Fachkompetenz

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Unter Fachkompetenz oder fachlicher Kompetenz (auch: Sachkompetenz , englisch Hardskill ) versteht man die Fahigkeit von Arbeitskraften , berufs ­typische Aufgaben und Sachverhalte den theoretischen Berufsbeschreibungen gemaß selbstandig und eigenverantwortlich bewaltigen zu konnen. Es handelt sich um eine Handlungskompetenz mit entsprechendem Kontextwissen.

Die Norm ISO 9000 definiert das Wort ?Kompetenz“ als: ?Fahigkeit, Wissen und Fertigkeiten anzuwenden, um beabsichtigte Ergebnisse zu erzielen.“ [1] Diese Definition ist in einige andere ISO-Normen ubernommen worden. Der dadurch beschriebene Begriff einer fachlichen Kompetenz wird sowohl auf Personen als auch auf organisatorische Einheiten angewendet.

Die hierzu erforderlichen Fertigkeiten und Kenntnisse bestehen hauptsachlich aus Erfahrung , Verstandnis fachspezifischer Fragen und Zusammenhange , sowie der Fahigkeit, diese Probleme technisch einwandfrei und ziel ­gerecht zu losen. Voraussetzung ist in der Regel eine entsprechende Ausbildung oder Qualifikation . In den Curricula der Handwerk ­ausbildungen wird unter dem Begriff Fachkunde die zugehorige Ausbildungsliteratur verstanden. [2]

Im Jahre 1995 definierte die Kultusministerkonferenz die Fachkompetenz als ?die Bereitschaft und Fahigkeit, auf der Grundlage fachlichen Wissens und Konnens Aufgaben und Probleme zielorientiert, sachgerecht, methodengeleitet und selbstandig zu losen und das Ergebnis zu beurteilen“. [3] Schlusselbegriffe der Fachkompetenz sind danach Zielorientierung, Sachgerechtheit (Gegenstandsbezogenheit), Methodenkompetenz , Selbstandigkeit und die Fahigkeit zu situationsgerechter Anwendung und Ergebnisbeurteilung. Davon zu unterscheiden ist noch die Methodenkompetenz.

Fachkunde und Sachkunde

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Die Fach- bzw. Sachkunde umfasst:

Fachkompetenz heißt, in der Lage zu sein, die einschlagigen Fachkenntnisse und Fertigkeiten in sachbezogenen Fallen anzuwenden.

Im deutschen Recht wird unter Sachkunde der durch eine Kenntnisprufung erbrachte Nachweis zu einem bestimmten Fachgebiet verstanden. Im Gegensatz dazu steht die Fachkunde , bei welcher nur das Wissen vorhanden sein muss. Dieses muss nicht in einer Prufung nachgewiesen werden, siehe hierzu Experte#Rechtsfragen .

Beispiele fur Fachkompetenz

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In der Personalwirtschaft versteht man unter der Fachkompetenz (auch Sachkompetenz) die Fahigkeit, im Beruf Aufgaben und Sachverhalte ? den theoretischen Anforderungen gemaß ? selbstandig und eigenverantwortlich zu bewaltigen. Die hierzu erforderlichen Fertigkeiten und Kenntnisse bestehen hauptsachlich aus Erfahrung (Routine), Verstandnis fachspezifischer Fragestellungen und Zusammenhange sowie der Fahigkeit, diese Probleme technisch einwandfrei und zielgerecht zu losen.

Ein Nachweis dieser Fachkompetenz ist daher unerlasslich. Nachweise sind z. B. ein entsprechendes Diplomzeugnis oder ein erfolgreicher Abschluss zum Personalfachkaufmann.

Viele wissenschaftliche Fachgebiete setzen den Erwerb wissenschaftlicher Fachkenntnisse und den Nachweis einer entsprechenden Qualifikation voraus. Aber nicht nur in der Wissenschaft ist Fachkompetenz eine zwingende Voraussetzung zur Ausubung des gewahlten Berufs .

Der Fachkompetenz gegenuber steht die sogenannte Alltagskompetenz, die zur Bewaltigung des taglichen Lebens ? des Alltags ? benotigt wird.

Wer im Alltag Brot backen kann (z. B. fur sich selbst), besitzt nicht automatisch die Fachkompetenz eines gelernten Backers. Die von einem Fachmann einzuhaltenden Hygienebestimmungen beispielsweise oder Informationen zur Haltbarkeit von Backgut sind in der Regel nur demjenigen bekannt, der eine qualifizierte Ausbildung abgeschlossen hat.

Unter Feldkompetenz versteht man das fundierte Wissen auf einem bestimmten Gebiet oder Fach. Hierzu zahlen neben dem erforderlichen fachlichen Grundlagenwissen auch weiterreichende Kenntnisse, die in diesem spezifischen Gebiet zum Einsatz kommen konnen.

Beispiele: Supervision bei der Ausbildung von bestimmten Berufen. Beratung bei der Ausbildung.

Beispiele fur Fachkompetenz in speziellen Sachbereichen

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Fachkompetenz ist in allen Berufen notwendig und stellt keinen Bestandteil der Allgemeinbildung dar. Im Personalwesen ist sie ein Beurteilungskriterium bei der Mitarbeiterbewertung . Mit Hilfe der Fachkompetenz steigen die Arbeitsqualitat und damit die Produktqualitat , sodass durch Fachkompetenz Fehlproduktion und Fehlerkosten minimiert werden und damit zur Gewinnmaximierung beitragen konnen. Wird Fachkompetenz durch Dritte bestatigt, kann dies zur Steigerung des Selbstbewusstseins beitragen.

  • Edmund Kosel: Modellierung von Lernwelten , Band III: Die Entwicklung postmoderner Lernkulturen. Ein Pladoyer fur einen Umbau der Schule , SD, Bahlingen 2007, ISBN 978-3-00-020794-5 .
  • Christa Preissing u. a.: Berliner Bildungsprogramm fur die Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern in Tageseinrichtungen bis zu ihrem Schuleintritt , Netz, Berlin 2004, ISBN 3-937785-04-3 .

Einzelnachweise

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  1. ISO 9001:2015 Abschnitt 3.10.4, deutschsprachige Fassung.
  2. Stefanie Krapp, Culture matters! , 2004, ISBN 1-903343-41-0 , S. 60.
  3. Kultusministerkonferenz (KMK), Handreichungen fur die Erarbeitung von Rahmenlehrplanen der KMK fur den berufsbezogenen Unterricht und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes fur anerkannte Ausbildungsberufe , 1995, S. 15.