Die
Gottfried Wilhelm Leibniz Universitat Hannover
, kurz
Leibniz-Universitat Hannover
oder
LUH
, ist mit rund 27.000 Studenten im Wintersemester 2023/24 die großte Hochschule Niedersachsens. Sie bietet 86 Studiengange an.
[5]
Die Universitat Hannover ist Mitglied der
TU9 German Universities of Technology
.
Die Geschichte
[6]
der Leibniz-Universitat Hannover geht bis in das Jahr 1831 zuruck, als unter der Leitung von
Karl Karmarsch
die
Hohere Gewerbeschule
im Haus des Bierbrauers, Branntweinherstellers und Essigfabrikanten
Christian Wilhelm Bornemann
eroffnet wurde. Die anfangs 64 Schuler konnten 14 Facher,
[7]
darunter
Mathematik
,
Baukunst
,
Maschinenbau
,
Naturgeschichte
,
Physik
,
Chemie
,
Technologie
(
Fertigungstechnik
),
Zeichnen
,
Bossieren
und
Buchhaltung
studieren. Außerdem wurde ein Vorbereitungskurs fur Mathematik angeboten.
Sechs Jahre spater zog die Schule in ein neu errichtetes Gebaude in der Georgstraße im Herzen Hannovers um, an den Standort des heutigen
Kropcke-Centers
. Zu Beginn der 1840er Jahre erfuhr die Schule im Zusammenhang mit dem Beginn des Eisenbahnbaus ein Wachstum. 1844 waren 280 Schuler eingeschrieben.
Im Jahr 1847 erhielt die Schule den Namen ?Polytechnische Schule“. Bis 1853 hatte sich die Zahl der Lehrfacher nahezu verdreifacht. 1854/55 wurde dort eines der damals modernsten Chemielaboratorien Deutschlands eingerichtet.
Den vorlaufigen Hohepunkt erreichte die
Polytechnische Schule
im Jahr 1875 mit 868 Schulern und Hospitanten. Im selben Jahr trat der Begrunder und Direktor
Karl Karmarsch
nach 44-jahriger Amtszeit in den Ruhestand. Sein Nachfolger wurde der Bauingenieur
Wilhelm Launhardt
, der in den folgenden Jahren den Ausbau der Polytechnischen Schule zur
Technischen Hochschule
forcierte. Ebenfalls ab 1875 wurde als Zulassung das
Reifezeugnis
verlangt und der Studienplan reformiert. Ein wichtiges Ereignis in der Geschichte der Universitat Hannover war der Einzug in das
Welfenschloss
im Jahr 1879, das nach der Annexion des
Konigreichs Hannover
durch
Preußen
1866 fur die Zwecke einer Hochschule umgebaut worden war.
Am 1. April 1879 erhielt die Polytechnische Schule die amtliche Bezeichnung ?Konigliche Technische Hochschule“ und unterstand ab sofort dem preußischen Ministerium in Berlin. Infolge der Hochschulverfassung von 1880 entstanden funf Abteilungen innerhalb der Hochschule:
- Architektur
- Bauingenieurwesen
- Maschineningenieurwesen
- Chemie
und
Elektrotechnik
- Allgemeine Wissenschaften.
1896 erhielt die Hochschule im Zuge des technischen Fortschritts ein Maschineningenieur-
Laboratorium
, um Lehre und Forschung unter den Bedingungen der industriellen Praxis zu ermoglichen.
Aus Anlass des hundertjahrigen Bestehens der
Koniglich Technischen Hochschule Charlottenburg
verlieh 1899 Kaiser
Wilhelm II.
den preußischen Technischen Hochschulen das Recht, die akademischen Grade
Doktoringenieur
und
Diplomingenieur
zu verleihen. Damit waren die Technischen Hochschulen den Universitaten gleichgestellt. Am 14. April 1909 wurden die Technischen Hochschulen Preußens fur die
Immatrikulation
fur Frauen geoffnet.
Nach dem Ende des
Ersten Weltkriegs
erreichte die Zahl der
Studenten
mit rund 3000 einen vorlaufigen Hohepunkt. An der
Aachener
RWTH
waren zur gleichen Zeit 1440 Studenten eingeschrieben; in
Braunschweig
1180.
Im Zuge der burgerkriegsartigen Zustande im Deutschen Reich wird im April 1919 auch aus Hannoverschen Studenten ein
Zeitfreiwilligenbataillon
aufgestellt, das 10
Kompanien
mit insgesamt 1000 Mann umfasst. Etwa 600 Zeitfreiwillige stellen die verschiedenen
Korporationen Hannovers
. Im Juli 1919 ist das Zeitfreiwilligenbataillon in der Waterlookaserne, dann im
Welfenschloss
stationiert. Studentische Mitglieder der
Technischen Nothilfe
stellen sicher, dass trotz Streiks der Bahnverkehr nicht zusammenbricht. Am 14. Marz 1920 sammelt sich das Zeitfreiwlligenbataillon wegen des
Kapp-Luttwitz-Putsches
in der Technischen Hochschule und wird von demonstrierenden Arbeitern belagert. Am 2. April wird das Bataillon aufgelost. Ein Teil seiner Angehorigen beteiligt sich am Einsatz des
Freikorps Maercker
im
Ruhrkampf
. Anlasslich der Ruckkehr am 26. April 1920 nach Hannover nimmt
Paul von Hindenburg
eine Parade der Freikorpsangehorigen ab.
[8]
Die wirtschaftliche Not, die viele Studenten in der Zeit nach dem
Krieg
plagte, fuhrte 1921 zur Grundung der
Studentenhilfe
, die schon 1922 den Betrieb der
Mensa
ubernahm. Im selben Jahr erfolgte die Aufhebung der bisherigen Abteilungen der Technischen Hochschule und die Neugliederung in drei
Fakultaten
:
- fur allgemeine Wissenschaften,
- fur Bauwesen (Architektur und Bau- und
Ingenieurwesen
),
- fur Maschinenwesen (und Elektrotechnik).
Die Hannoversche Studentenschaft ist in den 1920er Jahren national dominiert. Nach der
Wahl Hindenburgs
zum Reichsprasidenten verabschiedeten die Studenten ihn mit einem
Fackelzug
aus Hannover. Im Mai 1925 grundete sich ein studentischer Kampfausschuss gegen den judischen Professor
Theodor Lessing
, der sich mehrfach abfallig uber Hindenburg geaußert hatte. Bei der Kammerwahl im Juli 1925 errang die ?Volkische Einheitsliste“ 87 % der Stimmen an der TH. Bei der letzten freien Kammerwahl im November 1932 errang die Liste der Korporationen 81 %, der
NSDStB
15 % und die Freistudentenschaft 3 %.
[9]
Kurz nach der
Machtubernahme
durch die
Nationalsozialisten
bildete sich im Zuge der ?
Aktion wider den undeutschen Geist
“
[10]
ein dreikopfiger ?Kampfausschuss“, dem als Vertreter der Hochschule
Curt Habicht
angehorte.
[11]
Die Hochschule war Sammelstelle fur diejenigen Bucher, die am 10. Mai 1933 durch die
Bucherverbrennung in Hannover
an der
Bismarcksaule
vernichtet wurden,
[10]
wahrend mehrere Redner, darunter wieder Curt Habicht, ihre ?aufruttelnden“ Ansprachen hielten.
[11]
Im Juli 1933 gehorte bereits die Halfte der rund 1400 Studenten der TH dem NSDStB an, der daraufhin einen Aufnahmestopp verhangte.
[12]
Mit der Aufrustung wuchs das Interesse an der Wehrforschung an der TH Hannover.
Bei den
Luftangriffen auf Hannover
wahrend des
Zweiten Weltkriegs
wurden funf der insgesamt 23 Einzelgebaude vollstandig zerstort, aber auch die restlichen Gebaude waren mehr oder weniger stark beschadigt.
Wiederaufbau nach 1945 und Expansion zur Technischen Universitat
[
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Mit Hilfe des aktiven Einsatzes der Studentenschaft waren die Aufraum- und Aufbauarbeiten moglich, durch Spenden der Mitglieder eines 1921 gegrundeten
Fordervereins
der Hochschule (
Hannoversche Fordergemeinschaft
) wurde der Wiederaufbau der Horsale finanziert. Ab 1947 kam als Gebaude die
Villa Simon
dazu, die zunachst vom
Geographischen Institut
genutzt wurde. 1951 erweiterte sich das Arbeitsgebiet der Hochschule um den Bereich
Schiffbau
, und nur ein Jahr spater kam durch die Integration der Hochschule fur
Gartenbau
und Landeskultur die vierte
Fakultat
dazu. In diesem Rahmen wurden ab den 1950er Jahren Demonstrations- und Versuchsgarten angelegt.
[13]
1955 riss man die im Krieg stark beschadigte Kapelle an der Ostseite des Welfenschlosses ab, um von 1956 bis 1958 an dieser Stelle einen Anbau zu errichten, in dem das
Auditorium maximum
und der große Physikhorsaal untergebracht sind.
[14]
Gegen Ende der 1960er Jahre begann sich der Bereich der Lehrerausbildung zum Schlusselproblem samtlicher hochschulpolitischer Ausbauplane zu entwickeln. Nach der Rahmenvereinbarung zur Neuordnung des Unterrichts in der Oberstufe an Gymnasien von 1964 stiegen die bis dato bei 4000 bis 5000 liegenden Studentenzahlen enorm an und erreichten bereits 1978/79 die 18.000er-Marke.
1968 wurde die funfte Fakultat fur Geistes- und Staatswissenschaften (spater
Sozialwissenschaften
) gegrundet, und es trat die ?Vorlaufige Verfassung“ in Kraft, die, abgesehen von zeitlichen Anpassungen, bis zur Einfuhrung des
Niedersachsischen Hochschulgesetzes
im Jahr 1978 galt. Gleichzeitig wurde die Technische Hochschule (
TH Hannover
) infolge dieses Strukturwandels in ?Technische Universitat“ (
TU Hannover
) umbenannt. 1973 entstand die Fakultat fur
Rechtswissenschaften
und 1974 noch die Fakultat fur
Wirtschaftswissenschaften
, so dass die Technische Universitat nun insgesamt sieben Fakultaten umfasste.
Mit Inkrafttreten des Niedersachsischen Hochschulgesetzes am 1. Oktober 1978 wurde die ?Technische Universitat“ in ?Universitat“ umbenannt, nachdem die Abteilung Hannover der
Padagogischen Hochschule Niedersachsen
(PHN), die ehemalige
Padagogische Hochschule Hannover
, in die Technische Universitat integriert worden war. Der erste Prasident der Universitat wurde am 30. Mai 1979 gewahlt. 1982 genehmigte das Ministerium fur Wissenschaft und Kultur eine
Grundordnung
fur die Universitat, die die vorlaufige Verfassung von 1968 abloste und seit 1996 in einer novellierten Fassung gultig ist.
Im Rahmen des
Hochschuloptimierungskonzepts
des Landes Niedersachsen aus dem Jahr 2003 ergaben sich tief greifende Umstrukturierungen fur den Wissenschaftsstandort Niedersachsen. Neben Budgetkurzungen und Einsparauflagen fur die Hochschule gab es unter anderem einschneidende Veranderungen fur den Fachbereich Erziehungswissenschaften an der Universitat Hannover: Die Grundschul-, Hauptschul- und Realschullehrerausbildung wurde an die
Universitat Hildesheim
verlagert. Der Fachbereich Rechtswissenschaften blieb unter Aufgabe des sozialwissenschaftlichen Schwerpunkts fur die juristische Ausbildung erhalten. Das Romanische Seminar wurde in seiner bisherigen Ausrichtung aufgegeben und 2012 mit einem Hispanistik-Studiengang neu eroffnet.
Im August 2005 trat die neue Grundordnung der Universitat in Kraft. Aus den bis dahin 17 Fachbereichen wurden durch Zusammenlegungen neun Fakultaten geschaffen. Die Universitat besteht nun aus den Fakultaten fur Architektur und Landschaft, Bauingenieurwesen und
Geodasie
, Elektrotechnik und Informatik, Maschinenbau, Mathematik und Physik, der juristischen, der naturwissenschaftlichen, der philosophischen und der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultat.
Im Jahr 2006 wurde die Universitat Hannover zu Ehren des hannoverschen Gelehrten
Gottfried Wilhelm Leibniz
in ?Gottfried Wilhelm Leibniz Universitat Hannover“ umbenannt.
Mit der Schreibung des Namens ohne Bindestriche setzte sich die Universitat bewusst uber geltende Rechtschreiberegeln hinweg; der orthographisch korrekte Name musste ?Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Universitat Hannover“, beziehungsweise ?Leibniz-Universitat Hannover“ lauten. Zitat des ehemaligen Prasidenten der Universitat
Erich Barke
:
?Das Prasidium der Leibniz Universitat Hannover hat sich bewusst gegen Bindestriche zwischen den einzelnen Begriffen entschieden. Wir mochten die Gottfried Wilhelm Leibniz Universitat Hannover, kurz Leibniz Universitat Hannover, als Marke etablieren. Der Verzicht auf Bindestriche erleichtert auch den Einsatz der Marke im internationalen Bereich. Dabei nehmen wir den Verstoß gegen die Rechtschreibregeln in Kauf.“
Der Verzicht auf Bindestriche ist kein Alleinstellungsmerkmal: Auch die
Eberhard Karls Universitat Tubingen
verfahrt so.
Zum 1. Januar 2009 wurde die
Niedersachsische Technische Hochschule (NTH)
eingerichtet ? ein Kooperationsverbund der Leibniz Universitat Hannover, der
Technischen Universitat Braunschweig
und der
Technischen Universitat Clausthal
, um die vorhandenen Krafte zu bundeln und so die Effizienz in Forschung und Lehre zu verstarken. Am 14. Oktober 2014 gab das Niedersachsische Ministerium fur Wissenschaft und Kultur nach einer Evaluation der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen bekannt, die NTH zum 1. Januar 2015 auflosen zu wollen.
[15]
Am 18. Dezember 2014 beschloss der niedersachsische Landtag, das NTH-Gesetz ab dem 1. Januar 2015 ruhen zu lassen.
[16]
Im Januar 2024 ging die Leibniz Universitat Hannover aus der Tragerschaft des Landes Niedersachsen in die Tragerschaft einer Stiftung des offentlichen Rechts uber.
[17]
Die Stiftung ubernimmt die Funktion als Arbeitgeber vom Land Niedersachsen und bekommt somit die Dienstherreneigenschaft. Außerdem wurde die Stiftung Eigentumerin der Grundstucke und Liegenschaften der Leibniz Universitat Hannover. Hinter der Finanzierung steht weiterhin das Land Niedersachsen, da dieses zur Unterhaltung seiner Hochschulen schon verfassungsrechtlich verpflichtet ist.
[18]
Im Wintersemester 1987/88 waren an der Universitat Hannover 26.503 Studenten eingeschrieben, von denen 34,2 Prozent weiblich waren. Im Wintersemester 1990/91 stieg die Zahl der Immatrikulierten erstmals uber die 30.000er-Grenze. Der Frauenanteil lag in diesem Jahr bei 37,4 %, ein Jahr darauf bei 38,8 %. Im Jahr 1995 bezogen die Fachbereiche Wirtschaftswissenschaften, Rechtswissenschaften und Sprachwissenschaften einen neuen Standort am
Konigsworther Platz
: das
Conti-Hochhaus
, die ehemalige Hauptverwaltung der
Continental AG
. Auf dem ?Conti-Campus“ mit einer Nutzflache von rund 20.000 m² konnten, neben den einzelnen Fachbereichen, auch eine große
Bibliothek
sowie eine Mensa und mehrere von Studenten gefuhrte Cafes untergebracht werden.
Gemessen an der Studentenzahl war die heutige Leibniz Universitat Hannover mit 24.000 Studierenden seit 1990 die großte
niedersachsische
Hochschule; bis sie 2006 hinter die
Universitat Gottingen
zuruckfiel. Rund 4400 Beschaftigte, davon etwa 2700 Wissenschaftler, arbeiten an der Universitat in Hannover. Das Angebot der neun Fakultaten mit mehr als 150
Instituten
und uber 50 Studienfachern umfasst eine Vielzahl wissenschaftlicher Disziplinen, von den Natur- und Ingenieurwissenschaften uber die Sprach- und Kulturwissenschaften sowie Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften bis hin zu
Gartenbauwissenschaften
,
Landschaftsarchitektur
und
Umweltplanung
.
Neben den Gebauden am Welfengarten mit der dort angesiedelten Technischen Informationsbibliothek und am Konigsworther Platz unterhalt die Universitat weitere Standorte in und um Hannover: am Schneiderberg, in Herrenhausen und in Garbsen.
Die Hauptmensa der Universitat befindet sich am Schneiderberg. Schon 1966 war geplant, an diesem Ort eine Mensa zu errichten, jedoch verzogerten Probleme mit der Ausschreibung und der Finanzierung das Vorhaben deutlich.
[19]
Nachdem 1979 aber der Dortmunder Architekt
Klaus Kafka
, der 1976 als Ordinarius auf den Lehrstuhl fur Entwerfen und Gebaudelehre der TU Hannover berufen worden war, als Sieger des Architektenwettbewerbs feststand,
[20]
konnte man bereits 1981 die ersten Essen ausgeben. Zuvor diente ein Gebaude nahe dem Welfenschloss als Mensa; hier ist seit 1982 die Fachbereichsbibliothek Sozialwissenschaften und der
AStA
untergebracht.
[21]
Die Kuche des Neubaus wurde so groß ausgelegt, um alle weiteren Mensen der hannoverschen Hochschulen beliefern zu konnen. Im Innern des Gebaudes gelangt man von der Eingangshalle uber drei Treppen auf eine Galerie, die zu der Essensausgabe und dem großen Speisesaal fuhrt. Der Saal bietet 1440 Platze und sollte außerhalb der Essenszeiten ursprunglich fur Veranstaltungen genutzt werden. Dazu sahen die Architekten vor, den Raum mit Vorhangen in kleinere Abschnitte zu unterteilen. Da die Vorhange jedoch gegen baurechtliche Bestimmungen verstießen, wurde die Idee des Veranstaltungsortes nicht umgesetzt. Unterhalb der Mensa befindet sich eine Tiefgarage mit 500 Parkplatzen.
Die Gottfried Wilhelm Leibniz Universitat Hannover gliedert sich momentan in neun
Fakultaten
mit mehr als 180 Studien- und Teilstudiengangen:
[22]
Der
Fachschaftsrat
Sozialwissenschaft der Universitat beantragte im November 2005 im Studentischen Rat (StuRa) die Umbenennung der Gottfried Wilhelm Leibniz Universitat Hannover (auch TH/TU Hannover genannt
[23]
) in ?Theodor-Lessing-Universitat“ nach dem Philosophen und politischen Publizisten
Theodor Lessing
. Bei einer
Urabstimmung
im Januar 2006 sprachen sich jedoch 63,4 Prozent der Studenten dagegen aus. Stattdessen votierte der Senat der Universitat im April 2006 fur ?Leibniz Universitat“. Eine am 30. Juni 2006 mit der
Leibniz-Akademie
in Hannover getroffene Vereinbarung uber die Nutzung des Namens beseitigte juristische Hemmnisse. Damit konnte die Universitat in ?Gottfried Wilhelm Leibniz Universitat Hannover“ umbenannt werden. Als Stichtag wurde mit dem 1. Juli 2006 der 360. Geburtstag von Leibniz gewahlt. Die
Marke
der Hochschule ist ?Leibniz Universitat Hannover“.
Das Logo der Universitat bis zur Umbenennung entstand in Anlehnung an das
Massachusetts Institute of Technology
. Das aktuelle Logo verwendet einen Ausschnitt aus einem Brief an Herzog
Rudolf August von Wolfenbuttel
, in dem Leibniz erstmals die
binaren Zahlen
vorstellt.
[24]
1831 wurde die Universitatsbibliothek gegrundet. Die Auslagerung der Bucher wahrend des Zweiten Weltkrieges sicherte wertvolle Altbestande und bildet nicht nur national einen einzigartigen Bestand an Technischer und naturwissenschaftlicher Literatur. Dies war die Grundlage, auf der 1959 in Anlehnung an die Bibliothek der Technischen Hochschule die
Technische Informationsbibliothek
gegrundet wurde. Nach mehreren Namenswechseln heißt die Bibliothek seit 2016 ?Technische Informationsbibliothek (TIB)“ und tragt die Zusatzbezeichnung
Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften und Universitatsbibliothek
.
Die TIB ist die
Zentrale Fachbibliothek
Deutschlands fur Technik, Architektur, Chemie, Informatik, Mathematik und Physik. Sie ist die weltweit großte Fachbibliothek fur Technik und Naturwissenschaften.
[25]
Auffalligster Bau der TIB ist der 1965 eingeweihte Kubus.
[21]
In ihm sind Leihstelle und mehrere Lesesale untergebracht. Die Magazine befinden sich in den beiden Kellergeschossen. Der Kubus besitzt ein Stahlbetonskelett, dessen Fassade mit dunkel eloxiertem Aluminium verkleidet ist. Der Bau hat mit dem
Stuttgarter Landtagsgebaude
einen direkten architektonischen Vorlaufer. Die an den Seiten befindlichen, großen Glasflachen machten es notig, die nach Osten, Suden und Westen gelegenen Lesesale voll zu klimatisieren. Da sich der Bibliotheksbau dem Welfenschloss unterzuordnen hatte und gleichzeitig seiner Insellage im Grunen gerecht werden sollte, wurde auf ein hohes, oberirdisches Buchermagazin verzichtet. Die isolierte Lage brachte aber Nachteile mit sich: Da ein Erweiterungsbau nicht moglich ist, mussten bereits 1980 die Buchbinderei und die Vervielfaltigungsstelle ausgelagert werden.
Gegenuber dem Haupteingang der Bibliothek liegt das historische
Marstallgebaude
. Es wurde zwischen 1861 und 1867 als Stallgebaude fur etwa hundert Reit- und Kutschpferde errichtet. Um architektonisch mit dem Welfenschloss zu harmonieren, fuhrte man die Fassade sehr feingliedrig aus; sie weist zahlreiche dekorative Elemente auf. Nachdem das Marstallgebaude 1912 der Hochschule zugewiesen wurde, erfolgte bereits 1913 der Abriss des nordlichen Gebaudeteils, an dessen Stelle man das ?Maschinen-Ingenieur-Laboratium“ samt Heizkraftwerk bauen ließ. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Ostflugel zur Mensa umgewandelt, die hier bis 1953 untergebracht war. 1960 wurde der ostliche Flugel abgerissen, um Platz fur den Bibliotheksneubau zu schaffen. Dieses Schicksal war eigentlich auch dem restlichen Gebaudeteil beschieden ? nur mehr ein Viertel des ursprunglichen Baus. Nur weil Teile der Maschinenbauinstitute und der Hochschulfrisor sich nicht anderswo unterbringen ließen, verzichtete man auf einen kompletten Abriss. Das Marstallgebaude verfiel zusehends, ehe es Ende der 1970er Jahre unter Denkmalschutz gestellt wurde. In den 1980er Jahren wurde das noch erhaltene Gebaude umgebaut, restauriert und um ein verglastes Treppenhaus erweitert. 1986 zogen der Lesesaal Patente und Normen, die Direktion und die Verwaltung der TIB in das Gebaude.
- Peter Antes
(* 1942), deutscher Religionswissenschaftler
- Erich Barke
(* 1946), deutscher Hochschullehrer
- Friedrich Bergius
(1884?1949), deutscher Chemiker,
Nobelpreis fur Chemie
(1931)
- Michael H. Breitner
(* 1963), deutscher Wirtschaftsinformatiker
- Peter Bruckner
(1922?1982), deutscher Sozialpsychologe und Psychoanalytiker
- Heinrich Buchenauer
(* 1940), deutscher Agrarwissenschaftler, emeritiert
- Horst Callies
(* 1934), deutscher Althistoriker
- Rolf-Peter Calliess
(1935?2018), deutscher Rechtswissenschaftler, emeritiert
- Constantin Caratheodory
(1873?1950), griechischer Mathematiker, Professor
- Detlev Claussen
(* 1948), deutscher Publizist und Soziologe
- Lothar Collatz
(1910?1990), deutscher Mathematiker
- Karsten Danzmann
(* 1955), deutscher Physiker
- Gisela Dischner
(* 1939), deutsche Literaturwissenschaftlerin und Schriftstellerin, emeritiert
- Marian Dohler
(* 1957), deutscher Politikwissenschaftler
- Horst Dreier
(* 1954), deutscher Jurist
- Gerhard Ertl
(* 1936), deutscher Physiker und Chemiker,
Nobelpreis fur Chemie
(2007)
- Wolfgang Ertmer
(* 1949), deutscher Experimentalphysiker
- Hans-Ulrich Everts
(1937?2017), deutscher Theoretischer Physiker
- Reinhard Gaier
(* 1954), deutscher Richter
- Georg Wilhelm Glunder
(1799?1848), deutscher Offizier, Mathematikprofessor und neben Karl Karmarsch zweiter Direktor der Polytechnischen Schule in Hannover
[26]
- Helmuth Hausen
, (1895?1987), Professor fur Thermodynamik und Verfahrenstechnik
- Lutz Hieber
(* 1944), deutscher Soziologe
- Michael B. Hinner
(* um 1957), deutsch-US-amerikanischer Sprachsoziologe, leitete zwischen 1995 und 1997 die ?Zentralstelle fur Fremdsprachen“ der Universitat
- Karl Hofmann
(1856?1933), Architekt, Stadtbaurat in Worms, Professor
- J. Hans D. Jensen
(1907?1973), deutscher Physiker,
Nobelpreis fur Physik
(1963)
- Karl Karmarsch
(1803?1879), deutscher Technologe
- Jorg-Detlef Kuhne
(* 1943), deutscher Rechtswissenschaftler, von 1988 bis 2008 Professor
- Elisabeth Lenk
(1937?2022), deutsche Literaturwissenschaftlerin und Soziologin, emeritiert
- Theodor Lessing
(1872?1933), deutsch-judischer Philosoph
- Margarita Mathiopoulos
(* 1956), deutsche Unternehmerin
- Wolfgang Mathis
(* 1950), deutscher Elektrotechniker, Leiter des Institutes fur theoretische Elektrotechnik
- Hans Mayer
(1907?2001), deutscher Literaturwissenschaftler, Kritiker, Schriftsteller und Musikwissenschaftler
- Cord Meckseper
(* 1934) Professor fur Bau- und Kunstgeschichte
- Klaus Meschkat
(* 1935), deutscher Soziologe
- Konrad Meyer
(1901?1973), Agrarwissenschaftler, Professor fur Landesplanung und Raumordnung
- Hans-Jurgen Mikeska
(* 1937), deutscher Theoretischer Physiker
- Rudolf Wolfgang Muller
(1934?2017), deutscher Politikwissenschaftler
- Oskar Negt
(1934?2024), deutscher Sozialphilosoph
- Peter von Oertzen
(1924?2008), deutscher Politikwissenschaftler und Politiker (
SPD
)
- Joachim Perels
(* 1942), deutscher Politikwissenschaftler
- Eduard Pestel
(1914?1988), deutscher Wissenschaftler und Politiker
- Jurgen Peters
(1940?2013), deutscher Literaturwissenschaftler
- Christian Pfeiffer
(* 1944), deutscher Kriminologe
- Karl Popp
(1942?2005), deutscher Ingenieur, Leiter des Instituts fur Mechanik B (Dynamik und Schwingungen)
- Gerhard Richter
(1929?2015), deutscher Biologe, ordentlicher Professor fur Botanik
- Christian Riechers
(1936?1993), deutscher Politikwissenschaftler
- Carl Runge
(1856?1927), deutscher Mathematiker
- Gert Schafer
(1941?2012), deutscher Politikwissenschaftler
- Klaus Schafer
(* 1930), deutscher Agrarwissenschaftler
- Hans-Peter Schneider
(1937?2021), deutscher Richter
- Bruno Schulz (Architekt)
(1865?1932), Architekt
- Hinrich Seidel
(1931?2020), deutscher Chemiker
- Jurgen Seifert
(1928?2005), deutscher Politikwissenschaftler
- Fritz Sennheiser
(1912?2010), Elektroingenieur, Grunder des Unternehmens Sennheiser electronic, lehrte von 1943 bis 1983 an der Universitat
- Jorg Sennheiser
(* 1944), deutscher Elektrotechniker, Aufsichtsratsvorsitzender der Sennheiser electronic GmbH & Co. KG
- Erwin Stein (Ingenieur)
(1931?2018), deutscher Hochschullehrer fur Mechanik
- Manfred Thoma
(1929?2014), Professor fur Regelungstechnik
- Wolfgang Torge
(* 1931), deutscher Geodat, ehem.
IUGG
-Prasident, Promotor des europaischen
Zentimeter-Geoids
- Klaus Topfer
(* 1938), deutscher Politiker (
CDU
)
- Horst Weber
(* 1933), Anglist
- Herbert Welling
(* 1929), deutscher Experimentalphysiker
- Peter Wriggers
(* 1951), deutscher Hochschullehrer fur Mechanik
- Claus P. W. Zebitz
(* 1950), deutscher Phytomediziner
- Rolf Werning
(* 1959), deutscher Sonderpadagoge
- Zu weiteren ehemaligen und aktuellen Hochschullehrern der Universitat siehe:
Kategorie:Hochschullehrer (Gottfried Wilhelm Leibniz Universitat Hannover)
- Doris Achelwilm
(* 1976), deutsche Politikerin (Die Linke)
- Maurizio Bach
(* 1953), deutscher Soziologe und Hochschullehrer
- Georg F. Backhaus
(* 1955), deutscher Phytopathologe und Prasident des JKI
- Gabi Bauer
(* 1962), deutsche Fernsehmoderatorin und Journalistin
- Stefan Birkner
(* 1973), deutscher Politiker (FDP)
- Christian Bruch
(* 1970), deutscher Manager
- Alfred Bucherer
(1863?1927), deutscher Physiker
- Edelgard Bulmahn
(* 1951), deutsche Politikerin (SPD)
- Wilhelm Busch
(1832?1908), deutscher Dichter und Zeichner
- Lars Conrad
(* 1976), deutscher Olympiazweiter im Schwimmsport
- Gerhard Drees
(1925?2015), deutscher Bauingenieur, Hochschullehrer und Unternehmer
- Volker Finke
(* 1948), deutscher Fußballtrainer
- Henrich Focke
(1890?1979), deutscher Flugzeugkonstrukteur und Hubschrauberpionier
- Erich Gutenberg
(1897?1984), deutscher Wirtschaftswissenschaftler
- Michael Hartmann
(* 1952), deutscher Soziologe und Eliteforscher
- Thorsten Heins
(* 1957), deutscher Manager
- Johann Mathias von Holst
(1839?1905), baltisch-deutscher Architekt
- Wolfgang Juttner
(* 1948), deutscher Politiker (SPD)
- Walter Maria Kersting
(1892?1970) erster deutscher Designprofessor
- Manuel Kiper
(1949?2022), deutscher Biologe und Politiker
- Lars Klingbeil
(* 1978), deutscher Politiker (SPD)
- Ilse Knott-ter Meer
(1899?1996), erste deutsche Diplom-Ingenieurin
- Sabine Kunst
(* 1954), deutsche Politikerin (parteilos), Ministerin fur Wissenschaft, Forschung und Kultur in Brandenburg
- Conrad Fredrik von der Lippe
(1833?1901), norwegischer Architekt des Historismus
- Joachim Luther
(* 1941), deutscher Physiker und Wissenschaftler
- Arthur Martens
(1897?1937), Segelflugpionier und Ingenieur
- David McAllister
(* 1971), deutscher Politiker (CDU)
- Marius Mensing
(* 1978), deutscher Architekt
- Bernard Meyer
(* 1948), deutscher Schiffsbauer, Geschaftsfuhrender Gesellschafter der MEYER WERFT GmbH
- Matthias Miersch
(* 1968), deutscher Politiker (SPD)
- Udo Mlecek
(1937?2012), letzter Leiter des
Fernmeldetechnischen Zentralamtes
sowie Vizeprasident der Nachfolgeorganisation
- Christian Otto Mohr
(1835?1918), deutscher Ingenieur und Baustatiker
- Max Muller
(1904?1987) Unternehmer und Ingenieur.
- Wilhelm zur Nieden
(1878?1945) Elektrotechniker, Generaldirektor Stadtwerke Leipzig, Verschworer des 20. Juli 1944
- Carl Adam Petri
(1926?2010), deutscher Mathematiker und Informatiker
- Wilhelm Pook
(1905?1993), deutscher Architekt und Stadteplaner
- Dennis Rohde
(* 1986), deutscher Politiker (SPD)
- Dietmar Arno Salamon
(* 1953), deutscher Mathematiker
- Arthur Scherbius
(1878?1929), deutscher Elektrotechniker
- Georg Schmidt
(1871?1955), deutscher Elektrotechniker
- Georg Schnurer
(* 1960), deutscher Journalist
- Oskar Schreiber
(1829?1905), preußischer Generalleutnant und Geodat
- Mirko Slomka
(* 1967), deutscher Fußballtrainer
- Thomas Smollich
(* 1963), Richter, Prasident des Niedersachsischen Staatsgerichtshof
- Heinz Stoffregen
(1879?1929), deutscher Architekt
- Anca Timofticiuc
(* 1982), rumanische Architektin und Hochschullehrerin
- Heinz-Gerhard Wente
(* 1951), deutscher Wirtschaftswissenschaftler, Vorstandsmitglied bei der Continental AG
- Julia Westlake
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Info:
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und entferne dann diesen Hinweis.
@1
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Google-Bucher
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Eintrag im Katalog
der
TIB
Hochschulen in Niedersachsen
52.382214
9.717729
Koordinaten:
52° 22′ 56″
N
,
9° 43′ 3,8″
O