Geschichte der Komoren

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Die Geschichte der Komoren umfasst die vorkoloniale und koloniale Geschichte der gleichnamigen Inselgruppe mit den Hauptinseln Grande Comore , Anjouan , Moheli und Mayotte sowie des heutigen unabhangigen Staates Union der Komoren im Indischen Ozean.

Besiedelung und Staatsgrundungen bis 1700 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Komoren sind seit Mitte des 1. Jahrtausends besiedelt. Ihr Name bedeutet ?Mondinsel“ und kommt aus dem Arabischen ?Kamar“. Ursprunglich ließen sich hier Bantu aus Ostafrika hier, spater auch ? wie im benachbarten Madagaskar ? Austronesier. Die austronesische Bevolkerungsgruppe wurde jedoch uberlagert von spateren (teilweise ebenfalls austronesischstammigen) Einwanderern aus Madagaskar und von der ostafrikanischen Kuste. Ab etwa 750 oder 800 lagen die Komoren -Inseln im Einflussbereich von arabischen und persischen Seefahrern, Piraten und Handlern. Dies wird durch Ausgrabungsfunde von importierter Keramik aus dem Gebiet des ehemaligen Sassanidenreiches bestatigt. [1] Hinzu kamen Einwanderungswellen von der afrikanischen Ostkuste und aus Madagaskar. Die politische und soziale Struktur der Inseln war afrikanisch gepragt.

1505 erreichten portugiesische Seefahrer die Inseln und hielten Grande Comore funf Jahre besetzt. Großere Auswirkungen hatte die Ankunft einer arabisch-persischen Flotte unter dem Kommando von Mohamed ben Haissa 1506. Die Gruppe brachte ihre Sklaven mit und blieb. Diese Einwanderer wurden Schirazi genannt, nach der Stadt Schiraz in Persien. Die Schirazi fuhrten große Veranderungen in der sozialen und politischen Struktur der Inseln herbei. Sie brachten ihre Architektur mit und errichteten Moscheen und Palaste. Die alteste Moschee der Komoren entstand auf der Insel Mayotte 1566 im Ort Chingoni . Auf den Hauptinseln grundeten sie eigene Sultanate , die sich allerdings wenig von den Hauptlingstumern der ostafrikanischen Kuste unterschieden. Die Komoren wurden dadurch Teil der Swahili-Gesellschaft Ostafrikas, kulturell verbunden mit dem Sultanat Sansibar und den Stadten der ostafrikanischen Kuste . Zur Zeit der ersten Kolonialisierungsversuche durch Europaer stellten persische und arabische Familien die Oberschicht der Inseln.

Ab dem 11. oder 14. Jahrhundert begann sich der Islam auf den Komoren zu verbreiten. Spater siedelten sich Handler aus dem Hadramaut an den Kusten und in den Stadten der Komoren an. Hierbei spielten Saiyids aus der Familie der ?l B? ?Alaw?, die mit dem Sufi-Orden der Tar?qa ?Alaw?ya verbunden waren, eine besonders wichtige Rolle. [2] Einige Hadrami-Handler gelangten auch uber den Umweg der Insel Pate im kenianischen Lamu -Archipel auf die Komoren.

Madagassische Invasion [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ab dem spaten 18. Jahrhundert mehrten sich die Uberfalle sklavenhandelnder Madagassen vom Volk der Sakalava und Piraten auf den Inseln. Sie ubernahmen die Herrschaft auf Moheli und Mayotte, den kleineren der vier Inseln und ubten von da aus auch starken Einfluss auf die beiden großeren aus. 1830 fuhrte der Madagasse Ramanetaka, der bald seinen Namen in Abderemane anderte eine großere Gruppe von madagassischen Migranten nach Moheli, wo heute noch eine madagassische Sprache gesprochen wird.

Die Komoren um 1800 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bis zum fruhen 19. Jahrhundert waren die Inseln eine haufig angefahrene Zwischenstation fur Seefahrer aus verschiedenen europaischen Landern ? Hollander, Briten, Franzosen ? auf dem Weg nach Indien, in den Persischen Golf oder den Fernen Osten , ohne dass diese dauerhafte Stutzpunkte errichteten.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts, unmittelbar vor der Kolonialisierung der Komoren durch Frankreich, stellten sich die Verhaltnisse auf den Inseln unterschiedlich dar. Anjouan war unter einem Sultan vereint, dem auch bis Mitte des Jahrhunderts die Insel Moheli unterstand. Ab der Jahrhundertmitte erlangte Moheli ihre Unabhangigkeit vom Sultanat Anjouan durch die Invasion des oben erwahnten Ramanetaka, dessen Dynastie dort bis 1885 regierte. 1816 fluchtete der Sultan von Anjouan, Abdallah der Erste, nach dieser Invasion auf die franzosische Insel Ile Bourbon (heute ?La Reunion“). Die großte Insel, Grand Comore, war ursprunglich in 12 Sultanate aufgesplittert, die allerdings untereinander jeweils ein gemeinsames Oberhaupt wahlten.

Franzosische Kolonialzeit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Briefmarke des Sultanats von Anjouan von 1892

Zeit der Protektorate 1841?1912 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die franzosische Eingeborenen-Polizeitruppe (?Miliz“) in Moheli, 1900.

1841 erklarten die Franzosen Mayotte zum Protektorat und begannen von hier aus die Einflussnahme auf die ubrigen Inseln. 1847 verboten sie die Sklaverei auf Mayotte und forderten die Besiedelung der durch madagassische Uberfalle und Sklavenjagden weitgehend entvolkerten Insel mit freigelassenen Sklaven und franzosischen Siedlern. 1842 suchte die Sultanin von Moheli franzosischen Schutz gegen das Sultanat Sansibar und 1861 und 1871 intervenierten die Franzosen im Zusammenhang mit internen Konflikten militarisch auf der Insel. 1886 wurde die Insel schließlich offiziell Teil des franzosischen Protektorats von Mayotte. 1866 wurde Anjouan franzosisches Protektorat und 1886 auch Grand Comore, wo die Franzosen bereits 1844 einen ersten Militar- und Handelsposten errichtet hatten. Auf Grand Comore wie auf den anderen Inseln blieben die Sultane weiterhin im Amt und hatten z. B. eigene Flaggen. Tatsachlich hatten sie sich mit dem ?Protektorat“ aber franzosischer Herrschaft unterworfen. Seit 1887 wurden die Inseln Anjouan, Grand Comore und Moheli kollektiv ?Protektorat der Komoren“ genannt. 1908 wurden sie mit Mayotte zu einer kolonialen Einheit zusammengeschlossen und 1914 dem Generalgouverneur von Madagaskar unterstellt. Die Kolonisierung von Grand Comore hatte der franzosische Geschaftsmann Leon Humblot vorbereitet, der dem damaligen Sultan Said Ali erhebliche Teile der Insel abgekauft und ihm zudem Kredite gegeben hatte, die uber Arbeitsverpflichtungen der Untertanen zuruckzuzahlen waren. Humblots ?Societe´ de la Grande Comore“ wurde zur wichtigsten der franzosischen Kolonialgesellschaften, die de facto die Herrschaft uber die Inseln ausubten. Auf den Plantagen der Gesellschaften produzierten Zwangsarbeiter Kaffee, Kopra, Sisal, Kakao, Ylang-Ylang, Vanille und Nelken. [3] Humblot wurde auf dem Hohepunkt seiner Macht auch als der ?Weiße Sultan von Grand Comore“ bezeichnet.

Im spaten 19. Jahrhundert gewannen die beiden Sufi-Orden der Qadiriyya und der Schadhiliyya großen Einfluss auf den Komoren. Der komorische Schadhiliyya- Scheich Muhammad ibn ?Abdall?h al-Ma?r?f (1853?1905) verbreitete diesen Orden entlang der ostafrikanischen Kuste, wobei er auf den Komoren besonders viele Anhanger fand. Er starb in Moroni , nachdem er dort eine Zawiya gegrundet hatte. [4] Sein Grabmal ist Ziel fur Pilger aus ganz Ostafrika. [5] Zum Ende des 19. Jahrhunderts kam es jedoch zu einer großen Auswanderungswelle komorischer Muslime auf das Gebiet der B?-Sa??d?-Sultane in Sansibar . Allein im Jahre 1899 wanderten 15.000 Komoren nach Sansibar aus. [6] Einige komorische Araber wie Ahmad ibn Sumait traten auch unmittelbar in den Dienst der B?-Sa??d?-Sultane.

Kolonialzeit 1912?1975 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

1912 erhielt das ?Protektorat der Komoren“ den Status einer Kolonie, ab 1914 wurden sie von der franzosischen Kolonie Madagaskar aus verwaltet. Die Kolonialgesellschaften verloren dadurch ihre direkte Herrschaft, blieben aber uberaus machtig. In den 1930er Jahren gehorten ihnen 46 Prozent der Landflache von Grand Comore 37 Prozent von Anjouan, 22 Prozent von Moheli und 15 Prozent der Flache von Mayotte. [7] Dennoch blieb es politisch ruhig auf den Inseln. 1946 erlangten sie den Status eines TOM (territoires d´outre-mer, Franzosisches Ubersee-Territorium ) und damit eine Teilautonomie und erste politische Institutionen wie etwa eine ?Conseil General“ (Lokalversammlung). Entsprechend der Loi Lamine Gueye von 1946 hatten alle Burgerinnen und Burger bei Wahlen zum franzosischen Parlament und auch bei lokalen Wahlen ein Wahlrecht. Damit war ein beschranktes Frauenwahlrecht eingefuhrt. Das passive Wahlrecht wurde in dem Gesetz nicht ausdrucklich erwahnt, war aber auch nicht ausgeschlossen. Es herrschte ein Zweiklassenwahlrecht, das die franzosischstammigen Burgerinnen und Burger bevorzugte. [8] Die Inseln waren nun mit je einem Abgeordneten im franzosischen Parlament und Senat vertreten. Bei den Wahlen zeigten sich zwei Fraktionen, die eher traditionalistischen ?Weißen“ und die eher in die koloniale Wirtschaft und Verwaltung eingebundenen ?Grunen“.

Am 23. Juni 1956 wurde die loi-cadre Defferre eingefuhrt. [9]

1961 erlangten die Komoren eine Teilautonomie. 1962 grundete sich in der tansanischen Hauptstadt Daressalam die Mouvement de la Liberation Nationale des Comores (MOLINACO), die ?Nationale Befreiungsbewegung der Komoren“, und wurde von der frisch gegrundete Organisation fur Afrikanische Einheit (OAU) als Vertretung des Volkes der Komoren anerkannt. Die Bewegung beschrankte sich allerdings auf einen Propagandakrieg aus dem Exil heraus. Die ?Mouvement (populaire) mahourais“, die Volksbewegung von Mayotte erwies sich dagegen als ernsthafte Bedrohung des bestehenden Regimes. Die 1959 beschlossene und 1962 durchgefuhrte Verlegung der Hauptstadt von Mayotte und Grand Comore hatte große Unruhe auf Mayotte ausgelost, da mit der Verlegung deutliche wirtschaftliche Einbußen fur die Insel verbunden waren. 1967 wurde der Prasident der Lokalregierung Said Mohammed Sheikh mit Steinwurfen von Mayotte vertrieben. Die Franzosen stationierten daraufhin Einheiten der Fremdenlegion auf Mayotte, was die wirtschaftlichen Nachteile des Verlustes des Hauptstadtstatus des Ortes Dzaoudzi auf Mayotte ausglich.

Die Verfassung von 1968 gewahrte den einzelnen Inseln der Komoren weitgehende Selbststandigkeit und forderte so sezessionistische Bestrebungen. Ahmed Abdallah Abderemane, damaliger Prasident des Territoriums ließ die Infrastruktur auf Mayotte ausbauen und forderte die Ansiedlung von Leuten aus Anjouan. Dennoch herrschte auf den ubrigen Inseln eine starke Stimmung fur endgultige Unabhangigkeit, wahrend auf Mayotte die Bevolkerung den Verbleib bei Frankreich unterstutzte. Ein 1973 mit Frankreich ausgehandelter ?Fahrplan zur Unabhangigkeit“ sah eine Volksabstimmung 1978 vor, bis dahin sollte eine einheimische Verwaltung aufgebaut werden. 1973 kam es jedoch zu Demonstrationen Jugendlicher fur die Unabhangigkeit, die durch Truppen aus La Reunion beendet werden mussten. Bei einem vorgezogenen Referendum 1974 sprachen sich etwa 95 Prozent der Befragten fur die Unabhangigkeit aus; die meisten Stimmen gegen die Unabhangigkeit stammten von der Insel Mayotte, die in der Folge weiterhin franzosisch war.

Unabhangige Komoren [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Flagge der foderalen islamischen Republik der Komoren

Am 6. Juli 1975 erklarten die Komoren ohne die Insel Mayotte ihre vollstandige Unabhangigkeit , ohne ihren Anspruch auf diese Insel aufzugeben. Das allgemeine Wahlrecht wurde bestatigt. [9]

Nach der Unabhangigkeit war das Land politisch chronisch instabil und erlebte bis heute 19 Putschversuche , vier davon unter der Fuhrung des franzosischen Soldners Bob Denard . Von 1975 bis 1978 wurde das Land von Ali Soilih regiert, der eine Arabisierungspolitik betrieb. [10] Im Juli 1977 beantragte das Land die Aufnahme in die Arabische Liga . Der Antrag wurde jedoch abgewiesen, weil Ali Soilih nicht das Arabische, sondern das Komorische zur offiziellen Landessprache machen wollte. [11]

Denard verhalf 1978 Ahmed Abdallah erneut zur Macht. Bis zum Sturz Abdallahs 1989 beuteten die beiden das Land systematisch aus. In dieser Zeit wurde das Regime vor allem von Frankreich , Sudrhodesien (bis 1980) und Sudafrika unterstutzt. Sudafrika wickelte uber die Inseln Waffengeschafte ab und umging so das internationale Embargo . Zudem durfte es auf den Inseln eine Abhorstation errichten, mit der die ANC -Buros in Lusaka und Dar es Salaam beobachtet wurden.

1978 erklarte Prasident Ahmed Abdallah die Komoren zur Islamischen Foderativen Republik. 1982 wurde eine Einheitspartei eingefuhrt und bei den Wahlen 1978 und 1984 erhielt seine ?Fortschrittspartei“ jeweils uber 99 Prozent der Stimmen. Er regierte autoritar mit der Unterstutzung franzosischer Soldner und sudafrikanischer Geschaftsleute und der Duldung Frankreichs, da Abdallah auf Versuche verzichtete, Mayotte wieder an die Komoren anzuschließen. Unterstutzung kam außerdem aus konservativen arabischen Ollandern, denen die islamische Ausrichtung der Republik zusagte.

Die Universitaten der arabisch-islamischen Lander wurden in der gleichen Zeit zu einem wichtigen Anziehungspunkt fur die jungen Komoren, insbesondere weil der Zugang zu franzosischen Universitaten, in denen die komorische Elite bisher ihre Ausbildung erhalten hatte, erschwert war. 1985 studierten 600 komorische Studierende an islamischen Universitaten, wahrend man in Frankreich nur 250 Studierende und Auszubildende von den Komoren zahlte. [12]

1989 hatten Abdallah und Denard die Unterstutzung der arabischen Golflander verspielt. Abdallah kam 1989 bei einem vermutlich von Denard initiierten Scheinputsch unter ungeklarten Umstanden ums Leben. Said Joher wurde Prasident, doch das Land fand nicht zur Ruhe. 1995 putschte Denard bereits zum vierten Mal erfolgreich. Seine Herrschaft wurde aber nach nur einer Woche von einem franzosischen Expeditionskorps unblutig beendet. Denard wurde inhaftiert und 1999 in Frankreich des Mordes an Abdallah angeklagt, aber aus Mangel an Beweisen freigesprochen.

Putsch- und Sezessionsversuche seit 2001 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Flagge der Separatisten von Moheli
Flagge der heutigen Union der Komoren

1997 erklarten die Inseln Anjouan und Moheli ihre Unabhangigkeit. Sie setzten allerdings die komorische Tradition fort und wurden selbst von mehreren Putschen erschuttert. Letztlich gab es fur jede Insel einen eigenen Prasidenten. 1999 wurde Azali Assoumani Prasident von Grande Comore. Er uberstand seither einige Putschversuche und konnte die Inseln durch eine Verfassungsreform im Jahr 2001 in einer losen Union , der ?Union der Komoren“, wiedervereinigen. Die Prasidentschaft der Union rotiert seither zwischen den drei Hauptinseln. Im Mai 2006 wurde der Islamist Ahmed Abdallah Mohamed Sambi zum Staatsprasidenten gewahlt. Auf der Insel Anjouan wurde bei Wahlen im Jahr 2002 Mohammed Bacar , der im Jahr davor durch einen Putsch die Macht auf Anjouan ergriffen hat, zum Prasidenten der autonomen Insel gewahlt. Als dessen Amtszeit im April 2007 ablief, kam es hier erneut zu Konflikten mit der Zentralregierung. Da die Wahlen erst fur den 10. Juni 2007 angesetzt waren, setzte das Verfassungsgericht der Komoren einen kommissarischen Prasident ein, der von Bacars Gefolgsleuten aus dem Amt geworfen wurde. Die Zentralregierung verschob die Wahl aufgrund mangelhafter Bedingungen fur deren Abhaltung um eine Woche. Bacar ließ am ursprunglichen Wahltag wahlen und erreichte 90 Prozent der abgegebenen Stimmen. Seine Wahl wurde deswegen von der komorischen Bundesregierung nicht anerkannt.

Am 25. Marz 2008 wurde die Insel durch eine Invasion der Afrikanischen Union unter Beteiligung Tansanias, Senegals, des Sudan und Libyens eingenommen. Bacar fluchtete nach Mayotte und bat dort um politisches Asyl .

Die Union der Komoren: Neuordnungen des politischen Systems 2001 und 2009 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Durch ein Verfassungsreferendum war 2001 die Union der Komoren entstanden. Die Verfassung dieser Union war der auch finanziell sehr aufwendige Versuch, einen politischen Ausgleich zwischen den drei Hauptinseln des Landes herzustellen. Jede Insel hatte ein halbautonomes Parlament mit einem Prasidenten an der Spitze und die Prasidentschaft des Gesamtstaates rotierte zwischen den Inseln. [13] Ahmed Abdallah Mohamed Sambi setzte mit einem weiteren Verfassungsreferendum 2009 dagegen eine radikale Anderung des politischen Systems durch, der die Macht der Zentralregierung wieder deutlich starkte und die Union der Komoren zu einem islamischen Staat erklarte. Allerdings strich das Komorische Verfassungsgericht eine Klausel der neuen Verfassung, die ihm eine weitere Amtszeit ermoglicht hatte. 2010 durfte er daher nicht mehr antreten und sein bisheriger ? und noch amtierender ? Vizeprasident Ikililou Dhoinine ging als neuer Prasident aus den Wahlen 2010 hervor. Vom 26. Mai 2011 bis zum 25. Mai 2016 war Dhoinine Prasident der Komoren. Seit dem 26. Mai 2016 ist Azali Assoumani Prasident, der das Amt bereits von 1999 bis 2006 innehatte.

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Abdallah Chanfi Ahmed: Islam et politique aux Comores. Evolution de l'autorite depuis le Protectorat francais (1886) jusqu'a nos jours. L'Harmattan, Paris, 1999.
  • Anne K. Bang: Sufis and scholars of the sea. Family networks in East Africa, 1860?1925 . RoutledgeCurzon, London/New York 2003, S. 47?56.
  • Ali Djalim: "Les arabisants, le cheikh et le Prince aux Comores." In: Rene Otayek (Hrsg.): Le radicalisme islamique au sud du Sahara: da'wa , arabisation et critique de l'Occident. Karthala MSHA, Paris 1993, S. 151?159.
  • Walter Schicho : Handbuch Afrika. In drei Banden . Band 1: Zentralafrika, Sudliches Afrika und die Staaten im Indischen Ozean. Brandes & Appel, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-86099-120-5 .

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Geschichte der Komoren  ? Sammlung von Bildern

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Anna-Lena Forslund: Pottery and East Africa. Universitat Uppsala, 2003, S. 27?30 ( Memento vom 11. Februar 2006 im Internet Archive )
  2. Vgl. Bang: Sufis and scholars of the sea. 2003, S. 47.
  3. Schicho:25
  4. Vgl. Bang: Sufis and scholars of the sea. 2003, S. 53.
  5. Randall L. Pouwels: The East African Coast, C. 780 to 1900 C.E. In: Nehemia Levtzion und Randall L. Pouwels: The History of Islam in Africa. Ohio University Press, Athens (Ohio) 2000, S. 261
  6. Vgl. Bang: Sufis and scholars of the sea. 2003, S. 54.
  7. Schicho:26
  8. Franz Ansperger: Politik im Schwarzen Afrika: Die modernen politischen Bewegungen im Afrika franzosischer Pragung. Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Wiesbaden, 1961, S. 73.
  9. a b ? New Parline: the IPU’s Open Data Platform (beta). In: data.ipu.org. 23. Juni 1956, abgerufen am 30. September 2018 (englisch).
  10. Vgl. Ahmed: Islam et politique aux Comores. 1999, S. 18.
  11. Vgl. Ahmed: Islam et politique aux Comores. 1999, S. 154f.
  12. Vgl. Djalim: "Les arabisants, le cheikh et le Prince aux Comores." 1993, S. 155f.
  13. http://www.irinnews.org/Report.aspx?ReportId=83144 irinnews.org, abgerufen am 14. Januar 2011