Frauenherzen
ist eine
deutsche
Filmkomodie
von Regisseurin
Sophie Allet-Coche
aus dem Jahr 2014. Der
episodische
Ensemblefilm
nach einem Drehbuch von
Astrid Ruppert
wurde als weibliches Gegenstuck zu
Simon Verhoevens
Komodie
Mannerherzen
(2009) und deren Fortsetzung
Mannerherzen … und die ganz ganz große Liebe
(2011) entwickelt. Er handelt von einer Gruppe unterschiedlicher
Berliner
Frauentypen, deren Alltag freundschaftlich oder zufallig miteinander verknupft ist. In den weiblichen Hauptrollen sind
Nadeshda Brennicke
,
Valerie Niehaus
,
Anna Fischer
,
Julia Hartmann
,
Marie Schoneburg
und
Julia Dietze
zu sehen.
Fur die Herstellung des Films zeigte sich wie auch schon bei
Mannerherzen
die
Munchner
Wiedemann & Berg Filmproduktion
unter
Quirin Berg
und
Max Wiedemann
verantwortlich. Die Erstausstrahlung von
Frauenherzen
erfolgte am 13. Januar 2014 auf
Sat.1 emotions
im Pay-TV. Einen Tag spater sendete der Free-TV-Sender
Sat.1
den Film. Mit mehr als drei Millionen Zuschauern fuhr die Produktion uberdurchschnittliche
Marktanteile
ein und avancierte fur den Sender zugleich zum erfolgreichsten eigenproduzierten Non-Event innerhalb von 12 Monaten. Kritiker lobten mehrheitlich die Besetzung und musikalische Untermalung des Films, außerten sich jedoch kritisch in Bezug auf die Qualitat im Vergleich zu
Mannerherzen
.
Fe Wilke ist eine erfolgreiche Modelbookerin, die ? sich dem Karrieredruck beugend ? in ihrer Freizeit lieber fur ihre Schutzlinge als fur Ehemann Mark sorgt. Kurz vor Antritt ihrer nachzuholenden Flitterwochen wirbt Fe fur eine Kampagne das labile und naive Model Mira an, das nach einem unglucklichen Beziehungsende und nachfolgendem Zusammenbruch versucht, in Eigentherapie zuruck in ihr Privatleben und den Berufsalltag zu finden. Als der Abreisetag ausgerechnet mit Probeaufnahmen fur Mira zusammenfallt, sieht Fe sich gezwungen, die gemeinsame Reise mit Mark abzusagen. Dieser jedoch stellt ihr ein Ultimatum: Sollte Fe nicht mit ihm mitkommen wollen, wurde er die Scheidung einreichen. Erst mit Miras Zutun gelingt es Fe schließlich, zu erkennen, was ihr wirklich wichtig ist.
Karo Richter ist Hausfrau, deren Alltag von ihrem Gatten Tom und den gemeinsamen drei Kindern bestimmt wird. Der Zustand im ehelichen Schlafzimmer stort jedoch zunehmend das Familienidyll: Tom verwehrt ihr korperliche Zuneigung. Den fehlenden Sex sublimiert Karo mit Arbeit in Haus und Garten. Erst als sie Tom eines Mittags unerwartet bei der Besichtigung einer Stadtwohnung beobachtet, glaubt Karo den wahren Grund fur Toms Ablehnung zu erkennen: Er hat eine Affare und arrangiert bereits seinen Auszug. Erzurnt plant Karo, Toms Planen zuvorzukommen, und setzt kurzerhand einen Makler auf ihr gemeinsames Haus im Grunen an. Als Tom jedoch dahinterkommt, muss sie erkennen, dass sie sich in ihrem Mann einmal mehr geirrt hat.
Karos engste Vertraute Frieda fuhrt ein Kiez-Cafe und ist uberzeugter Single. Im Gegensatz zu ihrer Freundin verbringt sie ihre Feierabende in Berliner Szeneclubs und fremden Betten. Gefuhle lasst sie vor lauter Bindungsangst dabei nicht zu ? obwohl es ihr an Angeboten nicht gerade mangelt. Die lebenslustige Charlie Fiedler ist alleinerziehende Mutter eines dreijahrigen Madchens. Als ewige Praktikantin sieht sie sich zwischen den eigenen Traumen von einer vielversprechenden Karriere und den fehlenden finanziellen Mitteln fur die Erziehung ihrer Tochter gefangen. Als sie nach einem Bewerbungsgesprach bei einem Immobilienmakler erneut ein Praktikum erhalt, wittert sie ihre große Chance: Schafft sie es, dem Model Mira eine neue Bleibe zu vermitteln, dann kann sie auf eine Festanstellung hoffen. Dieses macht Charlie den Durchbruch allerdings alles andere als einfach.
Friseurin Mandy sehnt sich wiederum nach ihrem Traumprinzen. Wahrend ihrer Kollegin eine Bekanntschaft nach der anderen in den Schoß fallt, bleiben Mandy nur rosarote Tagtraume von einer glucklichen Heirat. Die ausschlaggebenden Hindernisse sieht Mandy in ihrer fulligen Figur und der fehlenden Akzeptanz durch andere. Als sie in Friedas Cafe eines Nachmittags den charmanten jungen Blinden Fritz trifft, glaubt sie, endlich den Mann furs Leben gefunden zu haben. Zu ihrer geplanten Verabredung taucht Fritz jedoch nicht auf.
Die Dreharbeiten zu
Frauenherzen
fanden vom 27. August bis 30. September 2013 in
Berlin
und Umgebung statt.
[1]
Regisseurin
Sophie Allet-Coche
inszenierte die Produktion nach einem Drehbuch von Filmproduzentin und Schriftstellerin
Astrid Ruppert
.
[1]
Produziert wurde der TV-Spielfilm von der
Munchner
Wiedemann & Berg Filmproduktion
, deren Mitbegrunder
Max Wiedemann
und
Quirin Berg
sich bereits fur die Entwicklung und Herstellung von
Simon Verhoevens
Komodie
Mannerherzen
(2009) und deren Fortsetzung
Mannerherzen … und die ganz ganz große Liebe
(2011) verantwortlich gezeigt hatten.
[1]
Als ausfuhrender Produzent agierte Peter Frohlich; verantwortlicher Redakteur war Patrick N. Simon.
[1]
Finanzielle Forderung erhielt das Projekt durch das
Medienboard Berlin-Brandenburg
.
[1]
?Sat.1 zeigt die Antwort auf
Mannerherzen
: Funf Frauen und ihre Geschichtchen werden aufgeschaumt zu einem Kuschelfilm, bei dem Komodiengucker sofort ahnen, was da noch so kommt […] Wie das Vorbild verkloppelt auch
Frauenherzen
verschiedene Handlungsstrange. Menschen, die sich eigentlich nicht kennen, maandern umeinander herum, fallen sich gegenseitig uber die Fuße und nehmen Einfluss auf das Leben der anderen […] Unterwegs dahin muss der Zuschauer ein paar Klischees und Damlichkeiten uberstehen […] Bemerkenswert ist der uberdurchschnittlich gute Soundtrack mit
The Libertines
,
Kings of Convenience
,
Radiohead
,
Badly Drawn Boy
und
Nouvelle Vague
- wenn schon nicht die Handlung, dann durfte zumindest diese Auswahl ins Alter gekommene Madchen sentimental seufzen lassen.“
?Mit der Anspielung auf
Mannerherzen
hat Sat.1 diesem Film keinen Gefallen getan. Auch wenn die Produktionsfirma in beiden Fallen die gleiche ist: Von der Spritzigkeit des Kinohits, der Qualitat seiner Dialoge und dem Gespur fur
Situationskomik
ist
Frauenherzen
dann doch ein gutes Stuck entfernt. Und bei allem Respekt vor
Valerie Niehaus
,
Nadeshda Brennicke
und
Anna Fischer
:
Til Schweiger
,
Christian Ulmen
und
Wotan Wilke Mohring
spielen in einer ganz anderen Liga. Dennoch ist das romantische Sat-1-Drama sehenswert, zumal das Drehbuch trotz eines halben Dutzends Erzahlstrange einen gewissen Tiefgang bietet.“
?Berlin: Agenturchefin Fe sorgt sich mehr um das nervose Model Mira als um ihren Mann. Charlie ist Praktikantin ? und Mutter. Karo leidet unter einer ehelichen Sexflaute. Frieda serviert ihre Lover ab, Friseurin Mandy hat ein Herz aus Schokolade… Uberraschungsfrei, aber charmant-unbeschwert. Leichte Kost, guckt sich aber gut weg.“
?Wer sich Einsichten in Rollenmuster und Lebensvorstellungen moderner Frauen von der Vorstadtmutti bis zur Karrieretussi erhofft, durfte etwas enttauscht sein: Der optisch gelackt wirkende Liebesreigen bleibt an der Oberflache und kann aus dem Verweben der unterschiedlichen Schicksale nicht viel Witz ziehen. Die vielen Klischees, etwa das von der korpulenten Friseurin Mandy, die mit Pralinen die Leere in ihrem Leben zu stopfen versucht, oder der arroganten Karrierefrau Fe, die vor lauter Ehrgeiz ihre Flitterwochen sausen lasst, sind ein Armutszeugnis fur das Team um Regisseurin Sophie Allet-Coche.“
?Funf Schicksale in 90 Minuten. Da bleibt erfahrungsgemaß wenig Zeit, in die Tiefe zu gehen. Und einige der Geschichten sind auch bereits nach kurzer Zeit recht vorhersehbar. Aber beides ist nicht schlimm bei diesem Film, der nie vorgibt, mehr sein zu wollen als pure Unterhaltung. Zumal nahezu alle Rollen ideal besetzt sind und einem das Gefuhl geben, dass man so eine Frau selber in der Bekanntschaft hat. Zumindest eine, die so ahnlich ist. Manchmal allerdings hat Regisseurin Sophie Allet-Coche dann doch etwas zu tief in die Klischeekiste gegriffen. Dafur verzichtet sie komplett auf jede Art von Voyeurismus und allzu plumpe Gags oder Slapstick-Einlagen ? bei anderen Sat.1-Komodien keine Selbstverstandlichkeit. Und ein dickes Lob an die Verantwortlichen, die fur die musikalische Unterhaltung dieser eineinhalb Stunden gesorgt haben. Schon lange nicht mehr hat man in einem TV-Film einen so guten und passenden Soundtrack gehort.“
Bei Erstausstrahlung am 14. Januar 2014 schalteten 3,03 Millionen Fernsehende ab drei Jahren ein und sorgten damit fur eine uberdurchschnittliche Sehbeteiligung von 9,9 Prozent.
[7]
Der Fernsehfilm wird seit dem 10. September 2015 als Serie auf dem Pay-TV-Sender
Sat.1 emotions
ausgestrahlt. Nach der Free-TV-Ausstrahlung der ersten Folge am 15. September 2015 auf Sat.1 wurde die Ausstrahlung dort wegen der schlechten Einschaltquote gestoppt. Am 15. Oktober 2015 strahlte Sat.1 emotions das Staffelfinale aus.
- ↑
a
b
c
d
e
Die ganz, ganz große Liebe: SAT.1-Drehstart fur die TV-Komodie.
In:
Presseportal
.
Abgerufen am 12. Februar 2014
.
- ↑
Artikel
in
Spiegel Online
, 14. Januar 2014; abgerufen am 10. Februar 2014.
- ↑
Artikel
in auf
Tagesspiegel
, 14. Januar 2014; abgerufen am 10. Februar 2014.
- ↑
Frauenherzen.
In:
TV Spielfilm
.
Abgerufen am 10. Februar 2014
.
- ↑
Artikel
in
Thuringer Allgemeine
, 14. Januar 2014; abgerufen am 10. Februar 2014.
- ↑
Artikel
in
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
, 14. Januar 2014; abgerufen am 10. Februar 2014.
- ↑
Sidney Schering:
≪Frauenherzen≫ bescheren Sat.1 starken Dienstagabend.
In:
Quotenmeter.de
.
Abgerufen am 10. Februar 2014
.