Hillsize

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Schema einer Skisprungschanze
Langsprofil einer Schanze. Die Landezone beginnt bei P und endet bei L.
K = K-Punkt , L = Hillsize-Punkt, HS = Hillsize.

Die Hillsize (englisch hill size , ?Schanzengroße“, zu ski jumping hill , ?Skisprungschanze“), kurz HS , ist beim Skispringen das wichtigste Maß fur die Große einer Skisprungschanze . Die Hillsize ist die Distanz zwischen dem Schanzentisch und dem Ende des Landebereichs. Sie wird nicht als gerade Strecke gemessen, sondern entlang der Oberflache der Aufsprungbahn. [1] Das Ende des Landebereichs wird Hillsize-Punkt genannt.

Die Hillsize gilt als die maximale Sprungweite, bei der fur einen guten Skispringer noch eine sichere Landung moglich ist. [2] Einzelne Sprunge gehen uber die Landezone hinaus, obwohl dies vermieden werden soll. Beispielsweise ubertrifft der aktuelle Schanzenrekord auf der Bergiselschanze (138 Meter) die Hillsize um 10 Meter.

Hillsize und Schanzenkategorie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Sprungschanzen werden heute anhand der Hillsize klassifiziert. Die Schanzenkategorie entscheidet daruber, welche Wettbewerbe auf der Schanze laut FIS ausgetragen werden konnen.

Fruher diente der Konstruktionspunkt (K-Punkt), genauer: die K-Punkt-Weite, zur Klassifizierung der Schanzen. Die Hillsize ist seit der Wintersaison 2004/2005 das Kriterium fur die Schanzenkategorie. Der Anlass der Umstellung war, dass die Springer immer großere Weiten erzielten, so dass der K-Punkt mit den Sprungweiten nicht mehr viel zu tun hatte. FIS-Renndirektor Walter Hofer erklarte damals: ?Es wurde in letzter Zeit immer unverstandlicher, dass man bei einem K-Punkt von 120 dann oft uber 140 m weit springen kann.“ [3]

Die Schanzen werden nach der Hillsize wie folgt eingeteilt (die ?zugehorigen K-Punkt-Weiten“ sind rechnerische Werte): [4]

Bezeichnung Hillsize (HS) Zugehorige K-Punkt-Weite (w)
Kleine Schanzen 49 m und kleiner 44 m und kleiner
Mittlere Schanzen 50 m bis 84 m 45 m bis 75 m
Normalschanzen 85 m bis 109 m 76 m bis 98 m
Großschanzen 110 m bis 145 m 99 m bis 130 m
Flugschanzen 185 m und großer 166 m und großer

Verhaltnis zur K-Punkt-Weite [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Hillsize (HS) ist in der obenstehenden Tabelle rund 11 % großer als die K-Punkt -Weite (w). Die ?zugehorigen K-Punkt-Weiten“ wurden anhand eines Verhaltnisses von w/HS = 0,9 berechnet, das bei der Konstruktion einer neuen Schanze heute standardmaßig angesetzt wird. [2] Die folgenden Beispiele verdeutlichen, dass das Zahlenverhaltnis bei bestehenden Schanzen nicht genau 0,9 betragt. Die drei Großschanzen haben dieselbe K-Punkt-Weite, unterscheiden sich aber in der Hillsize:

Schanze Ort Hillsize (HS) K-Punkt-Weite (w) w/HS Referenz
Bergiselschanze Innsbruck 128 m 120 m 0,94 [1]
Schattenbergschanze Oberstdorf 137 m 120 m 0,88

[2]

Rukatunturi-Schanze Kuusamo 142 m 120 m 0,85 [3]

Neigungswinkel [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Neigungswinkel der Aufsprungbahn am Hillsize-Punkt hangt von der Schanzengroße ab. Bei Normalschanzen betragt er 32 Grad, bei Großschanzen 31 Grad und bei Flugschanzen etwa 27 bis 28 Grad. [5]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Hans-Heini Gasser ( FIS ): Skisprungschanzen: Bau-Norm 2018 (PDF; 821 kB), S. 5 (Zeichnung). Die Tischkante ist in der Zeichnung als Punkt T angegeben.
  2. a b Hans-Heini Gasser (FIS): Skisprungschanzen: Bau-Norm 2018 (PDF; 821 kB), S. 10.
  3. Weite ist nicht gleich Weite wienerzeitung.at, 24. Dezember 2004.
  4. Hans-Heini Gasser (FIS): Skisprungschanzen: Bau-Norm 2018 (PDF; 821 kB), S. 6. In der Tabelle steht ?Zugehorige Weite w“. Die Definition zu w findet sich auf S. 4: ?Distanz zwischen Tischkante und Konstruktionspunkt K“ (= K-Punkt-Weite).
  5. Hillsize im Skisprungschanzen-Worterbuch bei skisprungschanzen.com