Heinrich VIII. (England)

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Portrat Heinrichs VIII. nach Hans Holbein d. J. , 1536?1537, Walker Art Gallery Unterschrift Heinrichs VIII.

Heinrich VIII. ( englisch Henry VIII ; * 28. Juni 1491 im Palace of Placentia , Greenwich ; † 28. Januar 1547 im Whitehall-Palast , London ) war von 1509 bis 1547 Konig von England , ab 1509 Herr der Lordschaft Irland und ab 1541 Konig von Irland . Als jungerer Sohn von Konig Heinrich VII. und Elizabeth von York wurde er nach dem fruhen Tod seines alteren Bruders Arthur im Jahr 1502 Thronerbe. Seine Kronung im Juni 1509 war nach den englischen Rosenkriegen die erste friedliche Thronbesteigung seit beinahe 100 Jahren. Als erster humanistisch gebildeter Konig von England war Heinrich ein typischer Renaissancefurst : Er sprach mehrere Sprachen, verfasste Gedichte, komponierte und zeigte großes Interesse an religiosen Themen. In seiner Jugend war er ein athletischer, charismatischer Mann, dessen Herrschaftsantritt freudig begrußt wurde, in spateren Jahren jedoch war er fettleibig , chronisch krank und galt vielen als Tyrann .

Im politischen Tagesgeschaft stutzte sich Heinrich auf Ratgeber wie Kardinal Wolsey , Thomas Morus oder Thomas Cromwell . Mit Hilfe Wolseys gelang es dem Konig einerseits, seine Machtstellung im Sinne des Fruhabsolutismus auszubauen, andererseits gestand er dem Parlament auf Betreiben Cromwells erstmals Mitspracherechte in Kirchen- und Verfassungsfragen zu. Ausschlaggebend dafur war sein Konflikt mit der Papstkirche: Da Heinrichs erste Ehe mit Katharina von Aragon keinen mannlichen Thronfolger hervorgebracht hatte, strebte er deren Annullierung durch Papst Clemens VII. an. Als dieser das Ansinnen ablehnte, betrieb Heinrich, ursprunglich ein Gegner Luthers und der Reformation , die Trennung der Kirche Englands vom romischen Katholizismus . Mit der Suprematsakte ließ er sich 1534 vom Parlament selbst zu deren Oberhaupt erklaren. Schließlich loste er die englischen Kloster auf , wofur er von Paul III. exkommuniziert wurde. Obwohl Heinrichs religiose Uberzeugungen bis zuletzt im Kern katholisch blieben, ebnete er dem Protestantismus in England den Weg, indem er die Autoritat des Papstes zuruckwies, den Druck einer staatlich autorisierten, englischsprachigen Bibel forderte und sich durch die Veraußerung von Kirchenbesitz eine breite Schicht loyaler, protestantischer Unterstutzer schuf.

Nach Heinrichs Tod fiel die Krone nacheinander an seine drei uberlebenden Kinder: zunachst an seinen neunjahrigen Sohn Eduard , der aber fruh verstarb, dann an die alteste Tochter Maria und schließlich an seine Tochter Elisabeth , mit der die Herrschaft des Hauses Tudor 1603 endete. In der Popularkultur ist Heinrich VIII. vor allem fur seine insgesamt sechs Ehen bekannt. Zwei davon, die mit Katharina von Aragon und Anna von Kleve , ließ er annullieren. Anne Boleyn und Catherine Howard ließ er hinrichten, Jane Seymour starb im Wochenbett , und Catherine Parr uberlebte ihn.

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Fruhe Jahre [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Geburt und fruhe Kindheit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Unbekannter flamischer Maler, Heinrich VII. und Elizabeth of York mit ihren sieben Kindern (v. l. n. r.): Edmund , Heinrich, Arthur , Margaret , Elizabeth, Mary und Catherine

Heinrich wurde als das dritte Kind und der zweitalteste Sohn des englischen Konigs Heinrich VII. und seiner Frau Elizabeth of York geboren. Getauft wurde er von Richard Fox, Bischof von Exeter , mit dem ublichen großen Pomp fur konigliche Kinder mit Herolden und Trompeten. Da seine Eltern bereits einen Thronfolger, Prinz Arthur , hatten, war Heinrich zum Zeitpunkt seiner Geburt aber von keiner großen dynastischen Bedeutung. Selbst seine Großmutter Margaret Beaufort , die die Geburten seiner beiden alteren Geschwister gewissenhaft mit genauer Uhrzeit und Ort in ihrem Stundenbuch eingetragen hatte, verzeichnete Heinrich darin eher beilaufig.

Heinrichs fruhe Kindheit war gepragt von den Nachwehen der Rosenkriege , den jahrzehntelang anhaltenden, blutigen Kampfen der Hauser Lancaster und York . Da Heinrich VII. die Krone 1485 auf dem Schlachtfeld errungen hatte, tauchten wiederholt Thronpratendenten auf, die ihm die Herrschaft streitig machten. 1494 gab sich ein junger Mann namens Perkin Warbeck als Richard, Duke of York aus, den jungeren der beiden verschwundenen Prinzen im Tower . Er erhob Anspruch auf den englischen Thron und gewann schnell Unterstutzung sowohl in England als auch auf dem Festland. Als Maßnahme gegen Warbeck schlug der Konig seinen zweiten Sohn 1494 in einer groß angelegten Zeremonie zum Knight of the Bath und erhob ihn anschließend zum Duke of York [1] , dem traditionellen Titel des zweitgeborenen Konigssohns. Der erst dreijahrige Heinrich, der spater ein großer, kraftiger Mann und begeisterter Reiter sein wurde, ritt in Begleitung vieler Edelleute ?alleine auf einem Pferd sitzend“ in London ein und wurde dabei von einem der Zuschauer wohl aufgrund seiner Große fur bereits ?vier Jahre alt oder ahnlich“ gehalten. [2] 1495 nahm ihn sein Vater auch in den Hosenbandorden auf. [3]

Als 1496 zugunsten Warbecks ein Aufstand cornischer Rebellen ausbrach, die ungehindert auf London marschierten, musste der funfjahrige Heinrich mit seiner Mutter in den Tower fliehen. Gleichzeitig fiel Warbeck von Schottland aus in England ein. Der Konig ritt zunachst mit seinen Truppen gen Norden und kehrte spater rechtzeitig zuruck, um die Rebellen kurz vor London zu schlagen. Moglicherweise waren diese fruhen Erfahrungen ein Grund dafur, dass Heinrich spater den Herrschaftsanspruch seiner Dynastie so kompromisslos und streckenweise grausam verteidigte.

Erziehung und Ausbildung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Wahrend Kronprinz Arthur in einem eigenen Haushalt in Ludlow in Wales lebte, wurde Heinrich zusammen mit seiner Schwester Margaret auf Eltham Palace erzogen, wo bald noch die Geschwister Elizabeth, Mary und Edmund hinzukamen. Von den Kindern erreichten nur Heinrich, Margaret und Mary das Erwachsenenalter. Unter Historikern ist umstritten, ob Heinrich fur eine Karriere in der Kirche vorgesehen war. Der Historiker Edward Herbert schrieb im 17. Jahrhundert, Heinrich sei ?wahrend der Lebenszeit seines alteren Bruders Prinz Arthur als Erzbischof von Canterbury bestimmt gewesen“. Dagegen spricht Heinrichs Erhebung zum weltlichen Titel des Duke of York, der mit erheblichem Landbesitz einherging und seine Ausbildung an den Waffen. [4]

Heinrich und seine Schwester Margaret beim Besuch von Erasmus (moderne Darstellung des 19. Jahrhunderts in Westminster Hall)

Sein erster Lehrer war ab etwa 1496 der Hofpoet John Skelton , von dem er die typische Renaissanceausbildung der Zeit erhielt, mit besonderem Augenmerk auf Latein, Geschichte und antike Autoren neben Musik und Poesie. Spater setzte Heinrich seine Ausbildung mit einem anderen Lehrer, William Hone, fort, zu dem sich noch der Franzosischlehrer Giles Duwes und ein Musik- und Waffenlehrer gesellten. [5] Mit dieser Ausbildung wurde der junge Prinz spater der erste Konig Englands mit einer umfassenden humanistischen Bildung, der fließend Latein und Franzosisch sprach, Musik komponierte und Gedichte verfasste.

Als 1499 der beruhmte Humanist Erasmus von Rotterdam in England seinen Freund Thomas Morus besuchte und dieser ihn zu einem Uberraschungsbesuch nach Eltham Palace mitnahm, wo ?alle koniglichen Kinder erzogen werden, Arthur allein ausgenommen, der alteste Sohn“, zeigte sich der Gelehrte beeindruckt vom Konnen Heinrichs. Er schrieb: ?Als wir in die Halle kamen, war alles Gefolge versammelt […]. In der Mitte stand Heinrich, neun Jahre alt, bereits mit einem gewissen koniglichen Auftreten ausgestattet, ich meine einer Geistesgroße, kombiniert mit erstaunlicher Hoflichkeit. Zu seiner Rechten war Margaret, etwa elf Jahre alt, die spater Jakob, Konig von Schottland, ehelichte. Zu seiner Linken spielte Mary, ein Kind von vier Jahren. Edmund war ein Baby in den Armen seiner Amme.“ [6] Morus prasentierte, wie es ublich war, dem Prinzen eine schriftliche Widmung, was Erasmus peinlich beruhrte, da er nichts mitgebracht hatte. Spater beim Essen schickte Heinrich ihm auch noch eine Nachricht, ?um etwas aus meiner Feder zu locken“, woraufhin der Gelehrte innerhalb von drei Tagen eine Lobschrift fur ihn verfasste. [6] Mit Erasmus stand Heinrich noch Jahre spater in regelmaßiger lateinischer Korrespondenz.

Thronfolger [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Arthur , um 1500

Der Anfang des 16. Jahrhunderts brachte eine umwalzende Veranderung in Heinrichs Leben. 1501, als sein 15-jahriger Bruder Arthur die gleichaltrige spanische Prinzessin Katharina von Aragon heiratete, fuhrte der junge Prinz die Braut zum Altar. Nur wenige Monate danach starb Arthur vollkommen uberraschend und der zehnjahrige Heinrich wurde Thronfolger. Nachdem klar war, dass Katharina von Aragon nicht mit einem moglichen Thronfolger von Arthur schwanger war, wurde Heinrich per Parlamentsakt am 15. Januar 1504 offiziell zum neunten Prince of Wales erhoben, wahrend ihm der Titel Duke of York aberkannt wurde. [7] Kaum ein Jahr nach Arthurs Tod starb auch Heinrichs Mutter im Kindbett. In einem Brief an Erasmus einige Jahre spater bezeichnete er die Nachricht ?vom Tod meiner lieben Mutter“ als ?verhasste Nachricht“. [8]

Fortan residierte Heinrich bei Hofe an der Seite seines Vaters, der nun begann, ihn auf die Ubernahme der Regierung vorzubereiten. In einem Brief an Katharina von Aragons Mutter, Konigin Isabella , bemerkt der Herzog von Estrada 1504: ?Der Prinz von Wales begleitet den Konig. Fruher vermied der Konig es, den Prinzen von Wales mit sich zu nehmen, weil er dessen Studien nicht unterbrechen wollte. Es ist ganz wundervoll, wie sehr der Konig dem Prinzen zugeneigt ist. Er hat auch guten Grund dazu, denn der Prinz verdient alle Liebe. Doch es ist nicht nur aus Liebe, dass der Konig den Prinzen mitnimmt; er will ihn unterrichten. Es kann sicher keine bessere Schule in der Welt geben als die Gesellschaft solch eines Vaters wie Heinrich VII. […] Zweifelsohne hat der Prinz einen ausgezeichneten Erzieher und Anleiter in seinem Vater.“ [9]

Katharina von Aragon als junges Madchen. Gemalde von Michel Sittow

Um das Bundnis mit Spanien zu erhalten, beabsichtigte Heinrich VII. nun, Arthurs Witwe mit seinem zweiten Sohn zu verheiraten. Allerdings verbot das Kirchenrecht einem Mann, die Witwe seines Bruders zu heiraten ( Lev 20,21  EU ), und ein papstlicher Dispens von Julius II. musste daher eingeholt werden, um die Ehe trotzdem zu ermoglichen. In der Vorstellung der damaligen Zeit wurden Mann und Frau durch Beischlaf buchstablich zu einem Fleisch. Damit ware Katharina Heinrichs Verwandte 1. Grades geworden, [10] was eine Ehe zwischen ihnen ungultig gemacht hatte. Julius II. stellte im Jahr 1504 den Dispens aus, schrieb Katharinas Mutter Isabella allerdings, dass die Ehe zwischen Katharina und Arthur vollzogen worden war. Daraufhin protestierte Isabella und Julius ließ sich erweichen, das Wort vielleicht einzufugen. [11] Moglicherweise spielten hier rein politische Erwagungen eine Rolle. War die Ehe vollzogen worden, durfte Heinrich VII. Katharinas bereits anteilig gezahlte Mitgift behalten. War sie nicht vollzogen worden, konnten Isabella und Ferdinand auf die Ruckzahlung der Mitgift bestehen. Dennoch sollte diese Zweideutigkeit Katharina Jahre spater in große Schwierigkeiten bringen.

Die Heirat sollte stattfinden, sobald Heinrich das 14. Lebensjahr erreichte. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die politische Situation allerdings geandert. Durch den Tod ihrer Mutter, der Konigin von Kastilien aus eigenem Recht, war Katharina keine so gute Partie mehr wie zuvor und zwischen ihrem Vater Ferdinand von Aragon und Heinrich VII. brach ein Streit um die Zahlung ihrer Mitgift aus. Um sich alle Optionen offenzuhalten, ließ Heinrich VII. seinen Sohn, der mit 14 nun als rechtsmundig galt, das Eheversprechen leugnen mit der Begrundung, es sei ohne sein Einverstandnis gemacht worden. Dies fand zwar im Beisein von Zeugen statt, wurde aber nicht offentlich gemacht, so dass je nach politischer Lage die Ehe doch noch hatte arrangiert werden konnen. Bis zum Tod Heinrichs VII. kam es zu keiner Entscheidung mehr. Katharina lebte von 1502 bis 1509 in England zwar als Heinrichs Verlobte, aber dennoch im Ungewissen.

Es ist zweifelhaft, ob Heinrich selbst bei all diesen Entscheidungen ein Mitspracherecht hatte. ?Er befand sich in vollstandiger Unterwerfung zu seinem Vater und seiner Großmutter und offnete niemals seinen Mund in der Offentlichkeit, außer um eine Frage von einem der beiden zu beantworten […]. Es war ihm nicht erlaubt, den Palast zu verlassen, außer fur Sport, durch eine private Tur, die in den Park fuhrte“, schrieb der spanische Botschafter Fuensalida im Fruhjahr 1508. [12]

Sport betrieb der junge Prinz allerdings mit Leidenschaft. Begeistert schrieb der spanische Botschafter De Puebla uber den 16-Jahrigen: ?Es gibt keinen ausgezeichneteren Jungling als den Prinzen von Wales. Er ist bereits großer als sein Vater, und seine Gliedmaßen sind von hunenhaftem Ausmaß.“ [13] Heinrich, der spater eine fur die Zeit ungewohnliche Große von uber 1,80 m erreichte, ubte sich im Ringen, Tennisspielen und Bogenschießen, und Richard Grey, der 3. Earl of Kent , brach sich einmal sogar den Arm ?beim Kampfen mit dem Prinzen“. [14] Aber vor allem bewunderte Heinrich die Manner, die sich bei Turnieren im ritterlichen Tjost (Lanzenstechen) maßen, der Konigsdisziplin der Sportarten seiner Zeit. Er besuchte mit Begeisterung Turniere und hielt sich gerne in Gesellschaft der Tjoster auf.

Heinrich im Jahr 1509

Anfang des Jahres 1508 ubte er taglich mit seinen Waffengefahrten, und am 15. Juni nahm er erstmals an einem Turnier teil, das ?sehr starken Zulauf wegen der Exzellenz des jungen, bewaffneten Prinzen“ hatte. Im Monat darauf, bei einem weiteren Turnier in Anwesenheit seines Vaters, kampften ?viele Manner […] mit ihm, doch er war ihnen allen uberlegen“. [15] Der Historiker David Starkey vermutet, dass Heinrich nur am ungefahrlichen Ringreiten statt am Tjost teilnahm, da es immer wieder Tote dabei gab, wahrend die meisten anderen Historiker keine solche Beschrankung annehmen. Fest steht, dass Heinrich nach seiner Thronbesteigung ein begeisterter und brillanter Tjoster war. Tjosten und Jagen galten als Ubung fur den Krieg und Konnen darin eine hochst erwunschte Eigenschaft fur einen Herrscher und Feldherrn. [16]

Heinrich VII. starb am 21. April 1509, zehn Wochen vor dem achtzehnten Geburtstag seines Sohnes. Sein Tod wurde zwei Tage lang geheim gehalten und Heinrich ließ sich noch bis zum 23. in der Offentlichkeit als Prinz ansprechen. Erst am 24. April wurde er in London als Konig ausgerufen. Hinter den Kulissen spielte sich ein politischer Machtkampf ab, der zum Sturz der beiden wichtigsten und unbeliebtesten Minister des alten Konigs fuhrte, Richard Empson und Edmund Dudley. Sie wurden als die Schuldigen fur dessen tyrannische Finanzpolitik inhaftiert und hingerichtet. Heinrichs Begrundung dafur war, dass Empson und Dudley den Konig und dessen Rat gegen deren Willen beherrscht hatten. [17] Anschließend gewahrte er allen Schuldnern seines Vaters eine Generalamnestie.

Seine Thronbesteigung als Heinrich VIII. war die erste seit beinahe 100 Jahren, die friedlich vonstattenging. In der englischen Bevolkerung gab es euphorische Reaktionen; viele sahen ein neues goldenes Zeitalter eingelautet. Im Gegensatz zu seinem Vater, der sich durch seine Finanzpolitik in den letzten Jahren unbeliebt gemacht hatte, war der junge, gutaussehende Heinrich außerst popular. Auch die Herrscherpanegyrik bluhte: Thomas Morus verfasste einen Gedichtband, in dem er Heinrich als einen Messias bezeichnet, der ?die Tranen aus den Augen eines jeden wegwischen und Freude anstelle unserer langen Trauer bringen wird“. [18] Lord Mountjoy schrieb an Erasmus von Rotterdam: ?Die Himmel lachen, die Erde ist erhoht, und alles ist voller Milch, voll Honig und Nektar. Habgier ist des Landes verwiesen, Freizugigkeit verteilt Reichtum mit großzugiger Hand. Unser Konig begehrt nicht Gold oder Juwelen oder wertvolle Metalle, sondern Tugend, Ruhm und Unsterblichkeit.“ [19]

Herrschaft [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der junge Konig [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Keine zwei Monate nach seiner Thronbesteigung, kurz vor seinem 18. Geburtstag, heiratete Heinrich Katharina von Aragon am 11. Juni 1509. Offiziell behauptete er, damit den letzten Willen seines Vaters zu erfullen, doch fuhlte er sich auch von ihr angezogen. An seinen Schwiegervater schrieb er nach der Hochzeit: ?Selbst wenn wir noch frei waren, ist es sie, die wir vor allen anderen als unsere Gemahlin wahlen wurden.“ [20] Auch wird beschrieben, wie er Katharina in der Offentlichkeit ?in liebevoller Weise kusste und umarmte“. [21] Die gemeinsame Kronung mit Heinrich fand kaum zwei Wochen spater statt und war von solcher Pracht, dass der Chronist Edward Hall daruber schrieb:

?Sollte ich beschreiben, welche Anstrengungen, Arbeit und Grundlichkeit die Schneider, Verzierer und Goldschmiede unternahmen, um die Gewander fur Herren, Damen, Ritter und Junker sowie Putz, Pferdegeschirre und Verzierungen fur die Renner, spanischen Pferde und Zelter zu entwerfen und herzustellen, es ware zu lang, um es vorzutragen, doch mit Sicherheit wurden nie reichere, seltenere oder erstaunlichere Arbeiten gesehen, die fur diese Kronung vorbereitet wurden. [22]

Obwohl es sich um eine Liebesheirat handelte, gab es auch pragmatische Grunde fur die schnelle Eheschließung. Heinrich hatte durch Perkin Warbecks Aufstand und Arthurs Tod fruh erlebt, wie zerbrechlich die junge Tudor-Dynastie war. Um die Nachfolge zu sichern, galt es so schnell wie moglich Sohne zu zeugen. Doch ebenso war der junge Konig an einem Bundnis mit Spanien interessiert. Im Gegensatz zu seinem Vater strebte Heinrich nach Ruhm auf dem Schlachtfeld und mit Hilfe von Katharinas Vater Ferdinand war es ihm moglich, Krieg gegen Frankreich zu fuhren. [23] Nur wenige Tage nach seiner Kronung starb Heinrichs Großmutter Margaret Beaufort.

Die ersten Monate seiner Regierungszeit brachte Heinrich mit Vergnugungen zu. Es wurden Turniere und Bankette veranstaltet, man ging auf Beizjagden und von August bis September fand der Konigsumritt statt, in dessen Verlauf Heinrich und Katharina diverse Gegenden des Landes besuchten. [24] Heinrich umgab sich gern mit sportlichen, gewitzten jungen Mannern, die seine Interessen teilten, doch wusste er auch philosophische Dispute mit gebildeten Mannern zu schatzen. [25] Enge Freunde seiner Jugend waren u. a. Charles Brandon , William Compton und Francis Bryan , obwohl Heinrich auch einfach geborene Manner in seinen Kreis aufnahm. Am 12. Januar 1510 wagte der Konig sich das erste Mal selbst in einen Tjost, ohne das Wissen und gegen den Willen seines Rates. Gemeinsam mit Compton nahm er verkleidet am Turnier teil und tat sich als fahiger Lanzenreiter hervor. Auch in den folgenden Jahren ritt er mit Begeisterung Tjosten.

Thomas Wolsey , Heinrichs erster Minister

Gleichzeitig arbeitete Heinrich an der Versohnung mit dem Haus York . Unter seinem Vater waren seine Verwandten William Courtenay und Thomas Grey auf Verdacht der Verschworung in Ungnade gefallen und jahrelang inhaftiert gewesen. Heinrich stellte Courtenays Titel wieder her und als dieser unerwartet starb, ubertrug er Courtenays Landereien auf dessen Witwe, seine Tante Katherine of York . Margaret Pole , einer verwitweten Cousine seiner Mutter, uberschrieb er am 4. August 1509 eine Jahresrente von 100 Pfund. Seine Motivation kann einerseits durch seinen starken Familiensinn erklart werden und andererseits durch das Bedurfnis, sich von seinem Vater abzugrenzen. [26] Gleichzeitig fuhrte Heinrich allerdings auch Buch daruber, welche Adligen von seiner Großzugigkeit profitiert hatten, ?wodurch sie uns ganz besonders verbunden sind und uns daher wahrlich und getreulich dienen sollen, wenn und so haufig es die Umstande erfordern.“ [27]

Im Gegensatz zu seinem misstrauischen Vater uberließ Heinrich gern die Regierungsgeschafte seinem Privy Council . Insbesondere Thomas Wolsey sollte rasch zu einem einflussreichen Freund und Berater werden. Bereits im November 1509 war der gewitzte, charismatische Wolsey Heinrichs Almosenier geworden und beteiligte sich an den Aktivitaten des Konigs und seiner Freunde. Im Gegensatz zu den anderen Ministern ermutigte Wolsey Heinrich, die Politik anderen zu uberlassen und sich seinen Vergnugungen zu widmen. Tatsachlich war Heinrich so unwillig, sich extra Zeit fur die Lekture seiner Korrespondenz zu nehmen, dass er sie wahrend der Abendmesse erledigte. [28]

Da der junge Konig selten an den Ratssitzungen teilnahm, war Wolsey in der Lage, als Mittler und Bote zu fungieren. Die adligen Ratsmitglieder fanden diese Tatigkeit unter ihrer Wurde, was der Almosenier geschickt nutzte, um Heinrichs Stellvertreter zu werden. In oft zwanglosen Treffen mit dem Konig unterbreitete er ihm Regierungsangelegenheiten samt Losungsvorschlagen und teilte dem Rat anschließend den Beschluss mit. Auf diese Weise war Heinrich in alle wichtigen Entscheidungen involviert, ohne sich an die Vorgaben des Rates halten zu mussen und Wolsey konnte sich darauf berufen, dass der Konig seine Politik absegnete. [29] Kaum zwei Jahre nach der Thronbesteigung hatte Wolsey sich fest als einflussreicher, erster Minister etabliert, den Heinrich mehr schatzte als alle anderen.

Italienische Kriege 1511?1525 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Heinrichs europaische Politik in seinen ersten Regierungsjahren war hauptsachlich gepragt von den Konflikten der Italienischen Kriege . Dabei war England zunachst durch Heinrichs Ehe mit Katharina verbundet mit Spanien, loste dieses aber nach wiederholten Wortbruchen Ferdinand von Aragons auf. Es folgten wechselnde Bundnisse mit dem jeweiligen Konig von Frankreich sowie dem Kaiser des Heiligen Romischen Reiches . Da Frankreich und Spanien bzw. das Heilige Romische Reich etwa gleich stark waren, konnte die englische Unterstutzung fur eine Seite das Zunglein an der Waage sein, weshalb England mehrere Male dem hochsten Bieter half. [30]

Krieg mit Frankreich und Schottland (1512?1513) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Ferdinand II. , Heinrichs Schwiegervater

Wahrend sein Privy Council Heinrich drangte, die alten Friedensvertrage seines Vaters zu erneuern, war der Konig bestrebt, wie sein Vorfahr Heinrich V. Ruhm auf dem Schlachtfeld gegen Frankreich zu erringen. [31] Sein Schwiegervater Ferdinand von Aragon bestarkte ihn in diesen Traumen, um ihn fur seinen Krieg gegen Frankreich zu gewinnen. Obendrein wurden Heinrichs religiose Gefuhle verletzt, als der franzosische Konig Ludwig XII. damit drohte, Papst Julius II. abzusetzen. [32] Er trat daher im November 1511 der Heiligen Liga bei, deren Ziel es war, die Franzosen aus Italien zu vertreiben. Sollte er die Franzosen besiegen, versprach Julius Heinrich die Herrschaft uber Frankreich.

Im September war es zum Streit zwischen Heinrich und seinem Schwager Jakob IV. von Schottland gekommen, als der schottische Freibeuter Andrew Barton in englischen Gewassern aufgegriffen und von Admiral Edward Howard, Sohn des Thomas Howard, 2. Duke of Norfolk getotet wurde. Jakobs Protest wurde von Heinrich abgeschmettert. Obendrein erklarte im Januar 1512 das englische Parlament die Oberhoheit der englischen Krone uber Schottland. Wutentbrannt erneuerte Jakob daraufhin die Auld Alliance mit Frankreich, in der sich beide Lander im Falle eines Angriffs zur gegenseitigen Hilfe verpflichteten. [33] Im April 1512 landeten englische Truppen unter dem Kommando von Thomas Grey, 2. Marquess of Dorset in Guyenne , wo sie sich mit Ferdinands Truppen vereinigen sollten. Doch stattdessen uberfiel Ferdinand Navarra , so dass die englischen Truppen in Hondarribia festsaßen und gegen Dorset meuterten, bis er sie zuruck nach England brachte.

Ferdinands hinterhaltiges Verhalten sorgte fur erste Spannungen zwischen ihm und Heinrich, doch setzten sie den Krieg im Jahr 1513 fort. Am 30. Juni uberquerte Heinrich personlich mit seinen Truppen den Kanal und marschierte auf Therouanne , wo er am 12. August auf Kaiser Maximilian I. traf. Am 16. August schlugen beide Heere in der zweiten Sporenschlacht die franzosischen Verteidiger. Ein wertvoller Gefangener, den Heinrich machte, war Ludwig , Herzog von Longueville . Gleichzeitig bereitete Katharina als Heinrichs Regentin England fur einen Angriff der Schotten vor. Am 22. August uberschritt Jakob IV. die englische Grenze und am 9. September 1513 wurde sein Heer in der Schlacht von Flodden Field vernichtend geschlagen. Jakob selbst fiel im Kampf.

Bundnis mit Ludwig XII. [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Im Marz 1514 schlossen Ferdinand und Maximilian hinter Heinrichs Rucken ein neues Bundnis mit Ludwig XII., obwohl sie zuvor mit Heinrich einen Vertrag zu einem erneuten Angriff auf Frankreich unterzeichnet hatten. Erbost uber den erneuten Verrat seines Schwiegervaters ließ Heinrich Wolsey freie Hand, heimlich selbst einen Frieden mit Frankreich auszuhandeln. Wolsey schlug Heinrich vor, seine jungere Schwester Mary Tudor mit Ludwig zu verheiraten. Der franzosische Konig war bereits 52 Jahre alt, kranklich und hatte keine Sohne. Wahrend Heinrich militarisch nicht in der Lage war, Frankreich zu erobern, ergaben sich mit seiner Schwester als Konigin neue Moglichkeiten. Sollte sie einen Sohn bekommen, stand Frankreich angesichts von Ludwigs kurzer, verbleibender Lebenserwartung eine Regentschaft bevor, wo Heinrich uber Mary politischen Einfluss nehmen konnte. [34]

Mary Tudor als junge Konigin von Frankreich

Durch die Vermittlung von Ludwig von Longueville kam rasch ein Vertrag zustande und im August wurden sowohl der Frieden mit Frankreich verkundet als auch Marys Trauung per Stellvertreter durchgefuhrt. Am 5. Oktober brachte Heinrich seine Schwester nach Dover, von wo aus sie nach Frankreich segeln sollte. Bevor sie jedoch abreiste, nahm Mary Heinrich ein Versprechen ab. Sollte sie Ludwig XII. uberleben, durfte sie sich ihren nachsten Ehemann selbst aussuchen. Heinrich wusste wahrscheinlich, dass Mary bereits Gefuhle fur seinen Freund Charles Brandon hatte. Brandon war keine standesgemaße Partie fur eine konigliche Prinzessin, weshalb es unwahrscheinlich ist, dass Heinrich vorhatte, diese Ehe zu erlauben. [35] Dennoch stimmte er zu, moglicherweise, um seine widerwillige Schwester zu beschwichtigen.

Wahrend Marys Zeit in Frankreich wurde die Auld Alliance empfindlich geschwacht. Indirekt gelang es Heinrich, seiner Schwester Margaret zu helfen, die durch ihre zweite Heirat ihre Vormundschaft uber ihre Sohne an John Stewart, 2. Duke of Albany verloren hatte. Dieser hielt sich gerade in Frankreich auf und Ludwig behielt ihn aus Loyalitat zu Marys Familie vor Ort. Allerdings starb Ludwig bereits elf Wochen nach der Eheschließung und Heinrich entsandte Charles Brandon nach Frankreich, um uber die Ruckgabe von Marys Mitgift zu verhandeln. Dabei nahm er Brandon das Versprechen ab, seine Schwester nicht in Frankreich zu heiraten. Mary schuf jedoch kurzerhand Tatsachen und heiratete ihren Geliebten am 13. Mai 1515 mit der Unterstutzung des neuen Konigs Franz I . Obwohl Heinrich außer sich vor Zorn uber Brandons Wortbruch war, lag ihm nach wie vor daran, das Bundnis mit Frankreich aufrechtzuerhalten und verzieh den beiden schließlich unter der Bedingung, dass sie die Mitgift aus eigener Tasche zuruckzahlten.

Rivalitat mit Franz I. [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Mit Franz I. war ein nahezu gleichaltriger Konig auf dem politischen Parkett erschienen, der ahnlich ehrgeizig und gebildet war wie Heinrich. Zwischen den beiden Konigen sollte sich eine lebenslange Rivalitat entwickeln, die sich bereits andeutete. So stellte Heinrich dem venezianischen Botschafter Fragen wie ?Der Konig von Frankreich, ist er so groß wie ich?“ und ?Was fur Beine hat er?“ [36] Franz’ spektakularer Sieg gegen die Schweizer und damit die Ruckgewinnung Mailands stellten Heinrichs eigene, militarische Erfolge in den Schatten. Als Franz im Jahr 1518 eine Delegation seiner engsten Favoriten nach England schickte, fur die er den neuen Rang gentilhomme de le chambre erschaffen hatte, reagierte Heinrich darauf mit der Grundung der Gentlemen of the Privy Chamber . Einen zeitweiligen Triumph uber Franz erzielte Heinrich, als er Therouanne zuruck an Frankreich verkaufte und mit Wolseys Hilfe und der Unterstutzung des Papstes Leo X. die europaischen Herrscher einen Treaty of Universal Peace (deutsch: Vertrag des universellen Friedens) unterzeichnen ließ, der als Bundnis gegen das Osmanische Reich fungieren sollte. [37] Allerdings starb Kaiser Maximilian I. nur ein Jahr spater und sein Nachfolger Karl V. erneuerte den Vertrag nicht.

Um Karls wachsenden Einfluss einzudammen, trafen sich Heinrich und Franz I. im Juni 1520 in Balinghem bei Calais zu Verhandlungen. Das Treffen sollte als Field of the Cloth of Gold (deutsch: Feld des Guldenen Tuches ; franzosisch: Le Camp du Drap d’Or ) in die Geschichte eingehen. Zu diesem Furstentreffen wurden ein provisorischer Palast errichtet und ein Hugel abgetragen, damit keiner der Herrscher zum anderen aufschauen musste, wahrend sie zur Begrußung aufeinander zuritten. Es dauerte achtzehn Tage lang und geriet zu einer Demonstration von Macht und Verschwendung. Beide Konige versicherten sich in den warmsten Tonen ihrer gegenseitigen Zuneigung, versuchten aber dennoch kontinuierlich einander auszustechen. Zwar war Wert darauf gelegt worden, in den sportlichen Wettkampfen die beiden Konige nicht gegeneinander antreten zu lassen, doch Heinrich forderte Franz schließlich zum Ringen heraus, was er zu seinem Arger verlor. [38] Am letzten Tag des Treffens horten die Konige gemeinsam die Messe und schworen sich ewige Freundschaft.

Bundnis mit Karl V. [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Karl V. ca. 1516

Kurz vor der Uberfahrt zum Treffen mit Franz hatte Heinrich ein Treffen mit Karl V. in Dover arrangiert. Als Sohn ihrer alteren Schwester Johanna war Karl Katharinas Neffe, weshalb sie auf eine Erneuerung des antifranzosischen Bundnisses hoffte. Ihre Hoffnung erfullte sich im Mai 1521 bei einem Treffen Heinrichs und Karls in Calais, als beide einen erneuten Krieg gegen Frankreich diskutierten. Der Kaiser benotigte englische Unterstutzung, um sein spanisches Erbe zu sichern und gab Heinrich diverse Versprechungen, u. a. dass er dessen Tochter Prinzessin Maria heiraten, Heinrich selbst den Großteil Frankreichs uberlassen und Wolsey ? inzwischen Kardinal und Lordkanzler ? als Kandidaten fur das Amt des Papstes unterstutzen wurde. [39] Im Herbst des Jahres 1523 entsandte Heinrich daher eine Armee unter seinem Schwager Charles Brandon nach Calais, die auf Paris marschieren sollte, wahrend Karls Truppen aus dem Sudwesten nach Guyenne zielten. Knapp 130 km vor Paris musste Brandon jedoch umkehren, teils wegen eines Wetterumschwungs, teils weil Karl die Grenze nicht uberschritt, sondern Hondarribia zuruckeroberte.

Einmal mehr war Heinrich von Katharinas Verwandten ausgenutzt worden und beschwerte sich in so heftigen Worten uber seine finanziellen Verluste, dass die Konigin heimlich ihren Beichtvater zu Karls Botschafter sandte, um ihn vor dem Zorn ihres Gemahls zu warnen. [40] Daher sandte Heinrich im Jahr 1524 keine Truppen nach Frankreich, woraufhin Franz personlich seine Armee nach Italien fuhrte, um Mailand wieder einzunehmen. Allerdings traf er auf großeren Widerstand, als er erwartete, was Heinrich mit den schadenfrohen Worten kommentierte: ?Es wird ihm sehr schwerfallen, dorthin zu gelangen.“ [41] Dennoch weigerte er sich weiterhin, Karl neue Unterstutzung zu schicken.

Am 24. Februar 1525 schlug Karl die Franzosen vernichtend in der Schlacht von Pavia und nahm Franz gefangen. Zu Heinrichs Freude befand sich unter den Toten der franzosischen Armee auch Richard de la Pole , einer der letzten Anwarter des Hauses York auf den Thron. Er beeilte sich, Karl Gluckwunsche zu schicken sowie Vorschlage zur Aufteilung Frankreichs zwischen ihnen. Inzwischen benotigte Karl ihn jedoch nicht mehr als Verbundeten, da der Krieg Unsummen verschlungen hatte und ihm ein Frieden mit Frankreich mehr nutzte als eine zukunftige Heirat mit Prinzessin Maria. [42] Um Heinrich abzuschrecken, stellte Karl untragbare Forderungen fur eine Invasion Frankreichs, z. B. die sofortige Ubergabe Prinzessin Marias samt Mitgift und eines ebenso hohen Darlehens. Heinrich und Wolsey lehnten geschlossen ab, was das Ende des Bundnisses besiegelte.

?Des Konigs große Angelegenheit“ [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die unsichere Thronfolge [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Zeitgenossische Darstellung des Westminster-Turniers anlasslich der Geburt Prinz Henrys (Februar 1511): Heinrich VIII. im Tjost, beobachtet von Katharina von Aragon

Im November 1509 verkundete Heinrich seinem Schwiegervater Ferdinand von Aragon stolz Katharinas erste Schwangerschaft, doch am 31. Januar 1510 hatte die Konigin ihre erste Fehlgeburt, eine Tochter. [43] Zu Heinrichs Erleichterung wurde Katharina rasch wieder schwanger und brachte am Neujahrstag 1511 den Kronprinzen Henry zur Welt, allerdings starb das Baby nur 52 Tage spater am 23. Februar. Heinrich und Katharina waren am Boden zerstort und es wurde verboten, ihnen Trost zuzusprechen, um ihnen nicht noch mehr Schmerz zuzufugen. Trotzdem versuchte der Konig seine Frau mit den Worten zu trosten, dass es Gottes Wille gewesen war und sie nicht dagegen aufbegehren sollte. [44] Weitere Fehlgeburten folgten, eine im Verlaufe des Jahres 1513, eine Ende des Jahres 1514.

Im Februar 1516 gebar Katharina im Palast von Placentia in Greenwich endlich eine uberlebende Tochter, Maria , und eine Zeitlang war Heinrich vorsichtig optimistisch. ?Wir sind beide jung. Mag es diesmal eine Tochter sein, so Gott will, werden Sohne folgen.“ [45] Trotz seiner Zuneigung fur seine Tochter war damit das Problem der Nachfolge nicht gelost. Tochter durften nach englischem Recht zwar den Thron erben, waren aber nach ihrer Hochzeit ihrem Ehemann untertan. Sollte Maria einen auslandischen Prinzen heiraten und sich ihm als Ehefrau traditionell unterordnen, bestand die Gefahr, dass England zu einem bloßen Satellitenstaat wurde. Eine Heirat in eine englische Adelsfamilie wiederum konnte den Neid der anderen machtigen Familien erregen und Thronpratendenten auf den Plan rufen. Hinzu kamen Vorurteile gegen eine Herrscherin, da die letzte Konigin aus eigenem Recht, Matilda , das Land in den Burgerkrieg gesturzt hatte.

Heinrich VIII. in den 1520ern

Die einzige Losung, die Heinrich fur all diese Probleme sah, war ein Sohn, dessen Anspruch auf den Thron von niemandem angezweifelt werden konnte. Stattdessen brachte Katharina 1518 eine weitere Tochter zur Welt, die kurz nach der Geburt starb. Durch ihre Schwangerschaften und den Kummer in ihrem Leben hatte die Konigin ihr gutes Aussehen verloren und war fur Heinrich kaum noch eine attraktive Partnerin. Stattdessen gebar Heinrichs Matresse Bessie Blount ihm 1519 einen gesunden Sohn, Henry Fitzroy . Als illegitimes Kind war er zwar nicht erbberechtigt, gab Heinrich aber die Gewissheit, dass er Sohne zeugen konnte.

Im Jahr 1521 waren somit die einzigen legitimen Sohne, die aus dem Haus Tudor stammten, Heinrichs Neffen: der minderjahrige Konig Jakob V. von Schottland, Sohn Margaret Tudors , und Henry Brandon, der 1516 geborene Sohn Mary Tudors. Angesichts der unsicheren Thronfolge fasste Heinrich Misstrauen gegen Mitglieder des alten Adels, die ebenfalls koniglicher Abstammung waren. Im April 1521 wurde daher Edward Stafford, 3. Duke of Buckingham , der sich mit Wolsey uberworfen hatte, in einem Schauprozess wegen Verrats zum Tode verurteilt, da er angeblich Heinrichs Tod herbeigewunscht hatte. [46] Zusatzlich erhob Heinrich am 18. Juni 1525 Henry Fitzroy zum Duke of Richmond und Somerset , so dass Geruchte aufkamen, der Konig wurde seinen Bastard zu seinem Erben ernennen. [47]

Zweifel an der Ehe mit Katharina von Aragon [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Heinrich war im traditionellen, katholischen Glauben erzogen worden und zeigte Zeit seines Lebens ein großes Interesse an religiosen Themen. 1515 erklarte er stolz, er ware ?der gute Sohn des Papstes und werde stets zu Seiner Heiligkeit stehen und zur Kirche, die ich niemals verlassen werde.“ [48] Fur seine Streitschrift zur Verteidigung des rechten katholischen Glaubens gegen Martin Luthers Reformation verlieh Papst Leo X. ihm im Oktober 1521 den Titel Verteidiger des Glaubens . [49] Auch versuchte er nach dem Tod seines Sohnes Trost in seinem Glauben an Gottes Willen zu finden. Angesichts von Katharinas Fehlgeburten begann Heinrich im Laufe der Jahre nach einer religiosen Erklarung zu suchen. Da in der damaligen Zeit Schicksalsschlage oft mit Gottes Zorn erklart wurden, furchtete Heinrich, seine Ehe mit Katharina sei verflucht. Eine Bestatigung dafur glaubte er im Buch Leviticus zu finden, in dem es heißt, dass ein Mann, der die Witwe seines Bruders zur Frau nimmt, kinderlos bleibt ( Lev 20,21  EU ).

Anne Boleyn

Bereits am 24. April 1509, bevor die Ehe ausgehandelt wurde, hatte der spanische Botschafter Fuensalida berichtet, ?ein Ratsmitglied des Konigs sagte, sie ware sehr unwahrscheinlich, denn so weit sie Heinrich kennen, wurde es sein Gewissen belasten, die Witwe seines Bruders zu heiraten“. [50] Es ist daher durchaus moglich, dass Heinrich von Anfang an von religiosen Zweifeln geplagt wurde, diese in seiner Jugend aufgrund seiner Liebe zu Katharina und des papstlichen Dispenses jedoch ignorierte. Nun hingegen war Heinrich uberzeugt, dass Katharinas Ehe mit Arthur vollzogen worden und seine Ehe mit ihr nicht rechtmaßig war, weshalb er nun von Gott bestraft wurde. Allerdings ignorierte er dabei geflissentlich, dass es laut dem Deuteronomium ( Dtn 25,5  EU ) durchaus gestattet war, die Witwe seines Bruders zu heiraten, solange dieser kinderlos geblieben war. [51]

Die von Heinrich bevorzugte Losung war die Annullierung der Ehe mit Katharina und eine neue Heirat. Wahrscheinlich bereits im Jahr 1526 hatte er sich in Katharinas Hofdame Anne Boleyn verliebt, die ca. 20 Jahre junger als die Konigin war. Da der Konig selbst seinem Vertrauten Wolsey erst Anfang 1527 seinen Wunsch nach einer Annullierung verkundete, spielte seine Verliebtheit in Anne wahrscheinlich die ausschlaggebende Rolle. Er schrieb ihr Liebesbriefe , die im spaten 17. Jahrhundert in der Vatikanbibliothek auftauchten, und verwohnte sie mit Geschenken. Im Gegensatz zu ihrer Schwester Mary Boleyn wurde Anne jedoch nicht seine Matresse. Traditionell wird vermutet, dass sie Heinrichs Interesse wach hielt, indem sie ihm erklarte, dass sie ihn zwar liebte, ihn aber erst erhoren konnte, wenn sie verheiratet waren. [52] Annes Biograf George W. Bernard halt es dagegen fur wahrscheinlicher, dass Heinrich freiwillig auf eine sexuelle Beziehung verzichtete, bis die Ehe mit Katharina annulliert war, damit Kinder mit Anne unanfechtbar legitim waren. [53] Seine Gefuhle fur sie nahmen im Laufe der Zeit obsessive Zuge an, denn Alexander Alesius berichtete spater:

?So leidenschaftlich war er, wenn er Zuneigung gefasst hatte, dass er sich keine Ruhe gonnte; als er fur Konigin Anne schwarmte und einige seiner Freunde ihm von der Scheidung abrieten, sagte er, er zoge die Liebe der Konigin seinem halben Konigreich vor. [54]

Rechtliche Schritte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Zuversichtlich, dass er sich von der inzwischen uber 40-jahrigen Katharina trennen konnte, versprach Heinrich Anne am Neujahrstag 1527 die Ehe. Daraufhin berief Kardinal Wolsey am 17. Mai 1527 in seinem eigenen Palast York Place ein Gericht ein, bestehend aus sich selbst als Richter und dem Erzbischof von Canterbury William Warham als Assessor , um die Rechtmaßigkeit der Ehe des Konigs zu untersuchen. Dabei fiel Heinrich mit seinem Einverstandnis die Rolle des Angeklagten zu, der unrechtmaßig mit der Witwe seines Bruders zusammenlebte. Bischof John Fisher allerdings argumentierte mit der Position des Deuteronomium und dem Recht des Papstes, ein Urteil zu fallen. Wolsey, selbst kein Freund von Anne Boleyn, erklarte den Fall daraufhin fur zu schwierig, um ihn selbst losen zu konnen. Dennoch hatte Heinrich Grund, zuversichtlich zu sein. Sein ehemaliger Schwager Ludwig XII. hatte seinerzeit seine kinderlose Ehe mit Jeanne de Valois annullieren konnen und Heinrich stand auf gutem Fuß mit dem Papst. Im Jahr 1515 hatte er noch verkundet: ?Ich denke, ich habe genug Einfluss auf den Papst, um hoffen zu konnen, dass er zu der Seite halten wird, die ich wahle.“ [48] Falls Heinrich noch immer so dachte, wurde er sehr schnell eines Besseren belehrt.

Katharina bittet Heinrich um Gerechtigkeit bei der Anhorung in Blackfriars , fiktional

Kaum zwei Tage spater, am 2. Juni 1527, erreichte die Kunde England, dass Karl V., Katharinas Neffe, nach dem Sacco di Roma den Papst Clemens VII. in der Engelsburg festgesetzt hatte. Obwohl es unwahrscheinlich war, dass Clemens nun zu Heinrichs Gunsten entscheiden wurde, teilte der Konig der entsetzten Katharina am 22. Juni seine Absicht mit und sandte im Juli Wolsey nach Avignon , wo die Kardinale uber seine ?große Angelegenheit“ debattieren sollten. Vermutlich hoffte Heinrich, dass Wolsey wahrend der Handlungsunfahigkeit des Papstes von der Kardinalsversammlung die Autoritat erhielt, seine Ehe zu annullieren. [55] Gleichzeitig entsandte er ohne Wolseys Wissen seinen Sekretar William Knight nach Rom, um die papstliche Erlaubnis fur die Heirat mit Anne zu bekommen. Knight wurde jedoch nicht einmal zum Papst vorgelassen. Obendrein untersagte Clemens den Kardinalen, am Gipfel in Avignon teilzunehmen und Wolsey kehrte mit leeren Handen zuruck. Im Februar 1528 reisten Stephan Gardiner und Edward Fox, Provost des King’s College , nach Rom, um mit dem Papst zu verhandeln. Zwar erteilte der Papst Heinrich einen Dispens, dass er Anne Boleyn trotz seiner vorherigen Beziehung zu ihrer Schwester Mary heiraten durfte. Die Annullierung verweigerte er ihm allerdings nach wie vor und verwendete bei seiner Ablehnung die dadurch bekannt gewordene Formulierung Non possumus .

Dem Papst gelang schließlich nach sechs Monaten die Flucht und er entsandte Kardinal Lorenzo Campeggi nach England, um uber die Rechtmaßigkeit der koniglichen Ehe zu entscheiden. Dabei hatte er ihm allerdings so viele Restriktionen auferlegt, dass Campeggi kaum die Autoritat besaß, ein Urteil zu fallen. Am 21. Juni 1529 kam es schließlich im Dominikanerkloster Blackfriars zur personlichen Anhorung des Konigspaares, wo Katharina sich Heinrich zu Fußen warf und ihn um Gerechtigkeit anflehte, da ihre Ehre und die seiner Tochter auf dem Spiel standen. Der Papst, nach wie vor von Karl V. unter Druck gesetzt, gab schließlich Katharinas Gesuch statt, den Fall in Rom zu verhandeln. [56] Der Misserfolg wurde Wolsey angelastet, der daraufhin in Ungnade fiel. Im Oktober wurde er unter Hausarrest gestellt und verlor alle seine Amter. Nach einem Versuch, heimlich Rom, Franz I. und Karl V. zu kontaktieren, der ihm als Verrat ausgelegt wurde, starb Wolsey auf dem Weg nach London. Als seinen Nachfolger als Lordkanzler wahlte Heinrich Thomas Morus , der ihn im Gegensatz zu Wolsey detailliert uber Staatsangelegenheiten informierte. [57]

Bruch mit Rom [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Auf Anne Boleyns Anregung hin konsultierte Heinrich neben Bischof Edward Fox auch den Theologieprofessor Thomas Cranmer , der ihm 1529 riet, die Meinung der Theologen an den europaischen Universitaten einzuholen und auf diese Weise geistliche Zustimmung fur die Annullierung zu erhalten. Dazu sollten den Theologen u. a. die Frage vorgelegt werden, ob der Papst die Befugnis hatte, gottliche Gesetze außer Kraft zu setzen. Zu diesem Zweck wurde Cranmer 1530 nach Italien geschickt und Fox nach Frankreich. Ein weiterer Verbundeter wurde Heinrichs Minister Thomas Cromwell , ein studierter Rechtsgelehrter und ehemaliger Bediensteter Kardinal Wolseys, der wie Cranmer mit der Reformation sympathisierte. Desillusioniert von den Verzogerungstaktiken Roms erklarte Heinrich am 30. November 1529 wutend in Katharinas Anwesenheit, sollte der Papst nicht ?ihre Ehe fur null und nichtig erklaren, wurde er den Papst als Ketzer anprangern und heiraten, wen er wollte“. [58] Tatsachlich entschieden die einflussreichen Universitaten von Padua , Pavia , Ferrara und Bologna zu Heinrichs Gunsten. Das Kolleg von Sorbonne folgte am 2. Juli 1530, sobald die Sohne Franz I. aus ihrer Geiselhaft bei Karl V. entlassen worden waren.

Thomas Cromwell

Im August 1530 entsandte Heinrich einen Boten zum Papst, um ihm mitzuteilen, es ware ?Brauch in England, dass niemand verpflichtet sein sollte, sich außerhalb des Konigreichs an das Gesetz zu wenden“ und ?dieser Brauch und dieses Vorrecht stehen auf festen und soliden Argumenten und haben wahre und gerechte Grundlagen“. [59] Heinrich berief sich darauf, dass niemand uber ein Land bestimmen konnte, das ihm nicht untertan war. Im September 1530 legten Fox und Cranmer dem Konig ein Dossier vor, in dem sie den Papst als ? Bischof von Rom “ bezeichneten und den Konig als ?Gottes Vikar auf Erden“. Ihren Schlussfolgerungen zufolge war Heinrich der uneingeschrankte Herrscher seines Landes, dem auch der Klerus untertan war, wahrend er selbst lediglich Gott Rechenschaft schuldete. Demnach war er die hochste spirituelle Autoritat in Glaubensfragen und konnte den Erzbischof von Canterbury offiziell beauftragen, seine Zweifel an der Ehe mit Katharina zu untersuchen.

Als historisches Vorbild fur diese radikale Neudefinition des Konigtums diente William the Conqueror , der Bischofe ernannt und Kirchenreformen veranlasst hatte. [60] Mit diesem Dossier wurde der Papst offiziell der Usurpation beschuldigt, da er sich in Heinrichs eigenem Reich unrechtmaßig die Macht eines Konigs angemaßt hatte. Daraufhin verlangte Heinrich im Januar 1531 vom Klerus eine Gebuhr von 118.000 (heutzutage uber 1 Million) Pfund Sterling als Schadensersatz fur angeblichen Amtsmissbrauch. Des Weiteren forderte er die Anerkennung als Oberhaupt und alleiniger Beschutzer der englischen Kirche . Der Klerus gehorchte zwar, wandelte den Titel aber um in Oberhaupt der englischen Kirche, so weit es das Gesetz Christi erlaubt .

Im Fruhling 1532 verabschiedete das Parlament auf Heinrichs Insistieren hin ein Gesetz, das die Zahlung der Annaten an den Papst einstellte, sollte er weiterhin die Annullierung verweigern und die Gelder stattdessen in die konigliche Schatzkammer umleitete. Des Weiteren legte Cromwell im Marz desselben Jahres die Korruption und die Amtsmissbrauche des Klerus offen. Außer sich vor Zorn beschuldigte Heinrich am 11. Mai 1532 im Parlament die Geistlichkeit:

?Geliebte Untertanen, wir meinten, der Klerus unseres Reiches ware unsere Untertanen, doch nun haben wir sehr wohl erkannt, dass sie nur zur Halfte unsere Untertanen sind, ja, und kaum das; denn alle Pralaten schworen wahrend ihrer Weihe dem Papst einen Eid in starkem Gegensatz zu dem Eid, den sie uns leisten, so dass sie seine Untertanen zu sein scheinen, nicht unsere. Ich gebe euch hiermit die Kopie beider Eide und verlange, dass ihr Ordnung schafft, so dass wir nicht um unsere geistlichen Untertanen betrogen werden. [61]

Wohl wissend, dass Heinrich sie mit diesen Worten unterschwellig des Verrats bezichtigte, unterzeichnete der Klerus am 15. Mai widerwillig die sogenannte Submission of the Clergy (deutsch: Unterwerfung des Klerus ), in der festgehalten wurde, dass die Kirchengesetze ebenso die Zustimmung des Konigs benotigten wie weltliche Gesetze. [62] Auch wurde Heinrich ohne die vorherigen Einschrankungen zum Oberhaupt der englischen Kirche ernannt, was einen direkten Bruch der Magna Carta darstellte, in der die Unabhangigkeit der Kirche von der Krone festgehalten war. [63] Daraufhin legte Thomas Morus nur einen Tag spater sein Amt als Lordkanzler nieder.

Thomas Cranmer , ab 30. Marz 1533 Erzbischof von Canterbury

Im Oktober 1532 unternahm Heinrich gemeinsam mit Anne eine Reise nach Calais, um mit Franz I. einen neuen Vertrag zu unterzeichnen und Frankreichs Unterstutzung in Rom und gegen Karl V. zu gewinnen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit erhorte Anne den Konig wahrend dieser Reise und schlief mit ihm. [64] Trotz noch bestehender Ehe mit Katharina und ohne papstliche Erlaubnis heiratete Heinrich die bereits schwangere Anne am 25. Januar 1533 unter Geheimhaltung. Damit die Legitimitat des Kindes nicht angezweifelt werden konnte, musste die Ehe mit Katharina unverzuglich aufgelost werden. Aus diesem Grund drangte er den Papst, Thomas Cranmer zum neuen Erzbischof von Canterbury zu ernennen. Clemens, in der Hoffnung, Heinrich durch eine freundliche Geste zu besanftigen, erfullte ihm diesen Wunsch und sandte die entsprechenden Bullen nach England. Am 30. Marz 1533, vier Tage nach ihrem Eintreffen, wurde Cranmer zum Erzbischof geweiht.

Bereits im August 1531 hatte Heinrich Katharina vom Hofe entfernt und am Ostersonntag, dem 12. April 1533, trat Anne Boleyn zum ersten Mal offiziell als Konigin auf. [65] Cranmer bat Heinrich nun offiziell um Erlaubnis, seine Ehe mit Katharina juristisch prufen zu durfen, und erklarte sie am 23. Mai als null und nichtig. Vom Parlament wurde zudem der Act in Restraint of Appeals verabschiedet, ein Gesetz, nach dem kirchliche Rechtsprozesse in England stattfinden mussten und das jede Berufung an ein romisches Gericht verbot. Am 1. Juni wurde Anne zur Konigin gekront und gebar am 7. September 1533 ihre einzige Tochter Elisabeth .

Am 23. Mai 1534 erklarte der Papst Heinrichs Ehe mit Katharina fur gultig und drohte ihm mit Exkommunikation , wenn er nicht zu ihr zuruckkehrte. [66] Am 3. November 1534 setzte Heinrich daraufhin im Parlament die Act of Supremacy durch, wodurch der Konig als ?hochstes Oberhaupt der Kirche von England auf Erden“ anerkannt und England damit endgultig von der romischen Kirche losgesagt wurde. Es war die Geburtsstunde der Church of England .

Ehe mit Anne Boleyn und Errichtung der englischen Kirche [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Isolierung Katharina von Aragons und Prinzessin Marias [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bereits am 5. Juli 1533 war eine Proklamation erlassen worden, dass Katharina als Arthurs Witwe nicht langer als Konigin, sondern lediglich als Dowager Princess bezeichnet werden durfte. [67] Wenige Monate spater wurde Prinzessin Marias Haushalt aufgelost und jeder Kontakt zu ihrer Mutter wurde ihr untersagt. Sie selbst wurde am 17. Dezember 1533 als Hofdame zu Elisabeth gesandt. Da sie nach dem Gesetz der Primogenitur als Erstgeborene den hoheren Rang hatte, war es eine bewusste Demutigung, sie zur Dienerin ihrer jungeren Schwester zu machen. Mit dem 1. Thronfolgegesetz wurde Maria am 23. Marz 1534 per Parlamentsbeschluss zum koniglichen Bastard erklart, wahrend die Nachkommen von Anne und Heinrich nun an erster Stelle der Thronfolge standen.

Jeder Versuch, Maria wieder in die Thronfolge einzugliedern, sollte nun mit dem Tod bestraft werden. Das englische Volk musste unter Eid Heinrichs Oberhoheit sowohl uber die Kirche als auch uber das Thronfolgegesetz anerkennen und ihm Gehorsam schworen. Marias Bastardisierung stieß dennoch auf Unwillen, da es trotz Annullierung der Ehe ihrer Eltern moglich gewesen ware, ihre Legitimitat zu wahren. Heinrichs Schwester Margaret Tudor hatte seinerzeit eine Annullierung ihrer zweiten Ehe bekommen, gleichzeitig aber die Legitimitat ihrer Tochter Margaret Douglas gesichert, indem sie sich darauf berief, dass die Ehe im guten Glauben geschlossen worden war. Moglicherweise hatte Heinrich davon Gebrauch gemacht, wenn Prinzessin Elisabeth ein Junge gewesen ware, da dieser vor seiner Schwester das Anrecht auf den Thron gehabt hatte. Da es nun aber zwei Prinzessinnen gab, war eine klare Differenzierung notig. [68]

Originalhandschrift des Eides am Ende des 1. Act of Succession

Zusatzlich zum Thronfolgegesetz war ein neuer Act of Treason verabschiedet worden, der jede Verunglimpfung Heinrichs, Annes und Elisabeths sowie einen Angriff auf Heinrichs Autoritat als Oberhaupt der Kirche zum Hochverrat machte. Er fand nun Verwendung gegen alle, die Heinrich Widerstand leisteten. Zu den wenigen, die sich weigerten, den Eid zu schworen, gehorten die Kartauser -Monche, Thomas Morus und John Fisher , Bischof von Rochester , Fursprecher Katharina von Aragons und Prinzessin Marias. Sie alle wurden 1535 im Tower of London inhaftiert und jeweils im Mai, Juni und Juli hingerichtet, die Monche durch Hangen, Ausweiden und Vierteilen , Fisher und More durch Enthauptung. Dem kaiserlichen Botschafter Eustace Chapuys zufolge bedrangte Anne Heinrich, auch an Katharina und Maria Exempel zu statuieren, da sie ?den Tod mehr verdienen als all jene, die hingerichtet wurden und die der Grund fur all das sind“. [69]

Wie ihre Mutter weigerte Maria sich, die Aberkennung ihres Titels zu akzeptieren, und bezeichnete Elisabeth lediglich als Schwester, nicht als Prinzessin von England. Anne Boleyn nannte Maria ?einen verfluchten Bastard“, der ?Ohrfeigen bekommen soll“, [70] weshalb sie unter anderem von Chapuys fur Marias schlechte Behandlung verantwortlich gemacht wurde. Allerdings dauerte diese auch nach Annes Tod an und ist somit zweifellos Heinrich zuzuschreiben. Dieser verlangte von seiner Tochter unbedingten Gehorsam und erklarte dem franzosischen Botschafter, dass ihr spanisches Blut sie so trotzig machte. Als dieser allerdings Marias gute Erziehung erwahnte, lobte Heinrich, zu Tranen geruhrt, die Vorzuge seiner Tochter. Sein vaterlicher Stolz auf sie war nach wie vor vorhanden, doch duldete er keinen Widerstand gegen seine Autoritat als Oberhaupt der Kirche.

Aufbau der anglikanischen Kirche [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Obwohl mitunter behauptet wird, dass Heinrich sich letztendlich aus Lusternheit selbst zum Oberhaupt der englischen Kirche ernannte, hatte er bereits in jungeren Jahren erklart, sich fur das spirituelle Wohl seiner Untertanen verantwortlich zu fuhlen. Er schrieb Erasmus 1527, bevor er uberhaupt daran dachte, mit dem Papst zu brechen: ?Unsere Brust, zweifellos entzundet durch den Heiligen Geist, brennt vor Leidenschaft, dem Glauben und der Religion Christi ihre ursprungliche Wurde zuruckzugeben, so dass das Wort Gottes frei und rein fließen soll.“ [71] Da ihm der Papst aus offenkundig politischen und nicht religiosen Grunden die Annullierung verweigert hatte, sah Heinrich sich Zeit seines Lebens berechtigt, mit Rom zu brechen und die englische Kirche nach seiner eigenen Interpretation der Bibel zu gestalten.

Ruine der 1536 aufgelosten Tintern Abbey

Im Januar 1535 verlieh Heinrich Thomas Cromwell das Amt des Vicegerent-in-Spirituals , was ihn zum befugten Stellvertreter des Oberhaupts der Kirche machte und ihm erlaubte, in Rucksprache mit dem Konig Kloster zu inspizieren und ihnen neue Satzungen zu geben. Auf diese Weise erhielt Heinrich direkten Einfluss auf den Alltag der Orden und sogar auf die Gebete, die sie sprechen durften. So wurde den Vorstehern die Pflicht auferlegt, ihren Ordensbrudern den Eid auf die Suprematie und das Thronfolgegesetz abzunehmen und somit die angebliche Usurpation des Papstes zunichtezumachen. Zudem erhielten sie den Befehl, taglich in der Messe fur Heinrich und seine ?edle und rechtmaßige Ehefrau Konigin Anne“ zu beten. [72]

Weiterhin schob Heinrich der Nutzung angeblicher wunderwirkender Reliquien und Bildnisse einen Riegel vor, mit der die Monche lukrative Geschafte machten. Pilger wurden aufgefordert, die Spenden lieber den Armen zu geben als irgendwelchen Bildnissen. [73] Den Monchen wurde untersagt, das Klostergelande zu verlassen sowie Kontakt zu Frauen zu haben. Sowohl bei der Ernahrung als auch der Kleidung wurden sie angehalten, ein einfaches Leben zu fuhren. Gleichzeitig zeichnete sich bereits ab, dass der Konig das Klosterleben fur uberflussig hielt, da wahre Religion fur ihn ?Reinlichkeit des Geistes, Reinheit der Lebensfuhrung, unverfalschter Glaube Christi und bruderliche Wohltatigkeit“ bedeutete, [72] wofur Orden und Kloster nicht notig waren. Da die Monche ihre Kloster nicht mehr verlassen durften, konnten sie weder Pachten einnehmen noch ihre Erzeugnisse verkaufen, was in naher Zukunft zu Bankrotten und Hunger fuhren wurde.

Im Marz 1536 trat der Act of Suppression of the Lesser Monasteries in Kraft, der die Auflosung der kleinen Kloster zur Folge hatte. Die Gebaude wurden abgerissen und das Ordensvermogen von etwa 2,5 Millionen (heutzutage mehr als 1 Milliarde [74] ) englischen Pfund floss in den Kronschatz ein. Wahrscheinlich spielte dabei auch Heinrichs Zwist mit seinem entfernten Verwandten Reginald Pole eine Rolle. Nachdem Heinrich den in Italien lebenden Diakon Pole 1535 aufgefordert hatte, ihm seine wahren Ansichten zur Annullierung und dem Bruch mit Rom darzulegen, sandte Pole 1536 eine ungeschminkte, vernichtende Antwort, die Heinrich erzurnte und moglicherweise zum harteren Vorgehen gegen die Kloster trieb. [75] Durch die Enteignung italienischer Bischofe, die Diozesen in England hielten, sowie durch den Tod Thomas Fishers und Charles Booths benotigten Rochester , Hereford , Salisbury und Worcester neue Bischofe. Anne Boleyn und Thomas Cromwell beteiligten sich aktiv an der Einsetzung reformatorischer Bischofe und Heinrich bestatigte die Ernennung am 8. Juli 1535. Dennoch war der Konig keinesfalls bereit, die in seinen Augen ketzerischen lutheranischen Lehren zu dulden. [76] Obwohl Heinrich zunachst durchaus gewillt gewesen war, ein Bundnis mit dem Schmalkaldischen Bund zu schließen, erwiesen sich die Differenzen zwischen seinem Anspruch als Oberhaupt der Kirche und den Glaubensgrundsatzen der deutschen, protestantischen Fursten als zu groß. [77]

Einband der Great Bible von 1539 mit Heinrich auf dem Deckblatt

Bereits um 1530 hatte Heinrich erklart, eine englische Ubersetzung des Neuen Testaments fordern zu wollen. [78] Die erste englische Ubersetzung war die Coverdale-Bibel , angefertigt von Miles Coverdale . Allerdings basierte sie zum Teil auf der in England verbotenen Bibelubersetzung William Tyndales und war somit nicht von Heinrich autorisiert. 1537 erschien die Matthew-Bibel , die Ubersetzungen Tyndales, Coverdales und John Rogers ’ kombinierte. Aufgrund einiger protestantischer Elemente, insbesondere in Tyndales Teilubersetzungen, galt sie jedoch als problematisch, [79] weshalb Coverdale sie noch einmal uberarbeitete. 1539 wurde sie schließlich als Great Bible veroffentlicht und in allen Gemeinden verpflichtend eingefuhrt. Jahre spater sollte Heinrich erklaren, dass er der Bibelubersetzung zugestimmt hatte, damit die Edlen seines Reichs ihr ?eigenes Gewissen schulen und ihre Familien und Kinder unterweisen“ konnten. Auf keinen Fall wollte er, dass Gottes Wort ?in jeder Kneipe und jedem Wirtshaus diskutiert, gereimt, gesungen und gekeift“ wurde. [80]

Im August 1536 erschienen die Ten Articles . Sie erkannten die Heilige Schrift als Glaubensnorm an und beschrankten die Sakramente auf Taufe, Buße und Abendmahl. Heinrich gingen diese Ansichten jedoch zu weit, weshalb er 1537 anordnete, die Ten Articles durch die Institution of a Christian Man zu ersetzen, mit dem Ziel, ?gewisse Meinungsverschiedenheiten“ auszuraumen, ?die christliche Religion und Glauben betreffend, nicht nur in diesem Konigreich, sondern bei allen Volkern auf der ganzen Welt“. [77] Ironischerweise bezog sich Heinrich ausschließlich auf die Heilige Schrift, ganz wie es Luther tat, lehnte die protestantischen Kernlehren jedoch ab.

Ab 1538 ließ Heinrich samtliche englische Kloster auflosen und konfiszierte ihre Besitztumer. Monche, die mit ihm kooperierten, erhielten großzugige Pensionen. Wer Widerstand leistete, wie die Abte von Reading , Glastonbury und Colchester , wurde als Verrater verhaftet und gehangt. Zudem beschloss das Parlament 1539 den Act for the Abolishing of Diversity in Opinion , auch bekannt als Act of Six Articles . [81] In ihnen wurde die Transsubstantiationslehre , die Konkomitanz , das Verbot der Priesterehe, der Zolibat , die Messe fur die Toten und die Beichte bestatigt. Diese Punkte stellten fur die Fraktion der Reformer, zu denen Cranmer und Cromwell gehorten, einen Ruckschlag dar, zumal Zuwiderhandlungen als Ketzerei unter schwerste Strafe gestellt wurden. Katholiken, die an der romischen Kirche festhielten, aber auch Protestanten wurden im Zuge dessen verfolgt, inhaftiert und hingerichtet, mitunter am selben Tag. [82] Im Jahr 1544 veroffentlichte Cranmer seine Exhortation and Litany , die die nach wie vor lateinische Messe um englische Predigten, Litaneien und Gebete fur Prozessionen erganzte. [83]

Ehekrise und Jane Seymour [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Heinrichs Glaube, im Sinne Gottes gehandelt zu haben, wurde jedoch auf die Probe gestellt, als auch Anne Boleyn ihm keinen Sohn gebar. Stattdessen hatte sie im Jahr 1534 wahrscheinlich eine Fehlgeburt und wurde erst im Herbst 1535 wieder schwanger. Hinzu kamen Heinrichs gelegentliche Probleme mit erektiler Dysfunktion , [84] moglicherweise aus gesundheitlichen Grunden. [85] Auch erwartete der Konig von Anne nach der Eheschließung das gefugige Verhalten einer gehorsamen Gemahlin. Da sie im Gegensatz zu Katharina Heinrichs Flirten mit anderen Frauen jedoch nicht schweigend tolerierte, kam es zu einigen Wortgefechten zwischen ihnen. So berichtete Chapuys, wie Heinrich Anne schließlich barsch entgegnete, ?dass sie ihre Augen schließen und es erdulden musste, wie es schon Bessere vor ihr getan hatten“, und dass sie ?wissen sollte, dass es in seiner Macht stand, sie innerhalb eines Momentes mehr zu erniedrigen, als er sie emporgehoben hatte“. [86] Historiker sehen diese Worte oft als Beweis dafur, dass Heinrichs Liebe zu Anne nach der Heirat rasch erstarb und er fruh mit dem Gedanken spielte, sie wieder zu verstoßen. Allerdings bemuhte sich der Konig bis zum April 1536, Karl V. dazu zu bringen, Anne als seine Gemahlin anzuerkennen und zu respektieren. Wahrend der Rundreise des Hofes im Sommer 1535 gelang es Anne zwar, mehr Zuspruch von der Bevolkerung zu bekommen, doch das katholische Ausland weigerte sich nach wie vor, sie als Konigin zu betrachten.

Am 7. Januar 1536 starb Katharina von Aragon an Krebs. [3] Heinrichs erste Reaktion auf ihren Tod war Erleichterung, dass nun die Gefahr einer Invasion durch Karl V. gebannt war. [87] Am nachsten Tag, einem Sonntag, kleidete Heinrich sich komplett in gelb und besuchte Anne in ihrem Gemachern, wo er sie umarmte und kusste. Dennoch zeichneten sich weitere Spannungen zwischen ihm und Anne ab. Heinrichs Cousin Henry Courtenay, 1. Marquess of Exeter , und seine Frau Gertrude berichteten Chapuys, der Konig habe gesagt, er sei die Ehe eingegangen ?durch Hexerei und aus diesem Grund betrachte er sie als nichtig“. Als Grund fuhrte er an, dass Gott ihm nach wie vor keinen Sohn gonnte ?und er glaubte, er konnte eine andere Ehefrau nehmen“. [88] Auch wurde erzahlt, dass Anne sich unsicher fuhlte. Sollte Heinrich ihre Ehe ebenfalls annullieren lassen, hatte er zu Katharinas Lebzeiten zu dieser zuruckkehren mussen, wahrend nun der Weg fur ihn frei war, Anne zu verstoßen. Chapuys selbst glaubte das Gerucht nicht, zumal Anne schwanger war und der Konig noch immer auf einen Sohn hoffte.

Jane Seymour , ca. 1536?1537

Am 24. Januar wurde Heinrich beim Tjosten vom Pferd gestoßen und unter dem Tier begraben. Die Behauptung, Heinrich sei zwei Stunden lang bewusstlos gewesen, entstammt Borman zufolge dem Bericht eines Mannes, der zum Zeitpunkt meilenweit entfernt vom Hof war. [89] Chapuys selbst schreibt in einem Brief lediglich, dass der Konig sturzte und dass sein Uberleben an ein Wunder grenzte. Wenig spater gab Heinrich zu, Schwierigkeiten mit einem Beingeschwur zu haben. Bereits im Jahr 1528 hatte Heinrich an einem Beingeschwur gelitten, das damals allerdings in Canterbury von einem Arzt geheilt wurde. [90] Als Ursache werden Krampfadern bzw. chronische Knochenmarksentzundung vermutet. [91] Nur funf Tage spater, am Tag von Katharinas Beerdigung, hatte Anne Boleyn eine weitere Fehlgeburt, diesmal einen Sohn. Chapuys zufolge sprach Heinrich kaum mit ihr, außer um zu sagen, dass ?Gott es nicht gefiel, ihm mannliche Nachkommen zu geben“. [92] Auch erwahnte Chapuys im selben Brief das erste Mal Jane Seymour , die der Konig seit neustem mit Geschenken uberschuttete.

Entgegen allen Legenden lernte Heinrich Jane tatsachlich erst um Neujahr 1536 herum kennen. Im Gegensatz zu Katharina und Anne war sie weder schon noch besonders intelligent. Allerdings verhielt sie sich dem Konig gegenuber sanft und gehorsam, was im starken Kontrast zu Annes Scharfzungigkeit stand. Nach den ermudenden Kampfen, die Heinrich ausgefochten hatte, um Anne heiraten zu konnen, hatte er wenig Geduld fur lautstarke Auseinandersetzungen und Herausforderungen, zumal immer deutlicher zutage trat, wie viele seiner Freunde sich Annes wegen von ihm abgewandt hatten. [93] Moglicherweise war Jane fur Heinrich zunachst nur eine Liebelei gewesen. Als er ihr jedoch eine Geldborse und einen Brief sandte, erhielt er beides ungeoffnet von ihr zuruck mit der bescheidenen Bitte, ihr erst ein Geldgeschenk zu machen, wenn es Gott gefiel, ihr eine gute Partie zu senden. [94] Von ihrer Tugend beeindruckt, sah Heinrich sie nur noch im Beisein ihrer Verwandten. Die konservative Fraktion bei Hofe, insbesondere Sir Nicholas Carew , unterstutzten Jane eifrig und selbst Annes ehemaliger Verbundeter Thomas Cromwell, der sich mit der Konigin zerstritten hatte, uberließ Jane bei Hofe seine Gemacher, die durch Geheimgange mit den Gemachern Heinrichs verbunden waren.

Anne Boleyns Fall [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Heinrichs neue Liebe war die Gelegenheit, auf die Annes Gegner gewartet hatten. Kurz nachdem der Konig am 18. April Chapuys dazu gebracht hatte, Anne als Konigin die Reverenz zu erweisen, nutzte Cromwell Auseinandersetzungen zwischen Anne, dem Musiker Mark Smeaton und Heinrichs Groom of the Stool Henry Norris fur eine Intrige gegen die Konigin. Wortgefechte mit beiden Mannern wurden zum Ehebruch aufgebauscht, um Anne des Verrats anklagen zu konnen. Anne hatte u. a. Norris beschuldigt, an ihr interessiert zu sein, sollte dem Konig etwas zustoßen. Historiker sind sich uneins, inwieweit Heinrich an der Intrige beteiligt war. Eric Ives betrachtet Cromwell als Instigator und Heinrich als ahnungslos, eben da der Konig noch bis zum 30. April Druck auf Karl V. ausubte, Anne als Konigin anzuerkennen. [95] Tracy Borman hingegen halt es fur moglich, dass Heinrich Cromwells Intrige zustimmte und die Rolle des gehornten Ehemanns bewusst spielte, um Anne loszuwerden. Als Indiz dafur fuhrt sie an, dass Heinrich Cromwell im selben Monat ein neues, komplett mobliertes Herrenhaus schenkte, moglicherweise als Belohnung. [96]

Zumindest gilt als gesichert, dass Heinrich von Annes Streit mit Norris wusste. Nach geltendem Recht war bereits die Vorhersage vom moglichen Tod des Monarchen Hochverrat, zumal Anne sich nach den gangigen Moralvorstellungen Norris regelrecht aufgedrangt hatte. Heinrich stellte sie daraufhin zornig zur Rede. Alexander Alesius beobachtete die Szene, allerdings nur aus der Ferne. ?Ich wusste nicht recht, was geschehen war, aber die Gesichter und Gesten der Sprecher zeigten deutlich, dass der Konig ergrimmt war, obwohl er seinen Zorn meisterlich verbergen konnte.“ [97] Am nachsten Tag, den 1. Mai 1536, erfuhr Heinrich wahrend eines Turniers, dass Mark Smeaton gestanden hatte, mit Anne Ehebruch begangen zu haben. Ives vermutet, dass Heinrich nach dieser Nachricht Annes Streit mit Henry Norris in einem vollig neuen Licht sah, namlich dass auch Norris ihr Liebhaber gewesen war. [98] Fluchtartig entfernte sich der Konig vom Turnier und ritt mit Henry Norris nach Whitehall. Auf dem Weg nahm er ihn ins Kreuzverhor und bot ihm vollige Verzeihung an, wenn er den Ehebruch mit der Konigin eingestand. Norris weigerte sich jedoch, ein falsches Gestandnis abzulegen, und wurde im Tower inhaftiert. Auch Anne wurde verhaftet, ebenso ihr Bruder George und die Hoflinge Francis Weston und William Brereton.

Anne Boleyns Hinrichtung, Darstellung von 1695

Heinrich selbst schottete sich in diesen Tagen von der Außenwelt ab und wurde oft im Garten oder nachts in seinem Boot gesehen. Sein Geisteszustand schien besorgniserregend. Am Abend nach Annes Verhaftung, als sein illegitimer Sohn Henry Fitzroy zu ihm kam, umarmte der Konig ihn und schluchzte, dass Fitzroy und seine Halbschwester Maria ?es Gott verdanken, aus den Handen dieser verfluchten Hure entkommen zu sein, die sie beide vergiften wollte“. [99] Obwohl es keine Beweise gibt, dass Anne Heinrichs Kinder vergiften wollte, erschien ihm moglicherweise ihr Bestreben, Katharina und Maria hinrichten zu lassen, nun in einem anderen Licht. Auch erklarte er, Anne hatte mehr als hundert Liebhaber gehabt, und Chapuys behauptete sogar, der Konig hatte vor lauter Selbstmitleid eine Tragodie geschrieben, die er bei sich trug und den Hoflingen zum Lesen aufdrangte. [100]

Nach ihrer Verurteilung als Ehebrecherin ließ der Konig seine Ehe zu Anne am 17. Mai annullieren. Da die Papiere verloren gingen, ist die offizielle Begrundung nicht mehr bekannt, lediglich dass es ?gewisse gerechte, wahrhaftige und rechtmaßige, zuvor unbekannte Hindernisse“ fur diese Ehe gegeben hatte. [101] Chapuys berichtet, dass moglicherweise ein bereits fruher bestehendes Verlobnis Annes mit Henry Percy, 6. Earl of Northumberland aufgegriffen wurde, allerdings stritt Northumberland dieses noch einmal nachdrucklich ab (tatsachlich wurde wohl im Fruhling 1523 die nur kurzzeitig bestehende Verlobung geschlossen). [102] Stattdessen halt Ives es fur wahrscheinlicher, dass Heinrichs sexuelle Beziehung zu Mary Boleyn als Grund angegeben wurde. Zwar hatte der Konig zur Zeit der Heirat mit Anne bereits gewusst, dass es laut Lev 18,16  EU gegen gottliches Recht verstieß, die Witwe seines Bruders zu heiraten (d. h. Katharina von Aragon ), allerdings sei ihm unbekannt gewesen, dass auch die Ehe mit der Schwester einer fruheren Geliebten (d. h. Mary Boleyn) unrechtmaßig sein konnte. [101] Als Begrundung fur dieses Argument gibt Ives an, dass im 2. Act of Succession nur wenige Monate spater derartige Verbindungen offiziell fur illegal erklart wurden. Da eine Annullierung jedoch bedeutete, dass Anne niemals Heinrichs wahre Ehefrau gewesen war, hatte sie strenggenommen nicht fur einen Ehebruch verurteilt werden konnen. Fur einige Historiker wird damit die Anklage ad absurdum gefuhrt. [103] Zwei Tage nach der Annullierung wurde Anne am 19. Mai 1536 auf dem Gelande des Tower of London hingerichtet, nur einen Tag nach ihrem Bruder und den ebenfalls verurteilten Brereton, Norris, Smeaton und Weston.

Festigung der Suprematie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Kapitulation und Versohnung Marias [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Am 30. Mai 1536 heiratete Heinrich Jane Seymour, zur allgemeinen Freude der konservativen Fraktion bei Hofe. Sir John Russell schrieb uber die Ehe mit Jane im Vergleich zu der mit Anne, dass ?der Konig aus der Holle in den Himmel kam durch die Freundlichkeit in dieser und der Scheußlichkeit und dem Elend in der anderen“. [104] Viele waren der Meinung, Heinrich war lediglich durch Anne zum Bruch mit Rom verleitet worden und wurde nun, mit einer konservativen Konigin an seiner Seite, die ungeliebten Reformen ruckgangig machen. Dazu passte Heinrichs Teilnahme an der Prozession anlasslich des Fronleichnam , eines durch und durch katholischen Feiertags. Stephan Gardiner hoffte auf eine Versohnung mit Rom, Nicholas Carew auf die Wiederaufnahme Prinzessin Marias in die Thronfolge. [105]

Papst Paul III. schlug Heinrich tatsachlich eine Versohnung vor, zusammen mit der Teilnahme am Generellen Kirchenkonzil in Mantua . Seine Bedingung war, dass England zuruck in den Schoß der Kirche kehrte und Absolution erhielt. Auch Karl V. war bereit, sich mit Heinrich zu versohnen, nun da sowohl seine Tante als auch Anne Boleyn tot waren. [106] Heinrich betrachtete seinen Status als Oberhaupt der Kirche jedoch als gottgegeben. Uber seine Gesandten ubte er Druck auf Maria aus, ihn als Oberhaupt der Kirche und seine Ehe mit Katharina als ungultig anzuerkennen. Jane Seymour versuchte auf ihn einzuwirken, seine Tochter wieder in die Erbfolge aufzunehmen, woraufhin der Konig sie anfuhr, ?sie sei eine Narrin“, da sie ?sich fur die Forderung der Kinder, die sie gemeinsam haben wurden, einsetzen sollte, nicht fur die anderer“. [107]

Erst als Maria sich ihm am 22. Juni 1536 offiziell schriftlich unterwarf, versohnte er sich mit ihr. Am 6. Juli trafen sich Vater und Tochter das erste Mal seit funf Jahren wieder. Heinrich verhielt sich liebevoll und machte ihr Geschenke. Nur wenig spater wurde sie an den Hof geholt und musste lediglich der Konigin den Vortritt lassen. Auf diese Weise wurde der konservativen Fraktion die Grundlage fur Widerstand genommen. Am 30. Juni wurde vom Parlament der 2. Act of Succession verabschiedet, der sowohl Maria als auch Elisabeth bastardisierte und lediglich Janes Nachkommen ? oder die einer zukunftigen Frau ? zu legitimen Thronfolgern machte. Da dieses Kind noch nicht existierte, gab der Akt Heinrich die noch nie dagewesene Macht, seinen Nachfolger per Testament festzulegen. [108] Es ist denkbar, dass Heinrich sich die Moglichkeit offen hielt, seinen Bastardsohn Henry Fitzroy zum Erben zu ernennen. Der Junge starb jedoch nur zwei Monate nach Anne Boleyn.

Pilgrimage of Grace [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Banner der Pilgrimage of Grace

Als Reaktion auf die Schließung der Kloster und auf Marias Bastardisierung brach im Oktober 1536 unter der Fuhrung des Juristen Robert Aske die Pilgerreise der Gnade aus. Es wurde die großte Krise wahrend Heinrichs Regierungszeit und forderte die Wiederherstellung der Kloster und Marias Status. Sowohl Maria als auch Elisabeth wurden daraufhin an den Hof geholt und mit koniglichen Ehren behandelt. Konigin Jane selbst bat Heinrich auf Knien um Gnade fur die Aufstandischen. Seine Antwort war schroff und bedrohlich. ?Er befahl ihr, ruhig genug, aufzustehen und dass er ihr mehrfach gesagt habe, sich nicht in seine Angelegenheiten einzumischen, womit er sich auf die letzte Konigin bezog. Es war genug, um eine Frau zu verangstigen, die sich nicht sehr sicher fuhlt.“ [109]

Da Heinrich den Aufstandischen militarisch unterlegen war, musste er verhandeln und entsandte Thomas Howard, 3. Duke of Norfolk nach Doncaster , wo die Aufstandischen zwischen 30.000 und 40.000 Mann versammelt hatten. Norfolk bat Heinrich, wenigstens zum Schein auf die Forderungen der Rebellen einzugehen und erhielt die Befugnis zu einem Generalpardon. [110] Heinrich ließ sich zunachst darauf ein, nahm allerdings die Radelsfuhrer explizit aus. Bereits im November befurchtete Chapuys, dass Heinrich die Aufstandischen lediglich in Sicherheit wiegen wollte, um spater Rache zu nehmen. [111] Borman vermutet zudem, dass Heinrich, indem er sowohl Norfolk als auch den gleichfalls konservativen Sir Francis Bryan ins Feld gegen die Rebellen schickte, deren Loyalitat prufen wollte. [112]

Am 8. Dezember wurde die Armee der Rebellen offiziell aufgelost und zu Weihnachten 1536 lud Heinrich Robert Aske an den Hof ein. Dabei versprach er ihm eine Parlamentssitzung in York uber die Forderungen der Pilger und bekraftigte seinen Generalpardon. Sobald Aske abgereist war, sandte Heinrich Norfolk wieder in den Norden, um den Pilgern den Eid abzunehmen, Heinrich als Oberhaupt der Kirche, die geanderte Thronfolge und die Auflosung der Kloster zu akzeptieren. Eidverweigerer sollten als Verrater behandelt werden. [113] Damit hatten die Pilger allem abgeschworen, wofur sie gekampft hatten. Als es daraufhin im Februar 1537 erneut zu Revolten kam, sah Heinrich sich nicht mehr an seine Versprechen gebunden. Diesmal fand er breiteren Ruckhalt in der Bevolkerung und beim ansassigen Adel, der ihm half, den Aufstand blutig niederzuschlagen. Die Anfuhrer, darunter Robert Aske und Thomas Darcy , wurden als Verrater hingerichtet.

Geburt des Kronprinzen und Tod Jane Seymours [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Am 23. Mai 1537 wurde bei Hofe verkundet, dass Jane Seymour schwanger war und am 29. Mai eine feierliche Messe abgehalten. Schwangerschaften wurden erst offiziell gemacht, wenn die Konigin Kindsbewegungen spurte und Heinrich nutzte ihren Zustand als Entschuldigung, um nicht in den Norden reisen zu mussen, wie er es zu Weihnachten Aske versprochen hatte. Er schrieb an Norfolk, wenn er so weit weg von ihr sei und in einem solch unruhigen Land, werde sie sich wahrscheinlich angstigen, was angesichts ihrer Schwangerschaft verheerende Folgen haben konne. [114] Wie es fur Koniginnen ublich war, zog Jane sich am 16. September in das Wochnerinnengemach in Hampton Court zuruck, wo sie am 12. Oktober den lang ersehnten Kronprinzen Eduard zur Welt brachte.

Prinz Eduard , ca. 1538

Heinrichs Freude uber seinen Sohn wurde jedoch getrubt, als Jane nur wenig spater am Kindbettfieber erkrankte. Heinrichs Reaktion auf ihre Krankheit mutet seltsam an, denn er erklarte Russell, am 25. Oktober in jedem Fall sein Herrenhaus in Esher aufzusuchen. ?Wenn sie sich erholt, wird er gehen. Wenn sie sich nicht erholt, so sagte er mir heute, bringt er es nicht uber's Herz zu verweilen.“ [115] Jane starb in der Nacht des 24. Oktobers. Ob Heinrich bei ihr war, ist ungewiss, bekannt ist jedoch, dass er nach ihrem Tod fur relativ lange Zeit (etwa vier Jahre) nicht heiratete. Noch spater wurde er sagen, dass er Jane von all seinen Frauen am meisten geliebt hatte, was moglicherweise daran lag, dass sie ihm den ersehnten Thronfolger geschenkt hatte. Zudem hatte Heinrich sich bislang hauptsachlich dann neu verliebt, wenn er einer Ehefrau uberdrussig geworden war. [116] Wahrend seiner Ehe mit Jane hatte er zwar durchaus hubschen Damen Komplimente gemacht, allerdings gab es bis zu Janes Tod keine neue Anwarterin fur die konigliche Gunst. Dennoch schien Heinrich geneigt, wieder zu heiraten, denn er kummerte sich um die vorubergehende Unterbringung ihrer Hofdamen und arrangierte fur sie Vergnugungsfahrten auf eigene Kosten, statt Janes Haushalt aufzulosen.

Umso großere Sorgfalt widmete Heinrich der Unterbringung und Versorgung des kleinen Prinzen Eduard. Er ließ fur ihn eigene Wohngemacher in Hampton Court anbauen, wo der Junge in Sicherheit vor den Krankheiten Londons war. Um Ansteckungen zu vermeiden, ließ er die Kuche nahe bei Eduards Gemachern bauen und sein Essen wurde von einem Vorkoster gepruft. Damit seine Kleidung nicht vergiftet werden konnte, mussten sie vor dem Anziehen gepruft werden und neue Kleidung wurde vor dem Erstgebrauch grundlich gewaschen und parfumiert. [117] Ab Marz 1539 gab Heinrich zudem die Order, dass in den Gemachern des Prinzen die Wande, Decken und Boden mehrmals taglich geschrubbt werden sollten. Auch durften die Mitglieder seines Haushalts nur in seiner Nahe sein, solange sie keine Krankheitssymptome aufwiesen. [118]

Personliche Besuche des Konigs waren allerdings selten. Seine Kinder wuchsen in ihren eigenen Haushalten auf und wurden nur zu Weihnachten und Ostern an den Hof gerufen. Im Mai 1538 ist allerdings ein Besuch Heinrichs verburgt, in dessen Verlauf er seinen Sohn ?mit viel Frohlichkeit und Freude lange Zeit mit ihm in seinen Armen scherzte und ihn zum Anblick und Trost des Volkes ans Fenster hielt“. [119] Dennoch ist es moglich, dass Heinrich Eduard gegenuber einen unterschwelligen Groll empfand, denn der Junge klagte spater: ?Wie unglucklich habe ich die Meinen gemacht, indem ich meine Mutter bei meiner Geburt totete.“ [119]

Ausschaltung konservativer Adliger [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nach der Pilgrimage of Grace wuchs Heinrichs Misstrauen gegen die konservativen Krafte im Land. Insbesondere sein Vetter Henry Courtenay, 1. Marquess of Exeter und die Familie Pole, zu der der abtrunnige Kardinal Reginald Pole gehorte, konnten wegen ihrer Abstammung vom koniglichen Haus York fur Unzufriedene eine Alternative zu Heinrich darstellen. Heinrichs Versuche, Pole zu entfuhren oder ermorden zu lassen, waren bislang gescheitert. Da auch Cromwell der einflussreiche, konservative Adel ein Dorn im Auge war, fiel es ihm nicht schwer, Heinrich mit aufgebauschten Indizien zu uberzeugen, dass Courtenay und die Poles mit auslandischen Machten gegen ihn intrigierten. Im Verlauf der sogenannten Exeter-Verschworung wurden die koniglichen Vettern Henry Courtenay und Henry Pole, 1. Baron Montagu sowie Heinrichs enge Freunde Sir Edward Neville und Sir Nicholas Carew des Hochverrats angeklagt und enthauptet.

Es ist unklar, ob Heinrich von den Anschuldigungen uberzeugt war oder aus politischem Kalkul handelte. Trotz Nevilles Verurteilung als Verrater zeigte Heinrich dessen achtzehnjahrigen Sohn Henry Neville, seinem eigenen Patenkind, nach wie vor Zuneigung. Ab Oktober 1539 gewahrte er ihm eine Jahresrente, entsandte ihn auf eine diplomatische Reise nach Frankreich und, hochstes Zeichen seines Vertrauens, machte ihn zum Groom of the Privy Chamber . [120] Courtenays Sohn Edward hingegen blieb sowohl wahrend Heinrichs als auch Eduards Regierungszeit im Tower. Reginald Poles Mutter Margaret Pole, 8. Countess of Salisbury blieb ebenfalls in Haft und wurde zwei Jahre spater hingerichtet. Eustace Chapuys vermutete, dass es in erster Linie darum ging, Prinzessin Marias Fursprecher auszuschalten. [121]

Maßnahmen gegen auslandische Invasionen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Befestigung Englands [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Darstellung der Mary Rose , ca. 1546

Kaum einen Monat nach der Geburt des Prinzen Eduard schlossen Franz I. und Karl V. einen Waffenstillstand, der von Papst Paul III. spater auf zehn Jahre verlangert wurde. Damit standen zwei der großen, katholischen Reiche verbundet gegen die reformatorischen Lander. Um nicht politisch vollig isoliert zu werden, suchte Heinrich erneut das Gesprach mit dem Schmalkaldischen Bund und im Mai 1538 besuchte eine deutsche Delegation England. Um Englands reformatorischen Eifer zu demonstrieren, ließ Heinrich von Cromwells Mannern Schreine und Heiligenkulte zerstoren, darunter auch den prachtigen Schrein Thomas Beckets . Der Papst hatte bereits am 30. August 1535 die Exkommunikationsbulle fertiggestellt, sie war allerdings nicht vollstreckt worden, da Rom hoffte, Heinrich noch zuruckgewinnen zu konnen. Nach der Schandung des Grabes Thomas Beckets erneuerte Paul III. die Bulle jedoch im Dezember 1538 [122] und suchte Karl V. und Franz I. zu uberzeugen, in England einzumarschieren. [123]

Daraufhin versetzte Heinrich England in Alarmbereitschaft. Er inspizierte personlich die Befestigungen Dovers, ließ Truppen ausheben und befahl die Modernisierung und Vergroßerung der Marine. Die drei alteren Schiffe Mary Rose , Peter Pomegranate und Great Harry wurden vollstandig umgebaut und mit Geschutzen ausgerustet. In den Jahren zwischen 1539 und 1544 veranlasste er den Bau von neun neuen Schiffen und kaufte vier weitere dazu. [124] Beim Aufbau der Flotte lag Heinrichs Augenmerk darauf, mehrere große Kriegsschiffe von kleineren Fahrzeugen begleiten zu lassen, die auch auf Patrouille und als Eskorte von Fischerbooten verwendet wurden.

Im Gegensatz zu seinem Vater setzte Heinrich zusatzlich eine Verwaltung ein, die sich regelmaßig um die Schiffswartung kummerte, ließ neue Trockendocks errichten und die bestehenden Hafen erweitern. Hinzu kam die Grundung der Royal Gun Foundries , die fur die Fertigung von Kanonen verantwortlich waren. Auch die Grenze zu Schottland wurde neu befestigt und an der Sudkuste eine ganze Kette neuer Festungen erbaut. Insgesamt war es das großte militarische Bauprojekt zwischen der normannischen Eroberung und den Napoleonischen Kriegen . [125]

Politische Ehe mit Anna von Kleve [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Um außenpolitisch Verbundete zu finden, war Heinrich bereit, eine neue Ehe einzugehen. Bereits 1538 hatte Cromwell eine Ehe mit einer Schwester des Herzogs von Kleve Wilhelm V. vorgeschlagen. Allerdings hatte Heinrich im Marz 1538 noch mit dem Gedanken gespielt, Christina von Danemark zu heiraten und entsandte daher Hans Holbein , um sie zu malen. Es heißt, sie hatte daraufhin spottisch erwidert, wenn sie zwei Kopfe hatte, wurde sie einen davon gern dem Konig von England zur Verfugung stellen. [126] Insgesamt malte Holbein noch weitere funf Kandidatinnen, deren Portrats jedoch nicht uberliefert sind. Da all diese Heiratsverhandlungen erfolglos blieben, sandte Heinrich Holbein schließlich 1539 nach Kleve, um Anna von Kleves Bildnis zu malen. Cromwell, der die Ehe befurwortete, zeigte Heinrich die Portrats, woraufhin der Konig der Vermahlung zustimmte. Um jegliche Erwartungen der religiosen Reformer im Keim zu ersticken, erklarte er allerdings entschieden, dass es sich um eine rein politische Ehe handelte, fur die Cromwell allein die Verantwortung trug.

Anna von Kleve ca. 1539, gemalt von Hans Holbein

Wie sehr Heinrich Anna tatsachlich heiraten wollte, wird von seinen Biografen unterschiedlich bewertet. Borman gibt mit Verweis auf Heinrichs freundliche Annaherungsversuche an die Franzosen an, dass Heinrichs Begeisterung fur die Eheschließung schnell abkuhlte. [127] Laut Starkey hingegen war Heinrich bereits im Juli 1539 fest entschlossen, eine der Kleve-Schwestern zu heiraten. Als Beweis fuhrt er an, dass Heinrichs Gesandte darauf bestanden, die Gesichter von Anna und Amalia zu sehen, da ?eine von ihnen ihre Konigin sein wurde“ [128] und erst danach wurde Annas Portrat gemalt. Stattdessen glaubt Starkey, dass Heinrich sich in eine Idee verliebte, die von Cromwell und seinen Anhangern eifrig genahrt wurde. [129] Am 4. Oktober wurde der Ehevertrag unterzeichnet. Anna verließ Dusseldorf im November, konnte aufgrund des schlechten Wetters allerdings erst am 27. Dezember von Calais nach Dover reisen.

Bereits bei einem ersten heimlichen Treffen in Rochester war Heinrich enttauscht. Anna erkannte ihn nicht als ihren zukunftigen Ehemann, da er ohne Ankundigung und verkleidet anreiste. Hierbei spielte Heinrich ein am englischen Hof beliebtes Motiv der ritterlichen Romanze aus, wo der Liebhaber von seiner Herzensdame auch in Verkleidung stets erkannt wird. [130] Anna hingegen wusste nichts von dieser hofischen Spielart und verhielt sich daher zuruckhaltend gegenuber dem Fremden, der sie unvermittelt kusste, was Heinrich als Demutigung auffasste. Erst als er in seinen koniglichen Gewandern zuruckkehrte, erwies sie ihm die Ehre, doch der Schaden war bereits angerichtet.

Ob aus verletztem Stolz oder tatsachlicher Enttauschung, Heinrich fuhlte sich von Anna abgestoßen. Er teilte seinem Begleiter duster mit: ?Ich sehe nichts in dieser Frau, was andere Manner von ihr berichten. Und es erstaunt mich, dass weise Manner solche Berichte erstatten wurden.“ [131] Auf Thomas Cromwells Frage, wie Anna ihm gefallen hatte, antwortete Heinrich unfreundlich ?Nicht so gut, wie von ihr gesprochen wurde“ und erklarte, wenn er vorher davon gewusst hatte, ware sie nicht in sein Konigreich gekommen. [131] Er drangte Cromwell, eine Losung zu finden, damit er Anna nicht heiraten musste, doch ein offizieller Grund fur die Verweigerung einer Eheschließung ließ sich nicht finden. Ihre fruhere Verlobung mit Franz I. , Sohn und Erbe des Herzogs von Lothringen war ordnungsgemaß aufgelost worden. Heinrich beklagte sich bitter uber diese Ungerechtigkeit. ?Wenn ich nicht befurchten wurde, einen Sturm in der Welt hervorzurufen ? namlich der Grund zu sein, ihren Bruder in die Hande des Kaisers zu treiben ? wurde ich sie niemals heiraten.“ [132]

Die Hochzeit fand am 6. Januar 1540 statt. Am Morgen nach der Hochzeitsnacht zeigte Heinrich sich sehr ubel gelaunt, behauptete, angesichts ihrer Bruste und ihres Bauchs konne sie keine Jungfrau sein, und er sei nicht in der Lage gewesen, die Ehe zu vollziehen, obwohl er jede Zweifel an seiner Potenz entschieden von sich wies. Anna selbst erzahlte ihren Hofdamen, der Konig wurde sie lediglich kussen und ihr gute Nacht oder guten Morgen wunschen. Bereits im Juli 1540 wurde die Ehe wieder annulliert, zum Bedauern des Volkes, bei dem die neue Konigin sehr beliebt war. [133] Da Anna sich kooperativ zeigte, adoptierte der Konig sie als seine ?gute Schwester“ und gab ihr mehrere Schlosser, Guter und Grundstucke sowie eine Rente von etwa 3000 Pfund auf Lebenszeit. Sie wurde des Weiteren hinter der Konigin und den Tochtern Heinrichs zur hochsten Dame des Landes erklart.

Der ?englische Nero“ [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Heinrich VIII. im Jahr 1540
Sturz Thomas Cromwells [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Noch wahrend der Ehe mit Anna hatte Heinrich sich leidenschaftlich in Annas Hofdame Catherine Howard verliebt, eine Cousine Anne Boleyns . Die konservative Fraktion bei Hofe, insbesondere Catherines Onkel Norfolk , befurworteten diese Beziehung, um Thomas Cromwell zu sturzen. Dieser war bereits wegen der Kleve-Ehe in Misskredit geraten und kampfte um sein politisches Uberleben. Da Heinrich durch seine Beziehung zu Catherine wieder auf vertrauterem Fuß mit Norfolk stand, erzahlte dieser laut den Spanish Chronicles gemeinsam mit Edward Seymour dem Konig, dass Cromwell vom Herzog von Kleve fur die Eheschließung bezahlt worden sei und einen Aufstand plane. Dieses Treffen wird in keiner anderen Quelle bezeugt und basiert daher wahrscheinlich auf Geruchten bei Hofe. [134] Dennoch ließ sich der Konflikt zwischen Reformern und Konservativen nicht mehr ignorieren. Cromwell hatte mehrmals zugunsten von Protestanten agiert, ihnen gestattet zu predigen, ihnen Gefangnisstrafen erlassen und mit Lutheranern korrespondiert. [135] Angesichts dieser Beweise, dass sein erster Minister mit den Protestanten sympathisierte, ergriff Heinrich drastische Maßnahmen.

Am 10. Juli 1540 wurde Cromwell wegen Hochverrat und Ketzerei verhaftet. Dennoch nahm Heinrich viele ehemalige Bedienstete Cromwells in seinen eigenen Dienst, um sie vor Armut zu bewahren. Auch sandte er Cromwell insgeheim Geld in den Tower und fragte ihn, wie er behandelt wurde. [136] Moglicherweise geschah letzteres jedoch aus Eigennutz, denn der Konig strebte die Annullierung der Kleve-Ehe an und benotigte von Cromwell eine schriftliche Zeugenaussage. Vermutlich als Gegenleistung fur diese Kooperation ubertrug Heinrich einige konfiszierte Landereien Cromwells auf dessen Sohn Gregory und ernannte ihn am 18. Dezember zum Baron Cromwell . Thomas Cromwell selbst wurde mittels eines Act of Attainder zum Tode verurteilt und am 28. Juli 1540 hingerichtet.

Obwohl Heinrich nach eigenen Angaben das Todesurteil spater bedauerte, gab er nie wieder einem Minister vergleichbare Macht wie Cromwell. Stattdessen ließ er sich in seiner Macht nicht mehr einschranken, was den franzosischen Gesandten Charles de Marillac zu der Aussage verleitete: ?Obwohl sich vorher jeder seinen Wunschen fugte, gab es dennoch eine Art Gerechtigkeit, doch nun gibt es nur noch das Wohlgefallen des Konigs“ und dieser sei nicht mehr nur ?ein Konig, dem es zu gehorchen gilt, sondern ein Abgott, der verehrt werden muss“. [137] Laut Eric Ives wurde zusatzlich zum Gehorsam gegenuber dem Konig nun gefordert, genauso zu denken wie der Konig. [138] Von Philipp Melanchthon stammt die Bezeichnung ?englischer Nero “. [139] Allerdings nutzte Heinrich nach wie vor das Parlament, um seine Entscheidungen legalisieren zu lassen und passte daher Gesetze seinen Bedurfnissen an, statt sie rundheraus zu brechen.

Ehe mit Catherine Howard [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Moglicherweise Catherine Howard , um 1540

Die neue Ehe mit Catherine Howard wurde im Monat der Annullierung der Kleve-Ehe und am Tag von Cromwells Hinrichtung geschlossen. Obwohl Heinrich offenkundig sehr verliebt in die junge Frau war und sie mit Geschenken uberschuttete, ist es sehr wahrscheinlich, dass Catherine von ihm weniger angetan war. Der Konig hatte im Laufe der Jahre stark zugenommen und war uber dreißig Jahre alter als sie. Dennoch verhielt sie sich bei offentlichen Anlassen wurdevoll und baute eine gute Beziehung zu Heinrichs Kindern auf. In einem Brief des Rats heißt es, der Konig hatte ?nun in seinen alten Tagen, nach vielen Gewissensnoten, die ihm durch Eheschließungen geschehen waren, ein Juwel gefunden.“ [140]

Gemeinsam mit ihr und Prinzessin Maria unternahm der Konig im Sommer 1541 eine Reise in den Norden, wo Jahre zuvor die Pilgrimage of Grace ausgebrochen war. Er zeigte sich als gnadiger, versohnungsbereiter Herrscher, der die Unterwerfung seiner zuvor aufsassigen Untertanen akzeptierte und in einigen Fallen sogar Entschadigungen anbot. [141] Auf dieser Reise begann Catherine Howard eine Affare mit dem Kammerdiener Thomas Culpeper , ihrem Cousin 1. Grades , die von ihrer Hofdame Jane Boleyn unterstutzt wurde und ihr zum Verhangnis werden sollte.

Am 2. November erhielt der Konig einen Brief von Thomas Cranmer, der brisante Details aus Catherines Vergangenheit erfahren hatte. Unter anderem bestand ein altes Eheversprechen Catherines an Francis Dereham , das diesem zufolge durch Beischlaf vollzogen worden war. Nach geltendem Recht ware Catherine zum Zeitpunkt der Eheschließung mit Heinrich somit eine bereits verheiratete Frau gewesen. Bei naherer Untersuchung kam die jetzige Affare der Konigin mit Culpeper ans Licht, der obendrein ein personlicher Diener Heinrichs war. Der Konig zeigte sich erschuttert und weinte vor dem Rat. [142] Dereham und Culpeper wurden wegen Hochverrats hingerichtet, Catherine wurde wegen Ehebruchs angeklagt und gemeinsam mit Jane Boleyn am 13. Februar 1542 enthauptet.

Krieg gegen Frankreich und Schottland 1544?1545 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bereits im Sommer 1542 brachen Feindseligkeiten zwischen England und Schottland aus. Heinrichs Neffe Jakob V. hatte sich geweigert, sich ebenfalls vom Papst loszusagen und erneuerte stattdessen die Auld Alliance mit Frankreich. Hinzu kam seine kurzfristige Weigerung, Heinrich in York zu treffen. Daraufhin entsandte Heinrich Truppen in den Norden und schließlich kam es am 24. November zur Schlacht von Solway Moss , in deren Verlauf das schottische Heer vernichtend geschlagen wurde. Jakob, der nicht selbst teilgenommen hatte, starb nur zwei Wochen spater an einer Krankheit.

Heinrich hoffte nun auf eine Eheschließung zwischen seinem Sohn Eduard und Jakobs neugeborener Tochter Maria Stuart , um Schottland endlich unter englische Hoheit zu bekommen. Zu diesem Zweck umwarb er schottische Adlige mit Sympathien fur England, u. a. Matthew Stewart, 4. Earl of Lennox , dem er seine Nichte Margaret Douglas zur Frau gab. Anschließend sandte er sie zuruck nach Schottland, damit sie seine Bedingungen durchsetzten. Als das schottische Parlament im Dezember 1543 seine Forderungen ablehnte, befahl Heinrich die Schleifung Edinburghs . Im Mai 1544 segelte seine Flotte unter dem Befehl Edward Seymours nach Norden, um dort die Englander gegen die Schotten zu unterstutzen. Im Firth of Forth behinderte sie den schottischen Handel und war maßgeblich an der Niederbrennung von Leith beteiligt. [124]

Versenkung der Mary Rose , Darstellung von 1778

Schon im Juni 1543 hatte Heinrich sich einmal mehr mit Karl V. gegen Franz I. verbundet, der seine Truppen auf kaiserliches Gebiet gesandt hatte und trat somit in den Krieg gegen Franz I. von Frankreich ein. Der Plan war, dass Karl vom Osten und Heinrich von Calais aus angreifen sollte, sobald Schottland unschadlich gemacht worden war. Da Karl seine Armee personlich anfuhren wurde, entschied sich Heinrich, das Gleiche zu tun, obwohl seine Gesundheit sich in den letzten Jahren verschlechtert hatte. Im Juli 1544 segelte Heinrich mit seiner Armee nach Calais und attackierte die Stadt Boulogne . Nach der Sprengung der Burg durch die Englander ergab sich die Stadt und der Konig marschierte im Triumphzug ein. Dieses Vorgehen war aber nicht mit Karl V. koordiniert gewesen, der schließlich, irritiert von Heinrichs Eigenmachtigkeit, mit Franz den Frieden von Crepy schloss und gleichzeitig Heinrichs Friedensverhandlungen sabotierte. [143]

Franz sandte daraufhin auf dem Seeweg Verstarkung nach Schottland. Im Februar 1545 gerieten die Englander in der Schlacht von Ancrum Moor in einen schottischen Hinterhalt und wurden vernichtend geschlagen. Am 19. Juli tauchte die franzosische Flotte im Solent auf und griff in der Seeschlacht bei Portsmouth die englische Flotte an. Heinrich, der sich zu der Zeit auf der Great Harry befand, wurde an Land gerudert und ließ seine Flotte auslaufen. Das Flaggschiff, die Mary Rose , sank jedoch vor den Augen Heinrichs mitsamt ihrer ca. 700 Mann starken Besatzung und dem Kommandanten Sir George Carew . Erst im Juni 1546 einigten sich Heinrich und Franz und das englische Heer wurde aus Frankreich abgezogen. Obwohl der Krieg dem Konig einen letzten Triumph als siegreicher Feldherr gonnte, hatte er Unsummen verschlungen, was sich in England durch erhohte Besteuerung und wiederholte Geldabwertung bemerkbar machte. [144]

Ehe mit Catherine Parr [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Kurz nach Abschluss des Vertrags mit Karl V. hatte Heinrich am 12. Juli 1543 seine sechste und letzte Frau geheiratet, die knapp 30-jahrige, zweifach verwitwete Catherine Parr . Wie die meisten seiner Ehen war auch diese auf Heinrichs Seite eine Liebesheirat. Er nannte Catherine Sweetheart und schrieb in ihr Gebetbuch den Vers:

Remember this writer
When you do pray
For he is yours
None can say nay. [145]

Gedenke dieses Schreibers
Wenn du betest
Denn er ist dein
Niemand kann es verneinen.

Catherine Parr , ca. 1545

Catherine selbst liebte zu diesem Zeitpunkt Thomas Seymour , Bruder der verstorbenen Konigin Jane Seymour . Sie betrachtete es jedoch als ihre Pflicht, Heinrich zu heiraten und somit die Reformation zu unterstutzen. [146] Kurz nach der Hochzeit ging Heinrich mit ihr auf die sommerliche Rundreise, die durch die Pest bis in den November verlangert wurde. In diesen Monaten baute Catherine Parr ein herzliches Verhaltnis zu Heinrichs Kindern auf, die zum ersten Mal gemeinsam fur langere Zeit bei Hofe lebten. Am 16. Januar 1544 berief der Konig schließlich das Parlament fur den 3. Act of Succession ein, in dem Maria und Elisabeth wieder in die Thronfolge aufgenommen wurden, sollte ihr Bruder Eduard kinderlos sterben. Allerdings wurden beide nicht legitimiert. [147] Nach geltendem Recht durften Bastarde allerdings nicht erben, was die Thronfolge Marias und Elisabeths noch Jahre spater erschweren sollte. Zusatzlich sollten sie ihren Platz in der Thronfolge verlieren, falls sie ohne Zustimmung des Kronrats heirateten. Sollten Maria und Elisabeth kinderlos sterben, ernannte Heinrich die Nachkommen seiner Nichten Frances Brandon und Eleanor Brandon als Nachfolger. Dabei ignorierte er den Anspruch Maria Stuarts , der Enkelin seiner altesten Schwester Margaret Tudor, die nach dem Gesetz der Primogenitur noch vor den Brandons in der Thronfolge stand.

Als Heinrich kaum ein Jahr nach der Hochzeit in den Krieg gegen Frankreich zog, setzte er Catherine Parr als Regentin ein und ließ sie die Staatsgeschafte fuhren. Dass er ihr nach dieser kurzen Zeit bereits sein Reich anvertraute, wird von Historikern als Zeichen seines Respekts und Wertschatzung fur ihre Fahigkeiten interpretiert. [148] Sie wurde auch zum Vormund der drei Kinder bestimmt und wachte uber deren Erziehung. Wahrend dieser Zeit begann sie, Gebete in Englisch zu verfassen und Bucher zu veroffentlichen. Heinrich duldete ihre religiosen Interessen zunachst, wurde jedoch zusehends misstrauisch, als sie diese sowohl offentlich als auch mit ihm diskutierte. ?Eine schone Anhorung ist das, wenn Frauen solche Geistlichen werden“, beschwerte er sich nach einer solchen Unterhaltung bei Stephan Gardiner ?und ein großartiger Trost, auf meine alten Tage noch von meiner Gemahlin belehrt zu werden“. [149]

Daraufhin suchte Gardiner Heinrich davon zu uberzeugen, der Konigin als Ketzerin den Prozess zu machen. Der Konig stimmte zu, teilte jedoch im Anschluss einem seiner Leibarzte seinen Entschluss mit. Es ist ungewiss, ob er Catherine damit von der bevorstehenden Verhaftung informieren oder sie aufgrund von Gewissensbissen warnen wollte. [150] Heinrichs Biografin Lucy Wooding halt es fur moglich, dass der Konig sowohl seiner Frau als auch dem Rat eine Lektion erteilen wollte, dass er sich von niemandem beeinflussen ließ und selbst die endgultige Autoritat in religiosen Fragen war. [151] In jedem Fall erhielt Catherine Bescheid vom Leibarzt, der ihr riet, sich dem Willen des Konigs vollig unterzuordnen.

Als Catherine Heinrich wiedersah, erklarte sie ihre gottgewollte Unterlegenheit ihm gegenuber, woraufhin er ihr vorwarf: ?Du bist ein Doktor geworden, Kate, um uns zu unterweisen, wie wir es sehen, nicht, um von uns unterwiesen und angeleitet zu werden.“ Catherine verteidigte sich damit, dass sie lediglich mit ihm debattiert hatte, um ihn von seinen Schmerzen abzulenken und von seinen Antworten zu profitieren. Besanftigt entgegnete Heinrich: ?Ist es wirklich so, Liebling? Und zielten deine Argumente auf nichts Anderes ab? Dann sind wir beide wieder wahrhaftige Freunde wie zuvor.“ [152] Als am nachsten Tag Thomas Wriothesley, 1. Earl of Southampton mit Wachen anruckte, um Catherine zu verhaften, wurde er vom zornigen Konig als Schurke, Rohling und Tor beschimpft. Die Ehe hatte somit bis zu Heinrichs Tod Bestand.

Gesundheitszustand [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Heinrich VIII. mit Gehstock um 1542

Die letzten Jahre Heinrichs waren gepragt von schlechter, stetig nachlassender Gesundheit . Seit dem Tjostunfall im Jahr 1536 hatte er stark an Gewicht zugelegt, so dass sein Huftumfang inzwischen fast 133 und sein Brustumfang gut 147 cm betrug. Einem Zeitgenossen zufolge passten drei kraftige Manner in sein Wams hinein. [153] Obendrein litt er an starker Verstopfung, fur die sein Bewegungsmangel als Ursache angefuhrt wird. Weiterhin soll ein ubermaßiger Fleischkonsum vorgelegen haben. [154] Aus den Rechnungen seiner Kuche geht hervor, dass er uber dreißig Jahre lang sowohl zum Mittagessen als auch zum Abendessen mehr als ein Dutzend Portionen Fleisch oder Fisch verspeiste, zusammen mit Pudding und frittiertem Geback als Nachtisch. [155] Kurz vor seinem Tod wog er uber 160 Kilogramm und sein Bett musste mit Holzbalken verstarkt werden, um das Gewicht tragen zu konnen.

Seine Beinwunde hatte sich verschlimmert und bereitete ihm chronische Schmerzen. Auch auf dem linken Bein hatte er inzwischen ein schmerzhaftes Geschwur und konnte kaum noch stehen. Es kann angenommen werden, dass sein Ubergewicht nicht zur Verbesserung dieses Zustandes beitrug. [156] [157] Heilte die Wunde zu, musste sie von seinem Leibarzt wieder geoffnet, gesaubert und verbunden werden, so dass Heinrich mitunter tagelang unter heftigen Schmerzen litt. Im Jahr 1538 wurde berichtet, dass die Geschwure sich geschlossen hatten. ?Die Safte, die keinen Ablauf hatten, erstickten ihn fast, so dass er einige Zeit sprachlos, schwarz im Gesicht und in Lebensgefahr war.“ Anhand dieser Beschreibung wird angenommen, dass Heinrich unter Thrombose litt [156] und zu diesem Zeitpunkt ein Blutgerinnsel im Hirn hatte, was er nur durch Gluck uberlebte. [158] Besonders in seinen letzten Jahren musste der Konig auf Hilfen wie Gehstocke und tragbare Stuhle zuruckgreifen. [159] Auch Heinrichs Sehkraft verschlechterte sich ab 1544 so stark, dass er zehn Paar Brillen aus Deutschland bestellte. [160]

Anhand der uberlieferten Symptome kann lediglich spekuliert werden, an welcher Krankheit der Konig litt. Laut seinem Biografen John Guy kommt eine Erkrankung an Typ-2-Diabetes mellitus in Frage, [156] die unbehandelt Neuropathie , Muskelversagen und Gehschwierigkeiten verursacht, zusammen mit erektiler Dysfunktion . Dazu passen Heinrichs starkes Trinken, meist Rotwein und Ale , seine Probleme beim Urinieren und sein schlechter Schlaf. [155] Robert Hutchinson erwahnt als weitere Moglichkeit das Cushing-Syndrom , zu dessen Symptomen Fettleibigkeit, schlechte Wundheilung, starke Kopfschmerzen und Paranoia gehoren. [161] Da er kaum Obst und Gemuse zu sich nahm, wird mitunter auch Skorbut vermutet. [162] Zusatzlich halt Sabine Appel Knochenmarkentzundung fur ein weiteres, mogliches Krankheitsbild [163] , da bei chronischem Verlauf auch hier die Wunde hin und wieder aufbricht und den Eiter entleert. Fur die Vermutung einiger Historiker, dass der Konig an Syphilis litt, gibt es keinen historischen Beweis. Es war ublich, die Krankheit mit Quecksilber zu behandeln, wobei sich fur eine solche Behandlung keine schriftlichen Hinweise fanden. [164] Die auf Heinrichs Arztrechnung aufgelisteten Medikamente dienten allesamt der Unterstutzung seiner Verdauung. [156] [165]

Nachfolgeregelung und Tod [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Henry Howard, Earl of Surrey mit dem koniglichen Wappen

Im Dezember 1546 verbrachte der Konig Weihnachten in Winchester Castle getrennt von Catherine Parr, was von Historikern mitunter als Todesahnung interpretiert wird. [166] Am Abend des 26. Dezembers bestellte er seinen Rat zu sich, zusammen mit einer Abschrift seines Testaments von 1544 und nahm einige Anderungen vor. Hatte er 1544 noch Catherine Parr bis zur Volljahrigkeit seines Sohnes Eduard zur Regentin ernannt, sollten nun nach seinem Tod 16 Ratsmitglieder dieses Amt ubernehmen. Einer einzelnen Person wollte er auf keinen Fall die ungeteilte Macht uber Eduard geben. Auffallig war, dass unter diesen 16 Mannern sowohl Reformer als auch Konservative waren. Auch wurde das Testament von ihm nicht unterschrieben, sondern abgestempelt, weshalb mitunter behauptet wird, sein Letzter Wille sei eine Falschung. Historiker gehen allerdings von der Echtheit des Dokuments aus. [138] Das Testament uberreichte der Konig seinem ehemaligen Schwager Edward Seymour zur Aufbewahrung.

Nach der Ernennung der Ratsmitglieder ließ Henry Howard, Earl of Surrey verlauten, dass von Rechts wegen sein Vater Thomas Howard, 3. Duke of Norfolk das Amt des Lordprotektors erhalten sollte. Da Surrey das konigliche Wappen Eduards des Bekenners zu seinem eigenen hinzugefugt hatte, argwohnte Heinrich, dass Surrey nach seinem Tod selbst nach der Krone greifen wolle. Untermauert wurde dieser Verdacht dadurch, dass Surrey seine Schwester Mary Howard, Witwe Henry Fitzroys und somit Heinrichs Schwiegertochter, gedrangt hatte, die Matresse des Konigs zu werden, ?um besser hier herrschen zu konnen als andere“. [167] Obwohl Surrey wahrend seiner Gerichtsverhandlung protestierte, dass seine Familie seit 500 Jahren das Recht besaß, dieses Wappen zu fuhren, wurde er am 19. Januar 1547 wegen Hochverrats hingerichtet. Es war das letzte Todesurteil, das zu Heinrichs Lebzeiten vollstreckt wurde.

Obwohl sich abzeichnete, dass Heinrich nicht mehr lange leben wurde, wagte niemand es offen auszusprechen, da es Hochverrat war, den Tod des Konigs vorauszusagen. Am 27. Januar teilte schließlich Anthony Denny, der momentane Groom of the Stool , seinem Herren mit, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb und fragte, ob er die Beichte ablegen wolle. Daraufhin verlangte Heinrich nach Thomas Cranmer und erklarte, er wolle zunachst schlafen. ?Und dann, wenn mir danach ist, werde ich Euch daruber benachrichtigen.“ [168] Es waren seine letzten Worte. Als der Erzbischof eintraf, konnte Heinrich bereits nicht mehr sprechen. Am 28. Januar 1547 starb der Konig zwischen Mitternacht und 1 Uhr morgens in Gegenwart Thomas Cranmers, dessen Hand er kurz vor seinem Ende fest druckte. Der Schriftsteller John Foxe sollte spater behaupten, Heinrich hatte mit diesem Handedruck Cranmers Frage beantwortet, ob er sein ganzes Vertrauen in Christus setzte. Da Heinrich allerdings nach wie vor den protestantischen Ansatz von Erlosung allein durch den Glauben ablehnte, halt seine Biografin Lucy Wooding es fur wahrscheinlicher, dass an seinem Sterbebett die katholischen Riten der Sterbekommunion durchgefuhrt wurden. [169]

Heinrichs Grabplatte in der St George’s Chapel , Windsor Castle

Sein Tod wurde zunachst drei Tage lang geheim gehalten, um eine friedliche Machtubergabe an seinen Sohn Eduard zu gewahrleisten. Erst sobald Eduard in London angekommen und traditionell im Tower Quartier bezogen hatte, wurde Heinrichs Tod offiziell vor dem Parlament verkundet. Wie es fur Konige ublich war, wurde Heinrichs Leichnam einbalsamiert und am 14. Februar nach Windsor Castle uberfuhrt. Auf dem Sarg befand sich eine gekronte Statue Heinrichs in koniglichen Gewandern. Die Grabrede hielt Stephan Gardiner. Am 16. Februar wurde Heinrich in der St George’s Chapel in derselben Gruft begraben wie Jane Seymour. Zu Lebzeiten hatte er einen Triumphbogen mit einer Statue von sich selbst zu Pferde auf seinem Grab geplant und auf der Spitze eine Darstellung Gottes, der Heinrichs Seele hielt. Dazu hatte Heinrich nach Wolseys Tod Teile von dessen geplanter Gruft konfisziert, darunter auch einen schwarzen Marmorsarkophag. Auf diesem sollten bronzene Abbilder von ihm und Jane schlafend liegen, ahnlich dem Grabmal seiner Eltern Heinrich VII. und Elizabeth of York. Heinrichs Abbild war um etwa 1543 hergestellt worden [170] , allerdings stellte sich der Krieg mit Frankreich als so teuer heraus, dass das Grabmal bei seinem Tod unvollendet war.

Auch unter seinen Nachfolgern wurde das Grabmal nie fertiggestellt. Unter Eduard kam es 1551 zum Streit mit dem italienischen Bildhauer und Maria scheute davor zuruck, die Gruft fur jemanden fertigzustellen, der sich mit Rom uberworfen hatte. [171] Elisabeth suchte zunachst nach einer kostengunstigeren Moglichkeit, das Grabmal fertigzustellen, doch nach dem Tod William Paulets , der sich darum gekummert hatte, wurde der Bau erneut abgebrochen. Im April 1646 wurde Heinrichs bronzenes Abbild verkauft, da die Regierung dringend Geld benotigte. [172] 1649 wurde das Grab geoffnet, um die sterblichen Uberreste des hingerichteten Konigs Karl I. in einer koniglichen Gruft bestatten zu konnen. Dabei wurde Heinrichs Sarg von einem Fußsoldaten geoffnet und ein Knochen entwendet. Der schwarze Marmorsarkophag wurde samt dem Sockel 1808 fur den gefallenen Admiral Nelson verwendet. [173] Als das Grab am 1. April 1813 im Beisein des spateren Konigs Georg IV. geoffnet wurde, war von Heinrichs Korper nur noch das Skelett sowie etwas Bart am Kinn ubrig. Der Sarg selbst war stark beschadigt, wenngleich nicht mehr festgestellt werden konnte, wann und wodurch es geschah. Heute kennzeichnet lediglich eine Bodensteinplatte mit einer Inschrift Heinrichs letzte Ruhestatte.

Vermachtnis [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bei seinem Tod hinterließ Heinrich seinem Sohn Eduard 55 Palaste und Sitze, uber 2000 Wandteppiche, mindestens 150 Tafelbilder, 2028 Stucke Gold- und Silbergeschirr und 1780 Bucher. Als leidenschaftlicher Sammler von Kunstwerken belief sich sein Besitz auf Hunderte von Portrats und religiosen Malereien sowie 300 Instrumente. Hinzu kam eine modernisierte Marine mit uber 70 Schiffen, von Ives als beste Marine auf dem Atlantik bezeichnet [138] und ein modernes Waffenarsenal. Gleichzeitig hatte er mit letztendlich nutzlosen Kriegen die Staatskassen geleert und war fur mehrere Inflationen verantwortlich. Zwischen 1544 und 1547 verlor das englische Pfund fast 13 Prozent seines internationalen Werts, was sich katastrophal auf die Wirtschaft und den Handel auswirkte.

Heinrichs Wandteppich Triumph des Herkules

In Heinrichs Regierungszeit wurde das Konigtum erhoht und verherrlicht, da der Monarch nur noch Gott verpflichtet war und nicht langer dem Papst. Dadurch ubte Heinrich mehr personliche Autoritat aus als seine Vorganger und Nachfolger, womit seine Herrschaft den Gipfel des Konigtums markierte. Einigen Quellen zufolge wurden unter seiner Herrschaft uber 70.000 Hinrichtungen durchgefuhrt, allerdings fallen darunter auch die damals ublichen Todesurteile fur alltagliche, unpolitische Straftaten. [174] Dennoch wurden auf seine Veranlassung hin zwischen 1531 und 1544 zwolf neue Gesetze erlassen, die Straftaten als Hochverrat definierten (u. a. Kritik an den Ehen des Konigs sowie Verweigerung des Eids auf die konigliche Suprematie), was laut Eric Ives eine tragende Rolle bei der Anzahl der Todesurteile spielte. [138]

Der Bruch mit Rom bedeutete zusatzlich eine politische und religiose Isolierung Englands. Heinrichs moderate Reformation sagte weder den katholischen Nationen noch den neu aufstrebenden Protestanten zu. Durch die Auflosung der Kloster hatte zudem eine Verelendung der englischen Landbevolkerung eingesetzt, da ehemaliges Weideland und soziale Hilfe der Kloster nicht mehr frei verfugbar waren. Hinzu kamen obdachlos gewordene Monche und Nonnen. Dennoch legte der Bruch mit Rom den Grundstein fur eine nationale Identitat, die sich losgelost vom westlichen Christentum entwickelte. [138] Zudem wurde der Weg von einer kirchlichen zu einer staatlichen Fursorge fortgefuhrt, da Heinrich die vielen einzelnen Ordenshauser durch Schulen und Kirchen unter der Schirmherrschaft der einheitlichen, von ihm geschaffenen Diozesen ersetzte. [175]

Durch Heinrichs Eingriffe in die gesetzliche Erbfolge hatten seine Tochter einen schwierigen Stand, da sie als offiziell illegitime Kinder nicht erben durften. Damit gab er ihren jeweiligen Gegnern die Handhabe, Jane Grey bzw. Maria Stuart als legitime Koniginnen von England zu unterstutzen. Obendrein hatte er den Prazedenzfall geschaffen, dass ein Konig seinen Nachfolger selbst auswahlte, statt nach dem Gesetz der Primogenitur zu handeln, was u. a. die neuntagige Herrschaft seiner Großnichte Lady Jane Grey zur Folge hatte. [176] Auch machten sich insbesondere wahrend Elisabeths Regierungszeit fast alle Nachkommen Margaret und Mary Tudors Hoffnung auf den Thron, was Elisabeth zutiefst verunsicherte und ihr das Gefuhl gab, ?bereits zu Lebzeiten mein Leichentuch vor Augen zu haben“. [177]

Personlichkeit und Interessen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Heinrich gilt als Prototyp des Renaissance-Herrschers. Er war gebildet, interessierte sich fur Astronomie und korrespondierte mit Humanisten wie Erasmus von Rotterdam . Neben seiner englischen Muttersprache beherrschte er Franzosisch, Latein, Italienisch und etwas Spanisch, das er von Katharina von Aragon gelernt hatte. [178] Unter seiner Herrschaft erlebte Englisch als Sprache des Hofes eine neue Blute, da erstmals ursprunglich lateinische Texte ubersetzt und Editionen der Werke Geoffrey Chaucers angefertigt wurden.

Heinrich ca. 1530 mit einem Bibelzitat: ?Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur.“ ( Mk 16,15  EU )

Auch war er ein Kunstkenner, der Maler wie Susanna und Lucas Horenbout , Hans Holbein und Levina Teerlinc an den Hof holte. Er musizierte leidenschaftlich gern auf der Laute oder der Blockflote und komponierte Lieder, Instrumentalstucke, Messen und eine Motette . [28] Viel zitiert wird die Behauptung, das englische Volkslied Greensleeves habe Heinrich VIII. fur seine zweite Frau Anne Boleyn komponiert, es stammt aber wahrscheinlich aus elisabethanischer Zeit . [179] Dagegen stammt das Lied Pastyme with good companye aus der Feder Heinrichs.

Im Tanzen, Ringen, Jagen und in diversen Waffenubungen tat er sich ebenso hervor wie in der Urform des Tennis. Wahrend seines ganzen Lebens war der Konig ein begeisterter Glucksspieler, der unter anderem Wurfel- und Kartenspiele mochte. Allerdings war er ein schlechter Verlierer und warf einst italienische Bankiers hinaus, nachdem sie ihn im Wurfelspiel besiegt hatten. [180] Auch fand er großen Gefallen an Maskeraden, insbesondere wenn er sich scheinbar unerkannt unter die Hoflinge mischen und sich anschließend dramatisch offenbaren konnte. [181]

Sein Leben lang zeigte Heinrich reges Interesse an der Medizin. Mitunter verbrachte er Stunden in der Gesellschaft von Apothekern und Arzten und war stets bestrebt, fur sich und seinen Hofstaat Medikamente selbst herzustellen. Tatsachlich mischte Heinrich sich selbst eine angebliche Prophylaxe gegen die Pest , bestehend aus Rubus , Holunderblattern, Ingwer und Weißwein. [182] Auch Kardinal Wolsey wandte sich Rat suchend an den Konig, als sein Sekretar Sir Bryan Tuke ein Nierenleiden hatte. Allerdings missverstand Heinrich die Beschwerden und gab Tuke in seiner nachsten Audienz stattdessen eine Medizin, die angeblich gegen Hodentumoren helfen sollte. [183] Zugleich war er stets angstlich besorgt um seine Gesundheit, weshalb ihm von Historikern mitunter Hypochondrie nachgesagt wird. [184]

Seine Bereitschaft, sich mit niedrig geborenen Mannern abzugeben, wird oft als Zeichen von Unsicherheit gewertet. Die Tudor?Dynastie war jung und ihr Anspruch auf den Thron wurde oft hinterfragt. Im Adel gab es mehrere Familien, die von Konigen abstammten und daher die Tudors als Emporkommlinge betrachteten. Es konnte ein Grund sein, warum er sich wohler mit Menschen fuhlte, die ihm gegenuber keinen Standesdunkel hatten. [184] Auch stellten einfach Geborene weniger Forderungen an ihn als der Adel, dessen Mitglieder ihn standig um Amter und Wurden besturmten. Gleichzeitig gab ihm deren Abhangigkeit von seiner Gunst die Moglichkeit, sie nach Gutdunken bei Hofe aufsteigen zu lassen und zu fordern, nur um sie ebenso unverhofft zu vernichten. Borman weist allerdings darauf hin, dass insbesondere Wolsey und Cromwell uber bemerkenswerte Kompetenzen und Erfahrungen verfugten, die sie sich durch harte Arbeit angeeignet hatten. Durch seinen bewussten Bruch mit der koniglichen Tradition, hohe Amter ausschließlich an Adlige zu vergeben, fuhrte Heinrich an seinem Hof eine Meritokratie ein. [185]

Einen zweifelhaften Ruf erwarb Heinrich sich durch seine insgesamt sechs Eheschließungen. Wahrend er einen durchaus dynastischen Grund dafur hatte ? die Sicherung der Thronfolge durch Sohne ? war Heinrich bekannt dafur, sich sturmisch zu verlieben und seine Zuneigung offen zu zeigen. Lediglich eine seiner sechs Ehen wurde aus politischen Grunden geschlossen, alle anderen waren Liebesheiraten. Obendrein waren vier Ehefrauen seine Untertanen, was fur einen Konig nahezu unerhort war. [186] Sein ungewohnliches Verhalten sorgte sowohl in England als auch an den europaischen Hofen fur Verwunderung und Irritation. [187] Gleichzeitig war er sehr sentimental und bekannt dafur, schnell zu Tranen geruhrt zu sein. [188] Es war ein wunder Punkt fur ihn, jahrzehntelang keinen legitimen Sohn zeugen zu konnen. Als der kaiserliche Botschafter Eustace Chapuys , der stets Katharina und ihre Tochter Maria verteidigte, ihn darauf hinwies, dass auch eine neue Frau keine Garantie fur Kinder war, schrie der Konig dreimal: ?Bin ich nicht ein Mann, ein Mann wie jeder andere?“ [189]

Im Laufe der Zeit wurde Heinrich beruchtigt fur sein Temperament und seine Launenhaftigkeit. Er hatte wenig Geduld in Angelegenheiten, die ihn langweilten oder storten und anderte seine Meinung mitunter sehr plotzlich. Der kaiserliche Botschafter Eustace Chapuys, der jahrzehntelang in England lebte, erklarte resigniert, er konnte Heinrich nicht einschatzen, ?wenn man die Wechselhaftigkeit dieses Konigs bedenkt“. [190] Nach dem Bruch mit Rom wurden seine Stimmungsschwankungen starker, was ihn selbst fur seine alten Freunde zunehmend unberechenbar machte. Borman glaubt, dass Heinrich sie gezielt einsetzte, damit seine Untertanen sich nicht allzu selbstsicher fuhlten. Indem er widerspruchliche Befehle gab, obwohl er genau wusste, was er wollte, verdeutlichte er, dass er allein die Macht ausubte. [191] Dennoch schien Heinrich personliche Konfrontationen zu scheuen. Sein ganzes Leben hindurch weigerte er sich, Leute noch einmal zu sehen, wenn er sich einmal innerlich von ihnen losgesagt hatte.

Heinrich VIII. um 1544

Eine Frage, die Historiker nach wie vor beschaftigt, ist, weshalb Heinrich vom beliebten Prinzen zum Tyrannen wurde. Mitunter werden medizinische Erklarungen bemuht, wie der Sturz vom Pferd im Jahr 1536 oder ein damals nicht zu behandelnder Diabetes. Starkey weist jedoch darauf hin, dass Heinrich bereits bei seiner Thronbesteigung eine Aversion dagegen hatte, von anderen bevormundet zu werden. Zunachst war es sein Vater, der ihm verweigerte, was er wollte, dann sein Kronrat und schließlich sein Schwiegervater Ferdinand. [192] Anschließend ubernahm Kardinal Wolsey fur gut zehn Jahre die Aufgabe, Heinrichs impulsive Wunsche als erfolgreiche, konigliche Politik umzusetzen, was den Konig verwohnte und ihm Illusionen seiner eigenen Großartigkeit gab. [48] Thomas Morus vertraute Thomas Cromwell in Bezug auf den Charakter des Konigs einst an: ?Ihr solltet, wenn Ihr seiner Gnaden beratet, ihm stets sagen, was er tun sollte, aber niemals, was er tun konnte. Denn wenn der Lowe seine eigene Kraft erkennt, ware es schwer fur irgendeinen Menschen, ihn zu beherrschen.“ [193]

Ein erster Wendepunkt war die Hinrichtung von Edward Stafford, 3. Duke of Buckingham 1521: Ohne einen Thronfolger begann Heinrich alle Adligen zu verdachtigen, die ebenfalls koniglicher Abstammung waren. [194] Wahrend der ?großen Angelegenheit“ stellten sich zudem viele seiner Freunde und Bediensteten insgeheim auf die Seite Katharina von Aragons, gaben Informationen an sie weiter und schmuggelten Nachrichten vom und auf den Kontinent. Da Heinrich nicht wusste, wer ihn hinterging, entwickelte er allmahlich nahezu paranoide Zuge. [195] In dieser Zeit erklarte er dem venezianischen Botschafter, er wurde niemandem erlauben, ihm Befehle zu erteilen. Nach dem Bruch mit Rom vertiefte sich sein Misstrauen gegen alle, die ihm widersprachen, da er regelmaßig eine katholische Invasion befurchtete. Insbesondere die Hinrichtung der Kartauser (1535?1540; ? Martyrer von London “), des Bischofs John Fisher (1535) und der fast siebzigjahrigen Margaret Pole (1541) zeugten von seiner wachsenden Brutalitat. Je langer er Konig war, desto mehr erwartete er seinen Willen zu bekommen und reagierte zunehmend skrupellos, wenn er sich hintergangen fuhlte. Anna von Kleves Behandlung zeigt allerdings auch, dass Heinrich großzugig und freundlich sein konnte, wenn man sich ihm fugte.

Obwohl Heinrich nach modernen Maßstaben moralisch fragwurdige und grausame Entscheidungen traf, erfreute er sich bei seinen Untertanen anhaltender Beliebtheit. Er verkorperte die von einem Monarchen erwartete Pracht und Freigiebigkeit und gab taglich Almosen an die Armen aus, auch wenn die Behauptung des venezianischen Botschafters ubertrieben scheint, dass er auf diese Weise jahrlich zehntausend Dukaten ausgab. [196] Er konnte militarische Erfolge vorweisen, auch wenn sie England auf Dauer wenig nutzten. Gleichzeitig verstand er es Leute zu inspirieren und zu fuhren. [197] Durch den florierenden Buchdruck und die Verteilung englischer Bibeln, auf denen sein Portrat prangte, war Heinrich mit hoher Wahrscheinlichkeit der erste englische Konig, dessen Gesicht von seinen Untertanen erkannt wurde, [138] was landesweit zu einer großeren Identifikation mit ihm beitrug als mit seinen Vorgangern.

Wappen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Partnerschaften [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ehen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der 1491 geborene Heinrich war insgesamt sechsmal verheiratet:

Weithin bekannt ist ein englischer Abzahlreim, der das Schicksal von Heinrichs Ehefrauen nennt. Er gilt in mehreren Abhandlungen als Standardbeispiel eines allseits bekannten Reims: [198]

“Divorced, Beheaded, Died,
Divorced, Beheaded, Survived.”

?Geschieden, gekopft, gestorben,
geschieden, gekopft, uberlebte.“

Liebschaften [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Im Gegensatz zu seinem Rivalen Franz I. ließ Heinrich bei all seinen außerehelichen Liebschaften Diskretion walten. Fur seine Zeit galt er als außerst treuer, liebevoller Ehemann, der lediglich Geliebte hatte, wenn seine Ehefrau schwanger und somit nach damaliger Auffassung sexuell unantastbar war. [199] Zwar gab es Geruchte um diverse Affaren, doch lassen sich historisch nur zwei eindeutig nachweisen. Die erste bekannte Matresse des Konigs war Elizabeth Blount , die um 1517 die Hofdame Katharina von Aragons wurde. Am 15. Juni 1519 brachte sie Heinrichs Sohn Henry Fitzroy zur Welt. Da Heinrich nicht mit Elizabeth verheiratet war, hatte dieser Sohn keinen Anspruch auf den Thron, wurde aber vom Konig anerkannt.

Mary Boleyn , Heinrichs Matresse zwischen ca. 1520 und 1525

Ca. um 1520 verliebte er sich in Mary Boleyn , die seiner Schwester Mary Tudor wahrend ihrer Zeit als Konigin von Frankreich gedient hatte. Mittlerweile war sie mit William Carey verheiratet, Heinrichs entferntem Verwandten, der die Affare stillschweigend duldete. Diese Liebschaft endete zu einem unbestimmten Zeitpunkt um 1525. Sie wurde nur bekannt, weil Heinrich wahrend seiner Werbung um Anne Boleyn einen papstlichen Dispens beantragte, um die Schwester einer ehemaligen Geliebten heiraten zu durfen. Auch antwortete er auf die Anschuldigung, er habe mit Annes Schwester und ihrer Mutter geschlafen: ?Nie mit der Mutter!“ [200]

Obwohl es keine eindeutigen Beweise fur tatsachliche weitere Liebschaften gibt, sind zeitgenossische Geruchte dokumentiert. Im Jahr 1510 wurde Heinrich eine heimliche Beziehung mit Anne Hastings, Schwester des Edward Stafford, 3. Duke of Buckingham nachgesagt. Allerdings behauptete sein treuer Freund William Compton , der als Vermittler fungierte, er hatte Anne nicht im Auftrag des Konigs, sondern fur sich selbst umworben. [201] Ein Brief vom 17. Januar 1514 konnte ein Indiz fur eine Liebelei Heinrichs mit Etiennette de la Baume sein, wahrend er zur Vertragsunterzeichnung in Lille weilte. Die Dame erinnert ihn daran, wie er ihr einen Kosenamen gab und ihr von vielen schonen Dinge, u. a. der Ehe erzahlte. Da Heinrich ihr zu dieser Zeit im Falle ihrer Hochzeit ein Geldgeschenk versprach, bittet Etiennette ihn in ihrem Brief um die Einlosung seines Versprechens. [202]

Im Jahr 1534 interessierte Heinrich sich fur eine namentlich nicht bekannte Dame, die sich weigerte, Anne die Ehre zu erweisen. Chapuys zufolge versuchte sie Prinzessin Maria zu unterstutzen. Moglicherweise war es die gleiche Frau, die Anne mit Hilfe ihrer Schwagerin Jane Boleyn vom Hof entfernte, sehr zum Zorn des Konigs. [203] Im Februar des folgenden Jahres berichtete Chapuys, dass Anne Boleyns Cousine Mary Shelton die unbekannte Frau ausgestochen hatte und nun die Gunst des Konigs genoss. [204] Zeitgenossen meinten eine Ahnlichkeit zwischen Shelton und der spateren Konigin Anna von Kleve zu sehen. [205]

Da Heinrich fur seine Heirat mit Jane Seymour einen Dispens von Thomas Cranmer benotigte, vermutet David Starkey, dass eine Matresse des Konigs mit Jane verwandt war. [206] Nach Janes Tod zeigte der Konig Interesse an Anne Bassett, einer kurzlich hinzu gekommenen Hofdame und Stieftochter seines Onkels Arthur Plantagenet, 1. Viscount Lisle . Er schenkte ihr Pferd und Sattel und veranlasste, dass sie erst im Haus einer Verwandten und spater in Anna von Kleves, Catherine Howards und Catherine Parrs Gefolge unterkam. Chapuys zufolge war Annes Einfluss die Begnadigung ihres Stiefvaters zu verdanken. [207] Obwohl spekuliert wird, dass sie seine Geliebte war, kann es sich auch um Aufmerksamkeiten Heinrichs gegenuber einer entfernten Verwandten gehandelt haben.

Nachkommen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Eheliche Kinder [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Heinrichs eheliche Kinder Eduard, Maria und Elisabeth, die nacheinander den englischen Thron bestiegen

Mit Katharina von Aragon [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Katharinas zweite Ehe; vom 11. Juni 1509 bis zur Annullierung der Ehe am 23. Mai 1533 verheiratet:

  • eine Tochter (*/† 31. Januar 1510)
  • Henry, Duke of Cornwall (* 1. Januar 1511; † 22. Februar 1511)
  • Fehlgeburt (*/† 1513)
  • Henry, Duke of Cornwall (*/† Dezember 1514)
  • Maria, spater Maria I. , Konigin von England (* 18. Februar 1516; † 17. November 1558) ? Philipp II. , Konig von Spanien
  • eine Tochter (*/† 10. November 1518)

Da uber Katharinas Schwangerschaft im Jahr 1513 lediglich bekannt ist, dass sie aus Dankbarkeit daruber eine Pilgerfahrt nach Walsingham unternahm, sind weder das Geschlecht noch der Geburtsmonat des Kindes bekannt. [208]

Mit Anne Boleyn [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Vom 25. Januar 1533 bis zur Annullierung der Ehe am 17. Mai 1536 verheiratet:

  • Elisabeth, spater Elisabeth I. , Konigin von England (* 7. September 1533; † 24. Marz 1603)
  • Fehlgeburt (*/† 1534) [209]
  • Sohn (*/† 29. Januar 1536) [210]

Da Annes zweite und dritte Schwangerschaft in Fehlgeburten endeten, sind historisch keine Namen fur diese Kinder uberliefert. Ebenso ist das Geschlecht des zweiten Kindes unbekannt.

Mit Jane Seymour [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Vom 20. Mai 1536 bis zu Janes Tod am 24. Oktober 1537 verheiratet:

  • Eduard, spater Eduard VI. , Konig von England (* 12. Oktober 1537; † 6. Juli 1553)

Uneheliche Kinder [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Mit Elizabeth Blount [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Henry Fitzroy , Heinrichs unehelicher Sohn

Beziehung von 1517 bis 1519:

Mogliche weitere Kinder [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Vaterschaft weiterer illegitimer Kinder neben Henry Fitzroy wurde nie amtlich anerkannt. Es besteht dennoch zeitlich die Moglichkeit, dass Mary Boleyns Kinder Catherine und Henry Carey von Heinrich gezeugt wurden, da die Affare von ca. 1522 bis 1525 dauerte. [211] Als im Jahr 1535 wegen Hochverrats gegen Thomas Skydmore aus der Syon Abbey ermittelt wurde, wurde allerdings als Beweis gegen Skydmore explizit seine Behauptung aufgefuhrt, Henry Carey ware ?der Sohn unseres Herrn Konigs von der Schwester der Konigin“. [212] Die Vaterschaft von Mary Boleyns Kindern ist daher ungeklart.

In seiner Sammlung Nugæ Antiquæ bezeichnete John Harington die erste Ehefrau seines Vaters, Etheldreda (auch Audrey [213] ) Malte, als ?uneheliche Tochter Heinrichs“. [214] Aus den Staatspapieren des Konigs geht hervor, dass sein Schneider John Malte mit Joan Dingley eine uneheliche Tochter namens Etheldreda hatte. Im September 1546 vermachte Heinrich ihr großzugig Landereien und Herrenhauser, [215] was als Versorgung einer unehelichen Tochter in der Obhut eines Ziehvaters interpretiert werden konnte. Dennoch gibt es keine zeitgenossische Quelle, die Heinrichs Vaterschaft beweist.

Vorfahren [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Owen Tudor
(1400?1461)
 
Katharina von Valois
(1401?1437)
 
John Beaufort
(1404?1444)
 
Margaret Beauchamp
(† 1482)
 
Richard Plantagenet
(1411?1460)
 
Cecily Neville
(1415?1495)
 
Sir Richard Woodville
(1405?1469)
 
Jacquetta von Luxemburg
(1415?1472)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Edmund Tudor
(1430?1456)
 
 
 
 
 
Margaret Beaufort
(1443?1509)
 
 
 
 
 
Eduard IV.
(1442?1483)
 
 
 
 
 
Elizabeth Woodville
(1437?1492)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Heinrich VII.
(1457?1509)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Elizabeth of York
(1466?1503)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Heinrich VIII.
(1491?1547)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Rezeption [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Heinrichs Leben ist seit Jahrhunderten haufiger Gegenstand popularer Geschichtsdarstellung.

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In den Jahren 1612/1613 schuf Shakespeare sein Historiendrama Heinrich VIII. , ursprunglich mit dem Titel ?All is True“ (Die ganze Wahrheit), das auf Ausschnitten aus dem Leben Heinrichs beruht.

In der Ballade Konig Heinrichs Jagd behandelt Josef Viktor Widmann Heinrichs Verlust seiner Ehefrau Jane Seymour .

1998 veroffentlichte Margaret George den historischen Roman The Autobiography of Henry VIII: With Notes by His Fool, Will Somers (deutscher Titel: Ich, Heinrich VIII. ). Wahrend Marias Herrschaft schickt Heinrichs ehemaliger Hofnarr Will Somers der im Exil lebenden Catherine Carey das Tagebuch des Konigs, das sein gesamtes Leben umfasst.

Film und Fernsehen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Uber Heinrich und seinen Hofstaat wurden viele Filme und Fernsehserien gedreht, darunter Das Privatleben Heinrichs VIII. von 1933 mit Charles Laughton , der diese Rolle noch einmal 1953 in dem Film Die Thronfolgerin spielen sollte.

Ernst Lubitsch drehte 1920 den Stummfilm Anna Boleyn mit Emil Jannings als Heinrich VIII. in der mannlichen Hauptrolle. Es wird der Zeitraum zwischen der ersten Begegnung Heinrichs mit Anna bis zu deren Hinrichtung beschrieben. Die Kostume lehnten sich an zeitgenossische Abbildungen an.

Im Film Eine Prinzessin verliebt sich aus dem Jahr 1953, der Mary Tudors heimliche Liebe zu Charles Brandon thematisiert, spielte James Robertson Justice die Rolle ihres Bruders Heinrich.

In dem oscarpramierten Film Ein Mann zu jeder Jahreszeit (1966) von Fred Zinnemann spielt Robert Shaw den Konig und Paul Scofield Thomas Morus .

1969 verfilmte Charles Jarrott mit Konigin fur tausend Tage , historisch nicht ganz korrekt, die Liebesgeschichte und Ehe zwischen Heinrich VIII. ( Richard Burton ) und Anne Boleyn ( Genevieve Bujold ). Der Film wurde 1970 mit vier Golden Globes pramiert und fur zehn Oscars nominiert.

Die BBC drehte 1970 Die sechs Frauen Heinrichs VIII. mit Keith Michell . 1972 kam davon eine Kinofassung heraus.

Ebenfalls 1970 drehte Gerald Thomas im Rahmen der Carry-On-Filmreihe den Film Carry On Henry (deutscher Titel: Heinrichs Bettgeschichten oder Wie der Knoblauch nach England kam ), in dem die Geschichte um Heinrich und seine Frauen parodiert wurde.

2003 wurde Heinrichs Lebensgeschichte mit großem Aufwand als Henry VIII neu verfilmt. Ray Winstone spielte Heinrich. Weitere bekannte Darsteller sind Helena Bonham Carter als Anne Boleyn und Sean Bean als Robert Aske.

In der Simpsons -Folge Geschichtsstunde mit Marge (2004, Staffel 15 ; OT: Margical History Tour ) wird das Leben Heinrichs VIII. von der ersten Ehe mit Katharina von Aragon bis zu seinem Tod thematisiert und die Trennung von der katholischen Kirche behandelt. Alle ubrigen Frauen werden mit dem Beil hingerichtet. Wie in derartigen Folgen ublich, werden die Rollen vieler der historischen Figuren von den normalen Simpson-Charakteren ubernommen. So ist Homer Simpson Heinrich VIII. und Polizist Wiggum der Henker. Am Ende wird in der Episode Homer (als Heinrich) von Marge (als Katharina) mit einem Kissen erstickt. [216]

2008 portratierte Eric Bana den englischen Konig in der Literaturverfilmung Die Schwester der Konigin . Natalie Portman spielte Anne und Scarlett Johansson deren Schwester Mary Boleyn.

In der Fernsehserie Die Tudors von 2007 bis 2010 wird Heinrichs Leben fiktional von den 1520ern an bis kurz vor seinem Tod behandelt. Die Rolle des Konigs spielte Jonathan Rhys Meyers , weitere Darsteller waren u. a. Natalie Dormer (Anne Boleyn), Annabelle Wallis (Jane Seymour), Maria Doyle Kennedy (Katharina von Aragon) und Henry Cavill (Charles Brandon, 1. Duke of Suffolk).

2015 wurde die Fernsehserie Wolfe ausgestrahlt, die fiktional den Aufstieg Thomas Cromwells behandelt. Heinrich wurde hier von Damian Lewis verkorpert, Cromwell von Mark Rylance und Anne Boleyn von Claire Foy .

In der Fernsehserie The Spanish Princess von 2019, die fiktional Katharina von Aragons erste Jahre in England behandelt, spielte Ruari O’Connor die Rolle des jungen Heinrichs.

Im Oktober 2020 wurde in Großbritannien auf Channel 5 die dreiteilige Dokuserie Henry VIII: Man, Monarch, Monster erstausgestrahlt. Am 4. Februar 2022 erfolgte die Erstausstrahlung der deutschen Entsprechung Mythos Heinrich VIII. auf ZDFinfo . Die Titel der deutschsprachigen Folgen lauten, beginnend mit der ersten Folge: Aufstieg zum Konig , Sex und Intrigen und Großenwahn . [217]

Musik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Donizetti-Oper Anna Bolena behandelt in einer romantischen, historisch nicht haltbaren Handlung das Schicksal von Heinrichs zweiter Gattin Anne Boleyn. Camille Saint-Saens verarbeitete in seiner Oper Henry VIII dessen Ehe mit Anne Boleyn und das Kirchenschisma.

1965 brachte die Beatgruppe Herman’s Hermits das Lied I’m Henry the Eighth, I Am in die Charts (#1 USA, #15 D). Der Song wurde 1910 von Fred Murray und R. P. Weston geschrieben.

Der Yes - Keyboarder Rick Wakeman veroffentlichte 1973 unter dem Titel The Six Wives of Henry VIII ein Konzeptalbum uber Heinrich und seine Ehefrauen.

Das 2017 uraufgefuhrte Musical Six lasst die sechs Ehefrauen Heinrichs VIII. in einem Wettkampf darum streiten, welche von ihnen am meisten unter Heinrich gelitten hat.

Quellen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Deutschsprachig [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Englischsprachig [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Heinrich VIII. (England)  ? Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. William Arthur Shaw: The Knights of England. Band 1, Sherratt and Hughes, London 1906, S. 144.
  2. David Starkey : Henry: Virtuous Prince . Harper Perennial 2009, S. 87 f.
  3. a b William Arthur Shaw: The Knights of England. Band 1, Sherratt and Hughes, London 1906, S. 18.
  4. David Starkey: Henry: Virtuous Prince . Harper Perennial 2009, S. 158.
  5. David Starkey: Henry: Virtuous Prince . Harper Perennial 2009, S. 178 ff.
  6. a b David Starkey: Henry: Virtuous Prince . Harper Perennial 2009, S. 130.
  7. David Starkey: Henry: Virtuous Prince . Harper Perennial 2009, S. 184.
  8. David Starkey: Henry: Virtuous Prince . Harper Perennial 2009, S. 169 f.
  9. 10. August 1504: Brief des Duke De Estrada an Konigin Isabella
  10. Tracy Borman: Henry VIII and the Men who made him . Atlantic Monthly Press 2018, S. 43.
  11. Tracy Borman: Henry VIII and the Men who made him . Atlantic Monthly Press 2018, S. 57.
  12. David Starkey: Henry: Virtuous Prince . Harper Perennial 2009, S. 240.
  13. 5. Oktober 1507, De Puebla an Konig Ferdinand : ?There is no finer a youth in the world than the Prince of Wales. He is already taller than his father, and his limbs are of a gigantic size.“
  14. David Starkey: Henry: Virtuous Prince . Harper Perennial 2009, S. 230 f.
  15. David Starkey: Henry: Virtuous Prince . Harper Perennial 2009, S. 228.
  16. Lucy Wooding: Henry VIII. Routledge 2009, S. 62.
  17. Tracy Borman: Henry VIII and the Men who made him . Atlantic Monthly Press 2018, S. 71.
  18. David Starkey: Henry: Virtuous Prince . Harper Perennial 2009, S. 299.
  19. David Starkey: Henry: Virtuous Prince . Harper Perennial 2009, S. 283 f.
  20. David Starkey: Virtuous Prince . Harper Perennial, London 2009, S. 328.
  21. David Starkey: Virtuous Prince . Harper Perennial, London 2009, S. 343.
  22. Tracy Borman: Henry VIII and the Men who made him . Atlantic Monthly Press 2018, S. 73.
  23. David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 112.
  24. David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 114.
  25. Tracy Borman: Henry VIII and the Men who made him . Atlantic Monthly Press 2018, S. 14.
  26. Starkey, David: Henry: Virtuous Prince. Harper Perennial, London 2009, S. 308.
  27. Starkey, David: Henry: Virtuous Prince. Harper Perennial, London 2009, S. 314.
  28. a b Sabine Appel: Heinrich VIII. Der Konig und sein Gewissen. Eine Biographie. Beck, Munchen 2012, S. 62.
  29. Tracy Borman: Henry VIII and the Men who made him . Atlantic Monthly Press 2018, S. 91.
  30. David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 181.
  31. John Guy: Henry VIII (Penguin Monarchs): The Quest for Fame . Penguin UK 2015, S. 27.
  32. David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 126.
  33. Leanda de Lisle: Tudor. The Family Story . Chatto & Windus 2013, S. 133.
  34. Leanda de Lisle: Tudor. The Family Story . Chatto & Windus 2013, S. 139.
  35. Leanda de Lisle: Tudor. The Family Story . Chatto & Windus 2013, S. 142.
  36. Tracy Borman: Henry VIII and the Men who made him . Atlantic Monthly Press 2018, S. 107.
  37. John Guy: Henry VIII (Penguin Monarchs): The Quest for Fame . Penguin UK 2015, S. 32.
  38. Tracy Borman: Henry VIII and the Men who made him . Atlantic Monthly Press 2018, S. 136.
  39. David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 186.
  40. David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 191.
  41. David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 192.
  42. Leanda de Lisle: Tudor. The Family Story . Chatto & Windus 2013, S. 159.
  43. David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 115.
  44. Tracy Borman: Henry VIII and the Men who made him . Atlantic Monthly Press 2018, S. 96.
  45. David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 158.
  46. John Guy: Henry VIII (Penguin Monarchs): The Quest for Fame . Penguin UK 2015, S. 35.
  47. Tracy Borman: Henry VIII and the Men who made him . Atlantic Monthly Press 2018, S. 150.
  48. a b c John Guy: Henry VIII (Penguin Monarchs): The Quest for Fame . Penguin UK 2015, S. 30.
  49. John Guy: Henry VIII (Penguin Monarchs): The Quest for Fame . Penguin UK 2015, S. 37.
  50. David Starkey: Virtuous Prince . Harper Perennial, London 2009, S. 278.
  51. David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 207.
  52. Tracy Borman: Henry VIII and the Men who made him . Atlantic Monthly Press 2018, S. 148.
  53. G. W. Bernard: Anne Boleyn: Fatal Attractions. Yale University Press 2010, S. 32.
  54. Jane Dunn: Elizabeth and Mary. Cousins, Rivals, Queens. 2005 Vintage Books Edition, S. 45.
  55. Tracy Borman: Henry VIII and the Men who made him . Atlantic Monthly Press 2018, S. 159.
  56. John Guy: Henry VIII (Penguin Monarchs): The Quest for Fame . Penguin UK 2015, S. 45.
  57. Tracy Borman: Henry VIII and the Men who made him . Atlantic Monthly Press 2018, S. 182.
  58. David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 393.
  59. David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 409.
  60. John Guy: Henry VIII (Penguin Monarchs): The Quest for Fame . Penguin UK 2015, S. 47.
  61. Sir Henry Ellis: Hall's Chronicle . London 1809, S. 788.
  62. Tracy Borman: Henry VIII and the Men who made him . Atlantic Monthly Press 2018, S. 220
  63. Leanda de Lisle: Tudor. The Family Story . Chatto & Windus 2013, S. 183.
  64. Tracy Borman: Henry VIII and the Men who made him . Atlantic Monthly Press 2018, S. 225.
  65. David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 484.
  66. John Guy: Henry VIII (Penguin Monarchs): The Quest for Fame . Penguin UK 2015, S. 51.
  67. David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 513 f.
  68. Leanda de Lisle: Tudor. The Family Story . Chatto & Windus 2013, S. 188.
  69. David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 524.
  70. David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 517.
  71. Lucy Wooding: Henry VIII. Routledge 2009, S. 183.
  72. a b David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 528.
  73. David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 529.
  74. Tracy Borman: Henry VIII and the Men who made him . Atlantic Monthly Press 2018, S. 323.
  75. John Guy: Henry VIII (Penguin Monarchs): The Quest for Fame . Penguin UK 2015, S. 62.
  76. John Guy: Henry VIII (Penguin Monarchs): The Quest for Fame . Penguin UK 2015, S. 56.
  77. a b John Guy: Henry VIII (Penguin Monarchs): The Quest for Fame . Penguin UK 2015, S. 64.
  78. Lucy Wooding: Henry VIII. Routledge 2009, S. 153.
  79. Lucy Wooding: Henry VIII. Routledge 2009, S. 186.
  80. David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 758.
  81. David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 614.
  82. Tracy Borman: Henry VIII and the Men who made him . Atlantic Monthly Press 2018, S. 348.
  83. Lucy Wooding: Henry VIII. Routledge 2009, S. 255.
  84. Eric Ives: The Life and Death of Anne Boleyn. ’The Most Happy’. Blackwell Publishing 2004, S. 331.
  85. Lucy Wooding: Henry VIII. Routledge 2009, S. 253.
  86. David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 508.
  87. David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 549.
  88. David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 551.
  89. Tracy Borman: Henry VIII and the Men who made him . Atlantic Monthly Press 2018, S. 253.
  90. Lucy Wooding: Henry VIII. Routledge 2009, S. 267.
  91. John Guy: Henry VIII (Penguin Monarchs): The Quest for Fame . Penguin UK 2015, S. 57.
  92. David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 553.
  93. David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 585.
  94. David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 589.
  95. Eric Ives: The Life and Death of Anne Boleyn. ’The Most Happy’. Blackwell Publishing 2004, S. 315.
  96. Tracy Borman: Henry VIII and the Men who made him . Atlantic Monthly Press 2018, S. 269.
  97. David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 569.
  98. Eric Ives: The Life and Death of Anne Boleyn. ’The Most Happy’. Blackwell Publishing 2004, S. 326.
  99. Tracy Borman: Henry VIII and the Men who made him . Atlantic Monthly Press 2018, S. 272.
  100. Eric Ives: The Life and Death of Anne Boleyn. ’The Most Happy’. Blackwell Publishing 2004, S. 327.
  101. a b Eric Ives: The Life and Death of Anne Boleyn. ’The Most Happy’. Blackwell Publishing 2004, S. 355.
  102. Eric Ives: The Life and Death of Anne Boleyn. ’The Most Happy’. Blackwell Publishing 2004, S. 354.
  103. Sabine Appel: Heinrich VIII. Der Konig und sein Gewissen. Eine Biographie. Beck, Munchen 2012, S. 216.
  104. Tracy Borman: Henry VIII and the Men who made him . Atlantic Monthly Press 2018, S. 277.
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  108. David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 600.
  109. Brief an den Cardinal du Bellay vom 24. Oktober 1536 "he told her, prudently enough, to get up, and he had often told her not to meddle with his affairs, referring to the late Queen, which was enough to frighten a woman who is not very secure." In: Letters and Papers, Foreign and Domestic, Henry VIII, Volume 11, July-December 1536 . Zugriff am 12. Dezember 2020
  110. Anthony Fletcher and Diarmaid MacCulloch: Tudor Rebellions . 2008 Pearson Education, S. 37.
  111. David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 604.
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  113. R. W. Hoyle: The Pilgrimage of Grace and the Politics of the 1530s. 2003 Oxford University Press, S. 371.
  114. David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 604.
  115. David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 608.
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  117. Tracy Borman: Henry VIII and the Men who made him . Atlantic Monthly Press 2018, S. 309.
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  119. a b Tracy Borman: Henry VIII and the Men who made him . Atlantic Monthly Press 2018, S. 310.
  120. Tracy Borman: Henry VIII and the Men who made him . Atlantic Monthly Press 2018, S. 315 f.
  121. Anna Whitelock: Mary Tudor. England's First Queen. Bloomsbury Publishing 2010, S. 100.
  122. Letters and Papers, Foreign and Domestic, Henry VIII, Volume 13 Part 2, August-December 1538 , 17. Dezember 1538. Zugriff am 22. November 2020
  123. Letters and Papers, Foreign and Domestic, Henry VIII, Volume 13 Part 2: August-December 1538, 20. Dezember 1538 . Zugriff am 6. Januar 2021
  124. a b Angus Konstam, Tony Bryan: Tudor Warships (1). Henry VIII 's Navy. Osprey Publishing 2008, S. 29.
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  134. Tracy Borman: Henry VIII and the Men who made him . Atlantic Monthly Press 2018, S. 340 f.
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  138. a b c d e f E. W. Ives: Henry VIII (1491?1547). In: Oxford Dictionary of National Biography , Oxford University Press 2009. doi:10.1093/ref:odnb/12955
  139. Sabine Appel: Heinrich VIII. Der Konig und sein Gewissen. Eine Biographie. Beck, Munchen 2012, S. 260.
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  142. David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 671.
  143. John Guy: Henry VIII (Penguin Monarchs): The Quest for Fame . Penguin UK 2015, S. 76.
  144. John Guy: Henry VIII (Penguin Monarchs): The Quest for Fame . Penguin UK 2015, S. 76.
  145. Leanda de Lisle: Tudor. The Family Story. Chatto & Windus 2013, S. 248.
  146. David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 711.
  147. David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 720.
  148. David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 737.
  149. David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 761.
  150. David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII . Harper Perennial 2003, S. 762.
  151. Lucy Wooding: Henry VIII. Routledge, London 2009, S. 270.
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  155. a b John Guy: Henry VIII (Penguin Monarchs): The Quest for Fame. Penguin UK 2015, S. 95.
  156. a b c d CR Chalmers, EJ Chaloner; 500 years later: Henry VIII, leg ulcers and the course of history, Journal of the Royal Society of Medicine, 2009 doi:10.1258/jrsm.2009.090286 .
  157. John Guy: Henry VIII (Penguin Monarchs): The Quest for Fame . Penguin UK 2015, S. 75.
  158. Lucy Wooding: Henry VIII. Routledge 2009, S. 267.
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  160. Robert Hutchinson: The Last Days of Henry VIII . Ebook Hachette UK 2011, S. 149.
  161. Robert Hutchinson: The Last Days of Henry VIII . Ebook Hachette UK 2011, S. 194 ff.
  162. Lucy Wooding: Henry VIII. Routledge 2009, S. 266.
  163. Sabine Appel: Heinrich VIII. Der Konig und sein Gewissen. Eine Biographie. Beck, Munchen 2012, S. 229.
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Vorganger Amt Nachfolger
Titel neu geschaffen Duke of York
1494?1509
Titel mit der Krone verschmolzen
William Berkeley Earl Marshal
1497?1509
Thomas Howard
Arthur Tudor Prince of Wales
Duke of Cornwall
Earl of Chester
1502?1509
Titel vakant
(1511: Henry Tudor )
Heinrich VII. Konig von England
1509?1547
Eduard VI.
Heinrich VII. Lord von Irland
ab 1541 Konig von Irland
1509?1547
Eduard VI.