Die
Hahn Air Base
war einer der
NATO
-
Militarflugplatze
, die wahrend des
Kalten Krieges
von der
US-amerikanischen Luftwaffe
in Deutschland betrieben wurden. Sie lag 10 km von
Kirchberg
, 20 km von
Simmern
und 2 km von der kleinen Ortschaft
Hahn
im
Hunsruck
in
Rheinland-Pfalz
,
Deutschland
. Im Rahmen der
Rustungskonversion
wurde die Hahn Air Base ab 1993 zum internationalen
Flughafen Frankfurt-Hahn
ausgebaut.
Die
franzosische Besatzungsmacht
begann 1951 mit dem Bau eines Militarflugplatzes im Hunsruck, der 1952 von der US-amerikanischen Luftwaffe ubernommen wurde. Ab Ende 1954 war die Basis u. a. fur knapp ein Jahr Stutzpunkt einer Staffel
F-86F
-
Jagdbomber
des
388th Fighter-Bomber Wing
, dessen vorgesehene Einsatzbasis
Etain
noch nicht fertiggestellt war.
Die Bezeichnung
Hahn
stammt aus US-amerikanischer Zeit. Ublicherweise tragen Flugplatze den Namen des Ortes, auf dessen Flache sie gebaut sind. Im Fall der Hahn Air Base ware dies die Ortsgemeinde
Lautzenhausen
. Nach ersten Planungen sollte der Militarflugplatz leicht versetzt vom spateren Standort bei
Hahn
und nicht bei Lautzenhausen gebaut werden. Obwohl die Entwurfe geandert wurden, blieb es bei der ersten Bezeichnung
Hahn
. Dabei wurde auch berucksichtigt, dass international Schwierigkeiten wahrscheinlich waren, die Namen der benachbarten Gemeinden Lautzenhausen und
Buchenbeuren
auszusprechen, weshalb aus praktischen Grunden die Entscheidung fur den Ort Hahn fiel.
Die Hahn Air Base war ab Ende 1959 der Stutzpunkt des zuvor in
Toul
liegenden 50th Fighter Wing der United States Air Force. Er war einer von mehreren United States Air Force Basen in Deutschland (
Zweibrucken Air Base
,
Ramstein Air Base
,
Sembach Air Base
,
Bitburg Air Base
,
Spangdahlem Air Base
und
Rhein-Main Air Base
), alle im Umkreis von etwa 100 km voneinander entfernt. Wegen ihrer Lage im Herzen der US-Truppenkonzentrationen waren diese Luftstutzpunkte gut gelegen, um alle Standorte in Europa und die Mittelmeer-Region zu erreichen.
Hahn Air Base war die siebtgroßte US-Luftwaffenbasis in Europa und die zweitgroßte in Deutschland. Die Housing Area (Wohngebiet des
amerikanischen Militars
) bestand aus 672 Wohnungen in einer Große von 60 bis 155 Quadratmetern in 43 Gebauden. In 25
Kasernengebauden
waren die alleinstehenden Soldaten untergebracht. Auf dem Gelande gab es 22 Burogebaude, 52 Werkstatten und 51 Lager.
Flugzeuge und Munition wurden in 343
Hangars
,
Bunkern
und Unterstanden untergebracht. Einkaufen konnten die Soldaten in 23 Laden, nach dem Dienst standen 32 Freizeiteinrichtungen zur Verfugung ? darunter ein Golfplatz, zwei Sporthallen, ein Footballplatz, ein Stadion, Tennisplatze und eine Schießanlage. Fur Kinder standen 5 Schulgebaude bereit. Das Hospital bestand aus 4 Gebauden, darunter eine Zahnklinik.
1987 trafen die ersten
Cruise-Missile
-Raketen in Deutschland ein. Diese sollten in der
Raketenbasis Pydna
stationiert werden. Der geplante Fertigstellungstermin fur die Pydna (Ende 1986) konnte nicht eingehalten werden. Deshalb wurden sie vorerst im Gelande der Hahn Air Base stationiert, weil dort die Moglichkeit zur Lagerung atomarer Sprengkopfe bestand.
Hahn war hauptsachlich ein
Jagdbomber
-Stutzpunkt. Das 50. Geschwader flog in den ersten Jahren die
F-100D/F
und zwischen Oktober 1966 und Juni 1982 die
F-4D/E
.
Zum Ende des
Kalten Krieges
waren auf der Air Base Hahn drei Fliegende Staffeln
F-16
stationiert mit einem Personalbestand und Familienangehorigen von insgesamt 13.000 Menschen. Hahn war im Dezember 1981 erste europaische F-16 Basis geworden.
Nachdem eine dieser Staffeln, die 10th TFS, 1991 beim
zweiten Golfkrieg
im
Irak
eingesetzt worden war, kehrten ihre Flugzeuge direkt in die USA zuruck. Die U.S. Air Force leitete die Aufgabe des Standortes ein und zog bis 1993 das verbliebene Personal und Gerat ab.
[1]
Nach dem Ende der militarischen Nutzung ubergaben die US-Streitkrafte die Hahn Air Base am 30. September 1993 der zivilen Verwaltung. Die Landesregierung Rheinland-Pfalz identifizierte den aufgelassenen Flugplatz als denjenigen, der am leichtesten zu einer zivilen Verwendung zu
konvertieren
ist.
[1]
Im Rahmen der Konversion wurde ein internationaler Flughafen geplant, der den
Flughafen Frankfurt Main
entlasten soll. Der erste zivile Flug vom
Flughafen Frankfurt-Hahn
, ein Charterflug nach
Mallorca
, fand am 22. Mai 1993 statt.
- ↑
a
b
BICC report 4:
Restructuring the US Military Bases in Germany: Scope, Impacts, and Opportunities
. Keith B. Cunningham and Andreas Klemmer, 1995, Seite 66
49.948672
7.263892
Koordinaten:
49° 56′ 55,2″
N
,
7° 15′ 50″
O