Moran Mor Ignatius Jakob III.
(
arabisch
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Mar I?n??iy?s Ya'qub ath-Thani
;
reichsaramaisch
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; geboren als
Schabo ?Abd al-A?ad
; *
12. Oktober
1913
in
Bartella
,
Irak
; †
26. Juli
1980
in
Damaskus
,
Syrien
) war der 121.
Patriarch
der
syrisch-orthodoxen Kirche
von
Antiochien
.
Geboren wurde Ignatius Jakob III. von
syrisch-orthodoxen
Eltern (Vater: Tuma Gabriel Mari; Mutter: Schmuni Is?aq Mtuka), die ihn auf den Namen Schabo ?Abd al-A?ad taufen ließen, den er spater jedoch bei seiner
Bischofsweihe
ablegte.
[1]
Wahrend seiner grundlegenden, irakischen Schulzeit besuchte er bereits die
syrisch-orthodoxe
Kirchenschule, um mehr uber die syrische
Liturgie
und
Katechetik
zu erfahren und um sich insofern fortzubilden, dass er seinem Dienst als
Messdiener
nachgehen konne. Sein dortiger und damaliger Lehrer war der
Pfarrer
und
Dichter
Jakob Saka
. Nachdem er die staatliche (Grund-)Schule abgeschlossen hatte, zog er mit elf Jahren in das
Mor-Mattai-Kloster
auf dem Berg
Jabal Alfaf
im Norden des
Irak
, um das dortige Priesterseminar zu besuchen, in dem er insgesamt acht Jahre (1923?1931) lebte, lernte und studierte. Bereits in jungen Jahren soll er großes Interesse am
monastischen
bzw.
priesterlichen
Leben gezeigt haben. In seiner spateren Zeit im Waisenhaus von
Beirut
lernte er
Englisch
und ein wenig
Franzosisch
und studierte die
arabische
Kultur
intensiver. Als er danach in
Indien
im St. Ignatius Kloster im Bundesstaat
Kerala
lebte, lernte er zum einen
Malayalam
und zum anderen vom
Erzbischof
Mor Julius Elias Qoro den sogenannten ?Beth Gazo“ sprich: die vielzahligen (rund 700) Melodien der
syrisch-orthodoxen Kirche
, was ihn am meisten auszeichnete und aus den anderen
Patriarchen
heraushob.
Nach seiner Zeit im
Mor-Mattai-Kloster
im
Irak
wurde er vom
Erzbistum
nach
Beirut
,
Libanon
ins
syrisch-orthodoxe
Waisenhaus geschickt, welches dort in Folge der Fluchtlingswelle durch den
Volkermord an den syrischen Christen
eingerichtet wurde. Seine Funktion dort war, die
aramaische Sprache
und
syrische Katechetik
zu unterrichten. In den 1930er-Jahren zog er außerdem nach
Indien
, wo er als Sekretar des
apostolischen Nuntius
und spater als Professor am St. Ignatius Theologie Seminar in
Kerala
arbeitete. Nach seiner Ruckkehr in den
Nahen Osten
im Jahre 1945, wurde er Mitglied der Fakultat des St. Ephram Seminars in
Mossul
, Irak und wirkte dort ebenso als Professor. Ein Jahr spater (1946) wurde er zum Rektor des Seminars ernannt.
Ignatius Jakob III. empfing folgende
Weihen
:
- Weihe
zum Psalmsanger (erste Stufe als
Messdiener
in der
syrisch-orthodoxen Kirche
)
- Weihe
zum
Lektor
, 1924, durch Clemens Yu?anun ´Abagi
- Weihe
zum
Subdiakon
, 1929, durch Patriarch
Ignatius Elias III.
- Weihe
zum
Monch
, 20. Juli 1933, durch Patriarch
Ignatius Ephram I. Barsum
,
Homs
,
Syrien
- Weihe
zum
Diakon
, 1934, St.-Ignatius-Kloster,
Kerala
,
Indien
- Weihe
zum
Priester
1934, durch Patriarch Ignatius Ephram I. Barsum, St.-Ignatius-Kloster,
Kerala
,
Indien
- Weihe
zum
Metropolit
der
Diozese
Damaskus
und
Beirut
, 17. Dezember 1950, durch Patriarch Ignatius Ephram I. Barsum (mit Annahme des Namens Severius Jakob in Erinnerung an den Metropoliten Mor Severius Jakob, der ebenso aus Bartella stammte)
- Weihe
zum
Patriarch
, 27. Oktober 1957 (am 14. Oktober 1957 erfolgte die Wahl dazu),
St.-Marien-Kirche des Heiligen Gurtels
,
Homs
,
Syrien
[2]
(mit Annahme des Namens Ignatius, den alle Patriarchen der
syrisch-orthodoxen Kirche
seit 878 annehmen)
Moran Mor Ignatius Jakob III. verfasste, je nach Quelle der Informationen, rund 30 bzw. 40
[3]
Bucher in
arabischer
und
aramaischer
Sprache uber verschiedene Themen. Dazu gehoren beispielsweise
Gottlichkeit
,
Kirchengeschichte
,
Gedichte
,
Predigten
, sprachwissenschaftliche Werke (
Arabisch
und
Aramaisch
) oder auch
Hagiographien
(z. B.:
St. Ephram der Syrer
, St.
Philoxenus von Mabbug
,
St. Jakob von Sarug
). Außerdem nahm er im Jahre 1960 den sogenannten ?Beth Gazo“ auf Tontrager auf, damit seine Melodien nicht verloren gehen und es in Zukunft leichter erscheinen sollte, diese zu erlernen. Dieser beinhaltet mehr als 700
syrisch-orthodoxe
Melodien, die Ignatius Jakob III. (fast alle) in der Tradition von
Mardin
auswendig gelernt hatte. Er war der erste, der den ?Beth Gazo“ in diesem Umfang aufnahm.
[4]
Vor seiner Zeit als
Metropolit
und
Patriarch
, wirkte er in den bereits genannten
Klostern
und im
Waisenhaus
als
Aramaisch
- und Theologielehrer und -professor, lehrte also vielen Schulern und
Novizen
die
syrisch-orthodoxe
Liturgiesprache
und
Theologie
und pragte das St.-Ephram-Seminar in
Mossul
,
Irak
zusatzlich in seiner Funktion als
Rektor
. Zusatzlich war er ab 1947 noch im kirchlichen Familiengericht in Mossul, Irak tatig. Als einer der ersten Dinge, die er grundsatzlich in der
syrisch-orthodoxen Kirche
veranderte, gilt die Verlegung des Patriarchats von
Homs
,
Syrien
nach
Damaskus
, Syrien, da sich die Wichtigkeit der syrischen Hauptstadt fur die Kirche als immer großer werdend herausstellte. Eines seiner großen Ziele war, das
Schisma der Malankara Syrisch-Orthodoxen Kirche von 1911
in Indien zu beenden, was ihm 1958 auch gelang. Wahrend seiner Zeit als Metropolit und Patriarch ließ er insgesamt acht Kirchen, Priesterseminare, Kirchenschulen und
patriarchale
Institutionen erbauen. Er setzte sich jedoch ebenso fur eine starke
Orthodoxie
ein und fuhrte wahrend seiner Zeit als Metropolit rund 90 Familien, welche ihre
Konfession
schon vor langer Zeit wechselten und aus der
syrisch-orthodoxen Kirche
austraten, zuruck. Er verschob das
Katholikat/Maphrianat
, was vorher fur langere Zeit im
Tur Abdin
lag, zuruck zur
Malankara Syrisch-Orthodoxen Kirche
nach
Indien
. 1964 hielt er eine universale Synode der syrisch-orthodoxen Kirche in Indien, welche es so zuvor lange nicht, vielleicht sogar noch gar nicht gab. Insgesamt ordinierte er als Patriarch zwei
Katholikoi
fur die
Malankara Syrisch-Orthodoxe Kirche
, mit der er zuvor eine Union schloss und 18
Bischofe
.
[2]
In Deutschland war Ignatius Jakob III. ein Mal. Im Jahre 1971 referierte er an der
Universitat Gottingen
bei einem Kongress uber die Geschichte der
Syrisch-Orthodoxen Kirche
[5]
. Ignatius Jakob III. war zudem Mitglied des
Internationalen Rats der Arabischen Sprache
, der
Akademie fur die arabische Sprache in Damaskus
und der
Wissenschaftlichen Akademie des Irak
. Er war außerdem dafur verantwortlich, dass das St.-Ephram-Seminar in Mossul, Irak im Jahre 1968 nach Atchane,
Libanon
verlegt wurde. Im Jahre 1979 versammelte er die Synode, um uber die nationalistische assyrische Bewegung innerhalb des syrischen Volkes, welche er als Gefahr einstufte, zu diskutieren. Fur sein großes Wirken und positiven Einfluss erhielt er zwei
Ehrendoktorate
.
In der
Okumene
erwies Ignatius Jakob III sich als sehr einsatzbereit und engagiert. Er traf auf viele Kirchenoberhaupter und fuhrte 1960 seine Kirche in den
Okumenischen Rat der Kirchen
. Einer seiner wichtigsten
okumenischen
Taten war der erste seiner insgesamt zwei Aufenthalte in
Rom
, wo er sich vom 25. bis zum 27. Oktober 1971 mit
Papst Paul VI.
traf. Dieses Treffen war das erste seiner Art seit der Spaltung der Kirchen beim
Konzil von Chalcedon
(451). 1980 (nur wenige Wochen vor seinem Tod) traf Patriarch Ignatius Jakob III. sich mit
Papst Johannes Paul II
, mit dem er zusammen fur die Union und den Zusammenhalt der Kirchen betete. Ignatius Jakob III. traf sich ebenso mit vielen orthodoxen Kirchenoberhauptern, darunter im Jahre 1973 dem
Okumenischen Patriarch von Konstantinopel Demetrius I
. Im Jahre 1979 traf er wahrend seines Aufenthalts in England neben
Konigin Elisabeth II.
noch auf den
Erzbischof von Canterbury
. Dieses Treffen war besonders bedeutsam, da der letzte Aufenthalt eines
syrisch-orthodoxen
Patriarchen
in England (Ignatius Petrus IV. im Jahre 1875) rund 100 Jahre her war. Beim Besuch von Ignatius Petrus IV. im Jahre 1875 wurde die Beziehung der
Syrisch-Orthodoxen Kirche
zur
Church of England
erstmals hergestellt und unter anderem dadurch sehr gestarkt, dass er auf Bitten
Konigin Victorias
vor dem Grab Prinz Alberts betete. Patriarch Ignatius Jakob III sorgte mit seinem Besuch in England dafur, dass jene gute Beziehung erhalten blieb und weiterhin gestarkt wurde.
[6]
- ↑
George Anton Kiraz:
The Gorgias Encyclopedic Dictionary of the Syriac Heritage
. with contributions by seventy-six scholars. Hrsg.: Sebastian P. Brock, Beth Mardutho-The Syriac Institute. Gorgias Press, Piscataway, N. J. 2011,
ISBN 978-1-59333-714-8
.
- ↑
a
b
Yuhanon Dolabani:
Die Patriarchen der syrisch-orthodoxen Kirche von Antiochien
. Hrsg.: Julius Isa Cicek. Bar Hebraeus Verlag, Glane/Losser 1990,
OCLC
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,
S.
291?293
(aramaisch).
- ↑
Rudolf Macuch:
Geschichte der spat- und neusyrischen Literatur
. de Gruyter, Berlin/New York 1976,
ISBN 3-11-005959-2
,
urn
:
nbn:de:101:1-2019102110360334183888
.
- ↑
App
:
Beth Gazo Portal
→ Index → Chanter Index → Patr. Jacob III.
- ↑
Ignatius Jakob:
The Syria Orthodox Church of Antioch
. Mar. Aphrem Syrian Patriarchal Print. Press, Atchaneh, Libanon 1974,
OCLC
1049280809
.
- ↑
Sobornost. The journal of the Fellowship of St. Alban and St. Sergius
. Incorporating Eastern Churches Review.
Band
4
,
Nr.
1
, 1982,
ISSN
0144-8722
,
S.
64?68
.