Johann August Sutter
(*
23. Februar
[Anm. 1]
1803
in
Kandern
;
[Anm. 2]
†
18. Juni
1880
in
Washington, D.C.
) war ein
Schweizer
Kaufmann, der in Kalifornien zum Grossgrundbesitzer und Grunder der Privatkolonie
Neu-Helvetien
wurde. Sutter nahm 1840 die mexikanische Staatsburgerschaft an. Bei seinem Sagewerk (
Sutter’s Mill
) wurde im Januar 1848 Gold gefunden. Dieser Fund loste den
kalifornischen Goldrausch
aus.
Lange wurde Sutter sowohl in den USA wie auch in der Schweiz als Pionier und Held gesehen. Seit den 1980er Jahren wird mehr und mehr seine fragwurdige Seite als Abenteurer, Milizenfuhrer,
Sklavenhalter
dargestellt.
[1]
[2]
In der vielfaltigen Literatur zu
Sutter
wird sein Name auch in einer Vielzahl von Varianten wiedergegeben. Amtlich wurde er in der Schweiz unter Johann August Suter gefuhrt. Er selbst und seine Verwandtschaft schrieben sich aber
Sutter
.
[3]
Bisweilen, so z. B. wahrend seiner Schulzeit in der Westschweiz, verwendete Sutter selbst auch die franzosische Namensform
Jean Auguste Sutter
.
[4]
Eine weitere von ihm verwendete franzosisierte Form war
J. Aug. Soutter
.
[5]
In den Vereinigten Staaten nannte er sich John Augustus Sutter, wobei dort oft der zweite Vorname (
Mittelname
) durch ≪A.≫ ersetzt oder ganz weggelassen wurde, so dass sich die Formen
John A. Sutter
und
John Sutter
finden. In den mexikanischen Dokumenten wird er
Juan Augusto Sutter
genannt.
[6]
Der
Heimatort
der Familie Sutter war
Runenberg
im
schweizerischen
Kanton Basel-Landschaft
, wo sie seit 1559 nachweisbar ist. Diese war ein Geschlecht von Bauern und
Bandwebern
. Sutters Grossvater, Johann Jakob Suter, ubersiedelte 1742 nach
Basel
und lernte das Handwerk des
Papiermachers
(Papierer). Er arbeitete fur die Basler Familie Hausler,
[Anm. 3]
die neben einer Papiermuhle im Basler St. Albantal auch im badischen Kandern eine Papiermuhle betrieb.
Johann Jakob d. A. heiratete noch in Basel, wo 1776 auch sein Sohn Johann Jakob d. J. geboren wurde. Johann Jakob d. A. wurde als Aufseher und Vorarbeiter nach Kandern versetzt.
[7]
1801 heiratete Johann Jakob d. J., der zu diesem Zeitpunkt bereits die Nachfolge seines Vaters als Vorarbeiter in der Kanderner Papiermuhle angetreten hatte. 1803 wurde sein Sohn Johann August in Kandern geboren.
Am 24. Oktober 1826 heiratete Johann August in
Burgdorf
Anna (Nanette) Dubeld
[Anm. 4]
, mit der er funf Kinder hatte.
[8]
[Anm. 5]
Die Trauung fuhrte der reformierte Pfarrer und Volksliederdichter
Gottlieb Jakob Kuhn
durch.
[Anm. 6]
Nachfolgend ein Auszug aus der Stammliste der Familie Sutter:
- (Johann) Jakob Sutter (der Altere) ? 1774 Elisabetha Simon
- Johann Jakob Sutter (der Jungere)
[Anm. 7]
? 3. August 1801 Christina Wilhemina Stober
[Anm. 8]
- Johann August
? 24. Oktober 1826 Anna (Nanette) Dubeld (1805?1881)
- Johann August jun.
(1826?1897)
- Anna Elise (Eliza) (1828?1895) 1. ? Georg David Engler; 2. ? Franz Xaver Link
- Emil Viktor (1830?1881)
- Wilhelm Alphons (1832?1863)
[Anm. 9]
- Carl Albert Maximilian (1833?1839)
- Jakob Friedrich (1808?1844)
[Anm. 10]
? 1831 Maria Sophie Dubeld (Schwester von Anna)
Die Dubeld, die Familie von Sutters Ehefrau Anna, waren ein altes Burgdorfer Geschlecht. Annas Eltern hatten eine Backerei, eine Gastwirtschaft und vier Tochter. Der Vater, Samuel Dubeld, war bereits 1815 gestorben. Als Vormund fur die Witwe, Rosina Dubeld-Ris, wirkte
Karl Schnell
,
[9]
der seit 1831 Regierungsstatthalter von Burgdorf und seit 1833 Regierungsrat des
Kantons Bern
war. Es bleibt offen, ob dies Sutter 1834 geholfen hat, einen Pass zu erhalten.
Uber Sutters Jugendzeit in Kandern ist wenig bekannt. Es wird angenommen, dass er bis zu seinem 15. Lebensjahr die ortliche Schule besuchte.
[10]
Danach schickte ihn sein Vater auf eine Schule in
Saint-Blaise
bei
Neuchatel
, wo er 1818/19 ein Jahr verbrachte.
[11]
Anschliessend machte er eine kaufmannische Lehre in der Druckerei und Verlagsbuchhandlung von Emanuel Thurneysen in Basel.
[Anm. 11]
Nach Abschluss der Lehre (1823) wurde er nicht von der Firma ubernommen. Sutter fand in
Aarburg
eine Beschaftigung in einer Tuchhandlung, wo er mutmasslich seine kunftige Frau kennenlernte. Ihr folgte er 1824 nach
Burgdorf
im
Kanton Bern
, wo er zunachst als Gehilfe in einem Gemischtwarenladen tatig war.
[Anm. 12]
1828 kaufte Sutter ein Haus an der Schmiedengasse in Burgdorf und grundete ein Tuch- und Garngeschaft. Da das Geschaft schon bald in Schwierigkeiten geriet, nahm er Benedikt Seelhofer als Kompagnon auf und begrundete die Firma Sutter & Cie. Schon 1832 geriet die Firma in ernsthafte Schwierigkeiten und musste mit den Glaubigern einen
Schuldenerlass
aushandeln, bei dem diese auf 75 Prozent ihrer Forderungen verzichteten. Der Kompagnon setzte sich mit der Halfte des Warenlagers ab, und Sutter verkaufte das Haus an seine Schwiegermutter Rosina Dubeld-Ris († 1835), die es ihm gegen Zinszahlung zur Nutzung uberliess.
[12]
Das Geschaft lief schlecht, der Schuldenberg wuchs, und auch die Miete an die Schwiegermutter war standig im Ruckstand. ≪Am 5. Mai 1834 stellte Sutter beim
Bezirksstatthalter von Sissach
ein Gesuch zur Auswanderung nach Nordamerika, welchem der Regierungsrat von
Baselland
am 8. Mai auch entsprochen hat.≫
[13]
Am 10. Mai 1834 verkaufte die Schwiegermutter das Haus und Sutter sein Ruckkaufrecht.
[14]
Sutter erhielt am 13. Mai 1834 vom Oberamt Burgdorf einen in franzosischer Sprache ausgestellten Pass, der als Bestimmungsort der Reise Amerika nannte. Zu einem fur den 4. Juni anberaumten Gerichtstermin erschien Sutter nicht mehr.
[15]
Anfang Juni erhielt Anna Sutter einen Brief ihres Mannes aus
Le Havre
, in dem dieser mitteilt, dass er nicht zuruckkehren werde. Frau Sutter stellte am 9. Juni den Konkursantrag,
[Anm. 13]
und am 12. Juni 1834 (einen Monat nach Ausstellung des Passes) wurde Sutter auf Betreiben der
Sparkasse Sumiswald
zur Fahndung ausgeschrieben. Wann er Burgdorf genau verlassen hat, ist nicht bekannt, die Behorden nahmen den 8. oder 9. Juni an.
[16]
Frau Sutter wurde unterstellt, dass sie von der Flucht ihres Mannes wusste und ihn dabei unterstutzt habe. Am 26. Juni erfolgte eine Versteigerung, und am 5. Oktober 1834 war das Konkursverfahren abgeschlossen. Am 23. Oktober 1835 wurde in Burgdorf noch eine Untersuchung wegen betrugerischem Konkurs gegen Sutter eingeleitet, da ihm vorgeworfen wurde, dass er Teile der Konkursmasse ins Ausland verbracht und damit die Glaubiger vorsatzlich geschadigt habe. Nach spateren Schilderungen aus Missouri scheint Sutter tatsachlich teure Kleidung und Lagerbestande an Textilien nach Amerika verbracht zu haben.
Am 7. Juli 1834 kam Sutter in New York an. Von dort zog er weiter uber
Cincinnati
nach
Indiana
und schliesslich nach
Saint Louis
.
Gottfried Duden
hatte fur die deutsche Siedlung in Missouri in der Heimat geworben. Nach kurzer Zeit wich Sutter vor seinen dortigen Glaubigern nach
Saint Charles (Missouri)
aus.
Im Fruhling 1835 begab er sich mit einer Handelskarawane von Saint Louis nach
Santa-Fe
und kehrte im Herbst mit der Absicht zuruck, nun eine eigene Handelskarawane zu organisieren, da er die Verdienstmoglichkeiten in diesem Handel hoch einschatzte.
[17]
Nach langen Vorbereitungen startete die Karawane am 14. April 1836, die sich zunachst bei
Independence (Missouri)
mit anderen Karawanen vereinte.
[18]
Sutters Teil der Karawane wird beschrieben als ≪a company of drunken greenhorns≫.
[19]
Da der Handel inzwischen durch die mexikanischen Behorden erschwert wurde und es Konkurrenz aus
Texas
gab, stellte sich diesmal kein kommerzieller Erfolg ein. Die Gesellschaft, die Sutter in Saint Louis gebildet hatte, machte Verluste, er selbst konnte durch illegalen Pferdehandel mit den
Apachen
noch Gewinne machen.
[20]
Da sein Ruf in Saint Louis ? wo er eine Anzahl Mitglieder der deutschsprachigen Kolonie zu Investitionen in die Karawane uberredet hatte ? gelitten hatte,
[21]
verlegte Sutter im Fruhjahr 1837 seinen Sitz nach
Westport
, wo er sich als Laden-, Hotel- und Farmbesitzer versuchte, aber wirtschaftlich wieder scheiterte.
[22]
Seine rasch aufgebauten Aktivitaten waren wieder uber Kredite finanziert, die er bald nicht mehr bedienen konnte, und so verkaufte er Teile und dies in einem Fall auch zweifach.
[23]
Sutter verliess Westport nach diesem weiteren Misserfolg gezwungenermassen bereits am 1. April 1838 wieder und machte sich auf den Weg nach Kalifornien, von dem er vielversprechende Berichte in
Taos (New Mexico)
gehort hatte. In Westport hatte er begonnen, seine Lebensgeschichte interessant anzureichern und sich als ehemaligen Hauptmann der
koniglich-franzosischen Schweizergarde
von Konig
Karl X.
auszugeben, was frei erfunden war.
[24]
Sutter, der nach Verlassen von Westport in der Reservation der
Delaware-Indianer
gewartet hatte, hangte sich etwa am 1. Mai 1838 an die in Westport gestartete Versorgungskolonne der
American Fur Company
an, die im Gebiet des
Wind River (Wyoming)
die amerikanischen Pelztierjager treffen wollte. Er erreichte mit dieser am 2. Juni
Fort Laramie
und am 23. Juni den
Popo Agie River
. Er hatte erwartet, dort auch die Pelztierjager der
Hudson’s Bay Company
und deren Versorgungskarawane zu treffen, mit der er dann weiter nach
Oregon
wollte. Am 12. Juli 1838 konnte Sutter mit Francis Ermatinger, einem Handler der Hudson’s Bay Company, die Reise nach dem damals britischen Oregon beginnen, und am 15. Juli uberschritten sie den
South Pass
und erreichten Ende des Monats
Fort Hall
und am 15. August
Fort Boise
(beides befestigte Handelsposten der Hudson’s Bay Company). Ende August kamen sie zur Methodisten-Mission beim
Fort Walla Walla
. Die nachste Station war das
Willamette Valley
, von wo aus Sutter sich nach
Fort Vancouver
begab. Hier traf er
James Douglas
(damals der dort residierende Chief Trader der Hudson’s Bay Company), von dem er ein allgemeines Empfehlungsschreiben erhielt. Sutter plante von Oregon nach Kalifornien weiterzureisen und Rinderherden als Handelsguter mit sich zu treiben. Aufgrund des bevorstehenden Winters konnte dies jedoch erst im Fruhjahr geschehen, und Sutter wollte nicht mehr warten. Eine direkte Schiffsverbindung nach Kalifornien gab es nicht, und so schiffte er sich auf Empfehlung der Briten nach
Hawaii
ein, um dort ein Schiff nach Kalifornien zu nehmen.
[25]
Am 9. Dezember erreichte er
Honolulu
und musste feststellen, dass ein spanisches Schiff mit Ziel Kalifornien kurz zuvor den Hafen verlassen hatte. Sutter nutzte zunachst die Wartezeit auf ein Schiff, um Beziehungen zu knupfen. Nachdem sich jedoch kein Schiff mit Ziel Kalifornien gezeigt hatte, nahm er das Angebot eines Kaufmanns an, auf einem gemieteten Schiff am 20. April 1839 mit ins russische Nowo-Archangelsk (
Sitka
) zu fahren und dort im Auftrag Waren zu verkaufen. Auf der Ruckfahrt durfte er das Schiff dann nach Kalifornien dirigieren und kam am 1. Juli 1839 im Hafen von
Yerba Buena
(wie damals San Francisco hiess) an ? 15 Monate nachdem er Missouri verlassen hatte und funf Jahre nach seiner Ankunft in Amerika.
Sutters Plan war, eine Ansiedlung im Tal des
Sacramento River
zu grunden. Er wollte die ? wenn auch sparlich ? von den hispanischen Kaliforniern besiedelten kustennahen Gebiete meiden, um nicht deren Einfluss ausgesetzt zu sein. Der mexikanische Gouverneur
Juan Bautista Alvarado
befurwortete dies und gab Sutter bereits 1839 ? also vor der Landzuweisung ? die Erlaubnis, im Sacramento-Tal zu siedeln. Sutter begann am 13. August 1839 mit dem Aufbau der Hauptsiedlung der Kolonie ? dem spateren Fort Sutter nahe der Mundung des
American River
in den Sacramento River. Am 29. August 1840 erhielt Sutter die mexikanische Staatsburgerschaft und am 18. Juni 1841 die gewunschte Landzuweisung. Noch im selben Jahr erwarb er die russischen Kolonien
Fort Ross
und
Bodega Bay
. Nach dem
Mexikanisch-Amerikanischen Krieg
fiel im Jahr 1848 Neu-Helvetien durch den
Vertrag von Guadalupe Hidalgo
zusammen mit dem ubrigen Gebiet des heutigen US-Bundesstaats Kalifornien an die USA. Im selben Jahr brach der
Goldrausch
aus, nachdem bei einer von Sutter auf Indianerland errichteten Sagemuhle (
Sutter’s Mill
) Gold gefunden worden war. Der Goldrausch entzog ihm ? wie allen Unternehmern in Kalifornien ? die Arbeitskrafte, so dass auch die Ernten nicht mehr eingebracht werden konnten. Durch die Massen an undisziplinierten Goldsuchern wurden seine Gebaude und Plantagen geschadigt. Neben diesen negativen Folgen erlebte Sutter durch die Zuwanderung aber auch eine enorme Wertsteigerung seiner Grundstucke ? besonders im Gebiet des heutigen Sacramento City, was ihm ermoglichte, seine hohen Schulden zu bezahlen. Durch eigenes wirtschaftliches Unvermogen und Verschwendungssucht sowie Betrug durch Mitarbeiter und Geschaftspartner verlor er einen grossen Teil des verbliebenen Vermogens. Die Kosten eines jahrelangen Rechtsstreits mit den Vereinigten Staaten um seine Landzuweisungen und deren teilweiser Entzug zehrten das Restvermogen weiter aus. Nachdem 1865 seine Hock-Farm durch Brandstiftung zerstort worden war, verkaufte er auch dieses Grundstuck und verliess Kalifornien, womit Neu-Helvetien erlosch.
Nachdem seine Hock-Farm in Kalifornien abgebrannt war, zog Sutter mit seiner Frau im Dezember 1865 nach
Washington, D.C.
1866 reichte er beim
Kongress der Vereinigten Staaten
eine
Petition
wegen der vom obersten Bundesgericht verworfenen zweiten Landschenkung und dem ihm angetanen Unrecht ein.
Die drei Kinder von Johann August Sutter jun. und seiner ersten Ehefrau Maria del Carmen Rivas wurden von den Grosseltern betreut. John III (* 1852) besuchte die
John Beck's School for Boys
, eine Schule der
Herrnhuter Brudergemeine
in
Lititz (Pennsylvania)
. Anna Eliza und Maria del Carmen kamen 1867 in die
Linden Hall
, ein Madchenpensionat der Herrnhuter in Lititz.
[26]
1870 begann das Ehepaar Sutter den Bau eines stattlichen Hauses in Lititz (
Johann Agust Sutter House
)
[27]
und zog 1871 von Washington hierher. Lititz liegt 150 Kilometer nordostlich von Washington D.C. Sutter lebte weiter zeitweise im Hotel in Washington, um bei den Abgeordneten und Senatoren seine Petition bezuglich einer Entschadigung voranzutreiben. Nachdem 1876 noch immer keine Entscheidung uber die Petition getroffen worden war, reichte er eine neue ein, die vom
Private Land Claims Committee
des Reprasentantenhauses zur Annahme empfohlen wurde und eine Entschadigung fur Sutter in Hohe von 50'000
USD
vorsah ? die Vorlage wurde jedoch vom Reprasentantenhaus nie behandelt. 1880 legte Sutter eine dritte Petition vor, die im April 1880 von Ausschussen des Reprasentantenhauses und des Senats befurwortet wurde. Im Juni lancierte Senator
Daniel W. Voorhees
eine Vorlage fur den Kongress im Sinne der Petition, aber der Kongress vertagte sich am 16. Juni, und es kam nicht zu einer Abstimmung uber Sutters Anliegen ? am 18. Juni 1880 starb Sutter im renommierten
Mades Hotel
[28]
in Washington. Seine Frau starb 1881 in Lititz. Beigesetzt sind beide auf dem Friedhof der Herrnhuter Brudergemeine in Lititz.
-
Johann August Sutter um 1880
-
Sutters Haus in Lititz ? hier lebte er von 1871 bis 1880
-
Im Mades Hotel in Washington starb Sutter 1880
-
Grab auf dem Friedhof der Herrnhuter Brudergemeine in Lititz
Sutter zeigte nach den zeitgenossischen Quellen eine Vorliebe fur militarisches Gehabe und er legte sich gerne militarische Dienstgrade zu. Nachgewiesen ist, dass er am 26. Mai 1828 seinen Dienst als Kadett der
Republik Bern
antrat. Am 15. Juli 1828 wurde er zum Zweyten Unter-Lieutenant der 1. Centrums Compagnie des Reserve-Infanterie-Bataillons Nro. III
[29]
und am 16. Marz 1831 zum Ersten Unter-Lieutenant der 2. Centrums Compagnie
[30]
befordert.
[31]
Sutters eigene Behauptung, er sei Kapitan der Artillerie des Schweizerheeres gewesen, ist nicht belegt. Dies gilt auch fur die Behauptung, er habe die Militarschule in
Thun
besucht und sei dort Studiengenosse von
Louis Napoleon
gewesen. In Missouri schmuckte er seine Lebensgeschichte weiter aus und behauptete, Hauptmann der
koniglich-franzosischen Schweizergarde
von Konig
Karl X.
gewesen zu sein, was frei erfunden war.
[32]
Als Anfuhrer einer Handlergruppe im Santa Fe Handel liess er sich ? wie dort ublich ? als Captain bezeichnen und fuhrte diesen Titel auch spater noch. Nach Sutters Angaben trug ihm der Konig von Hawaii,
Kamehameha III.
, 1839 an, auf Hawaii zu bleiben und das Amt eines Kriegsministers zu ubernehmen.
[33]
Mitte 1844 ernannte der mexikanische Gouverneur von California, Micheltorena, Sutter zum Hauptmann (Capitan) der mexikanisch-kalifornischen Miliz (Defensores de la Patria). Im Januar 1845 wurde er Oberbefehlshaber der Truppen des Sacramentotales (ca. 200 Mann) ? hauptsachlich seine eigene Indianer-Truppe.
Am 16. August 1846 wurde Sutter zum Leutnant der US-amerikanischen Dragoner ernannt,
[34]
wobei er lediglich die Funktion eines Adjutanten des amerikanischen Kommandanten seines Fort Sutter mit der Indianer-Kompanie erhielt.
Im Juni 1852 wurden die Sutter Rifles
[35]
gegrundet. Diese in Sacramento beheimatete Miliz-Kompagnie der
California State Militia
wurde zu Ehren von Sutter benannt.
Am 16. Februar 1853 wurde Sutter vom kalifornischen Kongress zu einem der
Major Generals
der California State Militia gewahlt.
[36]
Bis 1861 finden sich in der kalifornischen Presse immer wieder Berichte uber
General
Sutters Auftritt bei Paraden und Feierlichkeiten. Dienstlich tritt er nur im Sommer 1856 als Kommandeur der 5. Division (Hauptquartier in
Marysville
) im Zusammenhang mit der Mobilisierung der Miliz gegen das
Vigilance Committee
von San Francisco hervor.
[Anm. 14]
Sutters militarische Praxis fallt in die Zeit von 1839 bis 1846, als er zahlreiche Einsatze gegen Indianergruppen fuhrte. Aufgrund der uberlegenen Bewaffnung handelte es sich dabei eher um Jagden denn um Kampfe.
Sutter und seine militarischen Dienstherren:
-
Republik Bern ? Unterleutnant
-
Republik Mexiko ? Hauptmann
-
Vereinigte Staaten ? Leutnant
-
Bundesstaat Kalifornien ? Generalmajor
Der Glarner
Heinrich Lienhard
(1822?1903), der 1846 bis 1850 in verschiedenen Funktionen bei Sutter in Neu-Helvetien tatig war, hat als Augenzeuge seine Erinnerungen um 1870 niedergeschrieben. Das Original, 238 Seiten in deutscher Handschrift, ist aufbewahrt in der
Bancroft Library
der University of California in Berkeley. Lienhards Bericht zeigt glaubhaft die skandalosen Zustande in Neu-Helvetien: Sutters Alkoholismus, seine Tatlichkeiten gegenuber seinen Arbeitern und Arbeiterinnen, sowie deren sexuellen Missbrauch. Die Historikerin Rachel Huber
[37]
stellt auf Grund von Lienhards Bericht fest, dass die Kolonie ≪Neu-Helvetien≫ auf der Grundlage von Zwangsarbeit der indigenen Bevolkerung funktioniert hat,
[38]
erwahnt Sutters ≪Handel mit indigenen Kindern, vornehmlich, um seine Schulden zu tilgen≫,
[39]
nennt Sutter eine ≪zentrale Figur in den Verfolgungs- und Dezimierungsvorgangen der indigenen Bevolkerung Kaliforniens≫,
[40]
und sieht ihn mitverantwortlich fur den Genozid der indigenen Gesellschaft Kaliforniens, der mit dem Goldrausch 1848 einsetzte.
[41]
In der Vielfalt der Literatur uber Sutter findet sich auch eine Vielfalt an unterschiedlichen Einschatzungen seiner Person. Bis heute nachwirkend sind insbesondere die Zerrbilder des heldenhaften Pioniers von Kalifornien, der im Sturm des Goldrausches ohne Schuld unterging
[42]
und jenes des gewissenlosen Kolonialisten, der den Untergang der kalifornischen Indianer einleitete.
[43]
Mit Zollinger und Hurtado wurde ein etwas realistischeres und ausgewogeneres Bild Sutters vorherrschend ? seine Schwachen und Fehler wurden nicht kaschiert, aber grundsatzlich uberwiegt eine wohlwollende Einschatzung und eine Betonung des ihm angetanen Unrechts, verbunden mit der Zuerkennung einer historischen Bedeutung.
Weniger verbreitet sind die nuchternen zeitgenossischen Einschatzungen renommierter amerikanischer Wissenschaftler wie
Hubert Howe Bancroft
und
Josiah Royce
. Bancroft, der Herausgeber und Mitautor eines Standardwerkes zur kalifornischen Geschichte, fuhrte auch ein langes Interview mit Sutter in Lititz. Er spricht Sutter jede historische Bedeutung ab und skizziert ihn als selbstsuchtige, eitle Person, die unfahig war, die glucklichen Umstande sinnvoll zu nutzen.
[44]
Der Philosoph Royce bezeichnet Sutters Schicksal als das gewohnliche eines hartnackigen und unbelehrbaren Traumers und sieht seine Person nicht als Helden, sondern als mehr malerisch denn mannlich.
[45]
Ohne den zufalligen Goldfund auf einem Gelande, das Sutter nutzte, ware er wohl ebenso in Vergessenheit geraten wie andere fruhe kalifornische Pioniere aus Deutschland und der Schweiz, wie z. B.
Wilhelm Benitz
.
Sutter ist Namengeber fur eine Vielzahl geografischer Objekte (z. B.
Sutter County
,
Sutter Buttes
,
Sutter Creek
), offentlicher Einrichtungen (Schulen, Strassen) in Kalifornien, Kreis Lorrach (Kandern: Johann August Sutter Straße), Kanton Bern, Kanton Basel-Land.
Die Kantonshauptstadt des Kantons Basel-Land
Liestal
ist 1989 eine Stadtepartnerschaft mit der Hauptstadt von Kalifornien, Sacramento, eingegangen, wobei die beidseitigen Beziehungen zu General Sutter den Anknupfungspunkt bildeten. Allerdings hat Liestal mit Sutter nur insoweit zu tun als dessen Heimatgemeinde Runenberg (in der er nie lebte) im Kanton Basel-Land liegt.
In Kandern ? Sutters Geburtsort ? gibt es einen
Forderverein Stadtepartnerschaft Kandern ? Sacramento e. V.
,
[46]
aber die Stadt Kandern hat keine offizielle Partnerschaft mit Sacramento.
Die Bekanntheit von Sutters Zerrbild fuhrt auch dazu, dass sein Name im
Tourismus
als
Marke
genutzt wird ?
General Sutter
ist fur Gemeinden mit irgendeinem weitlaufigen Bezug zu Sutter so etwas wie der
Bollenhut
fur den
Schwarzwald
. In Lititz warb das Gasthaus
The Sutter
von 1930 bis 2020 mit seinem Namen
[47]
und in
Sissach
die
General Sutter Distillery
.
[48]
Das General Sutter Museum in Sissach
[49]
befindet sich im Obergeschoss der Brennerei Nebiker.
Sutter selbst lebte nie in seinem Heimatort Runenberg im Kanton Basel-Land, aber es gibt dort seit 1953 ein Denkmal fur ihn.
[50]
Im Zusammenhang mit den Demonstrationen der Bewegung
Black Lives Matter
verhullten Mitglieder der
Jungsozialistischen Partei
den Gedenkstein in Runenberg im Juni 2020 mit einem blutigen Laken.
[51]
Gleichzeitig wurde eine Umwidmung oder ein Gegendenkmal gefordert.
[52]
Der Gemeinderat beschloss anschliessend, das Denkmal um eine Plakette zu erganzen.
[53]
Diese wurde am 23. Juni 2021 angebracht.
[54]
In Folge der Diskussionen um den Gedenkstein von Runenberg uberwies der Landrat
Baselland
am 2. Juni 2021 ein Postulat von
SP
-Politiker
Jan Kirchmayr
zur kolonialen Vergangenheit des Kantones. Die Regierung muss prufen, wie diese in Zusammenarbeit mit der
Universitat Basel
aufgearbeitet werden kann.
[55]
[56]
Der Kanton Basel-Land unterstutzte 1987 die Finanzierung eines Sutter-Denkmals in Sacramento bei einem Spital mit 50'000 Schweizer Franken.
[57]
Im Juni 2020 wurde diese Statue demontiert.
[58]
Die zustandigen Stellen des Spitals erklarten, dies geschehe ≪aus Respekt vor den Ansichten einiger Burger sowie im Interesse der offentlichen Sicherheit fur unsere Patienten und Mitarbeiter≫.
[59]
In Kalifornien sind eine Reihe von Platzen mit Bezug auf Sutter als
State Parks
oder
Historical Landmark
deklariert. Die drei
State Historic Parks
werden jahrlich von etwa 400 000 Touristen besucht.
Bezeichnung
|
Ort, County; Staat
|
Status
|
Anmerkungen
|
National Register of Historic Places
(NRHP)
|
Sutter's Fort
|
Sacramento
,
Kalifornien
|
National Historic Landmark
;
[60]
California Historical Landmark
Nr. 525
[61]
California state park
|
|
66000221
[62]
|
Sutterville
|
Sacramento
,
Kalifornien
|
California Historical Landmark Nr. 593
[63]
|
|
nein
|
Coloma
|
El Dorado County
,
Kalifornien
|
National Historic Landmark;
[64]
California state park
|
Marshall Gold Discovery State Historic Park mit Sutter's Mill und Marshall Monument
|
66000207
[65]
|
Sutter's Mill
(Gold discovery site)
|
Coloma
,
El Dorado County
,
Kalifornien
|
California Historical Landmark Nr. 530
[66]
|
gehort zu Coloma (Marshall Gold Discovery State Historic Park)
|
nein
|
Hock Farm
|
Yuba City
,
Sutter County
,
Kalifornien
|
California Historical Landmark Nr. 346
[67]
|
|
nein
|
Fort Ross
|
Jenner
,
Sonoma County
,
Kalifornien
|
National Historic Landmark;
[68]
State Historic Park; California Historical Landmark Nr. 346
[69]
California state park
|
|
66000239
[70]
|
Fort Ross Commander's House
|
Jenner
,
Sonoma County
,
Kalifornien
|
National Historic Landmark
[71]
|
|
66000239
[70]
|
Johann Agust Sutter House
|
Lititz
,
Lancaster County
,
Pennsylvania
|
|
|
82003795
[72]
[73]
|
Sutter Creek
|
Sutter Creek
,
Amador County
,
Kalifornien
|
California Historical Landmark Nr. 322
[74]
|
Sutter Creek Grammar School und Five Mile Drive--Sutter Creek Bridge auch im National Register of Historic Places ? kein direkter Bezug zu Sutter
|
76000477
[75]
; 86000734
[76]
|
- In der Belletristik
Zentral fur die Rezeption Sutters war und ist der 1925 in franzosischer Sprache erschienene historische Roman
L'Or. La merveilleuse histoire du general Johann August Suter
des Schweizer Schriftstellers
Blaise Cendrars
. Bereits 1925 erschien eine deutsche Ubersetzung von
Yvan Goll
,
Gold. Die fabelhafte Geschichte des Generals Johann August Suter
.
[77]
und 1926 erschien eine englische Ubersetzung. Seither sind viele Ausgaben in diversen Sprachen veroffentlicht worden.
L'Or
≪dieses elende Machwerk vom historischen, diesen hochst fascinierenden Roman vom belletristischen Standpunkte aus≫
[78]
nahmen viele weitere Autoren zum Anlass sich mit der Geschichte Sutters zu befassen, wobei meist die Aspekte des Goldrauschs im Vordergrund standen. Die von Cendrars erfundenen
alternativen Fakten
wurden dabei oft ungepruft
kolportiert
, wie auch neue erfunden.
1927 wurden mit
Funf historische Miniaturen
die ersten Teile von
Stefan Zweigs
Sternstunden der Menschheit
veroffentlicht, wobei sich Zweig im Kapitel
Die Entdeckung Eldorados
mit der Geschichte Sutters befasst.
[79]
1930 befasste sich auch der rasende Reporter
Egon Erwin Kisch
mit Sutters Geschichte.
[80]
1953 veroffentlichte der
Baselbieter
Schriftsteller
Traugott Meyer
einen Mundartroman uber Sutters Leben.
[81]
1961 erschien der Roman
Der Kaiser von Kalifornien
von
Luis Trenker
,
[82]
der damit den Erfolg seines Films von 1936 ausschopfte. Der Basler Schriftsteller
Jurg Weibel
brachte 1980 eine Schrift uber Sutter heraus.
[83]
Der jungste August-Sutter-Roman von
Helen Liebendorfer
erschien 2016.
[84]
- Im Film
Der
sowjetische
Regisseur
Sergei Michailowitsch Eisenstein
hielt sich auf Einladung der
Paramount Pictures
1930 in
Hollywood
auf und plante einen Film mit dem Titel
Sutters Gold
, zu dem er durch den Roman
L’or
des Schweizer Schriftstellers
Blaise Cendrars
angeregt wurde. Paramount lehnte die Idee ab, aber Eisenstein verfolgte sie weiter.
[85]
Als Eisenstein seinen Entwurf
[86]
vorlegte, fur den er wochenlang historische Literatur und die originalen Schauplatze studiert hatte, wurde dieser in Fachkreisen gelobt,
[Anm. 15]
aber der Direktion von Paramount missfiel die Grundaussage, dass Gold die Quelle der Zerstorung von Mensch und Natur sei. Zudem gefiel seine Behandlung der Indianerfrage nicht.
[87]
[Anm. 16]
Paramount schlug Eisenstein eine Verfilmung von
Theodore Dreisers
Roman
Eine amerikanische Tragodie
vor, und Eisenstein nahm diese Anregung gerne auf. Auch sein Entwurf hierfur wurde von Paramount verworfen, und zudem wurde in der amerikanischen Offentlichkeit eine Kampagne gegen Eisenstein und seine politische Haltung gestartet. 1931 beendete Paramount den Vertrag mit Eisenstein, ohne ein Projekt mit ihm realisiert zu haben. Die Realisierung von Eisensteins Filmidee hatte vermutlich die gesamte Rezeption von Johann August Sutter wesentlich beeinflusst und in eine andere Richtung gebracht.
1936 realisierte der amerikanische Regisseur
James Cruze
mit
Universal Pictures
die Filmidee von Eisenstein unter dem Titel
Sutter's Gold
. Trotz eines Rekord-Budgets von 2 Millionen US-Dollar fand der Film in dieser stark von Eisenstein abweichenden Umsetzung wenig Resonanz und war ein wirtschaftlicher Flop.
[88]
Ebenfalls 1936 lieferte Sutters Leben den Stoff fur den deutschen Spielfilm
Der Kaiser von Kalifornien
von und mit
Luis Trenker
(Produktion, Drehbuch, Regie und Hauptrolle). Diese Verfilmung ist angelehnt an den franzosischsprachigen Roman
L’Or
des Schweizer Schriftstellers
Blaise Cendrars
. 1961 erschien ein ebenso wie der Film betitelter Roman des Hauptdarstellers Luis Trenker.
[89]
In den 1980er Jahren plante die Filmgesellschaft von
Moshe Mizrahi
einen neuen Sutter-Film ? das Projekt wurde jedoch nicht realisiert.
[90]
1999 brachte der Basler Regisseur Benny Fasnacht seinen Film
General Sutter
heraus.
[91]
- Im Theater
Der
Schweizer
Dramatiker
Casar von Arx
schrieb 1929
Die Geschichte vom General Johann August Suter. Schauspiel in zwei Teilen
.
[92]
Etwa gleichzeitig schrieb der Schweizer Dramaturg und Regisseur
Werner Wolff
ein Stuck mit dem Titel ≪General Suter≫, das dann wegen des Stucks von Casar von Arx nicht aufgefuhrt wurde.
[93]
1932 folgte der deutsche Autor
Bruno Frank
mit dem ≪Schauspiel in einem Prolog und acht Bildern≫,
Der General und das Gold
.
[94]
Der chilenische Autor Guillermo Calderon schreib fur das Theater Basel die Auftragsarbeit ≪Goldrausch≫, die 2017 aufgefuhrt wurde. Das Werk fand wenig Anklang, und es finden sich dort kaum noch Reste des historischen Sutter.
[95]
- In der Malerei
Sutter liess sich gerne malen. Am bekanntesten ist das Olgemalde des Schweizer Malers
Frank Buchser
, das 1866 entstand und sich im
Kunstmuseum Solothurn
befindet.
[96]
- In der Musik
Der Schweizer Popmusiker
Polo Hofer
veroffentlichte 2002 das Lied
Alles Gold vo Kalifornie,
in dem er von Sutters Leben singt.
Sutters Leben und der kalifornische Goldrausch wurden 1934 als Radio-Musical von
Hanns Eisler
mit dem Textdichter
Ernst Ottwalt
und dem Sanger
Ernst Busch
als ≪Kalifornische Ballade≫
[97]
vertont. Es gibt eine flamische und eine deutsche Textversion.
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? Lienhard arbeitete mehrere Jahre fur Sutter; das Urteil uber seinen Landsmann fallt dabei sehr ungunstig aus.
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siehe Luthi S. 21; gemass Fussnote 1 war die amtliche Schreibweise fur die Familie ≪Suter≫, aber Johann August und seine Verwandten schreiben sich immer mit ≪tt≫
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siehe Luthi S. 23.
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siehe Zollinger S. 1068.
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Abdruck des spanischen Originals der Landzuweisung in Supreme court of the United States. No. 135. : The United States, appellants, vs. John A. Sutter. Appeal from the District court U.S. for the Northern district of California. United States, Washington : Govt. print. off., 1863?, S. 74?75 (spanisch)
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siehe Erhard Richter:
Zum 200. Geburtstag von Johann August Sutter, dem ≪Kaiser von Kalifornien≫.
In: Das Markgraflerland, Band 1/2003, S. 85
Digitalisat der UB Freiburg
; das Jahr der Versetzung ist nicht bekannt.
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siehe Bigler S. 10.
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siehe Bigler S. 9.
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siehe Luthi S. 22.
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Sutter in Neuchatel oder St. Blaise
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Zollinger, S. 1068.
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Luthi S. 29.
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Bigler S. 12.
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Siehe Luthi, S. 29.
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Siehe Luthi, S. 29, bei Bigler, S. 13 wird der 8. oder 9. Mai angegeben, was aber nicht zum Datum des Passes passt.
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Siehe Zollinger, S. 1096.
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Nach Zollinger bei Independence, nach Hurtado bei
Council Grove
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Siehe Zollinger, S. 1099.
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Siehe Hurtado, S. 29.
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Siehe Zollinger, S. 1099.
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Siehe Hurtado, S. 42.
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The Sutter Family and the Origins of Gold-Rush Sacramento.
S. 133
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Es findet sich eine Beschreibung des Baues in einem Brief von Sutter an seine Schwagerin Juliane Sophie Schlafli vom Dezember 1871. Siehe Rudolf Bigler:
Vier Briefe des Generals J. A. Sutter aus den Jahren 1868?1880.
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Historical and commercial sketches of Washington and environs: our capital city, ≪the Paris of America≫
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Regimentsbuch der Republik Bern, 1830
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siehe Luthi
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zur Autorin
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siehe Website der Universitat Luzern; abgerufen am 22. Juni 2020.
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siehe Huber S. 427.
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siehe Huber S. 424/425.
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siehe Cendrars, Trenker etc.
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hier ist neuerdings die Arbeit von R. Huber zu nennen, der aber eine Reihe anderer Publikationen vorausgingen
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siehe
Hubert Howe Bancroft
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siehe
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, Boston & New York 1886, S. 41/42
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siehe Handelsregister beim Amtsgericht Freiburg, Handelsregister-Nummer VR 701658
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Im Zuge der
Black-Lives-Matter
-Bewegung wurde 2020 auch die Rolle des Kolonisators Sutter bei der Vernichtung der indigenen kalifornischen Bevolkerung hinterfragt und der neue Eigentumer von
The General Sutter Inn
benannte sein Etablissement um in
Lititz Springs Inn and Spa
.
Homepage des
Lititz Springs Inn and Spa
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General Sutter Distillery
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Runenberg ? Gemeinderat bringt am General-Sutter-Denkmal Tafeln an ? Historikerin freut sich, Juso jedoch nicht.
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Hanns Eisler: Kalifornische Ballade
, auf prestomusic.com
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In der Literatur findet sich als Geburtsdatum auch der 15. Februar, aber im Geburts- und Taufregister der Gemeinde Kandern ist eingetragen: ≪23. Februar 1803 fruh um 5 Uhr≫. Durch die Uhrzeit und den bei anderen Eintragungen klar ersichtlichen Gebrauch, dass in Kandern der tatsachliche Geburtstag und nicht der Tauftag eingetragen wurden, ist der 23. Februar definitiv als Geburtstag anzusehen. Siehe hierzu Luthi S. 22; dort auch das Zitat.
- ↑
Zum Zeitpunkt von Sutters Geburt gehorte Kandern zur
Markgrafschaft Baden
. In der Literatur wird vielfach das
Grossherzogtum Baden
genannt, was aber nicht ganz korrekt ist. Zum Zeitpunkt der Geburt war der
Reichsdeputationshauptschluss
noch nicht rechtswirksam. Als er dies am 27. April 1803 wurde, gehorte Kandern zunachst zum
Kurfurstentum Baden
und erst mit der
Rheinbundakte
vom 12. Juli 1806 entstand das Grossherzogtum Baden.
- ↑
Die Basler Familie Husler betrieb seit 1532 eine Papiermuhle im St. Albantal. Der Name wurde im Laufe der Zeiten anders geschrieben: Heusler, Hausler, Haussler. Siehe auch Sandra Schultz: Papierherstellung im deutschen Sudwesten: Ein neues Gewerbe im spaten Mittelalter, Berlin/Boston 2018, S. 216
(online)
. Entgegen anders lautenden Berichten in der Literatur besass die Familie Suter/Sutter keine Papiermuhlen.
- ↑
In der Literatur findet sich vielfach der Name Dub
o
ld; hier wird die Schreibweise von Bigler (S. 9 u. a.) verwendet, der als Archivar von Burgdorf den Zugang zu allen Akten hatte. Bei Luthi (S. 24) wird der Vorname Annette genannt; bei Bigler (S. 10) Anna, genannt Nannette. Auf dem gemeinsamen Grabstein von Johann August und seiner Ehefrau in Lititz steht ≪Anna≫ und ≪Dubeld≫.
- ↑
In der Literatur wird teilweise nur von vier Kindern berichtet, wobei der fruh verstorbene Carl Albert vergessen wird.
- ↑
Hieraus und aus der Eintragung im Kanderner Kirchenbuch ergibt sich, dass Sutter nicht romisch-katholisch war, wie er dies spater bei der Einburgerung in Mexiko behauptete. Bei seiner Geburt 1803 war die evangelische Landeskirche der Markgrafschaft Baden noch lutherisch. 1821 erfolgte die Vereinigung der lutherischen und der reformierten Landeskirchen zur Vereinigten Evangelisch-protestantischen Kirche im Großherzogtum Baden. Die Heirat erfolgte in der reformierten Kirche Burgdorf.
- ↑
* 2. Januar 1776
- ↑
* 9. Februar 1777 in
Keppenbach
als Tochter des Johann Adolph Stober der 1797 bis 1808 Pfarrer in
Grenzach
war.
- ↑
Alphons schloss sich 1855 dem
Filibuster
William Walker
an. Nach dessen Scheitern 1860 kam Alphons nach Kalifornien zuruck und liess sich in
Nevada City
nieder, wo er 1863 starb ? vermutlich an den Spatfolgen eines Tropenfiebers, das er sich wahrend seiner Zeit bei den Filibustern zugezogen hatte. Siehe Oscar Lewis:
Sutter's Fort. Gateway to the Gold Fields
, Prentice-Hall, 1966, S. 193/194
Im Internet Archive
- ↑
Teilweise finden sich Hinweise auf einen Zwillingsbruder Johann Heinrich, den es aber nicht gab.
- ↑
Thurneysen hatte 1819 die Papiermuhle in Kandern erworben und die Lehrstelle war wohl der Position seines Vaters zu verdanken.
- ↑
In der Literatur ist von der
Spezereihandlung
des
Salzfaktors
Aeschlimann in der Burgdorfer Schmiedengasse die Rede, wo er als
Handelscommis
arbeitete. Dieses eher unwichtige Detail wird hier nur kommentiert, um dem Leser der Literatur zu Sutter gleich die Erklarung der heute unublichen Begriffe mitzugeben.
- ↑
Bei Bigler, S. 13: ≪Sofort rief sie den Geldstag an.≫ Zum Begriff Geldstag siehe
Deutsches Worterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm
- ↑
Sutter war nicht General der US-Armee. Die California State Militia wurde durch
An Act concerning the organization of the Militia
vom 10. April 1850. In:
Statutes of California, passed at the first Session of the Legislature.
San Jose 1850, S. 190?196 gegrundet.
Google-Digitalisat
.
Commander in Chief
war und ist der Gouverneur von Kalifornien, die tatsachliche Leitung liegt beim
Adjutant General
(1852?1864 William Chauncey Kibbe). Zunachst war die Miliz in vier Divisionen jeweils unter der Leitung eines Major General eingeteilt ? spater wurde die Anzahl der Divisionen erhoht, wobei die Einteilung auf Basis der Counties erfolgte. Die Miliz wurde bei inneren Unruhen und vor allem fur Kriegszuge gegen die Indianer aufgeboten ? ein diesbzgl. Einsatz des Generalmajors Sutters ist nicht bekannt.
- ↑
Charly Chaplin
erinnerte sich, dass man von einem ≪brillianten≫ Entwurf sprach ? siehe William Richardson:
Eisenstein and California: The ≪Sutter's Gold≫ Episode.
In: California History, Vol. 59, No. 3 (Fall, 1980), S. 199
JSTOR
- ↑
Eisenstein wollte auch die Szene mit der entwurdigenden Futterung der Indianer aufnehmen, die Lienhard schilderte ? siehe Sutter's Gold. Scenario S. 174.