Hannjo Hasse

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Hannjo Hasse (* 31. August 1921 in Bonn ; † 5. Februar 1983 in Falkensee ) war ein deutscher Schauspieler .

Nachdem Hannjo Hasse zunachst als Burohilfe gearbeitet hatte, studierte er drei Jahre an Lilly Ackermanns Ausbildungsanstalt fur deutschen Buhnennachwuchs in Berlin. Die Ausbildung wurde unterbrochen, als er 1941 zum Arbeitsdienst und spater zur Wehrmacht eingezogen wurde. Nach der Ruckkehr aus der Kriegsgefangenschaft studierte Hasse kurze Zeit an der Schauspielschule in Weimar und sammelte erste Buhnenerfahrungen als Dramaturg und Schauspieler in Nordhausen, ehe er uber Theaterengagements in Eisleben, Burg und Schwerin nach Potsdam kam, wo er von 1954 bis 1962 dem Ensemble des Hans Otto Theaters angehorte. Danach ging er zur Berliner Volksbuhne , wo er bereits 1961 neben Armin Mueller-Stahl in William Shakespeares Was ihr wollt gespielt hatte, dann ans Deutsche Theater , ehe er spater Mitglied des Schauspielensembles der DEFA wurde. Hasse spielte Charakterrollen wie Mackie Messer ebenso wie komische Rollen in Operetten wie der Fledermaus .

Erste Filmerfahrungen machte der Schauspieler in einer Nebenrolle in Wolfgang Staudtes Der Untertan aus dem Jahr 1951. In seiner weiteren Filmkarriere bei der DEFA wurde Hannjo Hasse oft als Bosewicht eingesetzt, wie in dem international erfolgreichen Film Der Fall Gleiwitz . Hasse verkorpert unter der Regie von Gerhard Klein den fanatischen Nationalsozialisten Alfred Naujocks , der den Uberfall auf den Sender Gleiwitz organisiert. Hasse gehorte dem festen Schauspielensemble der DEFA an.

Hasse stand nicht nur fur Kinofilme vor der Kamera, er drehte auch zahlreiche Fernsehfilme wie Alchimisten 1968 und Martin Luther 1983. Daneben trat er in einigen Inszenierungen des Fernsehtheaters Moritzburg , in Fernsehreihen wie Polizeiruf 110 und als Major Zirrgiebel in Archiv des Todes auf.

Neben seinen Auftritten als Schauspieler arbeitete Hasse als Synchronsprecher . Unter anderem synchronisierte er Philippe Noiret , Pierre Brasseur und Yves Montand .

Am 7. Mai 1971 erhielt Hasse den Kunstpreis der DDR . [1]

Seine Grabstatte befindet sich auf dem Sudwestkirchhof Stahnsdorf .

Filmografie (Auswahl)

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  • Gunter Helmes , Steffi Schultzke (Hrsg.): Das Fernsehtheater Moritzburg. Institution und Spielplan . Leipziger Universitatsverlag, Leipzig 2003. ISBN 3-936522-99-5 .
  • Claudia Kusebauch (Hrsg.): Fernsehtheater Moritzburg II. Programmgeschichte . Leipziger Universitatsverlag, Leipzig 2005. ISBN 3-86583-015-3 .
    • Claudia Kusebauch (unter Mitarbeit von Michael Grisko ): Das Fernsehtheater Moritzburg ? Programmchronologie . Ebd., S. 15?208.
  • Kay Weniger : Das große Personenlexikon des Films . Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostumbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 3: F ? H. John Barry Fitzgerald ? Ernst Hofbauer. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3 , S. 563.

Einzelnachweise

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  1. Erika Tschernig, Monika Kollega, Gudrun Muller: Unsere Kultur: DDR-Zeittafel, 1945?1987 . Dietz Verlag (1989), ISBN 978-3-320-01132-1 , S. 197