt Augustin 2013,
ISBN 978-3-944015-28-6
.
- Demontagen in der Sowjetischen Besatzungszone und in Berlin 1945 bis 1948. Sachthematisches Archivinventar
(=
Veroffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs
. Bd. 61). Im Auftrag des Brandenburgischen Landeshauptarchivs und des Zentrums fur Zeithistorische Forschung hrsg. von
Klaus Neitmann
und
Jochen Laufer
, BWV, Berlin 2014,
ISBN 978-3-8305-1899-0
.
- ↑
Christian Hartmann
:
Gegenseitige Radikalisierung. Der Einsatz der Wehrmacht auf dem sowjetischen Kriegsschauplatz
(Rez.). In:
Frankfurter Allgemeine Zeitung
, Nr. 173, 28. Juli 2006, S. 9.
- ↑
Peter Hoeres:
Arnold, Klaus Jochen: Die Wehrmacht und die Besatzungspolitik in den besetzten Gebieten der Sowjetunion. Kriegfuhrung und Radikalisierung im ?Unternehmen Barbarossa“. Berlin 2004
(Rez.).
H-Soz-u-Kult
, 15. Marz 2005.
- ↑
Wigbert Benz
: Rezension, in:
Informationen fur den Geschichts- und Gemeinschaftskundelehrer
Heft 70 (2005), S. 132?136.
- ↑
Christian Gerlach
: Besprechung, in:
Zeitschrift fur Ostmitteleuropa-Forschung
Bd. 55 (Heft 2), 2006, S. 295?297, hier S. 297.
- ↑
Armin Nolzen
: Rezension, in:
Zeitschrift fur Geschichtswissenschaft
Bd. 53 (Heft 7), 2005, S. 668.
- ↑
Christoph Dieckmann
: Rezension, in:
Sven Reichardt
und Armin Nolzen (Hrsg.):
Faschismus in Italien und Deutschland. Studien zu Transfer und Vergleich
(=
Beitrage zur Geschichte des Nationalsozialismus
, Band 21). Wallstein Verlag, Gottingen 2005, S. 253?255.
- ↑
Thomas Kuhne:
Ordinary Men, Less Ordinary Men and Genocidal War in the East, 1941?1945
, in: H-German, H-Net Reviews, Mai 2006.
- ↑
Dieter Pohl
: Buchbesprechung, in:
Historische Zeitschrift
Bd. 288 (Heft 1), 2009, S. 261?263.
- ↑
Thomas Medicus
:
Vatersuche ohne Gefuhlskitsch
(Rez.). In:
Die Welt
, 17. Januar 2009.
- ↑
Martin Seckendorf:
Verbrechen der Wehrmacht in der Sowjetunion 1941 ? Ergebnisse eines sich radikalisierenden Kriegsgeschehens oder lange vor dem deutschen Uberfall am 22. Juni 1941 geplanter Maßnahmen? Eine Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Gerhart Hass und Dr. Klaus Jochen Arnold.
Berliner Gesellschaft, 10. Oktober 2006.