Jalta
(
ukrainisch
und
russisch
Ялта
;
krimtatarisch
Yalta
;
armenisch
?????
) ist eine
Kurstadt
und Urlaubsort in der
Autonomen Republik Krim
an der Sudkuste der Halbinsel
Krim
im
Schwarzen Meer
. Sie hat knapp 80.000 Einwohner, in der
Agglomeration
Jaltas leben rund 140.000 Menschen.
[1]
Der Lage sudlich des
Krimgebirges
und in einem Talkessel verdankt Jalta sein sehr mildes Klima: Die mittlere Temperatur betragt im Februar 4 °C. Es schneit in Jalta selten, und die dunne Schneeschicht taut schnell wieder auf. Die Durchschnittstemperatur im Juli liegt bei ca. 24 °C. Die Sonne scheint hier 2250 Stunden im Jahr. Da immer stetig eine leichte Meeresbrise vom
Schwarzen Meer
weht, wird es in Jalta nie druckend heiß. Es herrscht ein
subtropisches Klima
.
Aufgrund der gunstigen geographischen Lage hat sich Jalta zu einem beliebten Ziel fur Touristen schon wahrend der Zeit der
Sowjetunion
entwickelt. Palmen, Pinien, Oleander und andere mediterrane Pflanzen pragen das Stadtbild.
Viele beruhmte Kunstler wie
Tschechow
,
Tolstoi
und
Tschaikowski
haben hier gelebt.
Verwaltungstechnisch gliedert sich die Stadt in:
- eine weitere Stadt:
Alupka
(
Алупка
)
- in 21 Siedlungen stadtischen Typs:
Berehowe
(
Берегове
),
Wynohradne
(
Виноградне
),
Widradne
(
В?драдне
),
Woschod
(
Восход
),
Haspra
(
Гаспра
),
Holuba Satoka
(
Голуба Затока
),
Hursuf
(
Гурзуф
),
Kaziweli
(
Кац?вел?
),
Korejis
(
Коре?з
),
Krasnokamjanka
(
Краснокам'янка
),
Kurpaty
(
Курпати
),
Liwadija
(
Л?вад?я
),
Massandra
(
Масандра
),
Nikita
(
Н?к?та
),
Oreanda
(
Ореанда
),
Parkowe
(
Паркове
),
Ponysiwka
(
Пониз?вка
),
Sanatorne
(
Санаторне
),
Simejis
(
С?ме?з
),
Sowjetske
(
Сов?тське
),
Foros
(
Форос
), ein Dorf
Opolsnewe
(
Оползневе
)
- und acht Siedlungen:
Wyssokohirne
(
Високог?рне
),
Hirne
(
Г?рне
),
Danyliwka
(
Данил?вка
),
Kujbyschewe
(
Куйбишеве
),
Linijne
(
Л?н?йне
),
Olywa
(
Олива
),
Ochotnytsche
(
Охотниче
),
Partysanske
(
Партизанське
)
Der Kurort hat rund 80.000 Einwohner, von denen etwa zwei Drittel
Russen
und etwa 28 %
Ukrainer
sind, der Rest sind
Krimtataren
und Angehorige anderer Volker. Die
lingua franca
ist Russisch. Eine kleine Gruppe von Deutschen ist in zwei Kulturvereinen organisiert und hat auch eine protestantische Kirche. In der
Agglomeration
Jalta leben etwa 140.000 Menschen.
Gegrundet wurde die Stadt vermutlich von den
Taurern
im 6. Jahrhundert v. Chr., was Graber in den Abhangen des Polikurowski-Hugels nordostlich der Stadt belegen. Im 5. Jahrhundert v. Chr. wurde das damalige
Jalita
dann
Kolonie
des
antiken Griechenland
. Der Name
Jalita
stammt vermutlich aus dem
Griechischen
und bedeutet einfach nur ?Ufer‘.
Im 6. Jahrhundert wurde die Stadt Teil des
Byzantinischen Reiches
. Die erste schriftliche Erwahnung fand im 12. Jahrhundert durch den arabischen
Geographen
Al-Idrisi
statt ? die Siedlung hieß damals
Dschalita
/
??????
/
?ali?ah
. Im 14. Jahrhundert wurde die Siedlung eine
Genuesische Kolonie
unter dem Namen Kaulita resp. Etalita. Im 15. Jahrhundert zerstorte ein
Erdbeben
Jalta. Es wurde dann Teil des
Osmanischen Reichs
. 1783 kam Jalta zu Russland. Im Russischen Kaiserreich gehorte Jalta zum
Gouvernement Taurien
, das bis Oktober 1921 bestand. 1837 wurde die Stadt zu einer russischen Kreisstadt. 1848 wurde die Straße nach
Sewastopol
gebaut, 1887 das erste
Sanatorium
eroffnet. Nach der
Oktoberrevolution
war sie Teil der
ASSR der Krim
innerhalb der
Russischen SFSR
.
Im
Deutsch-Sowjetischen Krieg
wurde Jalta am 7. November 1941 von der deutschen
Wehrmacht
besetzt, nachdem am selben Tag die
Armenija
als letztes
Evakuierungsschiff
mit bis zu 7000 Menschen den Jaltaer Hafen verlassen hatte. Das Schiff wurde von der deutschen
Luftwaffe
versenkt.
[2]
In Jalta wurde ein
judisches
Ghetto
mit 4500 Menschen eingerichtet, die am 18. Dezember 1941 im
Rajon
Massandra
erschossen wurden.
[3]
Wahrend der
Schlacht um die Krim
wurde Jalta am 16. April 1944 von der
Roten Armee
zuruckerobert.
International bekannt wurde Jalta durch die
Konferenz von Jalta
(auch Erklarung von Jalta, Jalta-Konferenz, Argonaut-Konferenz), auf der vom 4. bis 11. Februar 1945 uber das Schicksal des bald besiegten Deutschland entschieden wurde. Daran beteiligt waren die alliierten Regierungschefs
Winston Churchill
,
Josef Stalin
und
Franklin D. Roosevelt
, die dort die Welt neu aufteilten.
Durch Beschluss
[4]
des
Obersten Sowjets der UdSSR
aus Anlass des 300. Jahrestags des
Vertrags von Perejaslaw
wurde Jalta zusammen mit der Oblast Krim am 26. April 1954 an die
Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik
angeschlossen. Seit 1991 ist Jalta Teil der unabhangigen Ukraine.
Seit 2004 findet jahrlich im September das Yalta-Treffen statt, veranstaltet von der
Wiktor-Pintschuk
-Foundation und der Yalta European Strategy (YES) in der sudukrainischen Stadt
Liwadija
.
Mit dem
international nicht anerkannten Anschluss
der
Halbinsel Krim
an
Russland
im Marz 2014 wurde Jalta
de facto
zum
Foderationskreis
Sudrussland
der Russischen Foderation angegliedert.
[5]
Volkerrechtlich ist Jalta weiterhin Teil der
Autonomen Republik Krim
, die als sudlichste Region und einzige Republik der Ukraine nach wie vor zur Ukraine gehort, auch wenn sie seit 2014 von Russland besetzt gehalten wird.
[6]
Aufgrund der Lage jenseits des
Krimgebirges
ist Jalta nicht an das Eisenbahnnetz angebunden. Dafur ist die Stadt Endpunkt der langsten
Trolleybus
-Linie der Welt. Diese wird von der Gesellschaft
Krymskyj trolejbus
betrieben und verbindet Jalta mit
Aluschta
und dem Bahnhof von
Simferopol
.
- Deutschland
Baden-Baden
, Deutschland (seit 2000)
- Frankreich
Nizza
, Frankreich
- Mexiko
Acapulco
, Mexiko (seit 2010)
- Georgien
Batumi
, Georgien (seit 2008)
- Turkei
Antalya
, Turkei (seit 2008)
- Agypten
Scharm asch-Schaich
, Agypten (seit 2009)
- Vereinigtes Konigreich
Margate
, Vereinigtes Konigreich
- China Volksrepublik
Haikou
, Volksrepublik China (seit 2004)
- Dmitri Miljutin
(1816?1912), russischer Kriegsminister, Generalfeldmarschall und Militarschriftsteller
- Alla Nazimova
(1879?1945), US-amerikanische Schauspielerin und Filmproduzentin russischer Herkunft
- Viktor Kopp
(1880?1930), sowjetischer Diplomat
- Pavel Argeyev
(1887?1922), russisch-franzosischer Kampfpilot
- Louis Hofbauer
(1889?1932), osterreichischer Maler
- Serge Pimenoff
(1895?1960), russisch-franzosischer Filmarchitekt
- Nathalie Kovanko
(1899?1967), Stummfilmschauspielerin
- Val Lewton
(1904?1951), US-amerikanischer Filmproduzent
- Esteban Volkov
(1926?2023, Geburtsname Wsewolod Platonowitsch Wolkow), mexikanischer Chemiker, Enkel von Leo Trotzki
- Alla Horska
(1929?1970), ukrainische Malerin und Dissidentin
- Karl-Theodor Geringer
(1937?2022), osterreichischer Kirchenrechtler
- Constantine Pleshakov
(* 1959), russisch-amerikanischer Politikwissenschaftler und Autor
- Julija Wakulenko
(* 1983), ukrainische Tennisspielerin
- Wera Rebrik
(* 1989), russische Speerwerferin ukrainischer Herkunft
- Walentina Iwachnenko
(* 1993), russische Tennisspielerin, die bis 2014 fur die Ukraine antrat
-
-
Russisch-orthodoxe Kirche in Jalta
-
Botanischer Garten in Jalta
-
Markthalle, Jalta
-
Fleischmarkt in der Markthalle, Jalta
-
Hafen, Jalta (Sept. 2016)
-
- Karl Schlogel
:
Promenade in Jalta und andere Stadtebilder.
Carl Hanser Verlag, Munchen.
- Christian Reder, Erich Klein (Hrsg.):
Graue Donau, Schwarzes Meer. Wien Sulina Odessa Jalta Istanbul.
Recherchen, Gesprache, Essays. Edition Transfer, Springer, Wien/New York 2008,
ISBN 978-3-211-75482-5
.
- ↑
Публ?кац??
(
Memento
vom 10. Mai 2012 im
Internet Archive
)
- ↑
Андрей Сидорчик:
Гибель теплохода
≪
Армения
≫:
неизвестная история большой трагедии
. In:
Аргументы и факты
. 7. November 2016 (russisch,
aif.ru
[abgerufen am 16. August 2021]).
- ↑
Дегтярь М.:
Расстрел
(abgerufen am 16. August 2021).
- ↑
The Transfer of the Crimea to the Ukraine (englisch)
- ↑
Федеральный закон Российской Федерации от 21 марта 2014 года № 6-ФКЗ ≪О принятии в Российскую Федерацию Республики Крым и образовании в составе Российской Федерации новых субъектов ? Республики Крым и города федерального значения Севастополя≫
- ↑
Annexion der Krim. Putin verstoßt gegen russische Verfassung
- ↑
a
b
c
Киркоров получил звание почетного гражданина Ялты
(
Memento
vom 29. Marz 2016 im
Internet Archive
),
novopol.ru
, 12. August 2010 (russisch)