Garbova

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Garbova
Urwegen
Szaszorbo
Wappen von Gârbova
Gârbova (Rumänien)
Garbova (Rumanien)
Basisdaten
Staat : Rumanien   Rumanien
Historische Region : Siebenburgen
Kreis : Alba
Koordinaten : 45° 52′  N , 23° 43′  O Koordinaten: 45° 51′ 36″  N , 23° 43′ 23″  O
Zeitzone : OEZ ( UTC +2)
Hohe : 359,7  m
Flache : 58,93  km²
Einwohner : 1.867 (1. Dezember 2021 [1] )
Bevolkerungsdichte : 32 Einwohner je km²
Postleitzahl : 517305
Telefonvorwahl : (+40) 02 58
Kfz-Kennzeichen : AB
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020 [2] )
Gemeindeart : Gemeinde
Gliederung : Garbova, C?rpini? , Reciu
Burgermeister : Ioan Muntean ( PSD )
Postanschrift : Str. V?ii, nr. 452
loc. Garbova, jud. Alba, RO?517305
Website :

Garbova oder alte Schreibweise Girbova [ ?g?rbova ] ( deutsch Urwegen , ungarisch Szaszorbo ) ist eine rumanische Gemeinde im Kreis Alba in der Region Siebenburgen .

Der Ort Garbova wurde auch unter den Bezeichnungen: Orbo (1309), Orbow (1330), Wrbegen (1496), Urbogen (1500), Urbeygen (1568), Urbigen (1603), Uhrbegen (1696, auf einem Kelch der Kirchengemeinde), Gerbova (1733, erste rumanische Benennung), Szasz Orbo (1760, erste ungarische Benennung, etwa: Sachsen Orbo) und 1854 in den drei Hauptsprachen Siebenburgens mit Girbova ? Urwegen ? Szasz Orbo erwahnt. [3]

Geographische Lage

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Lage der Gemeinde Garbova im Kreis Alba

Die Gemeinde liegt zwischen den Auslaufern der Mun?ii ?ureanu (Muhlbacher Berge) und des Zibinsgebirges (Mun?ii Cindrel) im Unterwald und somit im außersten sudostlichen Teil des Kreises Alba . Der Ort befindet sich am gleichnamigen Fluss Garbova und der Kreisstraße (Drum jude?ean) DJ 106F, ist 6 Kilometer von der Europastraße 68 (zwischen Sebe? und Sibiu ), entfernt. Bis zur nachsten großeren Stadt Miercurea Sibiului ( Kreis Sibiu ) sind es 11 Kilometer; die Kreishauptstadt Alba Iulia liegt etwa 39 Kilometer nordwestlich entfernt.

Diverse archaologische Funde (angefangen aus der Jungsteinzeit ) zeigen, dass das Gebiet schon lange besiedelt war. [4]

Der Ort war ursprunglich von Siebenburger Sachsen bewohnt. Er wurde erstmals 1291 unter der Bezeichnung Wrbow urkundlich erwahnt. [5]

Im Mittelalter war der Ort im Besitz des Weißenburger Domkapitels nachher eine freie sachsische Stuhlgemeinde auf Konigsboden . Um 1500 war Urwegen die zweitgroßte Gemeinde des Reußmarkter Stuhles , eines der Sieben Stuhle in Siebenburgen. [5]

Aufgrund der ortlichen Spezialisierung auf den Weinbau traf der Reblausbefall von 1898 Garbova besonders hart. Viele Einwohner wanderten im Nachhinein in die USA aus.

1968 wurde die Ortschaft, die bis dahin administrativ eher in Richtung Miercurea Sibiului ( Reußmarkt ) ausgerichtet war, dem Kreis Alba angeschlossen, zu dem sie bis heute gehort. Weit uber die Grenzen des Kreises Alba hinaus ist die Ortschaft bis heute fur ihren Wein ( siehe: Weinbau in Rumanien ) und Cognac bekannt.

Die Bevolkerung der Gemeinde entwickelte sich wie folgt:

Volkszahlung Ethnie
Jahr Bevolkerung Rumanen Ungarn Deutsche Andere
1850 2.906 1.569 - 1.080 257
1930 3.729 2.320 5 1.339 65
1956 3.647 2.197 3 1.095 352
1977 3.241 1.889 3 1.178 171
1992 2.067 1.768 7 85 207
2002 2.059 1.848 6 41 164
2011 2.050 1.777 3 43 227 (Roma 169)
2021 1.867 1.506 - 37 324 (Roma 220)

Wahrend im Ort selbst und im eingemeindeten Dorf Reciu (Ratsch) seit den Volkszahlungen 1850 bis 1977 etwa die Halfte der Einwohner Siebenburger Sachsen waren, lebten im Ort C?rpini? (Keppelsbach) fast ausschließlich Rumanen.

Die hochste Einwohnerzahl (3892) der heutigen Gemeinde wurde 1941 ermittelt, die der Rumanen (2335) 1930, der Deutschen (1407) 1941, der Magyaren (13) 1910 und die der Roma (347) 1956. Im Jahr 1956 wurde ein Serbe , 1890/1900 je ein Kroate registriert. [6]

Im Zweiten Weltkrieg fielen von 116 Mannern, die zur deutschen Wehrmacht eingeruckt waren, 36 Sachsen an verschiedenen Fronten. Im Januar 1945 wurden 106 Frauen und 68 Manner zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion verschleppt und die meisten erst nach 5 Jahren entlassen. In den Arbeitslagern starben 9 Frauen und 11 Manner. [3]

Sehenswurdigkeiten

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  • Die Grafenburg aus dem 13. Jahrhundert, besteht aus einem Bergfried mit quadratischem Grundriss und einer annahernd quadratischen Ringmauer mit einem Torturm mit Fallgatter , dem ein gesicherter Vorbau hinzugefugt wurde. 1879 erhielt der Turm ein neugotisches Geschoss mit steilem Dach und vier Eckturmchen. [7] Der heutige Glockenturm war Wohnturm und Bergfried, diente zwischenzeitlich auch als Schule und Pfarrwohnung; spater wurde er ausschließlich zur Aufbewahrung des Specks verwendet. [8] Er steht unter Denkmalschutz. [9]
  • Die Evangelisch-Lutherische Kirche in der Ortsmitte (errichtet um 1500) ist eine gotische Saalkirche mit Fresken im Chor. [5] 1879 wurde ein neuer Glockenturm (60 m) mit einer Turmuhr errichtet. [3]
  • Die Bergkirche , 1280 erbaut und im 15. Jahrhundert zur Wehrkirche umgebaut, ist nach einem Brand von 1870 die Ruine einer romanischen Basilika (Dach und Seitenschiffe der Kirche wurden 1872 abgetragen). Eine Gedenkplatte erinnert an die Sage der ?Braut von Urwegen“ . Sie steht unter Denkmalschutz. [9]
  • Die Alte Burg (Cetatea Urie?ilor) ? eine mittelalterliche Vorhohenburg, erbaut im 14. Jahrhundert [5] ? ist eine Ruine, ca. 2 Kilometer sudlich des Ortes Garbova und steht unter Denkmalschutz. [9]
  • Die Rumanisch-Orthodoxe Kirche
Commons : Garbova  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Volkszahlung 2021 in Rumanien, Popula?ia rezident? dup? etnie , 1. Dezember 2021 (rumanisch).
  2. Angaben bei Biroului Electoral Central , abgerufen am 5. November 2020 (rumanisch).
  3. a b c Urweger Geschichte, auf der Homepage der Urweger Nachbarschaft
  4. Repertoriul Arheologic al Romaniei ? Garbova , abgerufen am 14. Februar 2010 (rumanisch).
  5. a b c d Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenburgen. Kraft-Verlag, Wurzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2 .
  6. Volkszahlung, 1852?2011 (ungarisch).
  7. Grafenburg Urwegen , bei agramonia.com, abgerufen am 23. Mai 2024.
  8. Kurzfilm vom 25. September 2009 uber den Speckturm auf, www.realitatea.net (rumanisch)
  9. a b c Liste historischer Denkmaler des rumanischen Kulturministeriums, 2010 aktualisiert (PDF; 7,10 MB)