Heide (Lohmar)

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Heide
Stadt Lohmar
Koordinaten : 50° 50′  N , 7° 16′  O Koordinaten: 50° 49′ 33″  N , 7° 15′ 54″  O
Hohe : 172 m
Einwohner : 2047  (30. Dez. 2017) [1]
Eingemeindung : 1. August 1969
Postleitzahl : 53797
Vorwahl : 02241
Heide (Nordrhein-Westfalen)
Heide (Nordrhein-Westfalen)

Lage von Heide in Nordrhein-Westfalen

Heide ist ein Stadtteil von Lohmar im Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen . [2]

Heide liegt im außersten Sudosten Lohmars. Umliegende Ortschaften und Weiler sind Birk im Norden, Hochhausen im Nordosten, Albach und Inger im Nordwesten. [3]

Westlich von Heide befindet sich der Staatsforst Siegburg. Ein schmaler Streifen des Ortes entlang der B56 befindet sich auf dem Gebiet der Stadt Siegburg .

Bei Heide entspringt der Auelsbach , ein orographisch linker Nebenfluss der Agger . Nordlich von Heide entspringt der Birkenbach, ein orographisch rechter Nebenfluss des zur Wahnbachtalsperre aufgestauten Wahnbachs . [3]

Bis zum 1. August 1969 gehorte der Ort zur bis dahin eigenstandigen Gemeinde Inger . [4]

Im Staatsforst an der Zeithstraße bei Franzhauschen zeugen einige Betonplatten aus der Zeit des Nationalsozialismus von den Vorbereitungen fur eine V1 -Abschussrampe. [5] [6]

1958 errichtete die Sekte Private Sociale Mission von Paul Schafer hier ein Waisenhaus. Nach einem Haftbefehl wegen Kindesmissbrauchs konnte der vorgewarnte Schafer 1961 mit ca. 150 Heimkindern nach Chile fliehen, wo er die Colonia Dignidad grundete. Etwa 200 weitere Sektenmitglieder folgten spater nach. Die Colonia Dignidad wurde ebenfalls wegen Misshandlungen und Kindesmissbrauch, aber auch als Folterzentrum des chilenischen Geheimdienstes und Unterschlupf rechter Terroristen beruchtigt. [7] Das Gelande in Heide konnte die Sekte an die Bundeswehr verkaufen, die hier zunachst eine Kompanie des Wachbataillons beim Bundesministerium der Verteidigung unterbrachte. Von 1973 bis 2002 war hier die Dienststelle des Generalarztes der Luftwaffe . 2007 wurde das Gebaude in ein Mehrfamilienhaus umgebaut; auf dem Gelande wurden außerdem Einfamilienhauser errichtet. [8]

Die Kapelle in Heide ist dem heiligen Franz Xaver geweiht. Nachdem die Bewohner von Heide 1734 ein Holzkreuz segnen ließen, wurde bereits ein Jahr spater eine erste Holzkapelle errichtet. 1830 wurde beschlossen, zur Erneuerung einen Steinbau zu errichten. Ab 1841 begann die Materialbeschaffung durch die Dorfgemeinschaft. Nach zwei Jahren Bauzeit wurde die jetzige Kapelle 1845 fertiggestellt. [9]

Heide sudlich von Birk darf nicht verwechselt werden mit dem ebenfalls zu Lohmar gehorenden Ort Heide ostlich von Hoffen .

Einzelnachweise

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  1. Stadt Lohmar :: Heide. Abgerufen am 5. August 2023 .
  2. Stadtportrat, Lohmar in Kurze ( Memento vom 2. Februar 2012 im Internet Archive ) auf der Homepage der Stadt Lohmar
  3. a b Topographische Karte 1:25000
  4. Gesetz zur kommunalen Neugliederung des Raumes Bonn (Bonn-Gesetz) vom 1. Juli 1969; § 13
  5. Christoph Kamper: Marschflugkorper am Schlangensiefen. in: Lohmarer Heimatblatter Heft 25, Lohmar 2011
  6. Bernd Imgrund , Nina Osmers: 111 Orte im Kolner Umland, die man gesehen haben muss , Verlag Emons, Koln, 2010, ISBN 978-3-89705-777-7 , Ort 78
  7. Der Spiegel , Nr. 46/1987: Nur Fassade
  8. Christoph Kamper: Sektenzentrum ? Bundeswehrdienststelle ? Wohnhaus
  9. P. Gabriel Busch (Hrsg.): Kapellenkranz um den Michaelsberg, 113 Kapellen im alten Dekanat Siegburg , Verlag Abtei Michaelsberg, 1985