Humor

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Eduard von Grutzner : Falstaff

Humor ist die Begabung eines Menschen, der Unzulanglichkeit der Welt und der Menschen, den alltaglichen Schwierigkeiten und Missgeschicken mit heiterer Gelassenheit zu begegnen. [1] Diese engere Auffassung ist in der sprichwortlichen Wendung ? Humor ist, wenn man trotzdem lacht “ ausgedruckt, die dem Schriftsteller Otto Julius Bierbaum (1865?1910) zugeschrieben wird. In einer weiteren Auffassung werden auch jene Personen als humorvoll bezeichnet, die andere Menschen zum Lachen bringen oder selbst auffallig haufig lustige Aspekte einer Situation zum Ausdruck bringen.

Etymologie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Wort Humor ist lateinisch humor in der Bedeutung von ?Feuchtigkeit“ entlehnt: [2] [1] Unter anderem die seelische Gestimmtheit (innere Art [3] ) des Menschen war gemaß der von Galen entwickelten Temperamentenlehre von den im Korper wirksamen Saften bzw. ?Leibesfeuchten“ (vgl. Humoralpathologie ) abhangig, die das cholerische , melancholische , phlegmatische oder sanguinische Temperament hervorbringen. Die Entwicklung der heute ublichen Bedeutung des Wortes Humor, das in seiner Endbetonung an das franzosische Wort humeur angeglichen ist, stammt aus englisch humour . Dieser Begriff umfasste im 17./18. Jahrhundert eine besondere Stilgattung, die komische Situationen in verspielter Heiterkeit darstellen wollte, [1] wobei die Entstehung der englischen Komodie schon im 16. Jahrhundert begonnen hatte. [4]

Theorien [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Es gibt theoretische Ansatze, Humor aus verschiedenen wissenschaftlichen, psychologischen und sozialen Blickwinkeln zu erklaren, [5] doch eine ?einheitliche Theorie des Humors“ wurde bisher nicht entwickelt. Dabei spielt vermutlich die große Vielfalt des Lachens, seiner Zielrichtungen, Verfahren und Anlasse eine Rolle. Immerhin ist es heute Konsens , dass Lachen als ein Kulturphanomen an eine bestimmte historische, soziale und personelle Konstellation gebunden ist. Fur historisch fruhe Formen existieren aber immer noch mehr offene Fragen als Quellen. Es ist zum Beispiel umstritten, ob der Mensch allein die Fahigkeit des Humors besitzt (?Der Mensch: der lachende Affe“), oder ob auch anderen Lebewesen diese Fahigkeit zukommt (s. u.).

Auch die Feldforschung der Ethnologie hat bisher keine Integration ihrer vielen Beobachtungen erarbeiten konnen: Woruber man lacht, wer das Lachen wie auslost, welche Wirkung ein Lachen im sozialen Kontext hat ? die Antworten auf diese Fragen sind immer noch sehr verschieden. Eine besondere Schwierigkeit ist, dass das Lachen anderer Kulturen oft nur in der Kontaktsituation mit Ethnologen beobachtet werden konnte: Andere Ethnien lachten uber die fur sie erstaunlichen Verhaltensweisen der Ethnologen. Also beeinflussten Herkunft und Verhalten der Forscher wahrend ihrer Beobachtungen gelegentlich auch schon die Aktionen und Reaktionen der von ihnen observierten Individuen.

Im Wesentlichen sind drei Haupt-Theorien bekannt, welche den Kern eines humorvollen Momentes erfassen sollen und bereits seit Jahrhunderten bzw. sogar Jahrtausenden existieren:

  • Die Uberlegenheits-Theorie geht bereits auf Aristoteles zuruck. [6] Es wird gesagt, dass wir in den Situationen lachen, in denen wir uns einem Mitmenschen gegenuber uberlegen fuhlen, also z. B. wenn sich jemand dumm anstellt und etwas vermasselt. Nach heutigem Stand deckt diese Theorie lediglich einen Teil aller humorvollen Situationen ab.
  • Die Inkongruenz-Theorie, von der Cicero ein Hauptvertreter war, [7] besagt, dass wir immer dann lachen, wenn ein uberraschender Wechsel zu einer anderen, meist trivialeren Sichtweise stattfindet. Es wird also eine gegebene Situation nacheinander aus zwei unterschiedlichen Perspektiven beurteilt, wobei es sich bei der zweiten meist um eine einfachere bzw. unzulangliche Sichtweise handelt. Beispiele hierfur zu finden ist nicht schwer, besonders Wortwitze fallen hierunter.
  • Die sogenannte Entladungs-Theorie geht zuruck auf Sigmund Freud . [8] Nach Freud dient Humor dazu, psychologische Spannungen bzw. Hemmungen aufzulosen. Diesen Hemmungen wird meist ein sozial-kultureller Hintergrund zugeschrieben. Anders formuliert dient Humor laut Freud dazu, unterdruckte Wunsche auf eine gewisse Weise offenzulegen (zu entladen).

In neuerer Zeit wurde eine Definition formuliert, welche die drei Theorien vereint, namlich dass unser Lachen ?ein akustischer Hinweis auf einen unbemerkten Ruckfall in einfachere Verhaltensmuster“ sei. Die evolutionsbiologische Entstehungsgeschichte sowie der relativ komplizierte Zusammenhang zur Kitzligkeit konnen auf diese Weise ebenfalls dargestellt werden. [9]

Funktionsweise und Struktur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Im Allgemeinen wird im Deutschen unter Humor verstanden, wenn man in einer bestimmten Situation trotzdem lacht. Diese Formulierung wird Otto Julius Bierbaum zugeschrieben. Wenn man dieses trotzdem naher betrachtet, dann verbindet Humor Schwache und Starke auf eine eigentumliche Art und Weise: Ein Lachen ist nur dann Humor , wenn es in einer Situation der Gefahr oder des Scheiterns auftritt, sich nicht gegen Dritte richtet und eine noch so kleine Hoffnung auf die Uberwindung der Krise vermittelt.

Ausloser eines humorvollen Lachens sind die Fehler, die einem ? trotz anderer, die man sich schon geleistet hat ? noch nicht unterlaufen sind. Diese kunstliche Verdopplung der eigenen Schwache uberwindet symbolisch das Bedrohliche der Situation. In diesem Tiefstapeln des Widerstands steckt der optimistische Hinweis, dass man sich der Situation nicht ohne Widerstand ausliefert. Dieser symbolische Vorgriff vermittelt neue Hoffnung auf eine Losung auch im wirklichen Leben. Im Humor macht sich eine Person dummer, als sie ist, und wird dadurch starker, als sie scheint.

Humor wird erkannt an der Konstruktion eines offenbar unangemessenen, nebensachlichen Standpunkts oder einer unzulanglichen Verhaltensweise in einer Situation der Gefahr, des Scheiterns oder der Niederlage. Die Unangemessenheit wird sprachlich oder im Verhalten gewollt inszeniert und die Gefahr auf eine fadenscheinige Weise umspielt. So wird die Beschwernis als Luxus, das Unangenehme als Errungenschaft vorgefuhrt und nachtraglich ein unsinniger Sinn konstruiert. Christopher Fry : ?Humor ist eine Flucht vor der Verzweiflung, ein knappes Entkommen in den Glauben.“ Typische Formulierungen fur die humorvolle Umdeutung einer ungewissen Lage sind: ?Wenigstens haben wir …“ oder: ?Immerhin besser als …“ Beispiele:

  • Madelaine erzahlt ihrem Mann, dass ihr Psychiater sie vor ihren paranoiden Momenten gewarnt habe. ?Jedenfalls werde ich dich nie langweilen“, kundigt sie Herzog an. ( Saul Bellow : Herzog )
  • ??Limonensaft ist in diesem Klima sehr gesund. Er enthalt ? nun, ich bin nicht ganz sicher, welche Vitamine er enthalt.‘ Er reichte mir einen Becher, und ich trank. ?Na, wenigstens ist er nass‘, sagte ich.“ ( Graham Greene , Der stille Amerikaner )
  • Ein fruhes Beispiel: 480 v. Chr. droht Xerxes I. den Griechen bei den Thermopylen : ?Ich habe so viele Bogenschutzen, dass ihre Pfeile die Sonne verdunkeln werden!“ Konig Leonidas von Sparta lasst der Uberlieferung nach antworten: ?Umso besser ? dann kampfen wir im Schatten!“

Im Gegensatz zur Abwertung anderer in der Ironie , im Spott oder im Zynismus macht Leonidas diese humorvolle Bemerkung (auch) uber sich selbst: Er stirbt sogar noch vor seinen Kriegern in jener Schlacht. Wichtig ist: Leonidas denkt als Betroffener, nicht als Besserwisser. Dieser Humor und Selbstironie scheinen nahe Verwandte zu sein, unterscheiden sich aber vielleicht darin, dass Humor an ein großeres Publikum adressiert ist. Im Gegensatz zu anderen Formen des Lachens stiftet Humor Gemeinschaft; Ironie, Spott und Zynismus dagegen sind Denkformen der Dekonstruktion und sozialen Eskalation, die nur uber den Umweg sozialer Kampfe integrieren. ?Lieber einen Freund verlieren als einen Witz!“ ? dieses auf Quintilian zuruckgehende Motto mag manches Lachen meinen, aber eben keinen Humor.

Als ein Beispiel fur die Verschiebung der Perspektive hin zu einem offenbar unangemessenen Standpunkt erwahnt Freud die Bemerkung eines Delinquenten, der am Montag zum Galgen gefuhrt wird und kommentiert: ?Na, die Woche fangt gut an.“ (Der Humor, 1927) Die humoristische Einstellung sich selbst oder anderen gegenuber beruht darauf, so erklart Freud, ?dass die Person des Humoristen den psychischen Akzent von ihrem Ich abgezogen und auf ihr Uber-Ich verlegt hat. Diesem so geschwellten Uber-Ich kann nun das Ich winzig klein erscheinen, seine Interessen geringfugig“. Demnach ware ?der Humor der Beitrag zur Komik durch Vermittlung des Uber-Ichs.“

Humorstile [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Menschen unterscheiden sich in der Art und Weise, wie und zu welchem Zweck sie Humor in ihrem taglichen Leben einsetzen. [10] Um diese verschiedenen Arten der Humorverwendung zu beschreiben, wird von sogenannten Humorstilen gesprochen, die im Laufe der Zeit relativ stabil bleiben. [11] Es wurde vorgeschlagen, dass es vier verschiedene Humorstile gibt: sozial-verbindenden Humor, selbstforderlichen Humor, aggressiven Humor und selbstabwertenden Humor. Psychometrische Forschung hat gezeigt, dass verschiedene Humorstile unterschiedliche Auswirkung auf soziale Interaktion und psychische Gesundheit haben. Generell gelten sozial-verbindender Humor und selbstforderlicher Humor als adaptive Humorstile und aggressiver und selbstzerstorerischer Humor als maladaptive Humorstile. [12]

Abgrenzung von Ironie, Spott, Zynismus und Witz [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Karikatur uber Charles Darwin

Ein Verstandnis von Humor als einer Denkform des Trotzdem bewahrt sich in der Abgrenzung zu anderen Formen des Lachens. Dabei sind die Außerlichkeiten der Prasentation ? ob gedruckt, gesprochen, gespielt oder gezeichnet ? vollig unwichtig. Wesentlich dagegen ist, dass andere Formen des Lachens uber eine vom Humor im engeren Sinn deutlich unterscheidbare Struktur verfugen:

Ironie ist eine Denkform der Vergroßerung des Bruchs zwischen Selbstbild und Fremdbild, zwischen Absichten und Wirkungen, zwischen notwendigem und tatsachlichem Verhalten. Sie zielt immer auf andere als den Beobachter, konfrontiert Dritte mit ihren unerreichten Idealen oder mit einer durchsichtigen Um-Wertung des Faktischen. Distanzierende Nachahmung und kritische Verstarkung sind ihr Prinzip: Ironie fuhrt die unhaltbare Seite sprachlich vor, zerrt das Ungenugen ans Licht und macht Uber- oder Untertreibungen sichtbar durch symbolische Fortsetzung. Indem sie das tut, meint Ironie manchmal das Gegenteil von dem, was gesagt wird. Beispiele:

  • Liesl Karlstadt : ?Ich komme wegen dem Haus!“ Karl Valentin : ?Es ist aber ein Hauschen.“ Karlstadt: ?Haus, Hauschen, Hauseleinchen. Steht es im Freien?“
  • Der in seinen Enkel verliebte Großvater Sartres nahm Sartres Vater dessen fruhen Tod mit nur 32 Jahren ubel: ?Angesichts dieses verdachtigen Abscheidens fragte er sich, ob sein Schwiegersohn uberhaupt je existiert habe …“ ( Jean-Paul Sartre , Die Worter )
  • ?Der Bassist trank seiner Stimme zu Liebe niemals etwas Scharferes als Milch.“ ( James Joyce , Dubliner )

Selbstironie , die hier nur der Wortahnlichkeit wegen aufgefuhrt wird, ist eine Form der Verarbeitung des Mangels an eigener Große. In ihr kommentiert sich der Beobachter selbst, insofern ist sie mit dem Humor im engeren Sinn nahe verwandt. Vielleicht ist Selbstironie eine Art von Humor, die den Kreis der Verantwortlichen auf den Beobachter eingrenzt. Beispiele:

  • ?Ich regiere unzahlige Menschen, muss aber anerkennen, dass ich von Vogeln und Donnerschlagen regiert werde“, meint Casar. ( Thornton Wilder , Die Iden des Marz)
  • Der Alte war ein Despot und ?ich tat in seiner Gegenwart, als hatte er mich hochsteigenhandig aus einem Klumpen Lehm geschaffen …“ ( John Cheever , Der Schwimmer)
  • Die Kinder haben gerade einen Mordanschlag uberlebt und sind dabei zum ersten Mal ihrem geheimnisvollen Nachbarn und Retter begegnet: ?Auf dem Heimweg sagte ich mir, daß Jem und ich nun bald erwachsen waren und nicht mehr viel zu lernen hatten, hochstens Algebra.“ ( Harper Lee , Wer die Nachtigall stort )

In der Ironie des Schicksals beziehungsweise der Ironie der Geschichte tritt ein Ereignis an die Stelle, die in der verbalen Ironie der Kommentator innehat. Das Leben entwertet auf eine manchmal grausame Weise ein Lebensprinzip oder die Illusion eines Protagonisten, der die Belehrung sehr zu seiner Uberraschung in der Lage eines Opfers erleiden muss. Bei Friedrich Schlegel (1772?1829), einem Autor der deutschen Romantik, findet sich ein Hinweis auf einen gefuhlvollen Freund der Natur, der in eine liebliche Grotte eintritt und von ihr reichlich mit Wasser bespritzet wird, was seine Zartheit vertreibt. Heutige Alltagsbeispiele: ein Schwimmweltmeister, der ertrinkt; ein Herzensbrecher, dem das Herz bricht; ein Rennfahrer, der von einer Dampfwalze uberrollt wird; ein Polizist, der bestohlen wird; ein Koch, der am Essen erstickt usw.

Unter Spott versteht man heute im Allgemeinen einen abwertenden Vergleich in verletzender Absicht. Spott braucht ein Opfer fur das Auslachen, das boshafte Veralbern oder Lacherlichmachen. Etymologisch bedeutete es zunachst nur: vor Abscheu ausspucken. Seit dem 18. Jahrhundert wurde es fur Vogel verwendet, die die Stimmen anderer Vogel nachahmen (Spottdrossel). Beispiele:

  • ?Der Mensch ? ein Pulverpavian“ ( Christian Morgenstern ).
  • Ein Freier im Palast zum Bettler Odysseus: ?Der Mann ist eine lebendige Laterne, so sehr schimmert sein Kahlkopf!“ ( Odyssee )

Wie auch beim Spott, so hat sich im Laufe der Zeit die Bedeutung des Zynismus deutlich verandert. Der moderne Zynismus ist eine Theorie der Vergeblichkeit von ethischer Haltung und Moral. Seiner Meinung ? oder vielleicht auch Erfahrung ? nach sind Widerstand und Menschenwurde in dieser Welt von vornherein sinnlos. Fur eine ?zynische Karriere“ ist er bereit, seine Seele meistbietend zu verkaufen. Der Zyniker predigt die Anpassung an Macht und Unterdruckung; er lacht uber diejenigen, die ihr widerstehen und uber Humoristen.

Ursprunglich war mit Zynismus die Haltung des Diogenes von Sinope (ca. 399?323 v. Chr.) gemeint, der seine Abkehr von der zerfallenden Polis als Selbstbehauptung in der schamlosen Existenz des nackten Einzelnen lebte. Diogenes vegetierte ?wie ein Hund“, eben: ?kynisch“, was nicht ?Bissigkeit“, sondern ein Leben in Armut und Verachtung durch seine Mitburger bedeutete.

Ein Witz verursacht ein Lachen durch plotzliche Einsicht in einen unerwarteten Zusammenhang. Ein Witz beruht im Wesentlichen auf einer uberraschenden Kombination und Assoziation. Er bedarf einer Gliederung in Einleitung, Uberleitung und Pointe, vermittelt durch leitmotivische Worter, die oft in doppelter Bedeutung benutzt werden. Wahrend Ironie, Spott und Zynismus eine konkrete Einzelperson oder soziale Gruppe als Gegenuber oder Opfer erfordern, sind Dritte fur einen Witz zwar moglich, aber nicht notwendig: ?Frage: Was gibt’s fur einen guten Witz? Antwort: Ein Jahr Gefangnis.“ Der Erfolg ist abhangig von der Klarheit der Form, der Kurze der Exposition und der Konfrontation der Bedeutungen oder der Figuren in direkter Rede.

Nach Sigmund Freuds großer Untersuchung Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten entsteht Witz durch Verschiebung des Sinns auf eine andere Ebene uber den nicht gemeinten Nebensinn oder durch Verdichtung mit Ersatz (Durchdringung, z. B. zweier Redensarten) beziehungsweise ohne Ersatz (Verwendung des Doppelsinns, was aber auch eine Art Verschiebung ist).

Komische Personen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Stan Laurel (links) und Oliver Hardy (1938)

Wer andere zum Lachen bringt, gilt als komisch . Wer das Lachen gewerbsmaßig betreibt, schlupft bisweilen in eine vordefinierte Rolle oder Maske. Diese komischen Personen oder Figuren haben oft zwei komplementare Seiten: eine bedauernswerte Einfalt und eine genialische Kreativitat. Mit diesen beiden Seiten geben sie der fur den Humor konstitutiven Verbindung von Schwache und Starke ein menschliches Gesicht. Der Erfolg von Komiker-Paaren wie Oliver Hardy und Stan Laurel (alias ?Dick und Doof“) oder Dean Martin und Jerry Lewis hing davon ab, wie sie diese komplementaren Rollen und ihre Verteilung untereinander in ihren Filmen oder auf der Buhne immer wieder neu erfanden. Der britisch-amerikanische Schriftsteller P. G. Wodehouse hat diese dialektischen Charaktermasken in vielen seiner Romane in den Figuren von Bertram Wooster und seinem Diener Jeeves gegenubergestellt.

Historisch treten ?komische Personen“ in einer langen Reihe von den Spaßmachern der Antike bis zu unseren heutigen Kabarettisten und Comedians privat und in der Offentlichkeit auf. Dabei wechselt ihr Humor von einem Lachen uber sich selbst bis zu einem Angriff auf Personlichkeiten des offentlichen Lebens, auf gesellschaftliche Gruppen oder Institutionen.

Die komische Buhnenfigur im geistlichen Drama des Mittelalters heizte durch derbe Spaße das Publikum an. Die Figur wurde in der Regel als ein hungriger Plebejer gespielt, der mit bosem Witz seine Interessen gegen die wohlhabenden Schichten der Stadte durchsetzte. Aus dieser Figur wurde der Hanswurst , spater das Kasperle und noch spater der Clown im Zirkus.

Im Sommernachtstraum Shakespeares ist Zettel, der Weber, die komische Figur: Ihm wird von Puck zeitweilig ein Eselskopf angehext, er spielt in dem ?roten Bart, dem ganz gelben“, und sagt als Pyramus: ?Ein Stimm ich sehen tu; ich will zur Spalt und schauen, ob ich nicht horen kann meiner Thisbe Antlitz klar.“

Einer der wichtigsten deutschen Schriftsteller nicht nur des Humors war Jean Paul (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763?1825), der eine ganze Reihe von ?komischen Figuren“ erschuf. Sein Feldprediger Schmelzle zum Beispiel ist durch eine Menge Laster geschlagen, die das Leben erschweren: Schmelzle leidet an einer unpraktischen Sichtweise, umstandlichen Vorsorge und Rede, er versteigt sich zu durchsichtigen Ubertreibungen und seine Logik schlagt Kapriolen. Schmelzle droht wegen dieser Schwachen fast zu unterliegen, kann aber ? und das ist die erforderliche zweite Seite einer komischen Person ? wegen seiner großen Kreativitat wenigstens uberleben.

Beim Zirkusclown wird eine alltagliche Absicht durch eine ungewollte Assoziation oder eine sich oft wiederholende außere Storung behindert und fuhrt zur Clownerie. Der kreative Sieg im Kampf gegen die Tucke des Objekts ist sein schließliches Umfunktionieren, die Erfindung eines neuen Zwecks.

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In der Kultur des antiken Griechenlands wurde im offentlichen Bereich auf dem Theater, bei Festen und in den Straßen gelacht: Schlagfertige Manner verspotteten Passanten oder einflussreiche Burger ihrer Stadt. Im privaten Bereich sind seit etwa 550 v. Chr. Spaßmacher belegt, die sich auf Sammlungen von Witzen in Schriftrollen als Berufsgrundlage stutzten. Die Gewohnheit der Beleidigung war in der Kultur der Gelage tief verwurzelt, aber mit dem Zerfall der griechischen Polis wurde das Lachen den Besitzenden gefahrlich. Die großen Philosophen der Antike (auch Platon , Aristoteles und Pythagoras ) forderten die Zahmung des ?groben Lachens“ zugunsten von feinerem Witz und kultivierter Ironie: Schon in Platons Akademie war das Lachen verpont.

Da es im romischen Recht ausdrucklich verboten war, einen Burger (faktisch: einen Adligen) lacherlich zu machen, beschaftigte sich Cicero mehrfach ausdrucklich mit der Unangemessenheit eines Witzes, der sonst die Karriere eines Redners schnell beenden konnte. Der Humor des Plautus dagegen war in seinen Komodien viel volksnaher und schon mehr einer des Karnevals.

Im Mittelalter und der Renaissance wurde der Humor mehr und mehr aus der hofischen Kultur und auch der Kirche verdrangt. Der Narr am Hofe des Konigs verlor seine Funktion und Lachen galt in den Klostern als der obszonste Weg, das Gelubde des Schweigens zu brechen, aber naturlich fanden sich in ihren Bibliotheken auch Sammlungen von Witzen. Humor wurde zu einem Thema der Volkskultur und der stadtischen Feste ( Karneval, Fastnacht und Fasching ). Zwischen etwa 1450 und 1750 kursierte eine Vielzahl von so genannten Schwank- oder Volksbuchern mit Streichen, Witzen und schlagfertigen Antworten als Munition fur kurzweilige Gesprache und Stegreif-Vortrage. Der Humor der Schwanke war oft spottisch oder gehassig und richtete sich oft gegen Außenseiter der Gesellschaft. Auch Shakespeare verarbeitete Ideen aus zeitgenossischen Schwankbuchern.

Mit den Kampfen zwischen Reformation und Gegenreformation wurde der Humor einerseits in Dienst genommen, um den ideologischen Gegner lacherlich zu machen, andererseits furchtete die jeweilige Kirche, selbst Opfer des Lachens der anderen Seite zu werden, und bemuhte sich um Kontrolle und Maßigung. Daher diskutierten auch Theologen, ob und welche Witze von der Kanzel erlaubt waren und ob Jesus jemals gelacht haben konnte.

In der Aufklarung wurde Humor anfangs als Vergehen gegen das Ideal der Ernsthaftigkeit und logischen Argumentation aufgefasst. Lachen war daher zunachst in der franzosischen Nationalversammlung verboten, wurde aber zunehmend als ein Mittel der politischen Auseinandersetzung akzeptiert.

Im deutschen Vormarz explodierte die Zahl der Karikaturen, Witzblatter und gedruckten Satiren trotz der Zensurbestimmungen der Karlsbader Beschlusse von 1819. Humor ?von unten“ wurde ein wichtiges Mittel der demokratischen Bewegung im Kampf gegen Aristokratie und Absolutismus. Mit dem Parlamentarismus naherten sich Volkskultur und kultiviertes Lachen der Oberschichten wieder an und beeinflussen sich heute unter dem Einfluss der Massenmedien permanent.

Humor wird heute in manchen Fuhrungslehren als Fuhrungsinstrument empfohlen. [13] Ob aber Humor, wesentlich ein Ausweg aus einer Unterlegenheit und intellektuelle Form des Widerstands, uberhaupt geeignet ist, ein Fuhrungsinstrument in einer hierarchischen Struktur zu sein, ist noch weitere Uberlegungen wert, da diese Fuhrungsmethoden oft nur manipulativ eingesetzt werden.

Formen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Kopflos

Die Zahl der mit Humor und Lachen verbundenen Formen ist hoch. Vielfalt und Variantenreichtum sind vielleicht ein Hinweis auf die anthropologische Funktion des Lachens: Uber andere und uber sich selbst zu lachen ist offenbar eine wichtige Entlastung von der Muhsal des Lebens. Nach Aristoteles ist der Mensch das einzige Tier, welches das Lachen entwickelt hat ? Lachen und Menschsein gehorten fur ihn zusammen.

Zum Bereich des Humors zahlen grundsatzlich folgende Erscheinungsformen:

  1. Denkformen: Hohn , Ironie , Komik , Parodie , Sarkasmus , Selbst ironie , Spott , Witz , Zynismus
  2. Schriftformen: Anekdote , Aphorismus , Glosse , Limerick , Satire , komische Lyrik
  3. Mundliche Formen: Running Gag , Kalauer , Kratzchen , Radio Jerewan , Witz (Scherz), Schlagfertigkeit , Trockener Humor , Zote
  4. Verhaltensformen: Albernheit
  5. Darstellungen in Theater und Film: Komodie , Schwank , Posse , Kabarett , Klamauk , Comedy , Farce , Groteske , Slapstick , Sitcom , Persiflage
  6. Darsteller: Clown , Schalk , Komiker , Harlekin , Kabarettist , Diseuse , Narr
  7. Bildliche Formen: Cartoon , Comic , Karikatur
  8. Ereignisformen: Aprilscherz , Karneval, Fastnacht und Fasching , Galgenhumor , Treppenwitz , Schwarzer Humor , Therapeutischer Humor
  9. Ethnische Formen: Britischer Humor , Judischer Witz , Rheinischer Frohsinn , Ostfriesenwitz
  10. Spezielle Formen: Wissenschaftlicher Witz , Klein-Erna-Witz , Blondinenwitz

Siehe auch [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Monographien, Sammelbande und Fachaufsatze
  • Alfred Adler : Zusammenhange zwischen Neurose und Witz (1927). In: A. Adler: Psychotherapie und Erziehung ? Ausgewahlte Aufsatze, Band I: 19919-1929, Fischer Tb, Frankfurt a. M. 1982, ISBN 3-596-26746-3
  • Henri Bergson : Das Lachen. Ein Essay uber die Bedeutung des Komischen. Luchterhand, Darmstadt 1988 (Originaltitel: Le rire. 1904)
  • Peter L. Berger : Erlosendes Lachen. Das Komische in der menschlichen Erfahrung. Gruyter, Berlin 1998
  • Vera F. Birkenbihl : Humor: An Ihrem Lachen soll man Sie erkennen . mvg, Frankfurt am Main 2003, 3. Auflage, ISBN 3-478-08378-8
  • Jan Bremmer , Herman Roodenburg: Kulturgeschichte des Humors. Von der Antike bis heute. Primus, Darmstadt 1999, ISBN 3-89678-204-5
  • Andreas Dickhauser: Chemiespezifischer Humor. Theoriebildung, Materialentwicklung, Evaluation. Logos, Berlin 2015, ISBN 978-3-8325-4108-8
  • Umberto Eco : The Frames of Comic ‘Freedom’. In: Thomas A. Sebeok (Hrsg.): Carnival! Mouton, Berlin 1984, ISBN 978-3-11-009589-0 , S. 1?9
  • Sigmund Freud : Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten. Fischer, Frankfurt am Main 1981, ISBN 3-596-26083-3
  • Sigmund Freud : Der Humor. (1927) In: Alexander Mitscherlich u. a. (Hrsg.): Freud-Studienausgabe Band 4. Psychologische Schriften. Frankfurt am Main 1969?1975, ISBN 3-10-822724-6 , S. 275?282
  • Harald Hoffding : Humor als Lebensgefuhl (Der große Humor). Eine psychologische Studie. Teubner, Leipzig 1918; Nachdruck der 2. Aufl. Muller, Saarbrucken 2007, ISBN 3-8364-0814-7 .
  • Dieter Horhammer: Die Formation des literarischen Humors. Ein psychoanalytischer Beitrag zur burgerlichen Subjektivitat. Fink, Munchen 1984; erweiterte Neuauflage transcript-Verlag, Bielefeld 2020, ISBN 978-3-8376-5286-4 .
  • Klaus Klages und Kuno Klaboschke: Das Schlimmste fur den Humor ist der Ernstfall , Verlag Up-to-Date-Kalender AG, Weyern 2003, ISBN 3-00-011112-3 .
  • Stefan Lehnberg : Comedy fur Profis ? Das Handbuch fur Autoren und Comedians, Bookmundo 2020, ISBN 978-94-6398-951-0
  • John Morreall: The Philosophy of Laughter and Humor. State University of New York Press, Albany/NY 1987, ISBN 0-88706-327-6
  • Helmuth Plessner : Lachen und Weinen . (1941) Berlin 1961
  • Josef Rattner u. Gerhard Danzer : Meister des großen Humors ? Entwurfe zu einer heiteren Lebens- und Weltanschauung . Verlag Konigshausen & Neumann, Wurzburg 2008, ISBN 978-3-8260-3863-1
  • Jorg Rawel: Humor als Kommunikationsmedium. UVK, Konstanz 2005, ISBN 3-89669-512-6
  • Brigit Rißland, Johannes Gruntz-Stoll : Das lachende Klassenzimmer. Werkstattbuch Humor. Schneider, Baltmannsweiler 2009, ISBN 978-3-8340-0488-8
  • Joachim Ritter : Uber das Lachen. In: Joachim Ritter: Subjektivitat. Suhrkamp, Frankfurt/Main 1974, ISBN 3-518-01379-3 , S. 62?92
  • Oliver Roland (Hrsg.), Humor in der Kirche ? Der christliche Witz. 2. Auflage, AZUR, Mannheim 2008, ISBN 978-3-934634-25-1
  • Kai Rugenstein: Humor. Die Verflussigung des Subjekts bei Hippokrates, Jean Paul, Kierkegaard und Freud. Fink, Munchen 2014, ISBN 978-3-7705-5703-5
  • Wolfgang Schmidt-Hidding (Hrsg.): Humor und Witz. Hueber, Munchen 1963 (Europaische Schlusselworter, Band 1)
  • Irka Schneider: Humor in der Werbung. Praxis, Chancen und Risiken. VDM, Saarbrucken 2005, ISBN 3-86550-116-8
  • Erhard Schuttpelz : Humor. In: Gert Ueding (Hrsg.): Historisches Worterbuch der Rhetorik. Bd. 4. Niemeyer, Tubingen 1998, 86?98, ISBN 978-3-484-68108-8
  • Thorsten Sindermann: Uber praktischen Humor: Oder eine Tugend epistemischer Selbstdistanz Konigshausen & Neumann, Frankfurt 2009, ISBN 3-8260-4016-3
  • Werner Thiede : Das verheißene Lachen. Humor in theologischer Perspektive. Vandenhoeck und Ruprecht, Gottingen 1986, ISBN 3-525-63350-5 (ital. Ubersetzung 1989).
  • Michael Titze , Christof T. Eschenroder: Therapeutischer Humor. Grundlagen und Anwendungen. 4. Auflage. Fischer, Frankfurt/Main 2003, ISBN 3-596-12650-9
  • Rudiger Vaas : Hirn und Humor. In: Universitas. Bd. 63, Nr. 745, Juli 2008, S. 664?693 (Ubersichtsartikel uber die neurobiologischen Grundlagen des Humors sowie psychologische und evolutionsbiologische Aspekte)
  • Friedrich Wille : Humor in der Mathematik . 6. Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, 2005, ISBN 978-3-525-40730-1 (Wie vermeintlich aussichtslose Situationen mit Hilfe mathematischer Konstruktionen gelost werden (und zum Schmunzeln bringen), z. B. wie fangt man einen Lowen in der Wuste?).
  • Anton C. Zijderveld : Humor und Gesellschaft. Styria, Graz 1976
  • Heinrich Lutzeler : Philosophie des Kolner Humors. Peters, Hanau/Main 1954, Neuauflage bei Bouvier Verlag , Bonn 2006
  • Helmut Bachmaier (Hrsg.): Lachen macht stark. Humorstrategien. Wallstein, Gottingen 2007, ISBN 978-3-8353-0112-2
Fachzeitschriften
  • Humor: International Journal of Humor Research . Herausgegeben von der International Society for Humor Studies (ISHS). Vierteljahrlich, 1988- . ISSN   1613-3722

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Humor  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Humor  ? Bedeutungserklarungen, Wortherkunft, Synonyme, Ubersetzungen
Wikisource: Humor  ? Quellen und Volltexte

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. a b c Duden: Das Herkunftsworterbuch. Mannheim 2007, Lemma Humor.
  2. Duden | Humor | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Herkunft. Abgerufen am 13. November 2023 .
  3. Friedrich Kluge , Alfred Gotze : Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache . 20. Auflage. Hrsg. von Walther Mitzka . De Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck (?21. unveranderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3 , S. 320.
  4. Lothar Fietz: Die Geburt der englischen Komodie im Spannungsfeld von Sakralitat und Profanitat. In: Anja Grebe, Nikolaus Staubach (Hrsg.): Komik und Sakralitat. Lang, Frankfurt am Main 2005, S. 156?163.
  5. J.E. Roeckelein: Elsevier's Dictionary of Psychological Theories . Elsevier, 2006, ISBN 978-0-08-046064-2 , S.   285 ( Google Books ).
  6. Aristoteles: Poetik (unvollstandig uberliefert)
  7. M. Tullius Cicero: De oratore
  8. Sigmund Freud: Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten
  9. Thomas Dramlitsch: Wie der Witz in die Welt kam , Berlin ISBN 978-1-5497-7580-2
  10. Ruch, W., Heintz, S.: The German version of the Humor Styles Questionnaire: Psychometric properties and overlap with other styles of humor . In: Europe’s journal of psychology . Band   12 , Nr.   3 , 2016, ISSN   1841-0413 , S.   434?455 , doi : 10.5964/ejop.v12i3.1116 .
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