Harry Kahn

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Harry Kahn (geboren 11. August 1883 in Mainz als Heinrich Kahn ; gestorben 18. Juli 1970 in Massagno , Schweiz [1] ) war ein deutscher Journalist , Schriftsteller , Drehbuchautor und Ubersetzer .

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Kahn war von 1902 an Mitarbeiter von Max Reinhardt . Von 1907 bis 1930 schrieb er fur die Wochenschrift Die Weltbuhne zunachst Theater -, spater auch Film-Kritiken. Von 1914 bis 1919 veroffentlichte er verschiedene Bucher und Dramen. In seinem Ruckblick auf 25 Jahre Weltbuhne wurdigte Kurt Tucholsky die Mitarbeit Kahns:

?Dann war da Harry Kahn, der am langsten von uns allen dabei ist. S.J. hat ihn den ?Samumisten‘ genannt, oder er sich selber …? Sein Temperament fegte denn auch dem Wustenwind gleich durchs Blattchen; es gibt da herzerfrischende Polemiken, wie die gegen den seligen Kasimir Edschmid , eine prachtvolle Leistung.“

? Kurt Tucholsky : Funfundzwanzig Jahre [2]

Kahn war von 1922 bis 1925 mit der Journalistin Martha Maria Gehrke [3] verheiratet. Von 1925 bis 1926 war Kahn Redakteur der Blatter des Deutschen Theaters . Anfang der 1930er Jahre beteiligte er sich als Co-Autor an mehreren Drehbuchern. Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten emigrierte er mit Alice Meyer, der Mutter von Peter Morley und Anne Marie Meyer , nach Frankreich. [4] Kahn gehorte zu den Autoren der deutschsprachigen Exilzeitung Pariser Tageblatt . Kahn und Meyer wurden zu Beginn des Zweiten Weltkrieges in verschiedenen Camps in Marseille interniert. Nach einer Flucht aus der Haft gelangten beide 1943 in die Schweiz, wo sie zuerst bei einer Familie in Winterthur und spater in Massagno lebten. [4] Nach Ende des Krieges ubersetzte Kahn zahlreiche Werke amerikanischer Autoren aus dem Englischen ins Deutsche, so unter anderem von John Steinbeck und William Faulkner .

Von den 1950er Jahren bis zu seinem Tod war er mit Alice Meyer verheiratet. [4]

Werke [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Opfer. Novellen. Berlin 1914.
  • Der Ring. Komodie in vier Akten. Berlin 1916.
  • Amerika. Munchen 1917.
  • Krach. Komodie in vier Akten. Munchen 1919.

Drehbucher:


Ubersetzungen:

  • Mark Aldanow : Vor der Sintflut. Morgarten Verlag, Zurich 1948.
  • John Phillips Marquand : Es gibt kein Zuruck. Baden-Baden / Stuttgart 1951.
  • Henry James : Meisternovellen. Zurich 1953 (Die Drehung der Schraube; Asperns Nachlaß).
  • John Steinbeck:
    • Geld bringt Geld. Frankfurt 1964.
    • Jenseits von Eden. Zurich 1953.
    • Wonniger Donnerstag. 3. Auflage. Stuttgart/Konstanz 1956.
    • Laßt uns Konig spielen. Zurich 1958.
  • William Faulkner: Griff in den Staub . Fretz & Wasmuth, Zurich 1951 (haufige Neuauflagen, zuletzt 2001).
  • Sinclair Lewis : Wie die Welt so ist. Stuttgart 1955.
  • Geoffrey Gorer : Die Amerikaner. Eine volkerpsychologische Studie. Hamburg 1956.
  • Ayn Rand : Der ewige Quell. Morgarten-Verlag, Zurich 1946.
  • Anthony Trollope : Doktor Thorne. Manesse, Zurich 1954.

Artikel

  • Die Friedrichs-Legende. In: Die Weltbuhne 15 (1919), S. 136?138.
  • Russisch-judisches Theater. In: Die Weltbuhne 24 (1928), S. 609?610.

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Harry Kahn beim Musikwissenschaftlichen Institut der Universitat Hamburg, abgerufen am 13. Juni 2016
  2. Kurt Tucholsky: Funfundzwanzig Jahre . In: Die Weltbuhne , 9. September 1930, S. 377.
  3. Gehrke, Martha Maria , in: Gudrun Wedel : Autobiographien von Frauen. Ein Lexikon . Koln : Bohlau, 2010, S. 262f.
  4. a b c A Life Rewound: Memoirs of a freelance Producer and Director. Part One. (PDF; 2,1 MB) static.bafta.org; abgerufen am 13. Juni 2016.