Giuseppe Saragat
(gangige Aussprache:
[?u?z?ppe ?saːra?at]
ⓘ
/
?
, korrekte Aussprache:
[?u?z?ppe sara'?a:t]
[1]
; *
19. September
1898
in
Turin
; †
11. Juni
1988
in
Rom
) war ein
italienischer
Politiker
und von 1964 bis 1971 der funfte
Prasident der Republik Italien
.
Saragat war Sohn einer aus
Spanien
stammenden
sardischen
Familie. Sein Vater wurde in
Sassari
geboren. Bis 1920 studierte Saragat. 1922 trat er der
Vereinigten Sozialistischen Partei
(PSU) bei. Wahrend der
faschistischen
Herrschaft
Benito Mussolinis
lebte Saragat von 1926 bis 1943 im
Exil
in
Osterreich
,
Frankreich
und der
Schweiz
, in engem Kontakt zu
Pietro Nenni
.
1943 kehrte er nach Italien zuruck, schloss sich der
Resistenza
gegen die
Republik von Salo
an, geriet in deutsche Gefangenschaft, aus der er fliehen konnte, und ging nach
Mailand
, wo er zusammen mit anderen die
Partito Socialista Italiano
(PSI) wiedergrundete. Dem
Kabinett Bonomi II
gehorte er als
Minister ohne Geschaftsbereich
an, bevor er von 1945 bis 1946 als Botschafter seines Landes in
Paris
tatig wurde. 1946 wurde er in die verfassunggebende
Nationalversammlung
gewahlt, deren Prasident er bis 1947 war.
Als
Alcide De Gasperi
seine Aktionseinheit mit Sozialisten und Kommunisten aufkundigte, verließ 1947 unter Saragats Fuhrung der rechte Flugel die Partei und grundete zur Fortsetzung der Regierungsbeteiligung die Sozialistische Arbeiterpartei Italiens (PSLI). Von 1949 bis 1951 war Saragat Generalsekretar dieser Partei, aus der 1951/52 durch die Fusion mit der Vereinigten Sozialistischen Partei (PSU) von
Giuseppe Romita
die
Sozialdemokratische Partei Italiens
(PSDI) wurde. An ihrer Grundung war Saragat aktiv beteiligt.
Bei den Wahlen 1948 trat er zusammen mit seiner neuen Partei gegen das Volksfrontbundnis des
Partito Comunista Italiano
(PCI) mit dem
PSI
an und bildete mit der
Democrazia Cristiana
eine Allianz, wofur er im linken Spektrum als ?Sozialfaschist“ und ?Renegat“ geschmaht wurde. Bei den Wahlen zur
Abgeordnetenkammer
erhielt seine Partei 7 %, im Senat 4,1 %, wodurch er von 1947 bis 1949 als stellvertretender Ministerprasident und Sozialminister im Kabinett De Gasperi fungierte. Als uberzeugter Reformist und Atlantiker setzte er sich fur den Beitritt Italiens zur
NATO
und zum
Marshallplan
ein. Von 1954 bis 1957 gehorte er der italienischen Regierung erneut als Stellvertretender Ministerprasident an. Von 1963 bis 1964 war er als Außenminister seines Landes tatig.
Am 28. Dezember 1964 wurde er mit den Stimmen u. a. der Sozialisten und Kommunisten zum Staatsprasidenten gewahlt. Dieses Amt behielt er bis 1971, danach wurde er von Amts wegen
Senator
auf Lebenszeit. Im Marz 1976 trat er erneut das Amt des Generalsekretars des PSDI an, von dem er bereits im Juni 1976 wegen einer Wahlniederlage seiner Partei zurucktrat. Von da an fungierte er als Parteiprasident.
Giuseppe Saragat fuhrte als Staatsprasident folgende offizielle Auslandsreisen durch:
[2]
- 1965:
Vatikanstadt
,
Danemark
(nicht offiziell) und
Norwegen
,
Bundesrepublik Deutschland
,
Frankreich
, Sudamerikareise im September nach
Brasilien
,
Uruguay
,
Argentinien
,
Chile
,
Peru
und
Venezuela
;
Polen
,
San Marino
- 1966: Danemark,
Schweden
- 1967: im September und Oktober Reise um den Globus mit Besuchen (oder Zwischenaufenthalten) in
Kanada
,
Vereinigte Staaten
,
Tahiti
,
Fidschi
,
Australien
,
Singapur
,
Ceylon
und
Saudi-Arabien
- 1969:
Vereinigtes Konigreich
,
Jugoslawien
- 1970: Frankreich
- ↑
di Mauro Maxia:
I segreti dei cognomi: Saragat, creazione di un tempiese che taglio il “tu”.
In:
lanuovasardegna.it.
Abgerufen am 19. September 2023
(italienisch).
- ↑
Liste der Reisen
auf archivio.quirinale.it.