Katanga
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Land
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Kongo Demokratische Republik
Demokratische Republik Kongo
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Provinzhauptstadt
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Lubumbashi
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Gouverneur
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Moise Katumbi Chapwe
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Nationalsprache
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Swahili
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Flache
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496871 km²
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Einwohnerzahl
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4125000
(1998)
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Katanga
(1971?1997
Shaba
) war eine 2015 aufgeloste Provinz der
Demokratischen Republik Kongo
mit der Hauptstadt
Lubumbashi
.
Die Provinz lag im Sudosten des Landes und grenzte im Nordwesten an die Provinzen
Kasai-Occidental
und
Kasai-Oriental
, im Nordosten an die Provinzen
Maniema
und
Sud-Kivu
, im Osten an den
Tanganjikasee
(
Tansania
), im Suden an
Sambia
und im Westen an
Angola
.
Zwischen 2007 und 2015 war
Moise Katumbi Chapwe
der erste demokratisch gewahlte Gouverneur der Provinz Katanga. Er hat einen gesetzlichen Mindestlohn von 100 Dollar im Monat eingefuhrt.
Die Hauptvolksgruppen Katangas sind die
Baluba
im Nordwesten und in der Mitte, die
Hemba
im Norden, die
Tabwa
im Nordosten, die
Lunda
im Westen sowie die
Bemba
und
Lala
im Sudosten. Das Volk der
Pygmaen
lebt in teilweise gewalttatigen ethnischen Spannungen mit den anderen Volkern und beklagt
Ausgrenzung
.
[1]
Katanga war in die Distrikte
Tanganjika
, Ober-Lomami, Ober-Katanga, Kolwezi und Lualaba unterteilt, die wiederum in separate Territorien unterteilt waren.
Zur alten Geschichte siehe
Msidis Reich
, zur Geschichte des 1960?63 de facto unabhangigen Staates
Katanga (Staat)
.
In der Fruhphase des
deutschen Kolonialreichs
versuchte
Paul Reichard
Teile der spateren Provinz Katanga fur Deutschland zu erwerben, auf die die
Association Internationale du Congo
im Vertrag mit Deutschland vom 8. November 1884 zunachst verzichtet hatte. Der dortige Reichtum an Bodenschatzen war damals noch nicht allgemein bekannt. In der Anerkennung der Neutralitatserklarung des
Kongo-Freistaats
vom 1. August 1885 war das Gebiet daher von der deutschen Regierung dem Freistaat zuerkannt worden, so dass sie den im Februar 1886 von Reichard erbetenen Reichsschutz ablehnte.
[2]
1891 wurden die Gebiete Katangas vom
belgischen
Kongo-Freistaat
der
Compagnie du Katanga
und 1900 dem
Comite Special du Katanga
anvertraut und vollig separat vom restlichen Kongo verwaltet. Erst 1910 wurde Katanga autonomes Gebiet des
Belgisch-Kongo
. Im
Ersten Weltkrieg
war die koloniale Ubernahme Katangas ein deutsches Kriegsziel der
Mittelafrika-Planung
.
[3]
1933 verlor die Provinz ihre Autonomie und wurde nach ihrer Hauptstadt in
Elisabethville
(franzosisch) bzw.
Elisabethstad
(niederlandisch), heute: Lubumbashi, umbenannt.
1960, als die Dekolonisation von
Belgisch-Kongo
im Gange war, rief
Moise Tshombe
die Unabhangigkeit Katangas aus. Die
UNO
versuchte durch Verhandlungen, Katanga zur Ruckkehr zu bewegen, besetzte 1963 das damalige Elisabethville und beendete die Unabhangigkeit mit militarischen Mitteln. Katanga wurde erst in drei Provinzen geteilt, 1966 jedoch wiedervereinigt.
Wahrend des damaligen Dekolonisationskonfliktes
sturzte
das Flugzeug des UN-Generalsekretars
Dag Hammarskjold
, der eine Konfliktlosung zwischen Belgisch-Kongo und Katanga anbieten wollte, am 18. September 1961 ab. Im Oktober 2017 wurde hierzu der letzte Untersuchungsbericht veroffentlicht, in dem ?ein Angriff oder eine Bedrohung von außen“ als ?plausibel“ eingestuft wird. Als Tater wurden die Katanga-Rebellen vermutet. Die 2019 veroffentlichte Dokumentation
Cold Case Hammarskjold
legt den Schluss nahe, dass der belgisch-britische Pilot Jan van Risseghem, ein Legionar im Auftrag der Katanga-Rebellen, Hammarskjolds Flugzeug abgeschossen hat. In der Dokumentation berichtet ein Freund des Soldnerpiloten Jan van Risseghem alias ?Lone Ranger“, dass der ihm vor seinem Tod den Abschuss der Albertina gestanden habe. Er habe den Auftrag ausgefuhrt, ohne Wissen um die Identitat der Insassen. Man vermutet auch, dass der Abschuss gezielt erfolgte, wohl auch mit Billigung der
CIA
und des
MI5
.
[4]
Die Minengesellschaft
Union Miniere du Haut Katanga
wurde 1966 unter dem Namen
Gecamines
verstaatlicht. 1971 benannte man Katanga in
Shaba
um. Wahrend der 1970er Jahre konnten Rebellionen von der zairischen Zentralgewalt nur mit auslandischer Militarhilfe unterdruckt werden, beispielsweise 1978, als am 13. Mai bei der sogenannten
Shaba-Invasion
4000 Rebellen die wichtigste Bergbaustadt der Provinz,
Kolwezi
besetzten. Nur durch massive Unterstutzung durch die
Vereinigten Staaten von Amerika
,
Belgien
und
Frankreich
gelang es schließlich den Fallschirmjagern der
franzosischen Fremdenlegion
, die Stadt zuruckzuerobern, wobei 700 Afrikaner und 280 Europaer den Tod fanden. Franzosische Fremdenlegionare (
2e regiment etranger de parachutistes
) befreiten dabei in der
Schlacht um Kolwezi
am 19. Mai 1978 mehr als 2000 europaische Geiseln aus der Hand von Rebellen.
Nachdem
Mobutu Sese Seko
1997 ins Exil gegangen war, nahm die Provinz wieder den fruheren Namen Katanga an.
Die Region Katanga hat ausgedehnte Erzvorkommen von
Kupfer
,
Kobalt
(etwa bei
Kolwezi
,
Likasi
und
Lubumbashi
),
Zink
(siehe auch:
Copperbelt
)
. Ferner gibt es Lagerstatten mit abbauwurdigen Gehalten an
Germanium
,
Kadmium
und
Silber
. Uber einen langen Zeitraum war die Kupferindustrie des Kongo die großte und am besten organisierte auf dem afrikanischen Kontinent nach der Bergbauregion am
Witwatersrand
. Das Problem der langjahrigen Abhangigkeit bei der Energieerzeugung durch Kohlelieferungen aus dem Bergbauzentrum
Wankie
in
Sudrhodesien
wurde seit den 1960er Jahren schrittweise mit dem Bau von Wasserkraftwerken in der Region behoben.
[5]
Der Kohleimport von den Gruben in Wankie (Hwange) endete 1973. Die kongolesischen Steinkohlelagerstatten sudlich von
Bukama
und
Lukuga
sind wegen ihres hohen Aschengehaltes zur
Verkokung
nicht geeignet und wurden deshalb fur den industriellen Bergbau nicht genutzt. Eine wichtige Rollen spielten sie jedoch in der Zementproduktion.
[6]
Der Reichtum an Bodenschatzen fuhrte nach der Unabhangigkeit der Kongo-Kolonie von Belgien zu erheblichen politischen Konflikten, die als
Kongo-Wirren
oder Kongo-Krise bekannt wurden.
Mit der Verabschiedung einer neuen Verfassung im Mai 2005 sollte eine Neugliederung der Demokratischen Republik Kongo erfolgen. Nachdem der Termin der Verwaltungsanderung zuvor mehrmals verschoben wurde, machte Prasident
Joseph Kabila
diese im Januar 2011 komplett ruckgangig. Allerdings wurde die Verwaltungsanderung 2015 doch umgesetzt und Katanga dabei in vier neue Provinzen aufgeteilt:
- Jadotville
. Irland im Auftrag der UNO im Kongo, Produktion:
Netflix
2016, Film nach wahren Begebenheiten, Aufklarung der desastrosen Situation der
UNO-Truppen
in Katanga.
- China im Kongo.
Dokumentation, Deutschland, 2008, 29 Min., Regie: Wiltrud Kremer, Produktion:
SWR
,
arte
, Erstsendung: 27. Januar 2009,
Inhaltsangabe
bei
Phoenix
- Walter Schicho
:
Die Bergbaugebiete Katangas 1900?1980. Koloniale Verwaltung, koloniale Wirtschaft und Mission machen aus Bauern Arbeiter.
In: Olaf Bockhorn, Ingeborg Grau, Walter Schicho (Hrsg.):
Wie aus Bauern Arbeiter wurden. Wiederkehrende Prozesse des gesellschaftlichen Wandels im Norden und im Suden einer Welt
(=
Historische Sozialkunde
, Bd. 13). Brandes und Apsel u. a., Frankfurt am Main u. a. 1998,
ISBN 3-86099-173-6
, S. 127?152.
- Bernd Wiese:
Zaire. Landesnatur ? Bevolkerung ? Wirtschaft
. (= Wissenschaftliche Landerkunden, 15), Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt, Darmstadt 1980
- ↑
'Caterpillar tax': DR Congo ethnic clash sees 16 killed.
BBC News
, 18. Oktober 2016,
abgerufen am 18. Oktober 2016
(englisch).
- ↑
Imre Josef Demhardt:
Die Entschleierung Afrikas
. Klett-Perthes, Gotha/Stuttgart 2000,
ISBN 3-623-00355-7
,
S.
55
f
.
- ↑
Imanuel Geiss
:
Geschichte griffbereit.
Band 3:
Schauplatze. Die geographische Dimension der Weltgeschichte.
(=rororo-Handbuch 6237), Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1981,
ISBN 978-3-499-16237-4
, S. 434.
- ↑
Volker Bernhard:
Der mysteriose Tod eines UN-Generalsekretars.
Suddeutsche Zeitung
, 2. Februar 2020, abgerufen am 4. Februar 2020.
- ↑
R. A. Pelletier:
Mineral Resources of South-Central Africa
. Oxford University Press, Cape Town / London / New York / Toronto, 1964, S. 215?225.
- ↑
Wiese:
Zaire
. 1980, S. 186.