Ein
Geschlechtsorgan
(
lateinisch
Organum genitale
; synonym
Fortpflanzungsorgan
,
Sexualorgan
,
Geschlechtsteil
,
Genitale
,
Geschlecht
) ist ein Organ von
Lebewesen
mit zwei oder mehreren
Paarungstypen
(
Geschlechtern
), dessen Funktion im Zusammenhang mit der
sexuellen Fortpflanzung
steht. Die Geschlechtsorgane werden auch als
primare
Geschlechtsmerkmale
bezeichnet.
In diesem Artikel werden vorrangig die Geschlechtsorgane von
Wirbeltieren
einschließlich des
Menschen
behandelt. Zu den Geschlechtsorganen von Pflanzen siehe
Fruchtblatt
und
Staubblatt
.
Allgemeine Unterscheidungen
Funktional unterscheidet man zwischen den
Sexualorganen
? Organe, die der
Begattung
bzw. zur Ausubung von
Geschlechtsverkehr
dienen ? und den
Reproduktionsorganen
, welche die Fortpflanzung gewahrleisten. Weiterhin werden
außere
von
inneren
Geschlechtsorganen unterschieden. Bei mannlichen Individuen kommt hinzu, dass der Penis eine dritte Funktion hat, denn er ist durch die
Harnrohre
ein Teil der
ableitenden Harnwege
. Unterschieden wird ferner zwischen den eigentlichen (primaren) Geschlechtsdrusen wie
Hoden
und
Eierstocke
und (zusatzlichen)
akzessorischen Geschlechtsdrusen
.
Reproduktionsorgane
Die Funktion als
Reproduktionsorgane
bei der Bildung und Reifung der
Gameten
hangt von der Bildung und Ausschuttung von
Releasing-Hormonen
und von in der
Hypophyse
freigesetzten Steuerungshormonen ab, die ihrerseits die Bildung von Sexualhormonen in den
Gonaden
anregen. Die Auspragung der Geschlechtsorgane wird schon beim
Ungeborenen
sowie in der
Kindheit
und in der
Pubertat
entscheidend durch
Sexualhormone
beeinflusst.
[1]
[2]
Sexualorgane
Damit die unmittelbar der Paarung dienenden
Sexualorgane
ihre physiologischen Funktionen entfalten konnen, ist
sexuelle Erregung
erforderlich. Diese stellt eine multiple Reaktion des
limbischen Systems
im
Gehirn
dar, sie baut das Paarungsverlangen auf (siehe auch
sexueller Reaktionszyklus
,
Human sexual response cycle
).
Ontogenetische Entwicklung der Geschlechtsorgane
Wahrend der fruhen
Embryogenese
bzw.
Fetogenese
weisen die
Anlagen
fur die Geschlechtsorgane bei Saugetierembryonen beiderlei Geschlechts indifferente Strukturen auf, die sich dann
pranatal
zu weiblichen oder mannlichen Ableitungen entwickeln.
[3]
Infolge der Entwicklung aus gemeinsamen fruhembryonalen Anlagen haben einige ? jedoch nicht alle ? Geschlechtsorgane in einem Geschlecht eine
homologe
Entsprechung in dem anderen Geschlecht. Der gesamte Prozess der sexuellen Differenzierung umfasst auch die in der
juvenilen
Phase stattfindende Entwicklung
sekundarer Geschlechtsmerkmale
. Wegen der starken
sexuellen Selektion
, die die Struktur und Funktion der Genitalien beeinflusst, bilden sie ein Organsystem, das sich schneller als jedes andere entwickelt. Eine große Vielfalt an genitalen Formen und Funktionen ist daher bei Tieren zu finden.
[4]
Die
Anlage
der Keimdrusen entsteht neben der
Urniere
. Dort bildet sich aus
Coelomepithel
,
Mesenchym
und Teilen der Urniere die
Genitalleiste
. Aus deren Mittelteil bildet sich das Gonaden
blastem
, in welches aus dem
Entoderm
des
Dottersacks
und des
Allantoisstiels
die
Urkeimzellen
einwandern. Dabei entstehen unter Einbeziehung von weiteren Urnierenzellen die
Keimstrange
. Die weitere Entwicklung ist bei den meisten Saugetieren vom
SRY-Gen
abhangig. Dessen Anwesenheit fuhrt zur Differenzierung der Keimdrusenanlage zum
Hoden
und damit zur Auspragung des mannlichen Geschlechts. Fehlt das SRY-Gen, entstehen die
Eierstocke
und die anderen weiblichen Geschlechtsorgane. Die weitere Entwicklung wird dann vor allem durch die Hormone der Keimdrusen gesteuert. Der
Urnierengang
(Wolff-Gang) entwickelt sich unter dem Einfluss von
Testosteron
zu
Nebenhodenkanal
,
Samenleiter
und
Blaschendruse
, wahrend er sich bei weiblichen Individuen weitestgehend zuruckbildet. Bei den meisten Saugetieren wandern die Hoden um die Geburt herum aus dem Bauchraum durch den Leistenkanal in den Hodensack (?Hodenabstieg“,
Descensus testis
). Bei weiblichen Tieren entstehen aus einem weiteren Gang seitlich des Urnierengangs, dem
Muller-Gang
, die
Eileiter
, die
Gebarmutter
und die
Vagina
. Bei mannlichen Foten bilden die
Sertoli-Zellen
der fetalen Hoden das
Anti-Muller-Hormon
, welches zur Ruckbildung der Muller-Gange fuhrt.
[5]
Die außeren Geschlechtsorgane entstehen durch Mesenchymbildungen, die als
Genitalhocker
bezeichnet werden. Bei mannlichen Foten verlangert sich dieser unter Testosteroneinfluss zum Phallus. An seiner Unterseite entsteht die
Urogenitalrinne
, die von den beiden
Urogenitalfalten
flankiert wird. Letztere werden beim weiblichen Fotus zu den Schamlippen. Seitlich der Geschlechtshocker entstehen die
Genitalwulste
, aus denen beim mannlichen Fotus der Hodensack entsteht, wahrend sie sich beim weiblichen Fotus weitgehend zuruckbilden.
[6]
Neben einer eindeutig mannlichen oder weiblichen Auspragung kann es zur Auspragung von Merkmalen beider Geschlechter kommen, die
Hermaphroditismus
genannt wird.
Wahrend die Entwicklung zum mannlichen oder weiblichen Geschlecht bei Saugetieren unumkehrbar ist, konnen bei einigen Reptilien, Amphibien und Fischen auch adulte Tiere ihr Geschlecht im Laufe des Lebens verandern (
Dichogamie
).
[7]
Weibliche und mannliche Geschlechtsorgane
Die mannlichen und weiblichen Organe des menschlichen Fortpflanzungssystems unterscheiden sich zwar sowohl in den außerlich sichtbaren als auch in den inneren Strukturen, sie sind jedoch miteinander verwandt, denn sie teilen einen gemeinsamen Entwicklungspfad. Bei beiden Geschlechtern gibt es Organe, die hinsichtlich ihrer Lage und/oder funktionell eine Entsprechung im jeweils anderen Geschlecht haben. Da es auch Organe gibt, die nur bei einem Geschlecht ausgebildet werden, sind dennoch nicht alle als biologisch
homologe Organe
zu betrachten.
Weibliche Geschlechtsorgane der Saugetiere
Bei den
Theria
finden sich in der Anatomie des Genitaltrakts interspezifische Unterschiede, wobei insbesondere bei den weiblichen Tieren starke Variationen bestehen.
[9]
Die weiblichen Geschlechtsorgane (
Organa genitalia feminina
) werden wie folgt eingeteilt:
Außere weibliche Geschlechtsorgane
Die
Vulva
bildet die Gesamtheit der außeren weiblichen Geschlechtsorgane. Beim Menschen verlauft sie vom
Venushugel
bis zum
Perineum
. Die außeren
Schamlippen
schließen mit der Schamspalte die inneren Schamlippen, den
Scheidenvorhof
, den Ausgang der
Harnrohre
sowie die
Klitoris
samt
Klitorisvorhaut
ein. Der Scheidenvorhof stellt die Verbindung zu den inneren weiblichen Geschlechtsorganen dar.
Innere weibliche Geschlechtsorgane
Die
Vagina
ist die Verbindung zwischen den außeren und inneren weiblichen Geschlechtsorganen. Die
Vagina des Menschen
, auch Scheide genannt, mundet unten in den Scheidenvorhof und wird oberhalb durch den außeren Muttermund abgeschlossen, der in den
Gebarmutterhals
(
Cervix uteri
) fuhrt. In der
Gebarmutter
(Uterus) konnen sich befruchtete Eizellen bzw.
Blastocysten
einnisten (
Nidation
).
Die Bildung und Reifung der Eizellen erfolgt in den
Eierstocken
, von wo aus sie uber die
Eileiter
, in denen sie befruchtet werden konnen, in die Gebarmutter gelangen. Die Eierstocke sind gleichzeitig
Hormondrusen
.
Studien an Mausen zeigten, dass bei der Entwicklung des Urogenitaltrakts vor allem die
Hox-Gene
eine essentielle Rolle spielen, insbesondere die Gene HOXA9, A10, A11 und A13. In
Tierversuchen
wurde nachgewiesen, dass HOXA10 fur die Uterusentwicklung, HOXA11 fur den kaudalen
Uterus
- und Zervix-Anteil, HOXA13 fur die obere Vagina und HOXA9 fur die Eileiterentwicklung als
Transkriptionsfaktoren
verantwortlich sind.
[10]
Bei
hoheren Saugetieren
unterscheiden sich sowohl die Struktur der inneren Geschlechtsorgane als auch die Dauer der
Trachtigkeit
enorm. Wahrend bei der
Hausmaus
20 bis 23 Tage normal sind
[11]
, konnen bei
Elefantenkuhen
bis zu 680 Tage zwischen Geburt und Befruchtung vergehen.
[12]
Vor der Geburt entwickeln sich die
Milchdrusen
und produzieren
Milch
, mit der das Muttertier den Nachwuchs uber
Zitzen
oder ein
Euter
saugt
.
Akzessorische Geschlechtsdrusen
Mannliche Geschlechtsorgane der Saugetiere
Der
Penis
ist das Begattungsorgan des mannlichen Tieres bzw. des Mannes. Daruber hinaus ist er gleichzeitig ein Teil der ableitenden Harnwege, indem er die
Harnrohre
umschließt. Der
Hodensack
(Skrotum) ist ein Hautsack unterhalb des Penis. Er umhullt einen Teil der inneren Geschlechtsorgane: die
Hoden
, die
Nebenhoden
und den dort beginnenden unteren Teil der
Samenleiter
. Die Einteilung der mannlichen Geschlechtsorgane (
Organa genitalia masculina
) mag auf den ersten Blick erstaunen: Die Hoden liegen zwar außen, zahlen aber dennoch zu den inneren Geschlechtsorganen. Dies ist darin begrundet, dass die Hoden sich zunachst im Bauchraum entwickeln und bei den meisten Saugetieren erst bei oder nach der Geburt in den Hodensack wandern (Hodenabstieg,
Descensus testis
).
Außere mannliche Geschlechtsorgane
Folgende Eintrage beschreiben die außeren mannlichen Geschlechtsorgane bei unterschiedlichen Saugetieren:
Innere mannliche Geschlechtsorgane
Die
Hoden
sind die mannlichen Keimdrusen. Sie sind das Bildungsgewebe der mannlichen Keimzellen, der
Spermien
, und sind gleichzeitig
Hormondrusen
. Zu den inneren Geschlechtsorganen gehoren hier des Weiteren die
Nebenhoden
,
Samenleiter
sowie die
Prostata
und einige weitere Drusen.
[13]
Akzessorische Geschlechtsdrusen
Entlang des Samenweges sind bei den mannlichen Saugetieren bis zu vier paarige akzessorische (zusatzliche) Geschlechtsdrusen ausgebildet. Dies sind die
Samenleiterampulle
, die
Samenblasendruse
, die
Prostata
und die
Bulbourethraldruse
. Sie produzieren einen Großteil der Samenflussigkeit (
Ejakulat
).
Alte Bezeichnung
Die alte Bezeichnung ?
Gemacht
“ (von mittelhochdeutsch
gemaht
/
gemeht
/
gemehte
) bezeichnet das mannliche Geschlechtsteil, wurde aber unter anderem auch in den Bedeutungen Geschlechtsteil(e), Geschlechtsorgane, Penis,
Hoden
(sack) und (sowohl Frau als auch Mann betreffend) ?Zeugungsglied“ verwendet.
[14]
[15]
[16]
Geschlechtsorgane der ubrigen Wirbeltiere
Vogel
Bei
Vogeln
liegen die Hoden vor den Nieren an den
Nebennieren
. Der
Samenleiter
fuhrt zum mannlichen Begattungsorgan. Der
Penis der Vogel
liegt in der
Kloake
und kann vorstulpbar oder in Form kleiner erigierbarer Hockerchen oder Falten ausgebildet sein. Die
Erektion
erfolgt durch
Lymphe
. Bei den weiblichen Vogeln sind in der Regel nur die linksseitigen Teile der Geschlechtsorgane ausgebildet, die rechtsseitigen werden zwar angelegt, bilden sich aber noch wahrend der Embryonalentwicklung wieder zuruck. Der (linke)
Eierstock
liegt vor der Niere und erscheint durch die vielen Dotterkugeln traubenformig. Die weiteren Teile der weiblichen Geschlechtsorgane werden aufgrund des gewundenen Verlaufs als
Legedarm
(
Oviductus
, Ovidukt) bezeichnet. Er kann in funf Abschnitte unterteilt werden und dient der Bildung der
Hagelschnure
, des
Eiklars
, der
Eischale
und des Eioberhautchens. Der Ovidukt mundet in die Kloake.
[17]
-
Eierstock mit Dotterkugeln (1) und Legedarm (2, 3) eines Haushuhns
-
Legedarm eines Haushuhns: 1 Infundibulum, 2 Magnum, 3 Isthmus, 4 Uterus, 5 Vagina mit Ei
-
Situs
eines Haushahns (ohne Verdauungsorgane): 3 Hoden
-
Reptilien
Bei
Reptilien
liegen die Hoden in der Bauchhohle. Der Nebenhoden ist als langer Gang ausgebildet und fehlt bei
Schlangen
. Der Samenleiter (
Vas deferens
) fuhrt in die Kloake. Bei den
Schuppenkriechtieren
ist ein paariger
Hemipenis
ausgebildet, bei der Begattung wird aber nur einer dieser beiden Kopulationsorgane benutzt. Die
Schildkroten
haben einen unpaaren Penis. Die weiblichen Geschlechtsorgane sind paarig angelegt, bei den
Blindschlangen
werden die der linken Seite jedoch zuruckgebildet. Die Eierstocke liegen in der Bauchhohle. Uber den Eileitertrichter gelangen die Dotterkugeln in den Eileiter. Hier finden die Befruchtung und die Bildung der ubrigen Eianteile statt. Er mundet auf einem kleinen Zapfen, der
Genitalpapille
, in die Kloake.
[18]
Amphibien
Bei den
Amphibien
entstehen aus der Anlage der Keimdrusen zusatzlich ein Fettkorper und bei Kroten auch das
Bidder-Organ
. Die Hoden liegen beidseits an der ruckenseitigen Bauchwand. Ihre 3?30 ableitenden Kanalchen (
Ductuli efferentes
) vereinigen sich zu großeren Sammelgangen, welche in den vorderen Pol der
Urniere
ziehen, der damit de facto als Nebenhoden fungiert. Dort gewinnen sie Anschluss an die
Nierentubuli
und damit an den
Urnierengang
(Wolff-Gang), welcher bei mannlichen Amphibien somit ein gemeinsamer Harn-Samenleiter (
Ductus urogenitalis
) ist. Dieser hat im Bereich seiner Mundung in die Kloake artspezifische Modifikationen (Ampulle, Samenblaschen, gewundener Wollf-Gang oder Sinus urogenitalis), die als Samenspeicher dienen. Begattungsorgane fehlen den Amphibien.
[19]
Die Eierstocke liegen ebenfalls in der Leibeshohle. Die Eizellen werden in die
Coelomhohle
abgegeben, von dort gelangen sie in den Ovidukt, der wie bei anderen Wirbeltieren aus dem
Muller-Gang
entsteht. Hier bekommen sie eine mehrlagige klebrige Hulle, die das Zusammenkleben der Eipakete ermoglicht. Der Ovidukt mundet in die Kloake. Der Urnierengang ist bei den weiblichen Amphibien ein reiner Harnleiter.
[20]
Fische
Die meisten
Fische
sind getrenntgeschlechtlich. Die meist paarigen Hoden bzw. Eierstocke liegen unterhalb der Schwimmblase im Bauchraum und konnen in der
Laichzeit
betrachtlich an Große zunehmen. Bei etwa 500 der 28.000 Fischarten aus 27 Familien konnen auch adulte Tiere sich unter bestimmten Umweltbedingungen zum anderen Geschlecht entwickeln. Dieser Vorgang wird
Dichogamie
genannt. Bei
Thalassoma bifasciatum
entstehen sogar nahezu immer zunachst Weibchen (
Rogener
), bei Abwesenheit eines dominanten Mannchens wechselt ein Rogener sein Geschlecht zum Mannchen (
Milchner
,
Proterogynie
). Diese Geschlechtstransformation dauert nur etwa 8 bis 10 Tage.
[7]
Bei
Anemonenfischen
ist es umgekehrt, hier lebt ein Weibchen mit mehreren Mannchen, stirbt das Weibchen, bildet sich bei einem Milchner der Hoden zum Eierstock um (
Proterandrie
).
[21]
Schleimaale
haben nur eine unpaarige zwittrige Keimdruse, die mannlichen und weiblichen Keimzellen (
Gameten
) entstehen aber zeitversetzt, so dass eine Eigenbefruchtung (
Autogamie
) weitgehend ausgeschlossen ist.
[22]
Die Hoden der meisten Fische haben keine Tubuli seminiferi, die Spermien werden in ihnen entsprechenden runden Bildungen, den
Spermienampullen
gebildet. Die Spermienampullen werden zur Laichsaison gebildet und anschließend wieder zuruckgebildet.
[23]
Bei
Rundmaulern
,
Lachsfischen
,
Aalen
werden die Keimzellen (
Gameten
) direkt in die Bauchhohle und von dort uber eine Bauchoffnung freigesetzt. Andere Fischarten haben spezielle Ausfuhrungsgange. Die Befruchtung findet bei den meisten Fischarten durch Abgabe der
Eier
und des
Spermas
ins Wasser statt, Begattungsorgane sind dafur nicht notwendig. Bei lebendgebarenden
Haien
und Knochenfischen gibt es eine innere Befruchtung, die mannlichen Begattungsorgane werden bei ihnen
Klaspern
genannt, sie entstehen aus umgewandelten
Bauchflossen
.
[24]
Das
Gonopodium
der
lebendgebarenden Zahnkarpfen
ist eine umgestaltete Afterflosse.
[25]
[26]
Geschlechtsorgane der Wirbellosen
Auch die Keimdruse bei Wirbellosen wird als Testis (Hoden) bzw. Ovar (Eierstock) bezeichnet. Viele Wirbellose, beispielsweise die
Plattwurmer
, sind
Zwitter
, das heißt, sowohl Hoden als auch Eierstocke sind in einem Individuum angelegt, bei Bandwurmern enthalt sogar jedes
Bandwurmglied
sowohl Hoden als auch Eierstock.
[27]
Es gibt aber auch Zwitter, bei denen bei jedem Individuum nur eines der beiden Gonaden aktiv ist. Bei einigen Wirbellosen wie
Lungenschnecken
oder
Hinterkiemerschnecken
sind Hoden und Eierstock zu einem Organ verschmolzen, der
Ovotestis
.
[28]
Bei einigen Tieren erfolgt die Fortpflanzung uber Jungfernzeugung (
Parthenogenese
), die Nachkommen entstehen aus unbefruchteten Keimzellen.
Ringelwurmer
[29]
, viele
Fadenwurmer
[30]
und die
Gliederfußer
sind getrenntgeschlechtlich. Die Abgabe der Geschlechtszellen erfolgt durch spezielle Offnungen wie den
Gonoporus
, bei einigen finden sich auch Kopulationsorgane wie
Bursa copulatrix
,
Gonopodium
,
Aedeagus
,
Pedipalpus
oder
Ovipositor
, teilweise auch als Penis oder Phallus bezeichnet.
[31]
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