Isaak Emmanuilowitsch Babel

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Isaak Babel

Isaak Emmanuilowitsch Babel ( russisch Исаак Эммануилович Бабель ; * 30. Juni jul. / 12. Juli   1894 greg. in Odessa ; †  27. Januar 1940 in Moskau ) war ein sowjetischer Journalist und Schriftsteller. Sein bekanntestes Werk ist der 1926 veroffentlichte Erzahlband Die Reiterarmee . Nach anfanglichen Erfolgen in der jungen Sowjetunion fiel er den stalinistischen Sauberungen zum Opfer und wurde 1940 hingerichtet (nach einer anderen Quelle 1941); 1954 wurde er rehabilitiert. [1]

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Kindheit und Jugend [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Isaak Babel wurde 1894 als Sohn von Emmanuel Isaakowitsch und seiner Frau Fejga in eine Familie von judischen Handlern im Moldawanka-Quartier in Odessa geboren, das er spater in seinen Geschichten aus Odessa schilderte. Kurz nach seiner Geburt ubersiedelte die Familie nach Nikolajew , wo es Babels Vater zu Wohlstand brachte. Im Winter 1905 kehrte Babel nach Odessa zuruck und besuchte die nach dem Zaren Nikolaus I. benannte und angesehene Wirtschaftsschule von Odessa, die er 1911 abschloss. Inspiriert von seinem Lehrer fur Franzosisch und Literatur, las Babel die Autoren Gustave Flaubert und Guy de Maupassant . Weiterhin begann er, auf Franzosisch erste Geschichten zu schreiben.

Anfang der literarischen Karriere [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Da ein Studium an der Universitat von Odessa wegen der Quote fur Juden nicht in Frage kam, ging Babel nach Kiew an das Institut fur Okonomie und Finanzen . Hier traf er Jewgenija Gronfein, seine zukunftige Frau. 1916 schloss Babel sein Studium ab und zog nach Petrograd (heute: Sankt Petersburg ), das nicht zum Ansiedlungsrayon ( Черта оседлости ) gehorte, in dem Juden sich in Russland niederlassen durften. In der Stadt lernte er den Schriftsteller Maxim Gorki kennen, der einige der Kurzgeschichten Babels in seinem Magazin Letopis ( ?Летопись“ ) veroffentlichte. Gorki gab dem angehenden Schriftsteller den Rat, sich mehr Lebenserfahrung zu verschaffen. Spater schrieb Babel in seiner Autobiografie: ?[…] Ich verdanke alles diesem Zusammentreffen und spreche auch heute noch Alexej Maximowitsch's Namen mit Liebe und Bewunderung aus.[…]“. Eine seiner bekanntesten autobiographischen Erzahlungen mit dem Titel Die Geschichte meines Taubenhauses ( ?История моей голубятни“ ) widmete er Gorki. Die Geschichte Das Badezimmerfenster erschien den russischen Zensoren obszon, und Babel wurde fur die daraus entstehende Verletzung des Artikel 1001 des Kriminalgesetzbuches bestraft.

Der Erste Weltkrieg und die darauffolgende russische Revolution veranderten auch Babels Leben vollstandig. In den nachsten sieben Jahren kampfte er im Ersten Weltkrieg an der rumanischen Front und arbeitete fur die Tscheka als Ubersetzer bei der Spionageabwehr. Neben weiteren Tatigkeiten war er Mitglied im regionalen Komitee der Bolschewiki in Odessa, einer Einheit zur Requirierung von Nahrungsmitteln, im Narkompros (Kommissariat fur Erziehung und Bildung) und Reporter fur Zeitungen in den Stadten Tiflis und Petrograd. Am 9. August 1919 heiratete er Jewgenija Gronfein in Odessa.

Babel als sowjetischer Schriftsteller [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Im Jahr 1920 wurde er auf dem Hohepunkt des russischen Burgerkriegs als Reporter der Reiterarmee des Generals Budjonny zugeteilt, nachdem er sich, dem Rat Maxim Gorkis folgend, freiwillig zum Dienst in der Roten Armee gemeldet hatte. Er wurde Zeuge des erfolglosen Versuches dieser Reiterarmee, das polnische Kernland zu besetzen, nachdem der Vorstoß der polnischen Armee auf dem Territorium der Ukraine vorher erfolgreich abgewehrt worden war. Der Roten Armee gelang es zwar, im Polnisch-Sowjetischen Krieg Warschau zu bedrohen, sie wurde jedoch wieder zuruckgeschlagen. In dieser Zeit freundete sich Babel mit Kommandeuren der Roten Armee an, die spater wie er Opfer der Stalinschen Sauberungen wurden, darunter Iona Jakir und Dmitri Schmidt . [2]

Babel schrieb: ?Erst im Verlauf des Jahres 1923 habe ich gelernt, meine Gedanken in einer klaren und knappen Weise auszudrucken. Danach begann ich wieder zu schreiben.“ Verschiedene Geschichten, die spater in dem Band Die Reiterarmee zusammengefasst wurden, wurden 1924 in Wladimir Majakowskis Magazin LEF ( ?ЛЕФ“ ) publiziert. Babels ehrliche Beschreibung der Brutalitat des Krieges und sein Verzicht auf Beschonigungen brachten ihm eine Reihe von machtigen Feinden ein, darunter auch Budjonny. Dieser warf Babel vor, die ?Gestalten der Kampfer“ verzerrt dargestellt zu haben. Die Intervention Gorkis verhinderte jedoch eine Vernichtung des Buches, welches bald in verschiedene Sprachen ubersetzt wurde. (Unter dem vom russischen Original abweichenden Titel Budjonnys Reiterarmee erschien es 1926 in Deutschland.). Gorki warf Budjonny vor, er habe das Buch ?von der Hohe des Pferderuckens“ aus beurteilt und nicht ?von der Hohe der Kunst“. [3]

Nachdem er nach Odessa zuruckgekehrt war, begann Babel eine Serie von Kurzgeschichten uber das Leben im Odessaer Viertel Moldawanka vor und nach der Oktoberrevolution zu schreiben. Diese wurden zunachst in verschiedenen Magazinen und Zeitschriften veroffentlicht, 1931 wurden die gesammelten Erzahlungen unter dem Titel Geschichten aus Odessa als Buch veroffentlicht. In dieser Zeit traf Babel Ilja Ehrenburg und schloss mit ihm Freundschaft. Er veroffentlichte seine Kurzgeschichten wahrend der gesamten verbleibenden 1920er Jahre. 1925 emigrierte seine erste Frau Jewgenija Gronfein nach Paris. Er heiratete spater Antonina Piroschkowa .

1930 reiste Babel durch die Ukraine und sah die Brutalitat, mit der die Zwangskollektivierung in der Sowjetunion durchgefuhrt wurde. Als Stalin seinen Griff um die sowjetische Kultur festigte und besonders nach dem Entstehen des ? Sozialistischen Realismus “ begann Babel sich vom offentlichen Leben zuruckzuziehen. ?Zu arbeiten“, notierte er, ?fallt mir sehr viel schwerer als fruher.“ In Deutschland von Kurt Tucholsky in der Weltbuhne gelobt, wuchsen zu Hause die personlichen Schwierigkeiten, welche sich aus seinem ungeschonten Umgang mit der Realitat des russischen Burgerkrieges ergaben. Was Babels Wahrheit unbequem, ja gefahrlich machte: Noch gab es Augenzeugen, Verantwortliche, fur die von Babel in der Reiterarmee geschilderten Geschehnisse, welche sich zum Teil in einflussreichen Positionen des sowjetischen Staatsapparates befanden. Gegen die Vorwurfe, er habe das Bild der Roten Reiterarmee entstellt, konnte er sich daher offentlich schon nicht mehr außern.

Nach einigen vergeblichen Anfragen wurde es Babel schließlich gestattet, ins Ausland nach Paris zu reisen und dort seine Familie zu besuchen. 1935 hielt er eine Ansprache auf dem Kongress antifaschistischer Schriftsteller in Paris . Nach seiner Ruckkehr arbeitete er mit Sergei Eisenstein an dem Film Beschinwiese und schrieb an Drehbuchern fur weitere sowjetische Filme mit. 1935 erschien sein zweites Theaterstuck Marija im Druck. Es spielt im revolutionaren Petrograd nach 1917, in einer Stadt des Elends und des Todes. Die scharfen Reaktionen auf die Veroffentlichung fuhrten zum Abbruch der Proben an verschiedenen Theatern. Es wurde an keiner sowjetischen Buhne aufgefuhrt. Seine Welturauffuhrung erfuhr das Drama 1964 in italienischer Sprache am Piccolo-Theater in Florenz.

Nach dem Tod Maxim Gorkis 1936 verbrachte Babel seine Zeit in der standigen Angst, verhaftet zu werden. Obwohl er Schriftsteller und im Ausland gewesen war, wurde er aber vom Großen Terror unter Nikolai Jeschow zunachst verschont. Babel war mit Jeschows Frau befreundet. Auch unterhielt er gute Kontakte zu Jeschows Stellvertreter Jakow Agranow , der im NKWD fur die Uberwachung von Schriftstellern und Kunstlern zustandig war. [4] Erst nach der Absetzung Jeschows im Dezember 1938 geriet er in akute Gefahr.

Verhaftung und Tod [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Vom NKWD aufgenommenes Foto Isaak Babels (Lubjanka, Mai 1939)

Man verhaftete Babel aufgrund einer Denunziation am 15. Mai 1939 in seiner Datscha im Dorf Peredelkino . Er wurde in Begleitung seiner Frau (die nicht verhaftet wurde) in das große Moskauer Gefangnis Lubjanka gebracht und beschuldigt, fur den Westen spioniert zu haben. Die Anschuldigungen stutzten sich dabei hauptsachlich darauf, dass Babel aufgrund einer Affare mit der Frau des ehemaligen NKWD -Chef Jeschow gute Kontakte zu diesem und auch zu dessen Vorganger Jagoda besaß. [5] [6] Neben diesen tatsachlich ausschlaggebenden Fakten, durch die er vom neuen NKWD-Chef Lawrenti Beria als Feind angesehen wurde, warf man ihm im Laufe der Verhore auch noch ?verbotene“ Gesprache mit verschiedenen anderen ?Staatsfeinden“ vor. Babel wurde wahrend der Verhore schwer gefoltert und gab schließlich zu, Mitglied einer trotzkistischen Gruppe gewesen zu sein, fur die ihn Ehrenburg und der franzosische Schriftsteller Andre Malraux bei seinem Paris-Aufenthalt angeworben hatten. Auch der Filmregisseur Sergej Eisenstein und der Theaterregisseur Wsewolod Meyerhold seien an der Verschworung beteiligt gewesen. [7]

Am Tag der Gerichtsverhandlung widerrief er das erzwungene Gestandnis. Dennoch wurde er am 26. Januar 1940 von einem Tribunal unter Vorsitz von Wassili Ulrich fur schuldig befunden und am darauffolgenden Tag im Gefangnis Butyrka erschossen . Die Exekution nahm der Leiter des Moskauer NKWD-Erschießungskommandos Wassili Blochin personlich vor. [8] Babels Witwe Antonina Nikolajewna erfuhr erst 15 Jahre spater von seinem Tod ? vorher wurde ihr immer wieder die falsche Information gegeben, dass ihr Mann noch am Leben sei ? und die volle Wahrheit erst 1988. [9] Nach einer offiziellen Version sollte er in einem Lager in Sibirien am 17. Marz 1941 gestorben sein. [10] Seine Manuskripte wurden bei seiner Verhaftung vom NKWD beschlagnahmt und spater verbrannt. [11]

Am 23. Dezember 1954 wurde Babel offentlich von den gegen ihn erhobenen Anschuldigungen freigesprochen. Dies ermoglichte seiner Witwe die erneute Veroffentlichung seiner erhalten gebliebenen Werke ab 1957.

Ehrungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

1994 wurde der Asteroid (5808) Babel? nach ihm benannt. [12]

Werke (in Auswahl) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Budjonnys Reiterarmee. (Laut Selbstanzeige des Verlags) ?einzig autorisierte Ubersetzung aus dem Russischen“ von Dmitrij Umankij, Malik Verlag, Berlin 1926. (Zahlreiche, z. T. stillschweigend veranderte Nachauflagen, u. a. Frankfurt 1994, ISBN 3-518-22151-5 .)
  • Ein Abend bei der Kaiserin. Erzahlungen, Dramen, Selbstzeugnisse. Volk und Welt, Berlin 1969.
  • Budjonnys Reiterarmee und anderes. Das erzahlende Werk. Mit einem Nachwort von Walter Jens. Walter-Verlag, Olten und Freiburg im Breisgau 1960.
  • Geschichten aus Odessa. Autobiographische Erzahlungen . Deutsch von Milo Dor und Reinhard Federmann . Munchen 1987, ISBN 3-423-10799-5 .
  • Marija (Theaterstuck). 1935.
  • Sonnenuntergang (?Sunset“, Theaterstuck), 1928.
  • Werke. 2 Bande. Herausgegeben von Fritz Mierau . Volk und Welt, Berlin 1973 (Bd. 1: Die Reiterarmee; Bd. 2: Fruhe Erzahlungen).
  • Erste Hilfe. Samtliche Erzahlungen. Greno-Verlag, Nordlingen 1987, Reihe Die Andere Bibliothek , ISBN 978-3-89190-232-5 (beruht lt. Nachbemerkung auf der Werkausgabe von 1973).
  • Tagebuch 1920. Aus dem Russischen ubersetzt, herausgegeben und kommentiert von Peter Urban . Friedenauer Presse, Berlin 1990, ISBN 3-921592-59-3 .
  • Die Reiterarmee . Aus dem Russischen ubersetzt, herausgegeben und kommentiert von Peter Urban . Friedenauer Presse, Berlin 1994, ISBN 3-921592-84-4 .
  • Briefe an die Familie 1915?1939, hrsg. und aus dem Russischen ubersetzt von Gerhard Hacker , Verlag Johannes Lang, Munster 1995, ISBN 3-9801472-7-4 . [13]
  • Zwei Welten (Auswahl von 46 Erzahlungen). Aus dem Russischen ubersetzt und mit einem Nachwort versehen von Milo Dor und Reinhard Federmann. Verlag Kurt Desch, Wien, Munchen, Basel 1960.
  • Mein Taubenschlag. Samtliche Erzahlungen. Hgg. Urs Heftrich, Bettina Kaibach. Ubers. dies., Peter Urban (Einheitliche Neuubers. aller Erzahlungen). Carl Hanser, Munchen 2014, ISBN 3446243453 . [14]
  • Wandernde Sterne. Dramen, Drehbucher, Selbstzeugnisse. Herausgegeben von Urs Heftrich und Bettina Kaibach unter Mitarbeit von Brigitte van Kann; ubersetzt von Bettina Kaibach und Peter Urban; kommentiert von Urs Heftrich, Bettina Kaibach, Peter Urban und mit einem Nachwort von Bettina Kaibach, Hanser, Munchen 2022, ISBN 978-3-446-27270-5 .
  • The Complete Works of Isaac Babel. trans. Peter Constantine, ed. Nathalie Babel , introduction Cynthia Ozick, Norton, New York 2002 ( Online ).

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Enzo Biagi: Das Schweigen des Schriftstellers: Isaak Babel. In: ders.: Lubjanka oder Die Gewohnung an den Tod. Berlin 1991, ISBN 3-87134-015-4 (Interview mit Antonina Nikolajewna).
  • Ilja Ehrenburg : Menschen ? Jahre ? Leben (Memoiren). Munchen 1962, Sonderausgabe Munchen 1965, Band II 1923?1941, Seite 133?147, ISBN 3-463-00512-3 (Portrat).
  • Gregory Freidin: Reiterarmee. In: Dan Diner (Hrsg.): Enzyklopadie judischer Geschichte und Kultur (EJGK). Band 5: Pr?Sy. Metzler, Stuttgart/Weimar 2014, ISBN 978-3-476-02505-0 , S. 156?161.
  • Reinhard Krumm: Isaak Babel. Schreiben unter Stalin. Eine Biographie. Norderstedt 2005, ISBN 3-8334-2780-9 auszugsweise online .
  • Petra Morsbach: Isaak Babel auf der sowjetischen Buhne. Munchen 1983, ISBN 3-87690-258-4 .
  • Antonina Piroshkowa: Ich wunsche Ihnen Heiterkeit. Erinnerungen an Babel. Berlin 1993, ISBN 3-353-00984-1 .
  • Robert A. Rosenstone: King of Odessa. Evanston, Ill. USA 2003, ISBN 0-8101-1992-7 .
  • Witali Schentalinski : Das auferstandene Wort. Verfolgte russische Schriftsteller in ihren letzten Briefen, Gedichten und Aufzeichnungen. Aus dem Russischen von Bernd Rullkotter. Bergisch Gladbach: Gustav Lubbe 1996, S. 43?118, ISBN 3-7857-0848-3 .
  • Wolf Schmid: Ornamentales Erzahlen in der russischen Moderne. ?echov ? Babel ? Zamjatin. Frankfurt am Main u. a. 1992, ISBN 3-631-44242-4 .
  • Efraim Sicher: Jews in Russian Literature after the October Revolution: Writers and Artists between Hope and Apostasy (Cambridge Studies in Russian Literature). Cambridge u. a. 1995, ISBN 0-521-48109-0 .
  • Arkadi Waksberg : Die Verfolgten Stalins. Aus den Verliesen des KGB. Reinbek 1993, S. 47?65, ISBN 3-499-19633-6 .
  • Volker Weidermann : Das Buch der verbrannten Bucher. Koln 2008, ISBN 978-3-462-03962-7 (zu Babel Seite 206/207).

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Isaak Babel  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelbelege [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Babel, Isaak Emmanuilowitsch. In: Open List. Opfer der Repressionen 1917?1991. 2021 ; (russisch).
  2. Arkadi Waksberg: Die Verfolgten Stalins. Aus den Verliesen des KGB. Reinbek 1993, S. 54?55.
  3. Arkadi Waksberg: Die Verfolgten Stalins. Aus den Verliesen des KGB. Reinbek 1993, S. 53. Zur Editionsgeschichte des Buches, das in der Folge immer wieder Eingriffen der Zensur ausgesetzt war vgl. das Nachwort von Peter Urban in der von ihm 1994 vorgelegten deutschen Ausgabe der Reiterarmee , der erstmals der vollstandige, unzensierte Text der russischen Erstausgabe zugrunde lag. Ebendort S. 287?317.
  4. Vitali Chentalinski: Les surprises de la Loubianka. Nouvelles decouvertes dans les archives du KGB. Paris 1996, S. 170.
  5. Enzo Biagi: […] Babel liebt es, sich uber den Nachsten lustig zu machen. Wenn er nicht gestort werden will, antwortet er am Telefon mit einer Frauenstimme. Er macht sich sogar uber Jagoda lustig, den er bei Freunden trifft: ≪Genrich Gregorijewitsch, sagen Sie mir, wie muß man sich verhalten, wenn man Ihnen in die Fange gerat?≫ Und Jagoda antwortete belustigt: ≪Alles abstreiten, wie auch immer die Vorwurfe lauten, nein sagen, immer nur nein sagen. Dagegen konnen wir nichts machen.≫
  6. Simon Sebag-Montefiore : Isaac Babel; Book of a Lifetime : […] when Yezhov was thrown from power, so died she and all her lovers ? including Babel.
  7. Arkadi Waksberg: Die Verfolgten Stalins. Aus den Verliesen des KGB. Reinbek 1993, S. 57?58.
  8. Natalia I. Lebedeva (Hrsg.): Katyn’ 1940?2000. Dokumenty. Moskau 2001, S. 35?36.
  9. Doris Liebermann: Isaak Babel: Das tragische Ende eines Literaten. In: Kalenderblatt. 27. Januar 2015. Auf Deutschlandfunk.de, abgerufen am 12. Oktober 2019.
  10. So auch Fritz Mierau im Vorwort zu: Isaak Babel, Die Reiterarmee und andere Erzahlungen. Verlag Kultur und Fortschritt, Berlin 1965, S. 13. f.: ?Auf eine verleumderische Anzeige wurde er am 15. Mai 1939 verhaftet und starb am 17. Marz 1941 kurz vor Vollendung seines siebenundvierzigsten Lebensjahres.“
  11. Die Manuskripte umfassten mehrere Dutzend Erzahlungen, ein Drehbuch, ein halbfertiges Theaterstuck und eine Materialsammlung zu einer Biographie seines Freundes Maxim Gorki. Dies geht aus einem Gesuch Babels an Lawrenti Beria hervor, in dem er darum bat, das Material zu sichten und zur Veroffentlichung vorzubereiten. siehe Enzo Biagi: Lubjanka oder Die Gewohnung an den Tod .
  12. Isaak Emmanuilowitsch Babel beim IAU Minor Planet Center (englisch)
  13. DER SPIEGEL: Gier nach Blut und Tod. Abgerufen am 18. August 2021 .
  14. Der Weg erstmals in unzensierter Form der Ausgabe letzter Hand.