Der
Golf von Guinea
(fruher auch
Meerbusen von Guinea
) ist ein Teil des
Atlantischen Ozeans
, er wird im Norden und Osten von
Westafrika
begrenzt.
Im Norden und Osten grenzt der Golf von Guinea an das Kustenland der Regionen
Oberguinea
und
Niederguinea
und im Suden an das
Angolabecken
. Nach der Definition der
International Hydrographic Organization
wird er durch das
Cape Palmas
in
Liberia
und das
Cap Lopez
in
Gabun
begrenzt.
[1]
Der Golf beinhaltet die
Bucht von Benin
und die
Bucht von Bonny
, westlich und ostlich des
Nigerdeltas
.
Im Golf von Guinea liegen die Inseln
Sao Tome
und
Principe
, die den unabhangigen Staat
Sao Tome und Principe
bilden, sowie
Bioko
und
Annobon
, die zu
Aquatorialguinea
gehoren. Sie entstanden durch einen vulkanischen
Hot Spot
, der auch den
Kamerunberg
auf dem afrikanischen Festland hervorbrachte.
Im Golf von Guinea kreuzt der
Aquator
den
Nullmeridian
.
Die Staaten
Guinea
und
Guinea-Bissau
grenzen nicht an den Golf.
Nach einem umstrittenen griechischen Bericht des Altertums wird heute angenommen, dass bereits die
punischen
Phonizier
in einer Expedition unter
Hanno dem Seefahrer
um
470 v. Chr.
den Golf erreichten.
Die Kuste von Oberguinea hat vier Abschnitte, deren Namen noch aus der
Kolonialzeit
stammen:
Pfefferkuste
(heute
Liberia
),
Elfenbeinkuste
(heute
Cote d’Ivoire
),
Goldkuste
(heute
Ghana
) und die
Sklavenkuste
(heute
Togo
,
Benin
und der Westteil
Nigerias
). Die Namen zeigen, welche ?Ware“ in welchem Kustenabschnitt bevorzugt gehandelt und verladen wurde.
Zwischen 1884 und 1919 grenzten die
Deutschen Kolonien in Westafrika
an den Golf von Guinea. Weitere angrenzende Kolonialgebiete zahlten zu
Frankreich
, zum
Vereinigten Konigreich
, zu
Portugal
und zu
Spanien
.
Als
Bucht von Biafra
wurde bis
1973
der an
Kamerun
und das
Nigerdelta
in
Nigeria
angrenzende innerste Teil des Golfes bezeichnet, nach dem
Biafra-Krieg
verfugten die nigerianischen Machthaber eine Umbenennung in
Bucht von Bonny
. Ein weiterer Teil ist die
Bucht von Benin
.
In neuerer Zeit hat sich der Golf von Guinea zu einem Zentrum der
Piraterie
entwickelt. Im Jahr 2019 fanden 90 Prozent aller weltweit registrierten Entfuhrungen auf See mit folgender Losegelderpressung in den Gewassern des Golfs von Guinea statt.
[2]
[3]
[4]
Danemark
unterstutzt seit 2016
Ghana
und
Nigeria
beim Aufbau von Kapazitaten zur Pirateriebekampfung. Taglich befinden sich 30?40 Schiffe danischer Reedereien in diesem Seegebiet. Mit der Fregatte
Esbern Snare
und ihren
Seahawk-Hubschraubern
soll die
Kongelige Danske Marine
von November 2021 bis April 2022 zur Sicherheit im Golf von Guinea beitragen. Als Lage- und Informationszentrum wird das
Maritime Domain Awareness for Trade ? Gulf of Guinea
(MDAT-GoG) auch von der
Europaischen Union
unterstutzt.
[5]
- ↑
International Hydrographic Organization
(1953):
Limits of Oceans and Seas, 3rd edition
(PDF; 994 kB), S. 19. Abgerufen am 7. Februar 2010.
- ↑
IMB Piracy & Armed Robbery Map 2019.
ICC Commercial Crime Services,
abgerufen am 11. Mai 2020
(englisch).
- ↑
Kevin Ponniah:
The day the pirates came.
BBC News, 10. Mai 2020,
abgerufen am 11. Mai 2020
(englisch).
- ↑
Kai Strell:
Piraterie im Golf von Guinea. Die Region an der westafrikanischen Kuste war auch im Jahr 2019 ein zentraler ?Hotspot“ der Piraterie
. MarineForum 5-2020, S. 32?35.
- ↑
Andreas Knudsen:
Im Hotspot der Piraterie. Danemark bereitet sich auf den Einsatz gegen Piraten im Golf von Guinea vor
. MarineForum 10-2021, S. 35.
2.3952777777778
6.4066666666667
Koordinaten:
2° 23′ 43″
N
,
6° 24′ 24″
O