Jean-Baptiste de Gouey La Besnardiere

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Jean-Baptiste de Gouey , seit 1816 comte de La Besnardiere (* 1768 in Periers ; † 1843 in Paris ), war ein franzosischer Ministerialbeamter und Staatsrat.

Nach Studien in Paris trat er wahrend des Ancien Regime in den Orden der Oratorianer [1] ein. Nach anderen Angaben war er lediglich Schuler der Gemeinschaft und war danach als Hauslehrer in einem protestantischen Haushalt tatig. [2] Im Jahr 1796 fand er eine Anstellung zunachst in untergeordneter Position im franzosischen Außenministerium . In der Folge stieg er bis 1807 zum Direktor der wichtigsten Abteilung des Ministeriums auf. Napoleon hatte ihn 1804 zum Offizier der Ehrenlegion ernannt. Er arbeitete eng mit Charles-Maurice de Talleyrand-Perigord zusammen. Er gehorte wohl seit 1813 auch dem Staatsrat an. Der Außenminister ubertrug ihm 1814 die Leitung der beiden geographischen Abteilungen. Damit war er der hochste Beamte des Ministeriums.

Wahrend des Wiener Kongresses gehorte er der franzosischen Verhandlungsdelegation an. Er hatte als Generalsekretar die Aufgabe, die Arbeit der Delegation zu organisieren und zu koordinieren. Er spielte eine ahnliche Rolle wie sie Friedrich von Gentz auf osterreichischer Seite wahrnahm. Fur einige galt er als Anhanger Napoleons. Er war aber insbesondere seinem Forderer Talleyrand sehr verbunden. Er war neben diesem die treibende Kraft der Delegation. Er nahm an zahlreichen Verhandlungen teil und spielte eine bedeutende Rolle in der Kommission, die sich mit der Redaktion der Vertrage befasste. Außerdem unterstanden ihm zu dieser Zeit die ubrigen Angehorigen des Ministeriums, die der Delegation angehorten. Ursprunglich sollte er auch die Schlussakte mit ausarbeiten. Er erkrankte aber und musste nach Frankreich zuruckkehren, so dass Gentz die Arbeit im Wesentlichen allein ubernahm.

Nach dem Kongress verlor er seinen Posten im Außenministerium. Ludwig XVIII. erhob ihn 1816 zum Grafen. Im Jahr 1826 wurde er von Karl X. zum Staatsrat berufen. Im Jahr 1830 schied er aus dem offentlichen Dienst aus.

Einzelnachweise

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  1. unklar, ob der Kongregation vom Oratorium des heiligen Philipp Neri oder den franzosischen Oratorianern des Kardinals Pierre de Berulle
  2. Kurzbiographie