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Das heutige
Erzbistum Gniezno
(lat.:
Archidioecesis Gnesnensis
, poln.:
Archidiecezja Gnie?nie?ska
) ist nach
Posen
gemeinsam mit
Krakau
eines der altesten
romisch-katholischen
Bistumer und die alteste
Erzdiozese
in
Polen
. Der
Erzbischof von Gnesen
ist gleichzeitig
Metropolit
der gleichnamigen
Kirchenprovinz
, der die Bistumer
Bromberg
und
Włocławek
als
Suffragandiozesen
angehoren, sowie der
Primas von Polen
und ein
Legatus natus
.
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Entwicklung der Mitgliederzahlen
Das Erzbistum Gnesen wurde auf Betreiben des polnischen Herzogs und spateren Konigs
Bolesław I. Chrobry
im Jahr 1000 von Kaiser
Otto III.
durch den
Akt von Gnesen
als unabhangiges, dem
Papst
direkt unterstelltes polnisches Metropolitanbistum gegrundet. Otto III. befand sich auf einer
Wallfahrt
am Grab seines Freundes, des Martyrers
Adalbert von Prag
, in
Gnesen
und handelte in Rucksprache mit Papst
Silvester II.
Erster Erzbischof (Metropolit) wurde der Bruder und Begleiter Adalberts,
Gaudentius
.
[1]
Dem Erzbischof von Gnesen wurden im Jahr 1000 als
Suffragane
die
Bischofe
der zeitgleich errichteten Bistumer von
Kolberg
in Pommern,
Krakau
und
Breslau
zugeordnet. Das mit Bischof
Reinbern
besetzte Bistum Kolberg ging indes einige Jahre spater wieder ein. Ab etwa 1075 gehorte auch der
Bischof von Posen
, der zuvor eine Zeitlang unter
Magdeburg
stand,
[1]
zur Kirchenprovinz Gnesen. Mit der
Zirkumskriptionsbulle
von 1136 (
Ex commisso nobis
) bestatigte Papst
Innozenz II.
die Stellung des Erzbischofs von Gnesen und festigte die Zugehorigkeit der Suffraganbistumer.
Der Metropolit von
Gnesen
kronte die polnischen Konige und war ab 1412
Primas
von
Polen und Litauen
. 1466 wurde das
Bistum Kulm
Suffragan von Gnesen. Ab 1572 war der Erzbischof als Primas von Polen bei
Thronvakanz
zugleich
Interrex
des polnisch-litauischen Reiches.
1821 wurde mit der
Bulle
De salute animarum
das Bistum Breslau von Papst
Pius VII.
aus der Kirchenprovinz Gnesen herausgelost und direkt dem
Heiligen Stuhl
unterstellt. Gleichzeitig wurde Gnesen in
Personalunion
mit dem
Erzbistum Posen
und 1946 mit dem
Erzbistum Warschau
verbunden. Mit der Umstrukturierung der polnischen Bistumer durch die
Apostolische Konstitution
Totus Tuus Poloniae Populus
vom 25. Marz 1992 trennte Papst
Johannes Paul II.
die Personalunion fur die Leitung der Bistumer Gniezno und Warschau wieder.
[2]
Die Erzbischofe von Gnesen fuhren wie die
Erzbischofe von Salzburg
,
Esztergom-Budapest
,
Koln
und
Prag
den Ehrentitel des ?
geborenen Legaten
“ (
lateinisch
legatus natus
). Als außeres Zeichen dieser Stellung durfen sie in ihrer Erzdiozese den
Legatenpurpur
? eine feierliche Kleidung, die wesentlich alter ist als das Purpurgewand der Kardinale ? tragen.
- Martin Wehrmann
:
Camin und Gnesen
. In:
Zeitschrift der Historischen Gesellschaft fur die Provinz Posen
, Elfter Jahrgang, Posen 1896, S. 138?156 (
Google Books
).
- ↑
a
b
Stephan Jakob Neher
:
Kirchliche Geographie und Statistik
, Teil I, Band 2, Manz, Regensburg 1865, S. 360?366 (
Google Books
).
- ↑
Ioannes Paulus II
: Const. Apost.
Totus Tuus Poloniae populus
,
AAS
84 (1992), n. 3, S. 1099?1112.