Karl Philipp von Brandenburg-Schwedt
(*
5. Januar
1673
in
Bielefeld
(Sparrenburg); †
23. Juli
1695
in
Casale Monferrato
) war ein Prinz und Titular-
Markgraf
zu
Brandenburg-Schwedt
.
Karl Philipp war der dritte, den Vater uberlebende Sohn des ?Großen Kurfursten“
Friedrich Wilhelm von Brandenburg
(1620?1688) aus dessen zweiter Ehe mit
Dorothea Sophie
(1636?1689), Tochter des Herzogs
Philipp von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glucksburg
.
Im Jahr 1693 gelangte der Prinz, nachdem er sich in der
Schlacht bei Neerwinden
bewahrt hatte und von seinem Bruder, Kurfurst
Friedrich III.
, zum
Generalleutnant
ernannt worden war, im
Pfalzischen Erbfolgekrieg
an der Spitze eines brandenburgischen Hilfstruppenkontingents, das dem
Herzog von Savoyen
gestellt worden war, nach
Turin
.
[1]
Hier lernte er Grafin
Katharina von Salmour
, eine geborene Marchesa di Balbiano († 1719) kennen. Er heiratete die junge Witwe heimlich am 28. Mai 1695 im
Reggia di Venaria Reale
bei Turin. Das Haus Brandenburg und auch der Herzog von Savoyen erkannten die Ehe nicht an. Herzog
Viktor Amadeus
ließ Katharina entfuhren und in ein Kloster gefangen setzen, um diplomatische Verwicklungen zu vermeiden. Die
Kurie
unterstutzte den Anspruch Karl Philipps auf Rechtmaßigkeit der Ehe in der Hoffnung, die Ehe mit der
Katholikin
konnte den
protestantischen
Prinzen zum Glaubenswechsel verleiten. Wahrend dieser Auseinandersetzungen starb Karl Philipp an einem Fieber und Rom stellte erst zwei Jahre nach seinem Tod die Gultigkeit seiner Ehe fest, die das Haus Brandenburg auch weiterhin nicht anerkannte. Karl Philipp, dessen Ehe kinderlos blieb, ist in der Hohenzollerngruft des
Berliner Doms
beigesetzt.
Seine Witwe heiratete 1707 den sachsischen Minister und General
August Christoph von Wackerbarth
.
- Johann Daniel Ferdinand Neigebaur
:
Die Heirath des Markgrafen Carl von Brandenburg mit der Markgrafin Catharina von Balbiano
, Kern, 1856, (
Digitalisat
)
- Rob. Prutz:
Deutsches Museum
, Band 1, J.C. Hinrichs, 1856, S. 509.
- Adolf Wilhelm Ernst von Winterfeld
:
Geschichte des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem: mit besonderer Berucksichtigung der Ballei Brandenburg oder des Herrenmeisterthums Sonnenburg.
Berendt, Berlin 1859
S. 743?750.
- Rudolf von Kanitz
:
Aus dem Deutschen Soldatenleben: militairische Skizzen zur Deutschen Sittengeschichte
,
W. Hertz
(Bessersche Buchhandlung), 1861, S. 261 ff.
- ↑
Samuel Buchholtz
:
Versuch einer Geschichte der Churmarck Brandenburg von der ersten Erscheinung der deutschen Sennonen an bis auf jezige Zeiten
, Band 3?4, F. W. Birnstiel, 1767, S. 203.