Grabstein der Felicitas von Gemmingen im
?Thesaurus Palatinus“
Der
Grabstein der Felicitas von Gemmingen
ist ein im
Thesaurus Palatinus
des
Johann Franz Capellini von Wickenburg
uberlieferter Grabstein, der einst in einem Haus der
Heidelberger
Vorstadt vermauert war. Der Verbleib des Steins ist unbekannt.
Der
Thesaurus Palatinus
entstand um 1750 als handschriftliches Werk in zwei Banden mit zusammen etwa 1000 Seiten. Das Werk versucht, die Kunstschatze der
Kurpfalz
und vor allem Heidelbergs zu beschreiben und wurde vom kurpfalzischen Geheimrat Johann Franz Capellini von Wickenburg zusammengestellt. Das Werk enthalt zahlreiche Handzeichnungen verschiedener namentlich bekannter und unbekannter Zeichner mit Stadteansichten sowie Abzeichnungen von Kunstdenkmalern. Auf
fol.
83r ist der Grabstein einer 1492 am Maria-Magdalenentag verstorbenen Felicitas von Gemmingen abgebildet, der zum Aufnahmezeitpunkt an einem Haus bei der Brunnengasse vermauert war. Der Verfasser des Thesaurus vermutet, der Stein sei dorthin ubertragen worden. Der Kunsthistoriker
Adolf von Oechelhauser
lehnte eine Ubertragung, wie etwa vom nahen Friedhof bei
St. Anna
, ab und vermutet vielmehr, dass es sich bei dem Haus, an dem sich der Stein befand, um einen Hof der
Freiherren von Gemmingen
gehandelt habe. Im spaten 19. Jahrhundert, als der
Theasaurus Palatinus
von Oechelhauser beschrieben und ausgewertet wurde, war der Verbleib des Grabsteins bereits unbekannt.
Gemaß der Abzeichnung im
Thesaurus Palatinus
handelte es sich um einen hochrechteckigen Stein mit der Darstellung einer zum Gebet knienden jungen Frau in der Mitteltafel, links unten mit dem Wappen der Familie von Gemmingen versehen. Die Umschrift lautete:
Anno Domini MCCCCCXCII uff / Maria Magdalena tag ist gestorben Die / Edle Frau Felicita von Gemmingen / Der Gott Barmhertzig Sey.