George Savile, 1. Marquess of Halifax
(*
11. November
1633
in Thornhill,
Yorkshire
; †
5. April
1695
in
London
) war ein
englischer
Politiker und
Autor
.
Die Familie von Savile gehorte dem niederen Adel an; sein Vater war Sir William Savile, 3. Baronet, der sich im
Englischen Burgerkrieg
auf der Seite des Konigs auszeichnete.
Anthony Ashley Cooper, 1. Earl of Shaftesbury
, der spater sein Intimfeind wurde, war sein Onkel. Die Familie war wohlhabend und verfugte uber erheblichen Landbesitz sowie gute Beziehungen. Beim Tod seines Vaters erbte er 1644 dessen Besitzungen sowie den Adelstitel 4.
Baronet
, of Thornhill in the
County of York
, der 1611 in der Baronetage of England seinen Urgroßvater verliehen worden war.
An der Shrewsbury School erzogen und von Privatlehrer in Frankreich und Italien ausgebildet, wurde er bereits im Jahr 1660 als Abgeordneter in das
House of Commons
gewahlt. Er entschloss sich dann aber, nicht erneut zu kandidieren und stattdessen als
Leutnant
der Reiterei in Yorkshire zu dienen. 1667 wurde er zum
Captain
befordert und in
Prince Ruperts
Regiment berufen.
1667 wurde Savile auf Veranlassung des
Duke of York
als
Viscount Halifax
und
Baron Savile
, of Eland in the County of York, zum erblichen
Peer
erhoben. Durch diese beiden zur
Peerage of England
gehorenden Titel erhielt er einen Sitz im englischen
House of Lords
.
Als Mitglied des
Privy Council
, in den er 1672 berufen wurde, stellte er sich gegen den pro-katholischen und pro-franzosischen Kurs von
Konig Charles II.
, was zu seiner Entlassung aus dem Rat nur vier Jahre spater fuhrte. Insbesondere wahrend der
Papisten-Verschworung
vertrat er jedoch gemaßigte Positionen. 1679 wurde er jedoch durch seine Erhebung zum
Earl of Halifax
[1]
rehabilitiert und erneut in den Privy Council aufgenommen. 1675 war er als
Fellow
in die
Royal Society
aufgenommen worden.
In der Folgezeit wuchs Saviles Einfluss, so wurde er 1682
Lordsiegelbewahrer
[2]
, gleichzeitig nochmals, nunmehr zum
Marquess of Halifax
[1]
, erhoben und 1685
Lord President of the Council
.
[3]
Nach der Thronbesteigung von Konig James II. wurde er 1685 jedoch wiederum aus dem Privy Council wegen des Protests gegen die Aufhebung der
Testakte
und der
Habeas-Corpus-Akte
entlassen.
1688 war Savile Unterhandler in den Gesprachen mit dem Prinzen von
Oranien-Nassau
(spater
Konig William III.
), der auf Veranlassung eines Teils des Adels mit Truppen in England gelandete war, um Konig James II. zu sturzen (
Glorious Revolution
). Nachdem der Konig geflohen war, ubernahm Savile den Vorsitz im House of Lords und veranlasste Maßnahmen zur Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung. Darauf wechselte er endgultig auf die Seite Williams und wurde zum
Speaker
des Oberhauses gewahlt. In dieser Funktion trug er William und seiner Frau
Maria
formlich die Krone an. Er leitete dann auch die Proklamation der Thronbesteigung.
1689 wurde Savile erneut Lordsiegelbewahrer
[2]
, verlor dann jedoch schnell den Ruckhalt bei den sich bildenden Parteien, weil er sich nicht vereinnahmen ließ und unabhangige Positionen vertrat. Hierdurch wurde er in den folgenden Jahren aus allen Amtern gedrangt.
Savile starb 1695, er ist in der
Westminster Abbey
begraben.
Savile war zweimal verheiratet. Zunachst heiratete er 1656 Lady Dorothy Spencer, eine Tochter von
Henry Spencer, 1. Earl of Sunderland
, mit der er eine Tochter und einen Sohn, seinen Titelerben
William Savile
, hatte. Nach deren Tod heiratete Savile 1672 Gertrude Pierrepont, mit der er eine Tochter hatte.
Philip Stanhope, 4. Earl of Chesterfield
, seinerseits ein bekannter Politiker, war sein Enkel.
- ↑
a
b
Powicke & Fryde:
Handbook of British Chronology.
Second Edition, London, 1961, Seite 430
- ↑
a
b
Powicke & Fryde:
Handbook of British Chronology.
Second Edition, London, 1961, Seite 94
- ↑
Powicke & Fryde:
Handbook of British Chronology.
Second Edition, London, 1961, Seite 137