Hermann II. (Cilli)

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Nach der Schlacht bei Nikopolis entkamen Graf Hermann und Konig Sigismund 1396 nur mit Muhe uber die Donau und waren fast ertrunken (Darstellung von Ferenc Lohr, 1896)
Darstellung Hermanns II. Konzil von Konstanz 1414?1418 (1483)
Siegel Hermanns II. (Skizze, 1896)

Hermann II. (* 1365 ; † 13. Oktober 1435 in Pressburg ) war Graf von Cilli , Ortenburg und im Seger sowie seit 1406 erblicher Ban von Slawonien .

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Graf Hermann II. war der Sohn Hermanns I. († 1385) und der Katharina, einer Tochter des Konigs Stjepan II. von Bosnien. Er wurde der eigentliche Machtbegrunder des Hauses Cilli. In der Schlacht von Nikopolis 1396 befehligte er das steirische Kontingent gegen die Turken. Zusammen mit Johann III. Burggraf von Nurnberg , deckte er die Flucht des Konig Sigismund von Ungarn und bewahrte ihn vor der Gefangenschaft. Nachdem die gerettete Gruppe zur See entkommen war, gelang es nach Umwegen am 21. Dezember 1396 in Ragusa zu landen und die Heimat zu erreichen. Nach der im Jahr 1401 erfolgten Gefangensetzung des Konigs Sigismund durch die ungarischen Stande, erreichte Hermann von Cilli dessen Freilassung aus der Gefangenschaft des Palatins Nikolaus von Gara . Hermanns Tochter Anna wurde dafur spater zur festeren Bindung an das Haus Gara mit dem Palatin vermahlt. Bereits 1402 begleitete Hermann seinen Konig bei der Verhaftung des Konigs Wenzel auf dem Hradschin. Im Jahre 1403 grundete der Graf das Kartauserkloster Pleteriach (slowenisch Pleterje ) bei ?entjernej in Unter krain . Hermanns dreizehnjahrige Tochter Barbara wurde 1405 mit Sigismund von Ungarn vermahlt, er selbst zum machtigsten Ratgeber des Konigs. Die Initiative zu dieser Verbindung ging dabei von Sigismund aus, der sich den großen Einfluss des Grafen in Ungarn sicherstellen wollte. Die starke Bindung der Cillier zum Hause Luxemburg fuhrte aber zur Entfremdung mit dem bisher verbundenen Haus Habsburg, welche beide die Vorherrschaft im pannonischen Raum anstrebten.

Als sein Sohn Friedrich II. 1422 seine Gattin Elisabeth Frankopan beseitigte, um seine Konkubine Veronika von Deschenitz heiraten zu konnen, wurde der Frangepan-Clan schwer bruskiert. Hermann II. verstieß seinen Sohn und wollte darauf den jungeren Hermann als Nachfolger sehen, jedoch starb dieser bereits 1426 bei einem Jagdunfall. Hermann II. ließ Veronika 1425 auf Burg Osterwitz gefangensetzen und ertranken. Konig Tvrtko II. Tvrtkovic von Bosnien erklarte 1427 im Falle seines kinderlosen Todes, Hermann II. und seine mannlichen Erben zu den Erben seines Konigreiches.

Um 1432 heiratete Hermanns Enkel Ulrich II. Katarina, Tochter des serbischen Despoten Georg Brankovi? . Die starke Stellung der nicht landesstammigen Cillier in Sudungarn und ihr starker Einfluss beim Konig machte die Familie aber bei den ungarischen Standen unbeliebt. Am 27. September 1435 wurde Graf Hermann in Preßburg durch Kaiser Sigismund gemeinsam mit seinem Sohn Friedrich II. und seinem Enkel Ulrich II. in den Reichsfurstenstand erhoben. Durch ausgeklugelte Heiratspolitik waren bereits große Teile des heutigen Slowenien und Kroatien in die Hand der Cillier. Als Herzog Friedrich V. von Osterreich als Oberherr von Karnten und der Sudsteiermark diese Erhebung der Cillier als unberechtigten Eingriff in seine Landesrechte ansah, wurde er vom Kaiser Sigismund in scharfer Form zurechtgewiesen. Als Hermanns Enkel Ulrich II. 1456 bei einem Anschlag durch die Hunyadis umkam, war der Aufstieg des Hauses abrupt beendet.

Nachkommen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Hermann II. hatte sich 1377 mit Grafin Anna († vor 1396), Tochter von Heinrich VII. von Schaunberg vermahlt und erbte deren Landbesitz, der Verbindung entstammten funf Kinder:

  • Friedrich II. (* 1379, † 1454), vermahlt mit Elisabeth Frankopan
  • Hermann III. (* um 1380, † 1426)
  • Anna, (* um 1384, † 1439) 1402 vermahlt mit Nikolaus von Gara
  • Barbara (* 1392, † 1451), vermahlt mit Konig Sigismund von Ungarn
  • Elisabeth († 1426), vermahlt mit Graf Heinrich von Gorz

aus illegitimer, aber nachtraglich legitimierter Beziehung des Grafen Hermann stammte:

  • Hermann (1383?1421), Furstbischof von Freising 1412?1421, Furstbischof von Trient 1421

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

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