Ekliptik mit vier besonderen Sonnenpositionen
Als
Aquinoktialpunkte
werden in der
Astronomie
die Schnittpunkte des
Himmelsaquators
mit der
Ekliptik
bezeichnet, an denen die
Sonne
zu den
Aquinoktien
steht. Dies passiert weltweit zum
Fruhlingsanfang
und zum
Herbstanfang
. Entsprechend den
Jahreszeit
anfangen auf der
Nordhalbkugel
werden diese Punkte
Fruhlingspunkt
und
Herbstpunkt
genannt. Die
Erdachse
steht dann genau senkrecht auf der Verbindungslinie der Mittelpunkte von
Erde
und Sonne, es kommt auf der Erde zur Tagundnachtgleiche. Mit
Aquinoktium
wird sowohl der Zeitpunkt als auch der zuvor definierte Schnittpunkt bezeichnet.
Der Fruhlingspunkt stellt einen wichtigen Bezugspunkt in der Astronomie dar, insbesondere im
geozentrischen
aquatorialen Koordinatensystem
. Er liegt definitionsgemaß unendlich weit entfernt. Die Richtung zu ihm ist deshalb von jedem Punkt der
Erdumlaufbahn
aus dieselbe. Aufgrund der
Prazession
der Erdachse wandert der Fruhlingspunkt auf der Ekliptik stetig in westlicher Richtung und benotigt fur einen vollen
Zyklus
etwa 25.800 Jahre. Bis zum Jahr 68 vor Christus befand sich der Fruhlingspunkt im heutigen
Sternbild Widder
. Danach wanderte er westwarts ins
Sternbild Fische
, in welchem er sich heute immer noch befindet. Im Jahr 2597 wird er weiter westwarts ins heutige
Sternbild Wassermann
wandern.
Die beiden Punkte auf der Ekliptik, an denen sich die Sonne im langjahrigen Mittel bei wahrem Aquinoktium befindet, werden wegen deren Lage in den beiden entsprechenden Sternbildern in der
Antike
Widderpunkt
und
Waagepunkt
genannt. Heute liegt der Widderpunkt allerdings im Sternbild Fische, und die
Tierkreiszeichen
im
tropischen Tierkreis
sind unabhangig von der Prazession festgelegt. Deswegen kennzeichnen Widder- und Waagepunkt nach wie vor den Beginn der Tierkreiszeichen
Widder
(
) und
Waage
(
) auf der Ekliptik.
[1]
- Andreas Guthmann:
Einfuhrung in die Himmelsmechanik und Ephemeridenrechnung.
2. Auflage, Spectrum, Heidelberg 2000,
ISBN 3-8274-0574-2
.
- Oliver Montenbruck:
Grundlagen Der Ephemeridenrechnung
. 7. Auflage, Spectrum, Heidelberg 2009,
ISBN 978-3-8274-2291-0
.
- Manfred Schneider:
Himmelsmechanik.
2. Auflage, Bibliographisches Institut, Mannheim / Wien / Zurich 1981,
ISBN 3-411-01619-1
.
- ↑
Jurgen Hamel
:
Begriffe der Astrologie
. Verlag Harri Deutsch, Frankfurt am Main 2010, S. 263.