Wappen von John Grey, 2. Baron of Wilton
John Grey, 2. Baron Grey of Wilton
(* vor 1268; †
18. Oktober
1323
) war ein
englischer
Adliger.
John Grey war ein Sohn von
Reginald Grey, 1. Baron Grey of Wilton
und von dessen Frau Matilda Longchamp. Bereits 1277 diente er im
Feldzug von Konig Eduard I. gegen Wales
. Im November 1278 erhielt er die Erlaubnis, eine Wallfahrt nach
Santiago de Compostela
anzutreten. Er und sein Vater wurden 1278 und 1286 fur Jagdvergehen in koniglichen Waldern begnadigt. 1305 erregte er erneut aus unbekannten Grund das Missfallen des Konigs. Er sollte sich bereithalten, um sich vor Gericht zu verantworten, was jedoch nicht geschah. Beim Tod seines Vaters 1308 war Grey bereits mindestens 40 Jahre alt. Er erbte nun die Herrschaft
Ruthin
in den
Welsh Marches
,
Wilton Castle
in
Herefordshire
sowie Guter in
Shirland
in
Derbyshire
, in
Purleigh
in
Essex
sowie mehrere Guter in
Huntingdonshire
,
Buckinghamshire
,
Bedfordshire
und
Gloucestershire
. Dazu musste er aber auch £ 200 Schulden seines Vaters ubernehmen. Ab 1308 wurde er als
Baron Grey de Wilton
mehrfach zum Militardienst fur den Konig, zu konigliche Ratsversammlungen und in das
Parlament
berufen.
Grey gehorte zu den 25 Baronen, die im Marz und April 1309 an einem Turnier in
Dunstable
teilnahmen. Dabei vereinbarten sie wohl, eine Reform der Herrschaft von Konig
Eduard II.
anzustreben, was im April 1309 von Grey im Parlament mit gefordert wurde.
[1]
Er wurde am 16. Marz 1310 zu einem der 21 Lords Ordainer ernannt, die dieses Reformprogramm erarbeiten sollten. Dieses Programm, die
Ordinances
, wurden 1311 erlassen. Im Dezember 1313 sollte Grey den Waliser
Gruffudd de la Pole
ergreifen, der gegen
John Charlton
uber den Besitz der Herrschaft
Pole
in Wales eine Fehde begonnen hatte. 1314 nahm er an dem gescheiterten Feldzug des Konigs nach Schottland teil, der in der
Niederlage von Bannockburn
endete. Im Februar 1315 wurde er zum
Justiciar
von Nordwales ernannt, was er bis November 1316 blieb. Ende 1315 war er vermutlich zur Abwehr schottischer Uberfalle in Nordengland. Nach dem im August 1318 geschlossenen
Vertrag von Leake
gehorte Grey dem sechzehnkopfigen Staatsrat angehoren, der den Konig beraten sollte.
[2]
1320 begleitete er Eduard II. nach Frankreich, wo der englische Konig dem franzosischen Konig fur seine Besitzungen in Frankreich die Treue schwor. Wahrend des
Despenser War
und der Rebellion des
Earl of Lancaster
blieb er anscheinend loyal gegenuber dem Konig und nahm 1322 am Parlament in
York
teil.
In erster Ehe heiratete Grey Anne († vor 1300), eine Tochter von
William Ferrers
aus Leicestershire und von
Joan le Despenser
. In zweiter Ehe heiratete er Maud, eine Tochter von
Ralph Basset
of Drayton. Im November 1311 wurde Grey erlaubt,
Ruthin Castle
sowie das Gut von
Rushton
in
Chester
seinem jungeren Sohn Roger zu vererben. Nach seinem Tod erbte sein altester Sohn
Henry Grey
(† 1342) einen kleineren Teil seiner umfangreichen Landereien, die sich uber 26
Counties
erstreckten. Henry wurde Begrunder der Familie
Grey of Wilton
. Fast drei Viertel der Besitzungen erbte jedoch Johns Lieblingssohn
Roger Grey
(† 1353) aus seiner zweiten Ehe, der Stammvater der Familie Grey of Ruthin wurde.
- ↑
Seymour Phillips:
Edward II
. New Haven, Yale University Press 2010.
ISBN 978-0-300-15657-7
, S. 166
- ↑
Seymour Phillips:
Edward II
. New Haven, Yale University Press 2010.
ISBN 978-0-300-15657-7
, S. 320