Freeskiing

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Freeskiing ist eine Art des Skifahrens im Bereich des Extremsports . Der Begriffsumfang des Freeskiing ist umstritten. Die Bezeichnung kann einerseits fur das moderne, unkonventionelle Extremskifahren stehen, zu dem sowohl das Befahren von kunstlich angelegten Parks als auch das Fahren im Tiefschnee und Gelande zahlen. In diesem Fall wird das reine Parkskifahren in Szenekreisen auch als ?Newschool-Skiing“ bezeichnet. Andernfalls unterteilt man zwischen Freeskiing (Park) und Freeriding (Gelande). Der Begriff dient oft der Abgrenzung vom klassischen Freestyle-Skiing , das aufgrund seiner strikten Bewertungsvorgaben und Regulatorien in Wettkampfen von den meisten modernen Freeskiern strikt abgelehnt wird.

Die Ursprunge des Freeskiings konnen auf die Anfange der 1970er Jahre in den USA zuruckgefuhrt werden. [1] Ahnlich zu anderen Bewegungen in dieser Zeit, entstand das damals sogenannte “ Freestyle-Skiing ” (auch englisch “Hot-Dogging”) als wenig regulierte Alternative zur traditionellen Variante, dem Alpinen Skisport . In den folgenden Jahrzehnten etablierte sich der Sport als Bestandteil der Freestyle-Skitwettbewerbe der Federation Internationale de Ski (FIS) und wurde in diesem Zusammenhang immer strenger reguliert. Zu diesen Regeln gehorten unter anderem ein Verbot von Ruckwartstricks auf Buckelpisten und eine Begrenzung der Anzahl von Salti bei den sogenannten Aerials .

Aus der Unzufriedenheit mit der FIS, entwickelte sich in den 1990er Jahren die Bewegung des Freeskiing. Diese "Newschool"-Bewegung war eine abtrunnige Fraktion der Freestyle-Skifahrer, die anfingen, ihre Tricks in den damals reinen Snowboardparks auszuprobieren. Die fruhen Newschool-Skifahrer waren sich des sich entwickelnden Stils und der Einstellung des Snowboardens sehr bewusst und ubernahmen diese fur ihren eigenen Sport. [2] Der Newschool-Skifahrer ist in seinem Stil mehr mit dem Snowboarder verwandt als mit dem traditionellen Stil des Skifahrers.

In den letzten Jahren haben viele Skigebiete sogenannte Funparks eingefuhrt, in denen Skifahrer und Snowboarder Tricks versuchen konnen. Diese Parks umfassen viele verschiedene Hindernisse, wie Rails (Gelander), Boxen, “Kicker” (Sprunge) und Halfpipes. Es ist inzwischen auch ublich, dass Newschool-Skifahrer in den Stadten urbane Merkmale als Hindernisse nutzen, um im Snowpark gelernte Tricks zu zeigen. Ein besonderer Bestandteil der Ausrustung im Freeskiing ist der Twintip -Ski. Twintip-Skier gibt es in allen Formen und Großen und wurden ursprunglich speziell fur das Newschool-Skifahren hergestellt. Twintip-Skier sind an beiden Enden hochgebogen, um sowohl normales Skifahren (vorwarts) als auch Switch-Skifahren (ruckwarts) zu ermoglichen. [3]

Die Revolution des Freeskiings in den 1990er Jahren wurde durch eine Unzahl von Filmen, Webseiten und Magazinen unterstutzt, die diesen neuen Fahrstil vorstellten. [4] Wettbewerbe sind seit den Anfangen ein wichtiger Teil des Sports, die Selbstdarstellung mithilfe von Fotos und Videos stellt fur die Athleten jedoch auch heute noch einen elementaren Teil des Sports dar. [5]

Seit den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi ist Freeskiing mit den Disziplinen Ski-Halfpipe und Slopestyle der Manner und Frauen als Teil des Freestyle-Skiing vertreten. Mit den Olympischen Winterspielen 2022 wird eine weitere Disziplin, das “Ski Big Air”, bei den Olympischen Winterspielen vertreten sein. [6] Es wird erwartet, dass der olympische Status einen direkten Einfluss auf das Training, die Finanzierung und die den Athleten zur Verfugung stehenden Ressourcen haben wird.

Disziplinen des Freeskiings

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Siehe Freeride (Wintersport)

Der Begriff steht fur das Fahren in kunstlich angelegten Funparks . Ausgestattet mit Rails, Boxen, Halfpipes , Sprungen verschiedener Große und diversen anderen Hindernissen (?Obstacles“), auf denen spektakulare Tricks vollfuhrt werden.

Diese Funparks werden immer haufiger in Skigebieten oder Skihallen errichtet, da die Nachfrage der Sportler steigt und der Tourismus das trendige Potential erkannt hat.

Dieser Begriff umfasst das Fahren in stadtischen Gebieten unter Nutzung der stadtischen Infrastruktur. Dazu zahlen zum Beispiel das sogenannte ?sliden“ auf (Treppen)gelandern und Mauern, das Befahren kleiner kunstlich errichteter Schanzen und die Einbindung von Hindernissen in Tricks. Der Freeskier versucht, die Stadt als existierenden Park zu nutzen. Vergleichbar ist diese Denkweise mit dem Street-Skateboarden.

Beim Freeskiing werden meist Twintip -Ski verwendet, die mehr Beweglichkeit, sowie das Ruckwartsfahren und -landen ermoglichen. Um die Balance und das Drehverhalten bei Sprungen und Obstacles zu verbessern, wird die Bindung meist mittig montiert, wahrend sie beim klassischen Pistenski aus Stabilitatsgrunden eher ein Stuck hinter der Mitte befestigt ist. Die meisten Freerider haben bei Gelandefahrten einen Rucksack mit Lawinenverschuttetensuchgerat (LVS), Sonde und Schaufel dabei. Dies erleichtert bei einem Lawinenabgang die Suche nach Verschutteten und gibt zusatzlich die Moglichkeit, im Gelande Kicker (Schanzen) zu errichten.

Weitere Ausrustung

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Spezifische Ausrustungsgegenstande Park und Pipe/ Urban Freeride/ Big Mountain
Skistock Skistocke normaler oder kurzerer Lange um die Bewegungsfreiheit zu erhohen. Skistocke normaler Lange mit breiterem Teller fur die Bedingungen im Tiefschnee.
Helm, Protektoren Halbschalenhelm ahnlich einem Skatehelm, Ruckenprotektor Sowohl Halbschalen- als auch Fullfacehelm (aus dem MTB-Downhill Bereich)

Protektorenjacke mit Rucken-, Brust, Schulter und Ellenbogenprotektoren

Skischuhe Spezielle Freeski-Schuhe mit weichem Flex und Dampfungssystemen Spezielle Freeride-Schuhe mit hartem Flex und Dampfungssystemen
Rucksack Keiner Rucksack mit Lawinenverschuttetensuchgerat (LVS), Sonde, Schaufel und Lawinenairbag

In den USA schaffte das Freeskiing vor allem durch den Film The Blizzard of Aahs den Durchbruch, der beitrug, dass das offene Gelande den Sportlern zugangig gemacht wurde. Vor allem durch die X-Games erfreut sich der Sport immer großer werdender Beliebtheit. Große Szene-Namen wie Glenn Plake, Candide Thovex , Tom Wallisch , Seth Morrison, Shane McConkey , Charles Garnier, Tanner Hall , Eric Pollard, Jon Olsson , Simon Dumont und Kristi Leskinen steigerten ebenfalls die Popularitat.

Einzelnachweise

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  1. Generations of Freeskiing. Red Bull, abgerufen am 13. Mai 2020 (englisch).
  2. 1998 continued. Freeskier Magazine, abgerufen am 13. Mai 2020 (englisch).
  3. Jason Levinthal on Ski Design, Ski History and the Singularity. Teton Gravity Research, abgerufen am 13. Mai 2020 (englisch).
  4. 20 Years of Newschoolers. newschoolers.com, abgerufen am 13. Mai 2020 (englisch).
  5. A brief History of Freeskiing in NZ. Snow Sports NZ, abgerufen am 13. Mai 2020 (englisch).
  6. Sieben neue Events bei Winterspielen in Peking. Deutscher Olympischer Sportbund e. V., abgerufen am 13. Mai 2020 .