Jean-Baptiste de Gouey
, seit 1816
comte de La Besnardiere
(*
1768
in
Periers
; †
1843
in
Paris
), war ein franzosischer Ministerialbeamter und Staatsrat.
Nach Studien in Paris trat er wahrend des
Ancien Regime
in den Orden der
Oratorianer
[1]
ein. Nach anderen Angaben war er lediglich Schuler der Gemeinschaft und war danach als Hauslehrer in einem protestantischen Haushalt tatig.
[2]
Im Jahr 1796 fand er eine Anstellung zunachst in untergeordneter Position im
franzosischen Außenministerium
. In der Folge stieg er bis 1807 zum Direktor der wichtigsten Abteilung des Ministeriums auf.
Napoleon
hatte ihn 1804 zum Offizier der
Ehrenlegion
ernannt. Er arbeitete eng mit
Charles-Maurice de Talleyrand-Perigord
zusammen. Er gehorte wohl seit 1813 auch dem
Staatsrat
an. Der Außenminister ubertrug ihm 1814 die Leitung der beiden geographischen Abteilungen. Damit war er der hochste Beamte des Ministeriums.
Wahrend des
Wiener Kongresses
gehorte er der franzosischen Verhandlungsdelegation an. Er hatte als Generalsekretar die Aufgabe, die Arbeit der Delegation zu organisieren und zu koordinieren. Er spielte eine ahnliche Rolle wie sie
Friedrich von Gentz
auf osterreichischer Seite wahrnahm. Fur einige galt er als Anhanger Napoleons. Er war aber insbesondere seinem Forderer Talleyrand sehr verbunden. Er war neben diesem die treibende Kraft der Delegation. Er nahm an zahlreichen Verhandlungen teil und spielte eine bedeutende Rolle in der Kommission, die sich mit der Redaktion der Vertrage befasste. Außerdem unterstanden ihm zu dieser Zeit die ubrigen Angehorigen des Ministeriums, die der Delegation angehorten. Ursprunglich sollte er auch die Schlussakte mit ausarbeiten. Er erkrankte aber und musste nach Frankreich zuruckkehren, so dass Gentz die Arbeit im Wesentlichen allein ubernahm.
Nach dem Kongress verlor er seinen Posten im Außenministerium.
Ludwig XVIII.
erhob ihn 1816 zum Grafen. Im Jahr 1826 wurde er von
Karl X.
zum Staatsrat berufen. Im Jahr 1830 schied er aus dem offentlichen Dienst aus.
- ↑
unklar, ob der
Kongregation vom Oratorium des heiligen Philipp Neri
oder den
franzosischen Oratorianern
des Kardinals
Pierre de Berulle
- ↑
Kurzbiographie