Wappen des Herzogtums Brabant
Herzogtum Brabant innerhalb des Heiligen Romischen Reiches um 1350
Brabant
(
deutsch
[
b?a'bant
],
niederlandisch
[
?braːb?nt
],
franzosisch
[
b?a.b??
]) ist ein historisches Gebiet, das in etwa aus den
belgischen Provinzen
Antwerpen
und
Brabant
(heute in
Flamisch-Brabant
,
Wallonisch-Brabant
und die
Region Brussel-Hauptstadt
geteilt) sowie der im Suden der
Niederlande
gelegenen
Provinz
Noord-Brabant
besteht.
Das Gebiet von Brabant war zur Zeit des
Romischen Reiches
von
Menapiern
bewohnt, nach deren Unterwerfung durch die Romer es zur Provinz
Gallia Belgica
gehorte. Im 5. Jahrhundert bemachtigten sich die
Franken
des Gebiets. Es war damit Teil der frankischen Reiches.
Mit der Aufteilung des Frankischen Reichs 843 im Vertrag von Verdun kam die Teilung und damit das Ende des Frankischen Reiches.
Durch die Teilung entstanden drei neue Reiche:
das Westfrankenreich, Ursprung Frankreichs, das Ostfrankenreich, Ursprung des Heiligen Romischen Reiches (Deutscher Nation),
das Lotharii Regnum (?Mittelreich“), Ursprung des Konigreichs Burgund und Herzogtums Lothringen mit Brabant.
870 kam das Gebiet als Teil
Lothringens
zum
ostfrankischen Reich
und wurde dann schon als
Gaugrafschaft
bezeichnet. Die Bezeichnung
Pagus Bracbantensis
, auf die der spatere Landesname zuruckgeht, wird auf
braecbant
zuruckgefuhrt, was
sumpfige Gegend
bzw.
Sumpfland
bedeutet (
braec
: Bruch bzw.
Sumpf
;
bant
: Gegend).
[1]
[2]
[3]
Zwischen 900 und 923 kam Lothringen an den westfrankischen Konig
Karl den Einfaltigen
. Seit 959 wurde der Brabantgau von den
Grafen von Verdun
beherrscht.
Im 11. Jahrhundert wurden die vier Grafschaften im Brabantgau auf drei Landesherrschaften verteilt:
Graf
Gottfried I. von Lowen
erhielt 1106 das Herzogtum Niederlothringen. Sein Urenkel
Heinrich I.
nahm 1183 auch den Titel des Herzogs von Brabant in der
Landgrafschaft
Brabant an. Im Jahr 1190, nach Herzog Gottfrieds III. Tod, wurde er auch Herzog von Niederlothringen, aber die herzogliche Gewalt wurde auf seine eigenen Gebiete beschrankt (Landtag von Schwabisch Hall).
Die Herzoge von Brabant gelangten bald zu Macht und Selbstandigkeit, wurden aber mit den Nachbarn in vielfache Fehden verwickelt und schwankten zwischen der Hinneigung zum
Heiligen Romischen Reich
und
Frankreich
. Von ihnen sind besonders hervorzuheben:
- Johann I.
, der durch den Sieg bei
Worringen
(1288) die Herzogtumer
Limburg
und Brabant vereinigte und auch als
Minnesanger
bekannt ist.
- Sein Sohn
Johann II.
, welcher 1312 den Grund zu einer standischen Verfassung legte, die spater in der
Blijde Inkomst
(
Joyeuse Entree
) geregelt wurde.
- Heinrich II. (Brabant)
, *1207, +1248, verheiratet in zweiter Ehe mit
Sophie von Brabant
, Tochter der
Elisabeth von Thuringen
(Heilige Elisabeth) und Ludwig V. von Thuringen; der gemeinsame Sohn Heinrich *1244, +1308 wurde zum Stammvater des Hauses Hessen,
Heinrich I. von Hessen
- Johann III.
, welcher die Bestimmungen erweiterte durch die so genannte
Brabanter Goldene Bulle
1349, wonach die Brabanter nur von einheimischen Gerichten nach Brabanter Recht gerichtet werden durften, was Kaiser
Karl IV.
bestatigte.
Nach Johanns III. Tod 1355 und damit dem Erloschen der alteren Linie der
Reginare
vereinigte der Gemahl seiner Tochter Johanna,
Wenzel von Luxemburg
, Bruder Kaiser Karls IV., Brabant mit seinem eigenen Erbland. Unter ihm aber kam das Land in große Verwirrung. Nach Wenzels Tod 1383 setzte seine Witwe Johanna ihre Nichte
Margarete von Flandern
und deren Gemahl, Herzog
Philipp den Kuhnen
von
Burgund
, als Erben ein. Die Regierung ubernahm zunachst Philipps zweiter Sohn,
Anton
, 1404, der auch
Luxemburg
mit Brabant vereinigte. Anton fiel 1415 bei
Azincourt
. Seine beiden Sohne und Nachfolger starben kinderlos, und so fielen Brabant, Limburg und Luxemburg 1430 an
Philipp den Guten
von Burgund und schließlich durch die Vermahlung
Marias von Burgund
mit
Erzherzog
Maximilian
1477 mit den ubrigen
niederlandischen Provinzen
an das
Haus Osterreich
.
Das Herzogtum Brabant im XV. Jahrhundert
Brabant war das Hauptland der
Burgundischen Niederlande
und der
Spanischen Niederlande
,
Brussel
deren Hauptstadt. Mit der Kreiseinteilung des
Heiligen Romischen Reiches
kam es zum
Burgundischen Reichskreis
.
Das Herzogtum Brabant war uber eine bedeutende mittelalterliche
Fernhandelstraße
(Messestraße), auch
Brabanter Straße
genannt, mit den wichtigen Handels- und Messeplatzen des Mittelalters,
Koln
und
Leipzig
verbunden. Sie verlief ab Koln uber
Siegen
,
Marburg
und
Erfurt
nach Leipzig. Uber diesen ehemals bedeutenden Handelsweg wurde ein Großteil des Fernhandels mit Tuchen, Pelzen und Eisenwaren abgewickelt.
Brabantia Ducatus im Jahr 1645
Das Herzogtum Brabant rebellierte im
niederlandischen Aufstand
gegen Spanien und schloss sich im Jahre 1579 mit
calvinistischen
Provinzen (auch wenn das Herzogtum vorwiegend romisch-katholisch war) der
Utrechter Union
an. Durch den
Aufstand der Niederlande
wurde der nordliche Teil (
’s-Hertogenbosch
) vom Herzogtum getrennt und 1648 als Teil der
Generalitatslande
der
niederlandischen Union
einverleibt (was fur die Bevolkerung bis 1816 bedeutete, dass sie den katholischen Glauben nicht ausuben durfte), wahrend Sudbrabant bis 1714 bei der spanisch-osterreichischen Linie verblieb. Nach dem
Spanischen Erbfolgekrieg
1714 fiel Brabant mit den ubrigen
sudlichen Provinzen der Niederlande
an das osterreichisch-habsburgerische Kaiserhaus zuruck. Als sich unter
Joseph II.
ein heftiger Streit uber die Rechte Brabants entspann, welche es in der
Joyeuse entree
besaß, sagten sich die Stande Brabants 1790 von dem
Haus Osterreich
los, fugten sich aber wieder, als
Leopold II.
ihnen die verlangten Rechte zuruckgab.
1795 wurden die
Osterreichischen Niederlande
, damit auch Brabant, von Frankreich
annektiert
und in den
franzosischen Staat
integriert. Im
Frieden von Campo Formio
(1797) trat der osterreichische
Kaiser
Franz I.
seine niederlandischen Besitzungen formal an Frankreich ab. Das nordliche Brabant wurde zum
Departement Deux-Nethes
mit der
Prafektur
Antwerpen
, das sudliche wurde zum
Departement Dyle
mit der Prafektur Brussel.
Als
Napoleon I.
1810 auch das niederlandische Brabant mit dem franzosischen Kaiserreich vereinigte, wurde aus demselben nebst einem Teil von
Geldern
das
Departement Bouches-du-Rhin
gebildet. Infolge des
Ersten Pariser Friedens
(1814) und der Beschlusse des
Wiener Kongresses
wurde Brabant Teil des
Vereinigten Konigreichs der Niederlande
und bildete die drei Provinzen
Noord-Brabant
,
Antwerpen
und
Sudbrabant
. Sudbrabant mit Brussel, der Hauptstadt Brabants, war 1830 der Mittelpunkt des
belgischen Aufstandes
. Sudbrabant (als
Provinz Brabant
) und die
Provinz Antwerpen
wurden Teil des neuen Konigreichs
Belgien
, wahrend Noord-Brabant bei den
Niederlanden
verblieb. 1995 wurde im Zuge der Foderalisierung des belgischen Staates die Provinz Brabant in die Provinzen
Flamisch-Brabant
,
Wallonisch-Brabant
und in die
Region Brussel-Hauptstadt
geteilt.
Seit der Mitte des
19. Jahrhunderts
wurde der Titel ?Herzog von Brabant“ dem jeweils altesten Sohn des Konigs oder, falls dieser keinen Sohn haben sollte, dem altesten Enkel des Herrschers verliehen. Erster Trager des Titels war in dieser Tradition der spatere Konig Leopold II.
[4]
Mittlerweile tragt auch die alteste Tochter des Konigs
Philippe
,
Elisabeth
, diesen Titel.
Landgrafen von Brabant
Herzoge von Niederlothringen und Landgrafen von Brabant
Herzoge von Brabant und Niederlothringen
- Heinrich I.
, 1190?1235 (schon Herzog von Brabant ab 1183/1184)
- Heinrich II.
, (* 1207), 1235?1248, verh. in 1. Ehe mit Maria von Staufen Tochter Konig Philipps, in 2. Ehe mit Sophie, Tochter der Hl. Elisabeth von Thuringen, gem. Sohn
Heinrich d. Kind
(1244?1308), spater Landgraf Heinrich I. von Hessen, Stammvater der hessischen Landgrafen
- Heinrich III.
, 1248?1260
- Heinrich IV.
, 1261?1267
Herzoge von Brabant, Limburg und Niederlothringen
- Johann I.
, 1267?1294, ab 1288 auch
Herzog von Limburg
- Johann II.
, 1294?1312
- Johann III.
, 1312?1355
- Johanna
, 1355?1406 (?
Wenzel von Luxemburg
1355?1383)
- Margarete von Flandern
, deren Nichte, 1404 zur Erbin eingesetzt; † 1405; ?
Philipp den Kuhnen
aus dem
Haus Burgund
- Anton von Burgund
1404 zum Erben eingesetzt, Herzog 1406?1415
- Johann IV.
, 1415?1427
- Philipp von Saint-Pol
, 1427?1430
Herzoge von Burgund
Herzoge von Brabant in der Neuzeit
- ↑
Noord-Brabant bijzonder en bourgondisch.
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Original
(nicht mehr online verfugbar) am
29. November 2014
;
abgerufen am 13. November 2014
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Wat is het favoriete en mooiste Brabantse woord?
Abgerufen am 13. November 2014
.
- ↑
Zondag 5 juni 2011: 3e Algemene meeting Noord Brabant.
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(nicht mehr online verfugbar) am
27. November 2014
;
abgerufen am 13. November 2014
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Herzog von Brabant
(
Memento
des
Originals
vom 23. August 2013 im
Internet Archive
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- ↑
Gesetzesanderung aus dem Jahr 2001
(Text in Franzosisch): ≪ Le titre de Duc de Brabant ou de Duchesse de Brabant sera toujours porte, a l’avenir, par le Prince ou la Princesse, fils aine ou fille ainee du Roi, et, a defaut, par le Prince ou la Princesse, fils aine ou fille ainee du fils aine de la fille ainee du Roi. ≫