Felix Basch auf einer Fotografie von
Nicola Perscheid
Schallplatte von Felix Basch (Berlin 1919)
Felix Basch
(*
16. September
1885
in
Wien
; †
17. Mai
1944
in
Los Angeles
) war ein osterreichisch-deutscher
Schauspieler
,
Drehbuchautor
und
Filmregisseur
.
Felix Basch war der Sohn des Kaufmanns Arthur Basch und seiner Ehefrau Franziska, geborene Tauber. Der Tenor
Richard Tauber
war sein Vetter. Gegen den Willen seiner Eltern erlernte er den Beruf des Schauspielers am Wiener
Burgtheater
? einer seiner Lehrer war
Adolf von Sonnenthal
[1]
?, wo er 1904 als Rudenz in
Wilhelm Tell
debutierte und danach bis 1912 zum Ensemble gehorte.
1909 heiratete er die
Operettensangerin
Grete Freund
. Im Jahr 1912 kam er mit seiner Ehefrau nach
Berlin
, wo er interimistisch die Leitung des
Komodienhauses
ubernahm. Anschließend spielte er am
Theater am Nollendorfplatz
und am
Theater des Westens
. Von 1916 bis 1921 war er am
Metropol-Theater
engagiert.
In Berlin drehte er 1913 seinen ersten Film. Fur den Film
Das lebende Gespenst
, in dem er auch als Hauptdarsteller auftrat, schrieb er 1914 sein erstes
Drehbuch
. Ab 1915 arbeitete er auch als Regisseur und
Produzent
, zu seinen ersten Filmen gehoren
Der Herr Baron
,
Um ihres Kindes Gluck
und
Stein unter Steinen
.
[2]
In den 1920er-Jahren gehorte Basch zu den namhaftesten Regisseuren des deutschen
Stummfilms
, der mit fast allen Stars dieser Zeit arbeitete. Er grundete die Kronen-Film und die Basch-Freund-Film als Produktionsfirmen. Bei einer der ersten
Synchronarbeiten
in Deutschland,
Erich von Stroheims
erstem
Tonfilm
Der große Gabbo
von 1929, fuhrte er die Sprachregie und ubernahm auch eine Sprecherrolle.
Nach der Machtergreifung der
Nationalsozialisten
1933 ging er mit seiner Frau und seinem Sohn
Peter Basch
, der spater ein beruhmter Fotograf werden sollte, ins Exil in die
USA
. Zunachst lebte die Familie in
New York City
, ging aber 1935 nach
Hollywood
, wo es ihm jedoch wie so vielen deutschen
Emigranten
nicht gelang, in seinem alten Beruf Fuß zu fassen. Er verließ die Familie und ging 1937 zuruck nach Europa, wo er in London und Paris versuchte, Drehbucher zu schreiben und zu realisieren. Als er auch dort keinen Erfolg hatte, kehrte Basch beim Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 zu seiner Familie nach
Los Angeles
zuruck, wo er sein Geld ab 1942 mit kleinen Rollen in amerikanischen
Propagandafilmen
verdiente.
Im Jahr 1944 erkrankte er nach einer
Bluttransfusion
an
Hepatitis B
und starb im Alter von nur 58 Jahren.
- Corinna Muller,
Wolfgang Jacobsen
:
Felix Basch ? Regisseur, Autor, Schauspieler.
In:
CineGraph ? Lexikon zum deutschsprachigen Film
, Lieferung 4, 1985.
- Kay Weniger
:
Das große Personenlexikon des Films
. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostumbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts.
Band 1:
A ? C. Erik Aaes ? Jack Carson.
Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001,
ISBN 3-89602-340-3
, S. 269 f.
- Kay Weniger: 'Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben …'. Lexikon der aus Deutschland und Osterreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtubersicht. S. 84 ff., ACABUS-Verlag, Hamburg 2011,
ISBN 978-3-86282-049-8
- ↑
Basch, Felix
. In: Kurt Muhsam, Egon Jacobsohn:
Lexikon des Films
. Verlag der Lichtbildbuhne, Berlin 1926, S. 13.
- ↑
Gerhard Lamprecht
:
Deutsche Stummfilme. 1915?1916
. Deutsche Kinemathek e.V., Berlin 1969,
S.
542
.