Fairchild-Republic A-10

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Fairchild Republic A-10 Thunderbolt II

Eine A-10A ?Thunderbolt II“ des 52nd Fighter Wings
Typ Erdkampfflugzeug
Entwurfsland

Vereinigte Staaten   Vereinigte Staaten

Hersteller Fairchild Republic
Erstflug 10. Mai 1972
Indienststellung Marz 1976
Produktionszeit

1975 bis 1984

Stuckzahl 716
Das Cockpit einer Fairchild-Republic A-10A Thunderbolt II

Die Fairchild-Republic A-10 Thunderbolt II (deutsch Donnerkeil ), von ihren Piloten auch Warthog (? Warzenschwein “) oder kurz Hog genannt, ist seit 1975 das wichtigste Erdkampfflugzeug der US-Luftstreitkrafte . Der einfach aufgebaute, effektive und robuste zweistrahlige Unterschall- Jet ist zum Einsatz gegen Bodenziele, vor allem zur Bekampfung gepanzerter Fahrzeuge vorgesehen. Daneben wurde er als OA-10 auch in der Funktion als fliegender Feuerleitstand eingesetzt.

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Entwicklung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Entwicklung der A-10 erfolgte innerhalb des Attack Experimental-(AX) -Programms der US Air Force, das im Juni 1966 initiiert wurde, um einen geeigneten Nachfolger fur die Douglas A-1 zu finden. Diese zeichnete sich durch eine relativ einfache, robuste Konstruktion aus, konnte aber eine große Waffenzuladung mitfuhren, wodurch sie sich besonders fur die Aufgabe der Luftnahunterstutzung (Close Air Support ? CAS) eigneten. Eine Aufforderung zur Einreichung von Entwurfen richtete die Air Force am 6. Marz 1967 an 21 Unternehmen. Die Forderung der US Air Force hatte auch den politischen Hintergrund, dass sie ein Gegengewicht zu den Bestrebungen von US Army und US Marine Corps darstellte, die jeweils eine eigene Beschaffung von CAS-Flugzeugen durchzusetzen versuchten. [1]

War bei den ersten Entwurfen noch in den meisten Fallen eine Auslegung mit zwei Turboprop-Triebwerken vorgesehen, schwenkte man ab 1969 auf Mantelstromtriebwerke mit einem hohen Nebenstromverhaltnis um. Am 7. Mai 1970 erhielten noch zwolf Hersteller die Aufforderung zur Abgabe von Angeboten auf der Basis eines Stuckpreises von 1,4 Mio. US-Dollar bei einem Produktionsumfang von 600 Maschinen. Angebote gaben Boeing, Cessna, Fairchild, General Dynamics, Lockheed und Northrop ab, wonach am 18. Dezember 1970 Northrop und Fairchild-Republic zu den Gewinnern erklart wurde. Beide Unternehmen erhielten den damit verbundenen Auftrag zum Bau von zwei Prototypen. Am 1. Marz 1971 erhielten beide Muster ihre offiziellen Bezeichnungen Northrop YA-9 und Fairchild-Republic YA-10. Die erste YA-10 flog am 10. Mai 1972, die YA-9 folgte am 30. Mai 1972.

Die formelle Evaluation der Prototypen durch funf Piloten des Tactical Air Commands und des AFSC dauerte vom 10. Oktober bis zum 9. Dezember 1972, wobei der erste Prototyp 307,6 Stunden und der zweite 328,1 Stunden geflogen wurde. Der Entwurf der A-10 setzte sich gegen den Konkurrenten durch. Auf Druck des US-Kongresses , der darauf bestand, dass die A-10 auch ein Vergleichsfliegen gegen die Vought A-7 D durchfuhren solle, wurden die Mittel fur vier YA-10A vorlaufig gekurzt. Die Fluge mit beiden Flugzeugen wurden im April und Mai 1974 auf der McConnell Air Force Base durchgefuhrt, wobei vier Air-Force-Piloten die zweite YA-10 gegen eine A-7D einsetzten. Die YA-10 gewann vor allem auf Grund ihrer hoheren Verweilzeit von zwei Stunden in einer Entfernung von 480 km von der Basis, die A-7 konnte dies nur fur elf Minuten gewahrleisten. [2] Im Fall einer Beschaffung der vorgeschlagenen A-7DER hatte die A-7D einen langeren Rumpf, ein neues Triebwerk sowie die GAU-8-Avenger-Kanone erhalten.

A-10 Thunderbolt II

Der Name Thunderbolt II greift die Bezeichnung der Republic P-47 Thunderbolt wieder auf, die im Zweiten Weltkrieg als Jagdflugzeug und spater auch als Jagdbomber eingesetzt wurde. Der Spitzname ?Warzenschwein“ geht auf die von vielen Soldaten empfundene Hasslichkeit des Modells zuruck [3] .

Einsatz [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das von einer 9K310 Igla-1 schwer beschadigte Heck einer A-10A
Eine durch Flugabwehrfeuer uber Bagdad schwer beschadigte A-10

Wahrend der Operation Desert Storm 1991 uber dem Irak erreichten die A-10 eine Zuverlassigkeit von 95,7 Prozent. Sie flogen 8100 Einsatze und starteten 90 Prozent der in diesem Krieg abgefeuerten AGM-65-Maverick -Flugkorper. Einer A-10 gelang hier auch der erste Luftsieg dieses Typs, als ein irakischer Bo 105 mit der Bordkanone abgeschossen wurde. [4] Insgesamt wurden zwei Abschusse irakischer Hubschrauber bestatigt. Funf A-10 gingen verloren ? weit weniger, als die Militarplaner erwartet hatten.

Im Jahr 1999 waren A-10 an der Luftoffensive der NATO im Kosovo-Krieg beteiligt. Sie wurden zur Vermeidung US-amerikanischer Verluste jedoch nur zuruckhaltend eingesetzt, was einen effektiven Einsatz der Maschinen verhinderte. Wahrend der US-amerikanischen Invasion in Afghanistan 2001 waren die A-10 zunachst nicht eingesetzt, wurden aber spater auf dem Luftwaffenstutzpunkt Bagram stationiert und nahmen an Angriffen auf Taliban -Stellungen teil, darunter auch bei der Operation Anaconda im Marz 2002. Infolge weniger restriktiver Angriffsregeln bewahrten sich die Flugzeuge dort besser.

Im Jahr 2003 flogen die A-10 im Rahmen des Dritten Golfkrieges ein zweites Mal uber dem Irak. 60 A-10 waren am Golf stationiert, eine davon ging gegen Ende der Kampfhandlungen durch irakisches Abwehrfeuer in der Nahe des Flughafens Bagdad verloren. Als im Jahr 2004 Plane der US Air Force publik wurden, die A-10 aus dem Bestand zu nehmen, erbot sich sofort die US Army, die Flugzeuge zu ubernehmen. Allerdings ware dazu eine Anderung des Teilungsvertrages von 1947 zwischen Army und Air Force notwendig geworden, der besagt, dass die Army keine Starrflugelflugzeuge, sondern lediglich Hubschrauber einsetzen darf.

Stationierung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die ersten serienreifen A-10A wurden im Oktober 1975 an die Davis-Monthan Air Force Base in Arizona geliefert. In den 1980er-Jahren sahen die Einsatztaktiken vor, dass die A-10 im Falle eines sowjetischen Angriffs auf Westdeutschland feindliche Panzerdivisionen storen sollten. In standiger Rotation wurden eine Anzahl der 108 A‑10A der in England auf den benachbarten Basen RAF Bentwaters und Woodbridge stationierten Flugzeuge des 81st Tactical Fighter Wing auf sogenannte Forward Operating Locations (FOL) in Westdeutschland verlegt: Ahlhorn , Norvenich , Sembach und Leipheim . [5]

Der einzige permanente Stationierungsort einer A-10-Staffel in Deutschland, die ab 2009 auch die A-10C einsetzte, war nach dem Ende des Kalten Krieges zwischen Januar 1993 und Mai 2013 die Spangdahlem Air Base . Im ersten Jahr war dies die 510th und ab Fruhjahr 1994 die 81st Fighter Squadron . [6] Im Februar 2015 wurden insgesamt 12 dieser Flugzeuge wieder zuruck nach Spangdahlem verlegt.

Zukunft [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die vergleichsweise geringen Kosten sind ein Grund, warum die A-10 trotz ihres mittlerweile recht hohen Dienstalters weiterhin im Einsatz bleibt. Sie bildet das Ruckgrat der US-Luftstreitkrafte bei der Bekampfung gepanzerter Fahrzeuge mit einer langen Anflugzeit ins Einsatzgebiet. Der ebenfalls fur die Bekampfung gepanzerter Einheiten eingesetzte Kampfhubschrauber AH-64 Apache hat eine wesentlich geringere Reichweite, kann nicht luftbetankt werden und ist gegen Beschuss weitaus weniger widerstandsfahig. Im Rahmen von Budgetkurzungen wurde die aus ehemals 365 aktiven Maschinen bestehende A-10-Flotte der USA erheblich verkleinert (funf Geschwader wurden außer Dienst gestellt ? wirksam ab Budgetjahr 2013). Im Rahmen eines Update-Programms bekommen die 242 im aktiven Dienst verbleibenden Maschinen neue Tragflachen (Hersteller Boeing), die auf eine Lebensdauer von 10.000 Flugstunden ausgelegt sind und die Flotte bis ins Jahr 2040 nutzbar machen sollen. Ein Ersatz durch die F-35 ist aktuell nicht geplant und wird von fuhrenden US-Militarplanern ausgeschlossen. Wahrscheinlich ist, dass die A-10 durch ein unbemanntes Nachfolgemuster ersetzt wird. Die DARPA erhielt im Februar 2010 offiziell einen Auftrag fur die Entwicklung eines unbemannten Nachfolgemusters fur die A-10. [7]

Uberlegungen, die A-10 durch eine auf Erdkampf spezialisierte Version der F-16 zu ersetzen, wurden nach Einsatztests wahrend der Operation Desert Storm aufgegeben. Die F-16 erhielten externe Behalter (Pods) mit einer modifizierten funflaufigen Maschinenkanone, wie sie ahnlich auch in der A-10 verwendet wird. Beim Feuern wurde das ganze Flugzeug jedoch in starke Vibrationen versetzt, sodass ein gezieltes Schießen unmoglich wurde und Schaden am Flugwerk der Maschine befurchtet wurden. Die Versuche wurden nach nur zwei Tagen abgebrochen. Aktuell gibt es kein Flugzeug, das die A-10 im Rahmen ihres Aufgabengebietes ersetzen konnte. Bei der Befragung irakischer Kriegsgefangener ergab sich, dass die A-10 neben der Boeing B-52 das gefurchtetste Flugzeug der Alliierten uber dem nahostlichen Gefechtsfeld war.

Im Februar 2014 hielt US-Verteidigungsminister Chuck Hagel eine Rede, in dem er ein Kosteneinsparprogramm vorstellte, darunter den Plan, die gesamte A-10-Kampfflugzeugflotte stillzulegen. [8] [9] Laut dem Stabschef der United States Air Force , General Mark Welsh , konnte mit der Stilllegung der etwa 300 A-10 bis 2019 ein Betrag von 4,2 Milliarden US-Dollar eingespart werden. [10] Allerdings blockierte das US-Reprasentantenhaus in einer Abstimmung am 19. Juni die Außerdienststellung der A-10. [11] Am 20. Juni passierte das 'Defense bill' das Reprasentantenhaus ? mit einem Anhang zum Thema A-10. [12] Mitte Januar 2016 wurde bekannt, dass die Air Force ihre Plane zur Ausmusterung der A-10 erst einmal auf Eis gelegt hatte, da die Maschine im Einsatz gegen den IS eine Schlusselrolle einnahm. [13] Auch in den Jahren 2021 und 2022 wurde die Ausmusterung durch das US-Reprasentantenhaus blockiert. [14] [15] Im Fruhling 2023 stimmte der US-Kongress der Ausmusterung schließlich zu. Im Jahr 2023 sollen 21 der 281 noch fliegenden A-10 ausgemustert werden [16] und bis 2028 alle Ubrigen. [17]

Verluste außerhalb von Kriegseinsatzen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Am 4. Juni 1977 sturzte am Eroffnungstag des Pariser Aerosalons eine A-10 durch einen zu tief geflogenen Looping ab. Der Cheftestpilot von Fairchild, Howard W. Nelson, verstarb wenig spater im Rettungshubschrauber wahrend des Fluges in ein Krankenhaus. [18]
  • Am 8. Dezember 1988 sturzte in Remscheid eine A-10 des 81. Tactical Fighter Wing der US Air Force wahrend eines Ubungsfluges in ein Wohngebiet. Dieser Unfall forderte sieben Tote und 50 Verletzte. [19] 120 Anwohner und Retter mit Hauterkrankungen haben sich gemeldet. Die Erkrankungen wurden als toxisch-irritative Dermatitis eingestuft. [20]
  • Am 2. April 1997 beging ein Pilot offenbar Suizid, als er mit seiner A-10A nach einer Luftbetankung plotzlich aus einer Formation ausscherte und bei Fulford in Colorado gegen einen Berg flog.
  • Am 20. Januar 1999 sturzte eine A-10 des 104. Fighter Wings der Air National Guard in ein Waldstuck in der Nahe von Williamsburg im US-Bundesstaat New York . Der Pilot konnte ein Absturzen in bewohntem Gebiet verhindern und rettete sich mit dem Schleudersitz. [21]
  • Am 3. September 2001 sturzte eine A-10 der 23. Fighter Group in der Virgin-River-Schlucht in der Nahe der Bundesstaatengrenze von Utah und Arizona ab; der Pilot konnte sich retten. [22] [23] Bedingt durch die Ereignisse des 11. Septembers 2001 sind heute noch Trummer des Absturzes zu finden, da die Aufraumarbeiten abgebrochen wurden. [24]
  • Am 4. Dezember 2002 kollidierten zwei A-10 wahrend des Trainings rund 150 km nordwestlich von Las Vegas uber der Nellis Test and Training Range . Ein Pilot starb, der andere konnte sich mit dem Schleudersitz retten. [25]
  • Am 1. April 2011 um 15:45 Uhr sturzte in Deutschland eine A-10 in der Nahe von Laufeld bei Manderscheid auf freiem Feld ab. [26] Der Pilot konnte einen Absturz auf den Ort abwenden [27] und sich mit dem Schleudersitz retten. Die A-10 war von der MOB Spangdahlem Air Base gestartet.

Konstruktion [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Pilot wird durch eine 400 kg schwere Titan -Panzerung geschutzt, die auch Teile der Avionik abdeckt. Die Panzerung wird von den Piloten wegen ihrer Form ?The Bathtub“ (?Die Badewanne“) genannt. Wichtige Strukturelemente sind redundant ausgelegt, um nach einem Beschuss den Weiterflug zu ermoglichen: Die Treibstofftanks sind selbstabdichtend und so konstruiert, dass sie bei Treffern nicht explodieren; die hydraulische Steuerung ist zweifach redundant ausgelegt und hat ein mechanisches Notfallsystem (dreifach redundant), welches bei Ausfall der Hydraulik die Steuerung ermoglicht [28] . Die Triebwerke sind so weit wie moglich voneinander entfernt angebracht, um die Gefahr einer gleichzeitigen Zerstorung zu minimieren. Ihre Anordnung hinter den/oberhalb der Tragflachen reduziert die Gefahr einer Beschadigung durch Abwehrfeuer gegen die im Uberflug befindliche Maschine. Die A-10 ist gleichwohl wegen ihrer geringen Geschwindigkeit ein vergleichsweise leichtes Ziel fur Boden-Luft-Raketen. Die Wartung wird erleichtert, indem viele Teile beidseitig verwendet werden konnen, darunter die Triebwerke, das Hauptfahrwerk und die Seitenleitwerke . Der Treibstoffvorrat wird hauptsachlich im Rumpf transportiert; nur ein geringer Teil in Integraltanks ( wet wing ) in den Tragflachen. Durch diese Tankanordnung wird das Tragheitsmoment um Hochachse und Langsachse verringert. Die Wendigkeit steigt, allerdings auch die Belastung der Flugelwurzel . Eine Besonderheit hat das Fahrwerk: das Bugrad ist seitlich deutlich nach rechts versetzt, weil links leicht außermittig im Bug die Bordkanone inklusive Munitionszufuhr installiert ist.

Seitlich versetztes Bugrad

Die A-10 kann im Tiefflug unterhalb von 300 m (1000  ft ) Hohe mit 2,4 km Sichtweite operieren und ist zu diesem Zweck besonders wendig. Der große Einsatzradius und die Kurzstart- und -landefahigkeiten erlauben Einsatze von provisorischen Stutzpunkten in Frontnahe aus. Nachtsichtgerate ermoglichen Missionen bei Dunkelheit.

Zur Verbesserung der Rundumsicht hat das Cockpit eine Vollsichthaube. Grundsatzlich ist sie feindlichen Jagdflugzeugen unterlegen, da diese eine A-10 in der Regel schon lange mit weitreichenden Luft-Luft-Raketen abschießen konnten, bevor die A-10 sich mit ihrer uberlegenen Kanonenbewaffnung oder den optionalen AIM-9-?Sidewinder“-Raketen wehren konnte. Deswegen wird heute in der Regel darauf geachtet, dass die A-10 von einer genugenden Anzahl Jagdflugzeuge geschutzt werden.

Die GAU-8A-Avenger-Kanone

Zur Avionik-Ausstattung gehoren Kommunikationsgerate, ein inertiales Navigationssystem , Feuerleitsysteme , Zielhilfen und Nachtsichtgerate. Ein Head-Up-Display (HUD) zeigt dem Piloten Flug- und Navigationsdaten an. Das LASTE -System ( Low Altitude Safety and Targeting Enhancement system ) berechnet fortwahrend den Einschlagpunkt ballistischer Bomben (CCIP) und zeigt diesen auf dem HUD an, um die Zielgenauigkeit zu erhohen. Gegen Angriffe mit infrarot - oder radargelenkten Boden-Luft-Raketen hat die A-10 automatische Gegenmaßnahmen. Gegenwartig werden alle A-10 mit GPS nachgerustet.

Die A-10 hat keine Tarnkappenfahigkeiten , ist jedoch dank ihrer Turbofan -Triebwerke relativ leise; ihr Tarnmuster gibt ihr speziell im Nachteinsatz eine gute optische Tarnung .

Versionen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Eine A-10C auf der Davis-Monthan Air Force Base , 29. November 2006
YA-10A
Vorserienversion. Zwolf Stuck gebaut. [29]
A-10A
Einsitzige Version fur Bodenangriff und Luftunterstutzung.
OA-10A
Umbenennung von alteren A-10A, die als schnelle ?Forward Air Controller“ eingesetzt werden sollten. Es wurden keinerlei Umbauten vorgenommen, lediglich die mitgefuhrte Ausrustung ist auf Zielmarkierungsraketen reduziert. Sollte als Nachfolger von OA-37B und Rockwell OV-10 A dienen.
YA-10B Night/Adverse Weather
Einzelner experimenteller zweisitziger Prototyp fur Nacht- und Schlechtwettereinsatz. Aus einer A-10A umgerustet. [30]
A-10C
modernisierte A-10A fur das schrittweise Precision-Engagement -(PE)-Programm. Dazu wurde ein digitales Waffenmanagementsystem mit neuem Zentralrechner, Datenlink SADL (Situation Awareness Data Link) mit Anbindung an Link-16-Datenlink und MIL-STD-1760 -Datenbus eingebaut, neue Waffen (JDAM, WCMD) und die Zielbehalter Northrop Grumman Litening AT und Lockheed Martin Sniper XR integriert. Weiterhin wurde ein neues Cockpit mit zwei 13×13-cm-Farbbildschirmen und HOTAS -Steuerung verbaut. Um die gestiegenen Anforderungen an die elektrische Leistung zu erfullen, wurde gleichzeitig ein zweiter Generator eingebaut. [31]

Technische Daten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Fairchild-Republic A-10
Frontansicht einer A-10, 2015
Unterseite einer A-10
A-10 im Anstrich ?European Lizard“
A-10 Thunderbolt II
Kenngroße Daten der A-10A Thunderbolt II
Besatzung 1 Pilot
Lange 16,26 m
Spannweite 17,42 m
Hohe 4,42 m
Flugelflache 47,01 m²
Flugelstreckung 6,5
Tragflachenbelastung
  • minimal (Leermasse): 208 kg/m²
  • nominal (normal Startmasse): 316 kg/m²
  • maximal (max. Startmasse): 482 kg/m²
Leermasse 9.761 kg
normale Startmasse 14.846 kg
max. Startmasse 22.680 kg
max. Treibstoffkapazitat 4.853 kg (intern)
Hochstgeschwindigkeit 706 km/h (auf Meereshohe)
Minimalgeschwindigkeit ca. 220 km/h (auf Meereshohe)
Steigrate 1.828 m/min
Dienstgipfelhohe 13.636 m
Einsatzradius 1.030 km
Uberfuhrungsreichweite 4.091 km
Triebwerk 2 × Mantelstromtriebwerk General Electric TF34 -GE-100
Schubkraft 2 × 40,32 kN
Schub-Gewicht-Verhaltnis
  • maximal (Leermasse): 0,84
  • nominal (normale Startmasse): 0,55
  • minimal (max. Startmasse): 0,36
max. Waffenlast 7.257 kg
Stuckpreis ca. 11,7 Mio. US-Dollar (Durchschnitt)
Status
  • aktiv: 143 A-10, 70 OA-10
  • Reserve: 46 A-10, 6 OA-10
  • Nationalgarde: 84 A-10, 18 OA-10

Bewaffnung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Festinstallierte Bordkanone [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

A-10 der Arkansas Air National Guard
A-10 beim Abfeuern der siebenlaufigen GAU-8/A-Avenger - Gatling-Kanone

Außenlaststationen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Kampfmittel bis zu 7257 kg an elf Außenlaststationen :

Luft-Luft-Lenkflugkorper
1 × LAU-114/A-Doppelstartschienentrager fur je 2 × Raytheon AIM-9M-9/L ?Sidewinder“ ? infrarotgesteuert fur Kurzstrecken
Luft-Boden-Lenkflugkorper
2 × LAU-88A-Dreifachstartschienentrager fur je 3 × Raytheon AGM-65A/B/D ?Maverick“ ? infrarot- oder tv-gesteuert
2 × LAU-117A-Startschienentrager fur 1 × Raytheon AGM-65A/B/D/G ?Maverick“ ? infrarot- oder tv-gesteuert
2 × AGM-114 Hellfire Luft-Boden- Rakete zur Panzerabwehr .
Ungelenkte Raketen
4 × Raketen-Rohrstartbehalter LAU-68/A (fur je 7 × ungelenkte Hydra-FFAR -Luft-Boden-Raketen; Kaliber 70 mm / 2,75 inch)
4 × Raketen-Rohrstartbehalter LAU-5002 (7 × ungelenkte CRV7 -Luft-Boden-Raketen; Kaliber 70 mm / 2,75 inch)
4 × Raketen-Rohrstartbehalter LAU-61/A (fur je 19 × ungelenkte Hydra-FFAR-Luft-Boden-Raketen; Kaliber 70 mm / 2,75 inch)
4 × Raketen-Rohrstartbehalter LAU-5003 (19 × ungelenkte CRV7 -Luft-Boden-Raketen; Kaliber 70 mm / 2,75 inch)
6 × Raketen-Rohrstartbehalter LAU-10B/A (4 × ungelenkte Zuni -Luft-Boden-Raketen; Kaliber 127 mm / 5 inch)
Gelenkte Bomben
2 × GBU-10/B Paveway II (lasergelenkte Bombe; 907 kg)
4 × GBU-12/B Paveway II (lasergelenkte Bombe; 227 kg)
5 × GBU-54 Joint Direct Attack Munition (JDAM, laser- und satellitennavigationsgelenkte 227-kg-Bombe)
2 × GBU-16/B Paveway II (lasergelenkte Bombe; 496 kg)
2 × GBU-24/B Paveway III (lasergelenkte Bombe; 1050 kg)
Ungelenkte Freifallbomben
10 × Mark 82 LDGP (227-kg-/500-lb- Freifallbombe )
6 × Mark 83 LDGP (454-kg-/1000-lb-Freifallbombe)
2 × Mark 84 LDGP (907-kg-/2000-lb-Freifallbombe)
2 × Mk.77 Mod 2 (230-kg-/500-lb- Napalm -Brandbombe)
8 × BLU-1/B (340-kg-/750-lb-Napalm-B-Bombe)
8 × BLU-27/B (340-kg-/750-lb-Napalm-B-Bombe)
8 × CBU-100 (Mark 20 ?Rockeye II“) (222-kg-/490-lb- Streubombe mit 247 Mk.118-Hohlladungs-Bomblets)
4 × Hunting Engineering BL755 (264-kg-Streubombe mit 147 Hohlladungs-Bomblets)
4 × CBU-52/B (359-kg-/789-lb-Streubombe mit 220 BLU-61 Splitter-/Brandbomblets)
4 × CBU-58/B (408-kg-/900-lb-Streubombe mit 650 BLU-36-Splitterbomblets)
4 × CBU-71/B (359-kg-/789-lb-Streubombe mit 650 BLU-86 Splitter-/Brandbomblets)
4 × CBU-87/B (428-kg-/945-lb-Streubombe mit 202 BLU-97 -Hohlladungs-Bomblets)
4 × CBU-89/B ?Gator“ (322-kg-/710-lb-Streubombe mit 72 BLU-91 Panzerabwehrminen & 22 BLU-92 Antipersonenminen )
4 × CBU-97 Sensor Fuzed Weapon (454-kg-/1000-lb-Streubombe mit 40 BLU-108-selbstzielsuchender (intelligenter) Submunition)
Zusatzbehalter
2 × Leuchtfackelwerfer SUU-40/A mit 4 × Mk.24- Leuchtfackeln
2 × Leuchtfackelwerfer SUU-44/A mit 8 × Mk.45-Leuchtfackeln
2 × abwerfbarer Sargent-Fletcher-Zusatztank fur 2271 Liter Kerosin
2 × CNU-188/A-Gepackcontainer

Nur A-10C [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Gelenkte Bomben
4 × CBU-105 Wind Corrected Munitions Dispenser
4 × GBU-31 JDAM ( Joint Direct Attack Munition , 907 kg)
4 × GBU-38 JDAM (Joint Direct Attack Munition, 227 kg)
16 × GBU-39 SDB (Small Diameter Bomb, 129 kg) [32]

Selbstschutz [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Aktive Maßnahmen
1 × AN/ALQ-119(V) ECM-Behalter
1 × AN/ALQ-131(V) -ECM-Behalter
1 × AN/ALQ-184(V)-1 -ECM-Behalter
16 × Tauschkorperwerfer AN/ALE-40 mit je 15 Tauschkorper-Patronen (bspw. MJU-7A/B- Hitzefackeln mit 38 mm Breite und Lange)
1 × AN/ALE-37/A externer Tauschkorperwerfer-Behalter mit 120 Tauschkorper-Patronen (bspw. MJU-8A/B-Hitzefackeln mit 38 mm Breite und Lange)
4 × SUU-25C/A-Tauschkorperwerfer (Werfer fur vier ungelenkte Raketen mit Fallschirmverzogerung)
Passive Maßnahmen
3 × AN/ALR-46(V) -Radarwarnempfanger
4 × AN/ALR-69(V) -Radarwarnempfanger
4 × AN/AAR-47-Lenkflugkorper-Warnsystem

Sensoren [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der beste Sensor zur Zielerfassung der A-10 war bis 2005 das gute Auge des Piloten. Ab der Variante A-10C wurden externe Behalter mit Such-Sensoren mitgefuhrt.

Siehe auch [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : A-10 Thunderbolt II  ? Album mit Bildern

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Rick Stephens: A-10 Fighting Warthog. In: World Airpower Journal, Vol. 16, S. 34.
  2. Rick Stephens: A-10 Fighting Warthog. In: World Airpower Journal, Vol. 16, S. 37.
  3. Gernot Kramper: Das alte Warzenschwein ist immer noch das machtigste Erdkampfflugzeug der Welt. Abgerufen am 26. Marz 2021 .
  4. a-10.org: Warthog Territory. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfugbar) am 19. November 2010 ; abgerufen am 21. August 2020 .
  5. Militarisierungsatlas der Bundesrepublik, hg. v. Alfred Mechtersheimer u. Peter Barth, 3. Aufl., Darmstadt 1988, S. 35/36.
  6. ?Warzenschweine“ verlassen Spangdahlem. In: Saarbrucker Zeitung. 18. Mai 2013, abgerufen am 29. Marz 2014 .
  7. Flight Global: DARPA launches search for unmanned A-10 replacement , 11. Februar 2010
  8. Johannes Korge: Sparzwang: USA planen kleinste Armee seit dem Zweiten Weltkrieg. SPIEGEL ONLINE , 24. Februar 2014, abgerufen am 24. Februar 2014 .
  9. Secretary of Defense Speech. In: U.S. Department of Defense. 24. Februar 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfugbar) am 2. Marz 2014 ; abgerufen am 7. Januar 2023 (englisch).
  10. Jon Hemmerdinger: Grounding A-10s will save $4.2 billion, decision ‘clear’: USAF general. In: Flightglobal.com. 23. April 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfugbar) am 24. April 2014 ; abgerufen am 21. August 2020 (englisch): ?The service’s fiscal year 2015 budget proposal, which requires Congressional approval, proposes grounding all of its roughly 300 A-10s at a savings Welsh estimates to be $4.2 billion through fiscal year 2019.“
  11. Stephen Trimble: US House approves defence spending bill, blocks A-10 retirement . In: Flightglobal.com. 20. Juni 2014, abgerufen am 22. Juni 2014 (englisch): ?The US House of Representatives voted on 19 June to block a US Air Force proposal to retire the Fairchild Republic A-10 attack fighter next year. By approving the A-10 amendment filed by Representative Candice Miller by a 300-114 vote, the full membership of the House also thwarted a previous vote by the defence appropriations committee to retire the close air support specialist.“
  12. Defense Bill Passes House, Includes Amendment Supporting A-10
  13. Marcus Weisgerber: Air Force to Delay A-10 Retirement, Thanks to ISIS. In: Defense One. 13. Januar 2016, abgerufen am 17. Januar 2016 (englisch): ?The Air Force is shelving its immediate plans to retire the A-10 Warthog attack plane, which has become critical to the U.S. bombing campaign against Islamic State militants in Iraq and Syria, Pentagon officials tell Defense One.“
  14. Patrick Zwerger: Ewig grußt das ?Warzenschwein“: Keine einzige A-10 darf in Rente gehen. In: Flugrevue. 15. Dezember 2021, abgerufen am 7. Januar 2023 .
  15. Karl Schwarz: 50 Jahre Fairchild A-10 Thunderbolt II: Das unverwustliche Warzenschwein. In: Flugrevue. 17. Juni 2022, abgerufen am 7. Januar 2023 .
  16. Patrick Zwerger: Das erste ?Warzenschwein“ trat seine letzte Reise an. In: flugrevue.de. 14. April 2023, abgerufen am 14. April 2023 (englisch).
  17. Karl Schwarz: So will die US Air Force China die Stirn bieten. In: flugrevue.de. 22. Juni 2023, abgerufen am 24. Juni 2023 .
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