Horst Konigstein

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Horst Konigstein (* 26. Juli 1945 in Bremen ; † 12. Mai 2013 in Hamburg [1] ) war ein deutscher Fernseh- und Theaterregisseur , Drehbuchautor , Hochschullehrer und Texter .

Grabstatte Konigstein auf dem Friedhof Ohlsdorf

Konigstein wuchs in Bremen- Gropelingen als Sohn eines Lebensmittelhandler-Ehepaars [2] [3] auf. Er legte sein Abitur in Bremen am Gymnasium am Waller Ring ab und schrieb bereits als Schuler Filmkritiken und jobbte als Platzanweiser. [4] Er studierte in Bremen und Hamburg Padagogik und Soziologie und arbeitete als Redakteur bei Radio Bremen und spater beim NDR , war Professor an der Kunsthochschule fur Medien in Koln und Mitglied im Bundesverband Regie . Er wurde vor allem durch seine Zusammenarbeit mit Heinrich Breloer bekannt. Fur den gemeinsamen Fernsehfilm Die Manns ? Ein Jahrhundertroman erhielt er unter anderem den Grimme-Preis. Auch fur das Doku-Drama Speer und Er schrieb er gemeinsam mit Heinrich Breloer das Drehbuch .

Am Thalia-Theater in Hamburg inszenierte er Mein Jahrhundert von Gunter Grass und an den Kammerspielen Nachte mit Joan , Mr. Peters Connections ; am St.-Pauli-Theater Sechs Tanzstunden in sechs Wochen .

Zu den Arbeiten Konigsteins als Fernsehregisseur gehoren die Filme Jud Suß ? ein Film als Verbrechen , Propaganda und Liane . Fur das Musical Liane hatte er jahrzehntelang Pressenotizen uber das Leben von Marion Michael gesammelt.

2002 gewann er gemeinsam mit Heinrich Breloer die Goldene Romy fur Die Manns ? Ein Jahrhundertroman . Außerdem realisierte er einen Film uber den Ex-Beatle Ringo Starr und dessen Heimatstadt Liverpool . Dieser hieß Ringo und die Stadt am Ende des Regenbogens und erschien 1977 in der Bundesrepublik Deutschland .

Konigstein verfasste fur den englischen Singer-Songwriter und Rock -Musiker Peter Gabriel deutsche Nachdichtungen fur zwei seiner unbetitelten Soloalben ( III von 1980, genannt Melt und IV von 1982, genannt Security ), [5] die Gabriel sowohl in seiner englischen Muttersprache als auch auf Deutsch (dann unter den Namen Ein deutsches Album [6] und Deutsches Album [7] ) veroffentlichte. Des Weiteren ubertrug er fur Gabriel den Einzeltitel Here Comes the Flood unter dem Namen Jetzt kommt die Flut in die deutsche Sprache . Dieser Titel stammt von Peter Gabriels erstem Solo - Studioalbum I von 1977, genannt Car und erschien am 18. August 1980 in der deutschen Fassung auf der B-Seite der Single South African Police [8] sowie auf der B-Seite der Single Spiel ohne Grenzen . [9] In Konigsteins Film Haus Vaterland ( ARD , 1980) spielt und singt Peter Gabriel Jetzt kommt die Flut am Piano .

Weitere Liedtexte verfasste Konigstein u. a. fur Udo Lindenberg .

Außerdem war er als Redakteur fur viele Fernsehsendungen und -produktionen des NDR verantwortlich. 2010 beendete er seine hauptamtliche Tatigkeit als Redakteur beim NDR. In seinen letzten Lebensjahren litt er an Parkinson . [10]

Filmografie (Auswahl)

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Als Drehbuchautor

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  • 1982: Lastwagenkrieg
  • 1982: Das Beil von Wandsbek
  • 1987: Reichshauptstadt ? privat
  • 1989: Hard Days ? Hard Nights
  • 1991: Gutt ? Ein Journalist
  • 1994: Der Mann im schwarzen Mantel
  • 1995: Dicke Freunde
  • 1995: Liane
  • 1997: Musical ?Elixier“ (von Tobias Kunzel und Kunzels Ehefrau Kati Naumann) in Leipzig
  • 1998: Nachte mit Joan
  • 2001: Jud Suß ? Ein Film als Verbrechen?
  • 2001: Unterwegs zur Familie Mann
  • 2003: Verkauftes Land
  • 2004: Propaganda
  • 2009: Die Treuhanderin

Als Protagonist

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  • 2010: Ich, Ringo und das Tor zur Welt (Fernsehfilm) [11]
  • Christian Hißnauer, Bernd Schmidt: Wegmarken des Fernsehdokumentarismus: Die Hamburger Schulen . UVK, Konstanz 2013.
  • Christian Hißnauer, Joanna Jambor, Bernd Schmidt: Horst Konigstein. Ein erfindungsreicher Grenzganger. Online-Veroffentlichung NDR [1] und [2] , 2011.
  • Joanna Jambor, Christian Hißnauer, Bernd Schmidt: Horst Konigstein: Wagemutiges Fernseh-Spiel. Eine Betrachtung im Spektrum uberkommener und aktueller Formen . In: Christian Hißnauer (Hrsg.): Das bundesdeutsche Fernsehspiel der 1960er und 1970er Jahre . Themenheft 3?4/2011 der Zeitschrift Rundfunk und Geschichte, S. 60?75.

Einzelnachweise

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  1. Trauer um Filmemacher Horst Konigstein. In: Rheinische Post , 13. Mai 2013.
  2. Mehr als der Mann hinter Breloer. In: fr.de . 17. Januar 2019, abgerufen am 30. Januar 2024 .
  3. Horst Konigstein im Munzinger-Archiv , abgerufen am 12. September 2023 (Artikelanfang frei abrufbar)
  4. Jochen Hieber: Der Alleskonner des Fernsehens. In: FAZ.net . 13. Mai 2013, abgerufen am 28. Januar 2024 .
  5. Bernd Zindler, Peter Schutz: Horst Konigstein - Ein deutsches Interview - Hamburg, 24.10.1997. Genesis-Fanclub.de, 24. Oktober 1997, abgerufen am 5. Juli 2023 .
  6. Peter Gabriel Ltd.: ein deutsches album - Released 2nd June, 1980. PeterGabriel.com, 2023, abgerufen am 18. April 2023 (britisches Englisch).
  7. Peter Gabriel Ltd.: deutsches album - Released 1st November, 1982. PeterGabriel.com, 2023, abgerufen am 18. April 2023 (britisches Englisch).
  8. Peter Gabriel Ltd.: Biko - Released 18th August, 1980. PeterGabriel.com, 2023, abgerufen am 18. April 2023 (britisches Englisch).
  9. Flotsam and Jetsam ? Released 13th September, 2019. Peter Gabriel Ltd., 13. September 2019, abgerufen am 4. Juli 2023 (britisches Englisch).
  10. Michael Rutschky: Gegen Ende. Tagebuchaufzeichnungen 1996?2009. Berlin 2019. S. 263.
  11. Ich, Ringo und das Tor zur Welt - Filmhaus Koln. Abgerufen am 22. Mai 2023 .