Fatih-Sultan-Mehmet-Brucke

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Fatih-Sultan-Mehmet-Brucke
Fatih-Sultan-Mehmet-Brücke
Fatih-Sultan-Mehmet-Brucke
Uberfuhrt O2 Autobahn O-2
Querung von Bosporus
Ort Istanbul
Konstruktion Hangebrucke
Gesamtlange 1510 m
Breite 39,4 m
Langste Stutzweite 1090 m
Lichte Hohe 64 m
Eroffnung 1988
Planer Freeman Fox & Partners
Maut mautpflichtig
Lage
Koordinaten 41° 5′ 28″  N , 29° 3′ 40″  O Koordinaten: 41° 5′ 28″  N , 29° 3′ 40″  O
Fatih-Sultan-Mehmet-Brücke (Istanbul)
Fatih-Sultan-Mehmet-Brucke (Istanbul)

Die Fatih-Sultan-Mehmet-Brucke oder Zweite Bosporus-Brucke ( turkisch Fatih Sultan Mehmet Koprusu , kurz FSM , oder ?kinci Bo?azici Koprusu ), benannt nach Sultan Mehmed II. , ist die zweite von drei Brucken in Istanbul , die den Bosporus uberspannen und so den europaischen mit dem asiatischen Teil der Stadt verbinden. Sie wurde 1988 eroffnet und liegt etwa funf Kilometer nordlich der Brucke der Martyrer des 15. Juli von 1973. Die nur fur Kraftfahrzeuge freigegebene und mautpflichtige Brucke dient als Streckenabschnitt der Autobahn O-2 dem innerstadtischen Verkehr, ist aber auch Teil der Verbindung von Edirne nach Ankara .

Beschreibung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Fatih-Sultan-Mehmet-Brucke ist eine Hangebrucke mit je vier durch einen Mittelstreifen getrennte Fahrstreifen und beiderseits einem Fußweg. Das fast horizontal verlaufende Bruckendeck verbindet die auf den Hochufern gelegenen Stadtteile, die Stadtviertel unmittelbar am Ufer liegen tief unter der Brucke. Sie uberquert den Bosporus mit einer lichten Hohe von 64 m, so dass auch große Schiffe wie Flugzeugtrager und Kreuzfahrtschiffe passieren konnen. [1]

Anders als bei der ersten Bosporusbrucke stehen ihre Pylone nicht am Ufer des Bosporus, sondern oben auf dem Hochufer. Da die zur Brucke fuhrende Autobahn auf beiden Seiten bis zu den Pylonen reicht, gibt es außerhalb der Pylone keine Bruckenfelder, sondern nur die uber jeweils 210 m von den Pylonen zu den Ankerblocken gespannten Tragkabel .

Die gesamte Lange des Bauwerks von Ankerblock zu Ankerblock gemessen betragt 1510 m. Die Spannweite zwischen den Pylonen betragt 1090 m. Die Fatih-Sultan-Mehmet-Brucke hat damit ein um 16 m langeres Bruckendeck als die erste Bosporusbrucke, benotigt aber keine langen außeren Bruckenfelder.

Auch ihre stahlernen Pylone haben außer den Fundamenten keinen Unterbau. Sie beginnen auf dem Hochufer knapp unterhalb des Bruckendecks und sind deshalb (einschließlich der Fuße in den Betonsockeln) nur 111,1 m hoch. Sie uberragen die Fahrbahn um 98,2 m. Ahnlich wie bei der ersten Bosporusbrucke sind die beiden Stiele der Pylone durch einen Querriegel auf halber Hohe uber der Fahrbahn und durch einen zwischen den Spitzen miteinander verbunden und versteift.

Das Bruckendeck besteht, wie bei der ersten Bosporus-Brucke, aus einem aerodynamisch gunstig geformten, flachen Hohlkasten aus Stahlblechen, dessen Form im Windkanal getestet wurde, um dem Wind wenig Widerstand zu bieten und aufgrund seines Profils Schwingungen und aeroelastisches Flattern zu vermeiden. Diese Methode wurde zuerst bei der Severn-Brucke angewandt vom Tragwerksplaner bei Freeman Fox & Partners William Brown , der auch Tragwerksplaner und ausfuhrender Ingenieur der Fatih-Sultan-Mehmet-Brucke war.

Das Bruckendeck ist insgesamt 39,4 m breit und nur 3 m hoch. Es hat eine 30,8 m breite flache Oberseite, die an beiden Randern mit einer 1,5 m breiten Schrage in die etwas tiefer liegenden 2,8 m breiten Fußwege ubergeht. Die flache, lediglich 23,8 m breite Unterseite des Hohlkastens ist mit den außeren Randern durch eine lange Schrage verbunden. Die Fußwege wirken deshalb ahnlich wie ein umgedrehter Flugel.

Die Tragkabel bestehen, wie bei allen großen Hangebrucken, aus Paralleldrahtseilen . Anders als bei der ersten Bosporus-Brucke haben die Planer hier wieder die ublichen senkrechten Hanger verwendet.

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Fatih-Sultan-Mehmet-Brucke wurde von Freeman Fox & Partners entworfen, die schon die erste Bosporus-Brucke und zwischenzeitlich auch die Humber-Brucke geplant hatten. Das turkische Ingenieurburo BOTEK Bosphorus Technical Consulting Corp. war an der Planung und Bauuberwachung ebenfalls beteiligt. [2]

Gebaut wurde die Fatih-Sultan-Mehmet-Brucke von einem Konsortium dreier japanischer ( Ishikawajima-Harima Heavy Industries , Mitsubishi Heavy Industries und Nippon K?kan ), einer italienischen ( Impregilo ) und einer turkischen Firma (STFA). [3] Der Erste Spatenstich wurde am 29. Mai 1985 vollzogen. Die Baukosten des Gesamtprojekts Kinali-Sakarya Highway , das den Bruckenbau umfasste, betrugen 130 Millionen US-Dollar . Zum ersten Mal offiziell befahren wurde sie vom damaligen Ministerprasidenten Turgut Ozal am 3. Juli 1988 wahrend der Eroffnungsfeier.

Maut [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Fatih-Sultan-Mehmet-Brucke ist mautpflichtig . Seit 2004 ist nur noch eine Zahlung per RFID -System moglich, die Zahlung mit Bargeld wurde genauso wie die mit Personen besetzten Mautkabinen abgeschafft.

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Fatih-Sultan-Mehmet-Brucke  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Fatih Sultan Mehmet Koprusu (PDF; 268 kB) Dokument der turkischen Straßenverwaltung mit Informationen und Bildern zur Brucke sowie mit Planskizzen.(turkisch)

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Die Maßangaben in diesem Abschnitt sind den Planskizzen in dem Dokument der turkischen Straßenbauverwaltung entnommen (siehe Weblinks).
  2. BOTEK Bosphorus Technical Consulting Corp.
  3. Marcel Prade: Les grands ponts du monde . Deuxieme partie, Hors d’Europe. Brissaud a Poitiers. ISBN 2-902170-68-8