Jacques Delille

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Jacques Delille (stehend) bei einer Vorlesung seiner Dichtung La Conversation im Pariser Salon von Madame de Geoffrin (sitzend) (1812)

Jacques Delille (gelegentlich Abbe Delille , * 22. Juni 1738 in Clermont-Ferrand in der Auvergne ; † 1. Mai 1813 in Paris ) war ein franzosischer Dichter .

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Denkmal in der Ermitage Arlesheim fur Jacques Delille (1738?1823) wurde kurz nach seinem Tod, 1824, errichtet und tragt die Sockelinschrift: Er starb von den Musen und allen Guten beweint.

Jacques Delille war der Sohn des Anwalts Montanier Delille und ging im College Lisieux in Paris zur Schule. Nach dem Studium wurde er Lehrer an den Gymnasien von Beauvais und Amiens , dann in Paris. Schon fruh bewies er ein großes poetisches Talent, beruhmt aber wurde er erst 1769 durch seine Ubersetzung von Vergils Georgica .

Als Nachfolger des Naturwissenschaftlers Charles Marie de La Condamine wurde Delille 1772 in die Academie francaise gewahlt (Fauteuil 23), seine Aufnahme verzogerte sich aber wegen seiner Jugend bis 1774. Auch wurde er Freimaurer in der Pariser Loge Les Neuf Sœurs . [1]

Nachdem der Aufklarer seine Lehrtatigkeit mit einer Professur der lateinischen Poesie am College royal vertauscht hatte, veroffentlichte er 1782 sein erstes großeres Originalwerk, das Lehrgedicht Les jardins, ou l’art d’embellir les paysages , mit dem er sehr erfolgreich wurde, besonders da er auch ein vorzuglicher Vorleser war.

Nach seiner Ruckkehr von einer Reise nach Konstantinopel , wohin er den franzosischen Botschafter , Diplomaten und Altertumsforscher Marie-Gabriel-Florent-Auguste de Choiseul-Gouffier begleitet hatte, fand Delille seine Lage durch die Franzosische Revolution vollstandig verandert. Er behielt zwar seine Freiheit, verlor aber seine Einkunfte von 30.000 Francs aus der Abtei von St-Severin, die ihm der Graf von Artois verschafft hatte.

Wahrend des Direktoriums machte er eine Reise durch Deutschland und England , kehrte 1802 nach Frankreich zuruck und ubernahm wieder seine Professur sowie seine einflussreiche Stellung in der Gesellschaft.

Delille starb am 1. Mai 1813, nachdem er in den letzten Jahren vollstandig erblindet war.

Werke [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

als Autor

  • Les Jardins . 1782.
  • L’homme des champs, ou les Georgiques francaises . 1800.
  • Poesies fugitives . 1802.
  • Dithyrambe sur l’Etre supreme et l’immortalite de l’ame . 1802.
  • Le malheur et la pitie . 1803.
  • L’imagination, poeme en huit chants . 1806.
  • Les trois regnes de la nature . 1809.
  • La Conversation . 1812.
  • Œuvres . Michaud, Paris 1824 (16 Bde.)

als Ubersetzer

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Jacques Delille  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Jacques Delille  ? Quellen und Volltexte (franzosisch)

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Eugen Lennhoff, Oskar Posner, Dieter A. Binder: Internationales Freimaurer Lexikon . 5. Auflage. Herbig Verlag, 2006, ISBN 3-7766-2478-7 .