Ernst Thalmann

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Ernst Thalmann als Kandidat bei der Reichsprasidentenwahl 1932

Ernst Johannes Fritz Thalmann (* 16. April 1886 in Hamburg ; [1] 18. August 1944 im KZ Buchenwald ) war ein deutscher Politiker in der Weimarer Republik . Er war von 1925 bis zu seiner Verhaftung im Jahr 1933 Vorsitzender der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), die er von 1924 bis 1933 im Reichstag vertrat und fur die er in den Reichsprasidentenwahlen von 1925 und 1932 kandidierte. [2] Thalmann fuhrte von 1925 bis zum Verbot 1929 den Roten Frontkampferbund (RFB) an, der als paramilitarische Schutz- und Wehrorganisation der KPD vor allem in Straßenkampfen mit politischen Gegnern und der Polizei in Erscheinung trat.

Er schloss die in den Statuten der Kommunistischen Internationale vorgesehene Umstrukturierung der KPD als Partei neuen Typus ab. Aufbauend auf die sowjetische Sozialfaschismusthese bekampfte die KPD, die sich unter seiner Fuhrung zunehmend stalinisierte , die SPD als politischen Hauptfeind innerhalb der Weimarer Republik. Diese Entwicklung ging besonders von Thalmann selbst aus, der den Befehlen Stalins folgte. [3] So wurden auch in der KPD der Pluralismus in der Partei unterdruckt und Mitglieder wie Funktionare aus der Partei gedrangt oder ausgeschlossen. [4]

Seine Verhaftung erfolgte am 3. Marz 1933, zwei Tage vor der Reichstagswahl Marz 1933 und einige Tage nach dem Reichstagsbrand . Thalmann wurde im August 1944, nach uber elf Jahren Einzelhaft , vermutlich auf direkten Befehl Adolf Hitlers , erschossen.

Ernst Thalmann wurde 1886 in Hamburg geboren. Er war das erste Kind des Knechts Johannes ?Jan“ Thalmann (* 11. April 1857; † 31. Oktober 1933) [5] und dessen Ehefrau Maria-Magdalene, geborene Kohpreiss (* 8. November 1857; † 9. Marz 1927). [5] Seine jungere Schwester war Frieda Thalmann (* 4. April 1887; † 8. Juli 1967). Die parteilosen Eltern heirateten 1884 in Hamburg. Dort war Johannes Thalmann als Speditionskutscher tatig.

Nach Ernsts Geburt ubernahmen die Eltern als Fleegenwirte eine Kellerwirtschaft am Alten Wall 68 [6] [7] in der Hamburger Altstadt , zwischen Hafen und Rathaus . Im Marz 1892 wurden sie wegen Hehlerei zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt, weil sie entwendete Waren gekauft oder fur Schulden in Zahlung genommen hatten. [8] [9] Die Kinder Ernst und Frieda wurden in unterschiedliche Familien zur Pflege gegeben. Die Eltern wurden vorzeitig aus der Haft entlassen; die Mutter im Mai 1893 und der Vater im Oktober.

Streikaufruf fur den Hamburger Hafenarbeiterstreik in Form eines Handzettels

Von 1893 bis 1900 besuchte Thalmann die Volksschule. 1895 eroffneten seine Eltern ein kleines Gemuse-, Steinkohlen- und Fuhrwerksgeschaft Ecke Wandsbeker Chaussee /Friedenstraße, spater direkt in der Wandsbeker Chaussee, in Hamburg-Eilbek . [5] [10] [11] In diesem Geschaft musste Thalmann nach der Schule aushelfen. Sein Wunsch, Lehrer zu werden oder ein Handwerk zu erlernen, erfullte sich nicht, weil seine Eltern ihm die Finanzierung verweigerten. Er musste daher weiter im Kleinbetrieb seines Vaters arbeiten, was ihm, nach eigenen Aussagen, großen Kummer bereitete. [5] Durch das fruhzeitige ?Schuften“ im elterlichen Betrieb kam es zu vielen Auseinandersetzungen mit seinen Eltern. Thalmann wollte fur seine Arbeit einen richtigen Lohn und nicht nur ein Taschengeld. Darum suchte er sich eine Arbeit als ?Ungelernter“ im Hafen. Hier kam Thalmann bereits als Zehnjahriger mit den Hafenarbeitern beim Hamburger Hafenarbeiterstreik vom November 1896 bis Februar 1897 in Kontakt. [8] Der Arbeitskampf wurde von allen Beteiligten erbittert gefuhrt. Er selbst schrieb 1936 aus dem Gefangnis an seine Tochter, dass ?der große Hafenarbeiterstreik in Hamburg vor dem Kriege, […] der erste sozialpolitische Kampf“ gewesen sei, ?der sich fur immer in […] (sein) Herz“ eingepragt habe. [12]

Gewerkschaftsbuch Ernst Thalmanns von 1904

Anfang 1902 verließ Thalmann im Streit das Elternhaus und kam zunachst in einem Obdachlosenasyl unter, spater in einer Kellerwohnung . Am 15. Mai 1903 wurde er Mitglied der SPD . Am 1. Februar 1904 trat er dem Zentralverband der Handels-, Transport- und Verkehrsarbeiter Deutschlands bei, in dem er zum Vorsitzenden der Abteilung Fuhrleute aufstieg. 1906 wurde er zum Militar eingezogen, aber nach einem Jahr als ?unbrauchbar“ entlassen. 1907 arbeitete er als Heizer auf dem Transatlantik-Dampfer Amerika und war spater fur kurze Zeit als Landarbeiter in der Nahe von New York tatig. Nach seiner Ruckkehr nach Hamburg arbeitete er als Speicherarbeiter, Schauermann und Kutscher fur eine Wascherei. [13]

Erster Weltkrieg

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Im Januar 1915 wurde Thalmann zur Teilnahme am Ersten Weltkrieg ins Ersatz-Bataillon des Lauenburgischen Fußartillerie-Regiments Nr. 20 eingezogen und kam nach dreimonatiger Ausbildung an die Westfront , an der er bis zum Kriegsende als Kanonier kampfte. Zweimal kam er nach Verwundungen [14] in verschiedene Lazarette . Im September 1916 kam es laut Eintragung in seinen Militarpass zu einer ?Quetschung beider Beine und der linken Schulter durch Einsturz des Geschutzstandes infolge Volltreffers“, die er im nachfolgenden September und Oktober in Koln auskurierte. Ein Jahr spater im September 1917 erkrankte er an einer Magen-Darm-Entzundung, von der er im Oktober/November in Bayreuth genas.

Thalmann selbst gab an, an folgenden Schlachten und Gefechten teilgenommen zu haben: [5]

Er erhielt im Krieg mehrere Auszeichnungen:

Wenige Tage vor Beginn seines Kriegsdienstes heiratete Thalmann am 13. Januar 1915 die Platterin Rosa Koch . Aus dieser Ehe ging die spatere Funktionarin des Demokratischen Frauenbund Deutschlands Irma Thalmann als Tochter hervor.

Novemberrevolution

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Am 9. November 1918 verließ Thalmann gemeinsam mit vier befreundeten Soldaten die Front, nachdem zwei Tage zuvor das Waffenstillstandsangebot bekanntgemacht worden war, und trat seinen Heimweg nach Hamburg an. [8] Er erreichte die Stadt am 11. November und beteiligte sich am Aufbau des dortigen Arbeiter- und Soldatenrates . Er trat der USPD bei und wurde von der Parteileitung als Referent fur Partei- oder offentliche Versammlungen eingesetzt. Seinen Lebensunterhalt verdiente er zu dieser Zeit mit der Aushilfe bei seinem Vater oder auch als Notstandsarbeiter im Hamburger Stadtpark . [8] Die USPD nominierte Thalmann als einen ihrer zwolf Kandidaten im 37. Wahlkreis (Hamburg, Bremen , Stade ) fur die Wahlen zur Weimarer Nationalversammlung . [8] Nach der Niederschlagung des Januaraufstands in Berlin und der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht bedrohten rechte Freikorps die Bremer Raterepublik . Im Hamburger Arbeiter- und Soldatenrat wurde daher ?die Bewaffnung der Hamburger Arbeiterschaft innerhalb 48 Stunden“ und ?die Unterstutzung Bremens mit allen militarischen Mitteln“ gefordert. [17] Eine zeitnahe bewaffnete Unterstutzung der nahen Raterepublik mit Bestanden aus Polizeigebauden und Kasernen unter der Beteiligung Thalmanns schlug jedoch fehl. [8] [13]

Bei der vom Hamburger Arbeiter- und Soldatenrat angesetzten Neuwahl der Hamburgischen Burgerschaft am 16. Marz 1919 erhielt die USPD in freier und gleicher Wahl 42.852 Stimmen (8,1 Prozent) und zog mit Thalmann und zwolf weiteren Abgeordneten seiner Partei in die Burgerschaft ein; [8] die SPD errang die absolute Mehrheit (50,5 Prozent). [18] Mit der konstituierenden Sitzung der Burgerschaft am 26. Marz loste sich der Arbeiter- und Soldatenrat auf. Thalmann blieb bis zu seiner Verhaftung durch die Nationalsozialisten 1933 Mitglied der Burgerschaft. Am 11. Mai 1919 wurde er zum Ersten Vorsitzenden der Ortsgruppe Hamburg der USPD gewahlt. [8] Im gleichen Monat trat er auf Vorschlag des sozialdemokratischen Burgerschaftsabgeordneten und Vorsitzenden des Hamburger Arbeitsamts Emil Huffmeier eine Anstellung im selbigen Amt an. Beide Politiker kannten sich aus der gemeinsamen gewerkschaftlichen Arbeit. [8] Auf einem außerordentlichen Parteitag der Gesamt-USPD in Halle vom 12. bis zum 17. Oktober 1920 wurde mit großer Mehrheit eine Resolution angenommen, die den sofortigen Anschluss der Partei an die Kommunistische Internationale (Komintern) und die Vereinigung mit der KPD forderte. Ein gemeinsamer Parteitag von USPD und KPD vom 4. bis zum 7. Dezember schloss den Vereinigungsprozess zur Vereinigte Kommunistische Partei Deutschlands (VKPD) ab. Unter dem Vorsitz Thalmanns, der die Vereinigung befurwortete, schlossen sich 98 Prozent der Hamburger USPD-Mitglieder der VKPD an. [5] Die verbleibenden Teile der USPD schlossen sich 1922 der MSPD sowie 1931 der SAPD an.

Thalmann blieb auch in der VKPD Vorsitzender der Hamburger Ortsgruppe und war Mitglied der Bezirksleitung Waterkant. Nach der Burgerschaftswahl vom 20. Februar 1921 stieg Thalmann zum Vorsitzenden der VKPD-Fraktion in der Hamburgischen Burgerschaft auf. Er nahm ab 22. Juni 1921 als Delegierter am III. Weltkongress der Komintern in Moskau teil, auf dem er unter anderem Lenin kennenlernte. [8] Der Weltkongress fand nach den fur die VKPD und andere linke Krafte gescheiterten Marzkampfen in Mitteldeutschland statt, in deren Nachfolge die Partei zwei Drittel ihrer 450.000 Mitglieder sowie eine Reihe einflussreicher Funktionare wie ihren Parteivorsitzenden Paul Levi verlor. [19] Thalmann verlor in diesem Zusammenhang am 29. Marz 1921 seine Anstellung beim Arbeitsamt, nachdem er unerlaubt seinem Arbeitsplatz ferngeblieben war, um einem Aufruf der VKPD zu den Waffen zu folgen und sich den Marzkampfen anzuschließen. [20] Die VKPD-Delegation um Thalmann agierte auf dem Weltkongress auf der Basis der Offensivtheorie , [8] die die revolutionare Eroberung der Macht im Staat und die Bekampfung der Sozialdemokratie beinhaltete. Zusammen mit den osterreichischen und italienischen Delegationen wurde erfolglos versucht, Anderungen im Leitantrag des Kongresses zu Thesen uber die Taktik [21] der Komintern durchzusetzen. Diese sollten die Kritik an der Offensivtheorie , an den begangenen Fehlern in den Marzkampfen und an der Forderung zur Gewinnung der Mehrheit der Arbeiterklasse abschwachen. Die Annahme der Thesen durch den Weltkongress bedeutete die Hinwendung zur Theorie der Einheitsfront , die die (V)KPD unter der Losung ?Heran an die Massen!“ aufgriff. [8]

Sprengstoffanschlag

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Hermann Ehrhardt , Fuhrer der Organisation Consul, als Teilnehmer des Kapp-Putsches in Berlin, 1920

Im Juni 1922 wurden vermehrt Sprengstoffanschlage in Hamburg verubt, beginnend mit der versuchten Sprengung des Denkmals fur die Gefallenen der Revolutionsjahre 1918?1920 auf dem Friedhof von Ohlsdorf . In der gleichen Nacht explodierte am Schaufenster der kommunistischen Hamburger Volkszeitung ein Sprengsatz, der die Auslage im Fenster und dadurch das Haus an der Borsenbrucke in Brand setzte. Am 3. und am 13. Juni detonierten Sprengsatze vor einer kommunistischen Buchhandlung in der Admiralitatstraße. Parallel kam es in Kassel am 4. Juni zu einem Blausaure -Anschlag auf den ehemaligen Reichsministerprasidenten Philipp Scheidemann . In Hamburg kam es am 16. Juni erneut zu einem Brand bei der Volkszeitung , und am 22. Juni wurden vor dem Haus der Freideutschen Jugend in der Johnsallee vier Bomben deponiert, von der eine zur Explosion kam. [22]

Auf Thalmanns Parterrewohnung in der Hamburger Siemssenstraße wurde in der Nacht vom 17. auf den 18. Juni 1922 ein Sprengstoffanschlag verubt. Eine mit Zeitzunder und am Fenster der Wohnung angebrachte Handgranate explodierte, bei einer zweiten versagte die Zundung. Thalmann selbst war nicht anwesend, seine Familie uberlebte unverletzt, weil sie sich in einem anderen Teil der Wohnung aufhielt, so dass nur Sachschaden entstand. [8] Nachdem bereits ein Jahr zuvor Matthias Erzberger als vermeintlicher Erfullungspolitiker ermordet worden war, wurde am 24. Juni Walther Rathenau erschossen. Die Tater konnten schnell mit der extrem rechten Organisation Consul in Verbindung gebracht werden. Auch die Anschlage in Hamburg konnten nach Hausdurchsuchungen der ?Sprengkolonne Warnecke [23] aus Mitgliedern der Organisation Consul zugeordnet werden.

Mitte Juli 1922 trat als Folge des rechten Terrors in der ganzen Weimarer Republik das Gesetz zum Schutz der Republik in Kraft. Allein in Hamburg wurden 24 rechte Organisationen verboten, darunter die Hamburger Ortsgruppe der NSDAP , der Verbindungen zur Tatergruppe der Sprengstoffanschlage nachgewiesen werden konnten. [24] 25 Personen aus der ?Sprengkolonne Warnecke“ und deren Umfeld wurden mit geringen Strafen rechtlich belangt. [22]

Verhaftung, Gefangenschaft und Ermordung

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Verhaftung in Berlin

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Am Nachmittag des 3. Marz 1933 nahmen acht Beamte des Polizeireviers 121 Thalmann zusammen mit seinem personlichen Sekretar Werner Hirsch in der Wohnung der KPD-Mitglieder Hans und Martha Kluczynski in Berlin-Charlottenburg (Lutzower Straße 9, heute Alt-Lietzow 11) fest. Dass Thalmann die Wohnung des Ehepaares seit 1923 haufig und nun wieder seit Weihnachten 1932 benutzte, war in der Nachbarschaft bekannt. Als nach der Machtergreifung eine Jagd auf bekannte Kommunisten begann, erreichten die Polizei ab Februar 1933 mehrere entsprechende Meldungen, die jedoch unter hunderten anderen unbeachtet blieben. [25] Erst das Insistieren Hermann Hilliges, eines Nachbarn der Kluczynskis in einer Kleingartenkolonie in Berlin-Gatow , fuhrte am 3. Marz zur Verhaftung. Thalmann hatte am 27. Februar eine Sitzung des Politburos in einem Lokal in der Lichtenberger Gudrunstraße geleitet und war nach seiner Ruckkehr uber den Reichstagsbrand und die schlagartig einsetzenden Massenverhaftungen kommunistischer Funktionare informiert worden. In den nachsten Tagen verließ er die Wohnung nicht mehr und stand nur noch uber Mittelsmanner mit der restlichen Parteifuhrung in Verbindung. Seinen fur den 3. Marz geplanten Umzug in ein vom AM-Apparat vorbereitetes illegales Quartier, ein Forsthaus bei Wendisch Buchholz , hatte Thalmann bis in den Nachmittag hinein verzogert, weil er einen Kurier des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale (EKKI) erwartete. [26] :366 f. Thalmanns Festnahme war rechtswidrig, da seine nach Artikel 40a der Reichsverfassung als Mitglied des Ausschusses zur Wahrung der Rechte der Volksvertretung gewahrleistete Immunitat auch durch die Reichstagsbrandverordnung nicht aufgehoben worden war. Erst am 6. Marz stellte ein Berliner Staatsanwalt ?im Interesse der offentlichen Sicherheit“ einen ? formell ebenfalls rechtswidrigen ? Haftbefehl aus, der dann ruckdatiert wurde. [27] :683

Einige Ungereimtheiten im Zusammenhang mit der die KPD stark verunsichernden Festnahme Thalmanns waren nach 1933 Gegenstand von parteiinternen Untersuchungen. Zu diesen zahlte etwa, dass Thalmann trotz der offenen Verfolgung der Partei wochenlang ein und dieselbe, fur eine derartige Situation nicht vorgesehene Wohnung genutzt hatte, vor allem aber der erstaunliche Umstand, dass weder das Gebaude noch die Wohnung selbst von Angehorigen des Parteiselbstschutzes gesichert worden war. [28] :718 Dadurch gerieten nach einigen Stunden ebenso Erich Birkenhauer , Thalmanns politischer Sekretar, und Alfred Kattner , der personliche Kurier des Parteichefs, in Gewahrsam der Polizei. Bei den parteiinternen Ermittlungen geriet insbesondere Hans Kippenberger ins Zwielicht, der als Leiter des AM-Apparats die Verantwortung fur die Sicherheit des Parteichefs trug und mit Blick auf die Ereignisse des 3. Marz auch ausdrucklich ubernahm (?eine Katastrophe und eine Schande vor der ganzen Internationale“). [26] :371 In den folgenden Jahren kam es dennoch wiederholt zu Vertuschungsversuchen und gegenseitigen Verdachtigungen der mittel- und unmittelbar beteiligten Personen, die noch durch gezielte Desinformationsmaßnahmen und vor allem durch weitere Verhaftungserfolge der Gestapo angeheizt wurden. [26] :370 [28] :718 Dieser war es gelungen, Kattner in der Haft ?umzudrehen“ und mit dessen Hilfe am 9. November 1933 den Thalmann-Nachfolger John Schehr sowie am 18. Dezember auch Hermann Dunow , der Kippenberger abgelost hatte, festzunehmen. Kattner, dem von der Gestapo obendrein eine tragende Rolle im geplanten Prozess gegen Thalmann zugedacht worden war, wurde am 1. Februar 1934 in Nowawes von Hans Schwarz , einem Mitarbeiter des AM-Apparats, erschossen. [28] :733 Birkenhauer, dem Thalmann die Schuld an der Verzogerung seines Quartierwechsels und damit an seiner Festnahme gegeben hatte, [26] :368 f. und Kippenberger wurden im sowjetischen Exil hingerichtet, Hirsch kam in sowjetischer Haft ums Leben.

Die nationalsozialistische Justiz plante zunachst, Thalmann wegen Hochverrats vor Gericht zu stellen. Hierfur sammelte sie intensiv belastendes Material, das die behauptete ?Putschabsicht“ der KPD beweisen sollte. Ende Mai 1933 wurde Thalmanns ? Schutzhaft “ aufgehoben und eine formelle Untersuchungshaft angeordnet. In diesem Zusammenhang wurde er vom Polizeiprasidium am Alexanderplatz in die Untersuchungshaftanstalt Moabit verlegt. Dieser Ortswechsel durchkreuzte den ersten einer Reihe von unterschiedlich konkreten Planen, Thalmann zu befreien. [28] :722

Thalmann wurde 1933 und 1934 mehrfach von der Gestapo in deren Zentrale in der Prinz-Albrecht-Straße verhort und dabei auch misshandelt. Bei einem Verhor am 8. Januar schlug der Kriminalkommissaranwarter und SA-Standartenfuhrer Karl Belding ihm vier Zahne aus und traktierte ihn anschließend mit einer Nilpferdpeitsche . [29] Am 19. Januar suchte Hermann Goring den zerschundenen Thalmann auf und ordnete seine Ruckverlegung in das Untersuchungsgefangnis Moabit an. [28] :731 f. Die in dieser Phase entstandenen Verhorprotokolle wurden bis heute nicht aufgefunden und gelten als verloren. Thalmann blieb unterdessen lange ohne Rechtsbeistand; der judische Anwalt Friedrich Roetter, [30] der sich seiner angenommen hatte, wurde nach kurzer Zeit aus der Anwaltschaft ausgeschlossen und selbst in Haft genommen. 1934 ubernahmen die Rechtsanwalte Fritz Ludwig, ein NSDAP-Mitglied, und Helmut R. Kulz die Verteidigung Thalmanns. Vor allem Ludwig, der fur ihn Kassiber aus der Zelle bzw. Zeitungen und Bucher in die Zelle schmuggelte sowie die als Geheime Reichssache deklarierte Anklageschrift an Unterstutzer im Ausland weiterleitete, vertraute Thalmann sehr. [31] Uber die Anwalte ? daneben auch uber Rosa Thalmann ? lief ein Großteil der verdeckten Kommunikation zwischen Thalmann und der KPD-Fuhrung. Mit Rucksicht auf das Ausland, vor allem aber, weil die Beweisabsicht der Staatsanwaltschaft erkennbar wenig gerichtsfest war und ein mit dem Reichstagsbrandprozess vergleichbares Desaster vermieden werden sollte, einigten sich die beteiligten Behorden im Laufe des Jahres 1935, von einer ?justizmaßigen Erledigung“ [32] Thalmanns Abstand zu nehmen. Am 1. November 1935 hob der II. Senat des Volksgerichtshofes die Untersuchungshaft auf (ohne das Verfahren einzustellen) und uberstellte Thalmann gleichzeitig als ?Schutzhaftling“ an die Gestapo.

1935/1936 erreichte die internationale Protestbewegung gegen die Inhaftierung Thalmanns einen Hohepunkt. Zu seinem 50. Geburtstag am 16. April 1936 bekam er Gluckwunsche aus der ganzen Welt, darunter von Maxim Gorki , Heinrich Mann , Martin Andersen Nexø und Romain Rolland . Im selben Jahr begann der Spanische Burgerkrieg . Die XI. Internationale Brigade und ein ihr untergliedertes Bataillon benannten sich nach Ernst Thalmann.

Gefangnis und Zuchthaus

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1937 wurde Thalmann als ?Schutzhaftling“ von Berlin in das Gerichtsgefangnis Hannover uberfuhrt. Dort bekam er spater eine großere Zelle, in der er Besuch empfangen konnte. Dies war ein Vorwand, um ihn in der Zelle abzuhoren. Allerdings wurde ihm die Information uber das heimliche Abhoren zugespielt. Um sich dennoch frei ?unterhalten“ zu konnen, nutzten er und seine Besucher kleine Schreibtafeln und Kreide.

Als Deutschland und die Sowjetunion 1939 ihre Beziehungen mit den Verhandlungen zum Hitler-Stalin-Pakt verbessert hatten, setzte sich die sowjetische Fuhrung um Stalin offenbar nicht fur Thalmanns Freilassung ein. Georgi Dimitroff hielt als Generalsekretar der Komintern in seinem Tagebuch wenige Wochen vor dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion fest, dass der sowjetische Außenminister Molotow nicht gewillt sei, etwas zur Freilassung Thalmanns zu unternehmen, weil ?gegen den Deutschen weiterhin eine nichtfeindliche Politik“ betrieben werde. [33] Nach dem Beginn der Schlacht um Moskau im Oktober 1941 zitiert Dimitroff Stalin, dass dieser auf Grundlage der Briefe Thalmanns aus der Haft davon ausgehe, dass der einstige KPD-Vorsitzende unter dem ?Einfluß der faschistischen Ideologie“ stunde und ?kein prinzipientreuer Marxist“ sei. In diesem Zusammenhang stellte Stalin die Behauptung auf, dass die Nationalsozialisten Thalmann nicht umbringen wurden, um ?ihn sich bei Bedarf als vernunftigen Kommunisten zunutze machen zu konnen“. [34] Mit der Befreiung seiner Familie durch die Rote Armee im Jahr 1945 erfuhren die Angehorigen, dass Thalmanns Rivale Walter Ulbricht alle ihre Bitten ignoriert und nicht fur die Befreiung Thalmanns Position bezogen hatte. [35]

Anfang 1944 schrieb Ernst Thalmann in der Justizvollzugsanstalt Bautzen Antwort auf die Briefe eines Kerkergenossen. Nach Recherchen des Historikers Egon Grubel war Thalmanns Briefpartner dabei mitnichten ein junger Genosse, sondern ein jugendlicher Raubmorder namens Hans-Joachim Lehmann, dem moglicherweise sogar die Gestapo die Feder fuhrte. Lehmann verschwand in der Zeit der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) spurlos, nachdem er sich der Fuhrung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) sowie Thalmanns Familie offenbart hatte. Seine Briefe wurden in den Veroffentlichungen der SED ?bis zur Unkenntlichkeit“ redigiert. [36] [37]

Ermordung in Buchenwald

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Krematorium des ehemaligen KZ Buchenwald, 2006
Gedenktafel im Hof des Krematoriums des ehemaligen KZ Buchenwald, 1953

Die genauen Umstande von Thalmanns Tod konnten bisher nicht umfassend aufgeklart werden und sind in der Forschung umstritten, doch gehen die Mehrheit der Wissenschaft sowie die Gedenkstatte des KZ Buchenwald vom 18. August 1944 als Todesdatum aus. [38] Thalmanns Hinrichtung steht dabei im Zusammenhang mit der Aktion Gitter und der nationalsozialistischen Repressionen gegen Regimegegner nach dem fehlgeschlagenen Attentat vom 20. Juli 1944 . Am 14. August 1944 traf der Reichsfuhrer SS Heinrich Himmler mit Adolf Hitler in seinem Hauptquartier in Ostpreußen zusammen. In einem uberlieferten Zettel Himmlers zum Gesprachsinhalt des Treffens ist neben einigen Namen aus dem Verschworerkreis des 20. Juli als letzter Punkt 12. Thalmann mit der handschriftlichen Erganzung ist zu exekutieren vermerkt. [39] [40] Im Urteil des Landgerichts Krefeld von 1986 zur Ermordung Thalmanns wurde festgehalten, dass der SS-Stabsscharfuhrer Wolfgang Otto als ?rechte Hand des Lagerkommandanten“ Hermann Pister telefonisch oder per Fernschreiben vorab am Nachmittag oder Abend des 17. August die Ankundigung des Reichssicherheitshauptamtes erhielt, dass ein wichtiger Haftling eintreffen werde, der im Lager zu exekutieren und sofort zu verbrennen sei; dieses Urteil hob der Bundesgerichtshof 1987 mit seiner eigenen Beweiswurdigung auf. [41]

Gemaß rekonstruiertem Tathergang brachten am 17. August 1944 zwei Gestapobeamte Thalmann aus dem Zuchthaus Bautzen ins KZ Buchenwald , das die Geheimpolizei haufig als verdeckten Hinrichtungsort nutzte. [38] Hier sollen sie Thalmann ohne Gerichtsverfahren [40] am fruhen Morgen des 18. August in einem Heizungskeller nahe dem Krematorium erschossen und seine Leiche im Anschluss sofort verbrannt haben. [8] So berichten Zeugen, dass am Nachmittag des 17. August auf Befehl sofort ein Verbrennungsofen anzuheizen war und die Asche nach der Verbrennung dunkel gewesen sei, was auf eine Verbrennung mit Kleidung zuruckzufuhren ware. [42] Der polnische Haftling Marian Zgoda soll die Tat sogar ? versteckt hinter einem Schlackehaufen ? direkt beobachtet haben. Zgoda sagte vor dem Landgericht Krefeld aus, er habe gehort, einer der Schutzen habe die Frage eines anderen bejaht, ob es sich bei dem Erschossenen um Thalmann handele. Bei einem der mutmaßlichen Tater sollte es sich dieser Aussage nach um den SS-Stabsscharfuhrer Wolfgang Otto gehandelt haben. Nach einem mehrjahrigen Verfahren [42] sprach die Justiz Otto im Jahre 1988 in der Bundesrepublik frei. Auch der SS-Oberscharfuhrer Werner Berger und der SS-Obersturmfuhrer Erich Gust werden mit der Ermordung Thalmanns in Verbindung gebracht. [43] Der Buchenwald-Haftling Walter Hummelsheim schilderte dagegen, Thalmann sei erst vier oder funf Tage nach dem Luftangriff auf das KZ Buchenwald am 24. August 1944 , zusammen mit neun anderen Kommunisten, in der Stallanlage des Lagers erschossen worden. Die dort Ermordeten seien nie in die offiziellen Lagerlisten aufgenommen worden. [44]

Gesichert ist, dass am 14. September die offizielle zentrale Presseagentur des Deutschen Reichs , das Deutsche Nachrichtenburo , wahrheitswidrig die Meldung verbreitete, dass Thalmann und der ehemalige Vorsitzende der SPD -Reichstagsfraktion Rudolf Breitscheid bei einem alliierten Bombenangriff auf die Umgebung von Weimar am 28. August im Konzentrationslager ums Leben gekommen seien, [45] der u. a. bereits vier Tage fruher am 24. August geflogen wurde. Die verschiedensten nationalsozialistischen Organe ubernahmen die Meldung wortgleich:

? Durch Terrorbomben getotet!
Bei einem Terrorangriff auf die Umgebung von Weimar am 28. August 1944 wurde auch das Konzentrationslager von zahlreichen Sprengbomben getroffen. Unter den dabei ums Leben gekommenen Haftlingen befinden sich unter anderem die ehemaligen Reichstagsabgeordneten Breitscheid und Thalmann.“

Mit dem Bekanntwerden der Ermordung Thalmanns im Konzentrationslager organisierten kommunistische Haftlinge um den Gewerkschafter Willi Bleicher im Lager eine illegale Gedenkfeier, auf der der ehemalige sachsische Landtagsabgeordnete Robert Siewert die Gedenkrede hielt. [38]

Rosa und Irma Thalmann waren im April bzw. Mai 1944 verhaftet und ins KZ Ravensbruck eingeliefert worden.

Politisches Denken und Handeln

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Hamburger Aufstand

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Thalmann soll nach Darstellungen der KPD und spater der SED Teilnehmer und einer der Organisatoren des Hamburger Aufstandes vom 23. bis 25. Oktober 1923 im Rahmen des Deutschen Oktobers gewesen sein. Der Aufstand scheiterte, und Thalmann musste neben anderen Vertretern der KPD fur eine Weile untertauchen. Erich Wollenberg schrieb spater in den Schwarzen Protokollen , dass Thalmann weder an den Kampfen teilnahm, noch diese organisierte, weil er als fuhrender Funktionar der lokalen KPD nichts mit der Tatigkeit des konspirativ und illegal organisierten Militarischen Apparats der KPD zu tun gehabt hatte. [47]

Thalmann urteilte zur zweijahrigen Wiederkehr des Beginns des Aufstandes in der Berliner Ausgabe des Parteiorgans Die Rote Fahne :

?Unsere Partei als Ganzes war noch viel zu unreif, um diese Fehler der Fuhrung zu verhindern. So scheiterte im Herbst 1923 die Revolution am Fehlen einer ihrer wichtigsten Voraussetzungen: dem Bestehen einer bolschewistischen Partei.“

? Ernst Thalmann : Rote Fahne [48]

Das Scheitern des Aufstandes wurde vor allem den ehemaligen KPD-Vorsitzenden und ?Rechtsabweichlern“ Heinrich Brandler und August Thalheimer vorgeworfen.

Parteivorsitzender

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Ab Februar 1924 war er stellvertretender Vorsitzender und ab Mai Reichstagsabgeordneter der KPD. Unter seiner Fuhrung lehnte die Partei die Kritik Rosa Luxemburgs am Leninismus als Luxemburgismus ab, was sich in der unkritischen Solidaritat mit Stalin bemerkbar machte. Die Entwicklung der bolschewistischen Partei in der Sowjetunion, die sich immer mehr auf Stalin und seine gesonderte Interpretation des Kommunismus konzentrierte, machte sich auch unter ihm in der KPD bemerkbar. Das Reichstagsmandat hatte Thalmann bis zum Ende der Weimarer Republik inne. Im Sommer 1924 wurde er auf dem V. Kongress der Komintern in ihr Exekutivkomitee und kurze Zeit spater ins Prasidium gewahlt. Am 1. Februar 1925 wurde er Vorsitzender des Roten Frontkampferbundes und am 1. September des Jahres Vorsitzender der KPD, [8] dies als Nachfolger von Ruth Fischer , die kurze Zeit spater als ?ultralinke Abweichlerin“ aus der KPD ausgeschlossen wurde. Im Oktober 1926 unterstutzte Thalmann in Hamburg den dortigen Hafenarbeiterstreik. Er sah dies als Ausdruck der Solidaritat mit einem englischen Bergarbeiterstreik, der seit dem 1. Mai anhielt und sich (positiv) auf die Konjunktur der Unternehmen im Hamburger Hafen auswirkte. Thalmanns Absicht war, dieses ?Streikbrechergeschaft“ von Hamburg aus zu unterbinden. Am 22. Marz 1927 beteiligte sich Ernst Thalmann an einer Demonstration in Berlin , wo er durch einen streifenden Sabelhieb uber dem rechten Auge verletzt wurde. 1928 fuhr Thalmann nach dem Ende des VI. Kongresses der Komintern in Moskau nach Leningrad , wo er zum Ehrenmitglied der Besatzung des Kreuzers Aurora ernannt wurde.

Reichsprasidentenwahl 1925

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Wahlwerbung der KPD zur Reichsprasidentenwahl 1925 in Essen

Thalmann kandidierte fur die KPD bei der Reichsprasidentenwahl 1925 fur das Amt des Reichsprasidenten im ersten und zweiten Wahlgang. Nachdem im ersten Wahlgang durch die Zersplitterung des Kandidatenfeldes keiner der Kandidierenden die absolute Mehrheit erreichen konnte, bildete sich um die Weimarer Koalition von SPD, DDP und Zentrum der republikanische ?Volksblock“. Im zweiten Wahlgang unterstutzte dieser den bereits im ersten Wahlgang kandidierenden Wilhelm Marx . Der ebenfalls nun zusammengeschlossene antirepublikanische ?Reichsblock“ zog seine unterschiedlichen Kandidierenden aus dem ersten Wahlgang zuruck und stellte als neuen Kandidaten Paul von Hindenburg auf. Thalmann erhielt im ersten Wahlgang mit 1.871.815 Stimmen einen Anteil von 7,0 Prozent der abgegebenen Stimmen. Trotz gegenteiliger Empfehlung des EKKI [49] trat Thalmann auch im zweiten Wahlgang an, in dem die einfache Mehrheit fur einen Kandidaten genugte. Er folgte damit einen Beschluss seiner KPD-Zentrale vom 11. April 1925. Die Partei erklarte hierzu offentlich:

?Es ist nicht die Aufgabe des Proletariats, den geschicktesten Vertreter der Bourgeoisieinteressen auszusuchen, zwischen dem Zivildiktator Marx und dem Militardiktator Hindenburg das kleinere Ubel zu wahlen. Wir rufen die Massen auf: Organisiert den Massenkampf gegen die Bourgeoisiediktatoren, gegen Hindenburg und Marx! […] Jeder klassenbewußte Arbeiter stimmt gegen Hindenburg und Marx fur Thalmann!“ [50]

Der zweite Wahlgang wurde durch von Hindenburg mit 48,3 Prozent gegen Marx mit 45,3 Prozent der Stimmen gewonnen. Thalmann konnte mit 1.931.151 Stimmen sein Ergebnis zwar absolut verbessern, mit den erreichten 6,4 Prozent der Stimmen jedoch nicht relativ. Die Rote Fahne , das Zentralorgan der KPD, deutete den Wahlausgang als ?Symbol der Vollendung des Sieges der Bourgeoisie “. Diese habe seit den Revolutionstagen Schritt fur Schritt die Macht wiedererlangt. [51] Nach der Nichtbeachtung der Empfehlung des EKKI durch die KPD vor dem zweiten Wahlgang veroffentlichte die ?Rote Fahne“ wenige Tage spater nach der Einschatzung der KPD zum Wahlergebnis im gleichen Medium einen Aufruf, der die Entscheidung zum erneuten Wahlantritt Thalmanns erklarte:

?In Deutschland droht die monarchistische Gefahr […] Die Kommunisten konnen nicht auf dem Standpunkt stehen, daß fur uns die Frage: Monarchie oder burgerliche Republik, gleichgultig sei. Die Kommunisten sind in dieser Frage nicht gleichgultig, sondern stellen sich an die Spitze des wirklichen Kampfes gegen die monarchistische Gefahr.“ [52]

Die Entscheidung der KPD im zweiten Wahlgang erneut anzutreten, wurde in der Geschichtsschreibung der SED als von ultralinken und sektiererischen Kraften innerhalb der Partei und deren Fuhrung verantwortet angesehen. [53]

Bei der Ruckkehr vom VI. Weltkongress der Kommunistischen Internationale berichtete Thalmann Wilhelm Florin uber die Veruntreuung von Parteigeldern in Hohe von mindestens 1.500 Mark seitens des Politischen Sekretars des KPD-Bezirks Wasserkante, John Wittorf . Bei dieser Gelegenheit gab er zu, bereits seit Mai von der Unterschlagung gewusst zu haben, sie jedoch verschwiegen zu haben, um Schaden von der Partei im Rahmen der Reichstagswahl 1928 abzuwenden fur die Wittorf auch kandidierte. Er hatte seit 1927 seine Funktion im Bezirk Wasserkante inne und war seit dem 11. Parteitag Mitglied im ZK. Willy Presche , Ludwig Riess und John Schehr waren auf die Unterschlagung aufmerksam geworden und baten um ein Gesprach Thalmanns mit Wittorf. Er konnte Wittorf davon uberzeugen, Schuldscheine auszustellen und uber diese das Geld der Partei zuruckzuzahlen.

Am Abend des 26. September 1928 schloss das Zentralkomitee der Partei den Hamburger Wittorf aus der Partei aus und entfernte ihn von allen politischen Amtern. Die Parteirechte ? die Versohnler  ? forderte sogar den Ausschluss Thalmanns aus der Partei. Dieser beantragte ? den Statuten entsprechend ? eine Diskussion im Exekutivkomitee der Kommunistischen Internationale (EKKI) und bekannte sich zu seinen Fehlern in der Wittorf-Affare . Am Ende der ZK-Sitzung fokussierte man eine offentliche Parteidiskussion, indem man einen Text uber Thalmanns Verfehlungen im Partei-Organ Die Rote Fahne platzierte. In der Druckerei zog man in Erwagung, den Text nicht abzudrucken. [54] Thalmann sollte all seiner Amter enthoben werden. Er erklarte, sein Parteiamt bis zur endgultigen Klarung des Falles ruhen zu lassen. (Die oft anzutreffende Aussage, Thalmann sei abgesetzt worden, ist unzutreffend.) [55] Weitergehende Antrage waren der Ausschluss von Presche, Ries und Schehr, die Thalmann auf die Unterschlagung Wittorfs hinwiesen, die Einberufung eines Sonderparteitags, die Umformung des Zentralkomitees mit der Einbeziehung von Heinrich Brandler und August Thalheimer in die Parteiarbeit und die Einstellung der Hetze gegen die Rechten in der Partei. Es wurde versucht, die Affare auszunutzen, um einen Putsch innerhalb der Partei durchzufuhren und die Beschlusse des 11. Parteitags in Essen zu revidieren. Es kam zu Protesten innerhalb der Partei und der Roten Fahne . [56] [57]

Das EKKI setzte Thalmann am 6. Oktober nach einer Intervention Stalins wieder in seine Parteifunktionen ein. [58] Stalin verurteilte die Fraktionsbildung innerhalb der KPD, die Lenin schon in seinem Werk Was tun? kritisiert hatte und die bei den Mitgliedsparteien der KI verboten war, obgleich die Broschure sich auf die besondere Rolle der Parteien im damaligen zaristischen System konzentrierte, da eine legale Parteiarbeit unmoglich erschien. Des Weiteren wurden die Beschlusse des Essener Parteitags durch das EKKI bestatigt, der Ausschluss Wittorfs und die fehlerhafte Haltung Thalmanns bestatigt. Dem EKKI-Prasidium lag ein Telegramm vor, das am 5. Oktober Otto Kuusinen zugegangen war. Darin distanzierten sich 25 Mitglieder des deutschen ZK von dessen am 26. September gefassten Beschluss gegen Thalmann. [56] Philipp Dengel , der als Sekretar des ZK den Vorsitz mit Thalmann innehatte und ebenfalls fur dessen Absetzung stimmte, wurde auf dem nachfolgenden Parteitag der KPD nicht wieder bestatigt und war nur einfaches Mitglied im ZK. Thalmann besaß nun den alleinigen Vorsitz der Partei. [59] Daraufhin kehrte Heinrich Brandler, der bis dahin im Moskauer Ehrenexil weilte, zusammen mit Thalheimer zuruck und grundete als kommunistische Gegenspielerin die KPD-O , woraufhin alle Beteiligten aus der KPD ausgeschlossen wurden.

In den nachfolgenden Wochen wurde in den KPD-Bezirken in Sitzungen der Bezirksleitungen und Parteiarbeiterkonferenzen die Resolution der EKKI diskutiert und zur Abstimmung gestellt. Die parteiinterne Abstimmung ergab eine dominierende Majoritat in der Partei . [56] Die Affare samt ihrem Widerhall in der Offentlichkeit schadete der KPD in ihrer Kampagne fur einen Volksentscheid gegen den angestrebten Panzerschiffsbau der SPD-Regierung, den sie in der Opposition zuvor bekampft hatte. [60]

Reichsprasidentenwahl 1932

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Wahlwerbung ?Wahlt Thalmann“ zur Reichsprasidentenwahl 1932 an einer Hausfassade in Weimar, 2013

Die Reichsprasidentenwahl von 1932 war die zweite und letzte Reichsprasidentenwahl in der Weimarer Republik, bei der der Reichsprasident direkt vom Volk gewahlt wurde und bei der Adolf Hitler als Reichsprasident kandidierte. Fur die KPD trat erneut Thalmann an. Sowohl die Parteifuhrung wie auch die Komintern hofften, dass Thalmann bei der erwarteten Unterstutzung der SPD fur Hindenburg einen Großteil der SPD-Anhanger fur sich gewinnen konnte, weil diese sich weigern wurden den erklarten Monarchisten Hindenburg zu unterstutzen. [61] Eine Parole der KPD zur Wahl Thalmanns lautete: ?Wer Hindenburg wahlt, wahlt Hitler, wer Hitler wahlt, wahlt den Krieg.“ [62] Es gelang der KPD, bei allen weiter bestehenden Vorbehalten, die Unterstutzung der kleinen linkssozialistischen Organisationen Sozialistische Arbeiterpartei und Internationaler Sozialistischer Kampfbund fur Thalmann zu erreichen. Auch von linken Intellektuellen wie Carl von Ossietzky bekam Thalmann Zustimmung, weil dieser der einzige linke Kandidat sei. [62]

Hindenburg verfehlte im ersten Wahlgang mit 49,5 Prozent der Stimmen die absolute Mehrheit knapp. Thalmann konnte 4.983.341 Stimmen fur sich gewinnen, erreichte damit ein Ergebnis von 13,2 Prozent und konnte sich im Vergleich zur letzten Reichstagswahl im Juli 1930 um 400.000 Stimmen bzw. 0,1 Prozentpunkte verbessern. In den großen Arbeiterstadten wie Berlin und Hamburg musste die Partei allerdings erhebliche Verluste hinnehmen. [63] Damit war deutlich, dass die KPD die Mehrheit der wegen der Unterstutzung Hindenburgs enttauschten SPD-Anhanger trotz der Polarisierung zur Verhinderung Hitlers als Reichsprasidenten nicht fur sich gewinnen konnte. Nichtsdestotrotz entschied die KPD, Thalmann auch im zweiten Wahlgang antreten zu lassen. Gemaß dem Willen Stalins sollte sich die Partei im Wahlkampf vor allem auf die SPD als ?gemaßigten Flugel des Faschismus und Zwillingsbruder des Hitlerfaschismus“ als Teil der Sozialfaschismus -These konzentrieren. [64] Im zweiten Wahlgang verblieben mit Hindenburg, Hitler und Thalmann nur noch drei Kandidaten, unter denen Hindenburg mit der absoluten Zahl der Stimmen die Wahl fur sich entscheiden konnte. Der Zuspruch fur Thalmann sank auf 3.706.759 Stimmen, die nur noch 10,2 Prozent der abgegebenen gultigen Stimmen entsprach.

Kampf gegen die SPD

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Inschrift am Sporthaus Ziegenhals uber die illegale Sitzung im Februar 1933

Auf dem 12. Parteitag der KPD vom 9. bis 15. Juni 1929 in Berlin-Wedding ging Thalmann angesichts der Ereignisse des Blutmai , der sich dort zuvor zugetragen hatte, auf deutlichen Konfrontationskurs zur SPD. Neben innenpolitischem Engagement setzte er sich auch fur außenpolitische und nationale Belange ein, insbesondere kritisierte er die Nationalsozialisten, die nicht fur die Antrage der KPD stimmten, die einen Austritt aus dem Volkerbund und eine Beseitigung der Reparationslasten forderten. So schrieb er in einem Brief in der Neuen Deutschen Bauernzeitung Nr. 4 von 1931 : ?Die nationalsozialistischen und deutschnationalen Betruger versprachen euch Kampf zur Zerreißung des Youngplanes , Beseitigung der Reparationslasten, Austritt aus dem Volkerbund, aber sie wagten nicht einmal, im Reichstag fur den kommunistischen Antrag auf Einstellung der Reparationszahlungen, Austritt aus dem Volkerbund zu stimmen.“ In dem Brief betont er auch seine nationalen Absichten mit ?Vorwarts zur nationalen und sozialen Befreiung!“ [65] Gegen den starker werdenden Nationalsozialismus propagierte er kurze Zeit spater eine ? Antifaschistische Aktion “ als ? Einheitsfront von unten“, also unter Ausschluss der SPD-Fuhrung. Dieses Vorgehen entsprach der Sozialfaschismusthese der Komintern. Die Zerschlagung der SPD blieb ein zentrales Ziel der KPD. Die Antifaschistische Aktion diente auch dazu, deren Fuhrer als Verrater der Arbeiterklasse zu ?entlarven“. Nach der Reichstagswahl im November 1932 , bei der die NSDAP eine empfindliche Stimmeneinbuße verzeichnete, schienen die Nationalsozialisten auf einem absteigenden Ast. Thalmann verscharfte den Kampf der KPD gegen die Sozialdemokratie im Gegenzug abermals.

Als der NSDAP am 30. Januar 1933 die Macht ubertragen wurde , schlug Thalmann der SPD einen Generalstreik vor, um Hitler zu sturzen, doch dazu kam es nicht mehr. Am 7. Februar des Jahres fand im Sporthaus Ziegenhals bei Konigs Wusterhausen eine vom Zentralkomitee einberufene Tagung der politischen Sekretare, ZK-Instrukteure und Abteilungsleiter der KPD statt. Auf dem von Herbert Wehner vorbereiteten Treffen sprach Thalmann zum letzten Mal vor leitenden KPD-Funktionaren zu der am 5. Marz 1933 bevorstehenden Reichstagswahl .

Karl-Liebknecht-Haus

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Gedenktafel am Karl-Liebknecht-Haus in Berlin
Ausschnitt einer Rede Thalmanns im Rahmen des Reichstagswahlkampf 1928 als Schallplattenaufnahme

Nachdem das durch die Schlacht um Berlin schwer zerstorte Karl-Liebknecht-Haus wiederaufgebaut wurde, enthullte der Prasident der DDR Wilhelm Pieck am ehemaligen Sitz der KPD und Arbeitsstatte Thalmanns im Rahmen einer Massenveranstaltung am 16. April 1952 eine Gedenktafel zu Ehren des KPD-Vorsitzenden im Eingangsbereich des Hauses. In den Jahren 1978 bis 1980 wurde der Erdgeschoßbereich aufwendig zur großten Thalmann-Gedenkstatte der DDR umgebaut. [66] Neben Fotos, Plakaten und Publikationen wurden auch Handschriften Thalmanns ausgestellt sowie Modelle der Haftanstalt Bautzen und des Krematoriumhofs des ehemaligen KZ Buchenwalds. Die Gedenkstatte verfugte uber eine Schallplattenaufnahme als einzig bekannte Aufzeichnung der Stimme Thalmanns aus dem Reichstagswahlkampf 1928 . Nach der Auflosung der Gedenkstatte ging die Schallplatte in den Fundus des Deutschen Historischen Museums uber.

Ernst-Thalmann-Park

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Ernst-Thalmann-Denkmal von Lew Kerbel im Ost-Berliner Ernst-Thalmann-Park nach seiner Enthullung im Mai 1986

Im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg befindet sich zu Ehren von Ernst Thalmann eine Kolossalstatue . Das Thalmann-Denkmal wurde vom sowjetischen Bildhauer Lew Kerbel geschaffen. Die Enthullung erfolgte am 15. April 1986 in der heute ebenfalls unter Denkmalschutz stehenden Ernst-Thalmann-Parkanlage . [67] Am Folgetag begann an Thalmanns hundertstem Geburtstag der XI. Parteitag der SED in Berlin. Die Siedlung Ernst-Thalmann-Park ist eine Wohn- und Parkanlage mit einer Gesamtflache von 25  Hektar , wovon 16 ha auf die reinen Park- und Grunflachen entfallen. Aus Anlass der 750-Jahr-Feier Berlins im Jahr 1987 wurdigte die DDR die neu entstandene Wohn- und Parkanlage durch Ausgabe eines Briefmarkenblocks.

Das 14 Meter hohe und 15 Meter breite Ernst-Thalmann-Denkmal aus Bronze steht auf einem Sockel aus ukrainischem Granit . Es ist 50 Tonnen schwer und wurde aus 272 Einzelteilen gefertigt. Den Hauptteil des Denkmals nimmt eine Buste Thalmanns ein. In der Bluse des Rotfrontkampferbundes erhebt er die rechte Faust zum Gruß . Hinter ihm weht eine stilisierte Arbeiterfahne . Der Sockel tragt, jeweils in Großbuchstaben, vorne die Inschrift ?Ernst Thalmann“ und an den Seiten ?Rotfront“. Zum Denkmal gehorten an den Seiten des Vorplatzes zwei bronzene Stelen auf Granitsockeln, die der Rat des Stadtbezirks Prenzlauer Berg am 11. Juli 1990 entfernen ließ. Sie befinden sich seit 2012 in der Dauerausstellung Enthullt. Berlin und seine Denkmaler in der Zitadelle Spandau .

Nach etlichen Diskussionen und von Burgern vertretenen Meinungen hat der Senat von Berlin das Ensemble aus Parkanlage mit Wohnhausern und das Denkmal 2014 unter Denkmalschutz gestellt. [68] Zur Begrundung heißt es: Das Wohngebiet sei ?eine Leistungsschau des real existierenden Sozialismus“. Im Jahr 2019 lobte das Bezirksamt Pankow einen Wettbewerb zur ?kunstlerischen Kommentierung“ des Ernst-Thalmann-Denkmals aus. Darin wurde zur kritischen Auseinandersetzung mit Geschichte und Gegenwart des Ernst-Thalmann-Denkmals sowie zu innovativen Konzepten fur die Belebung des Ortes aufgerufen. Auf funf farbigen Betonelementen konnen Anwohner und Passanten zukunftig verweilen. Das Zentrum der kunstlerischen Auseinandersetzung bilden 10 Kurzfilme, die uber QR-Codes an den benutzbaren Sockeln aufgerufen werden konnen.

Ausgewahlte Gedenkorte

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Weitere Darstellung Thalmanns in der bildenden Kunst (Auswahl; ohne Plakate)

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Sonstige Ehrungen

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Symbolisches Grab Ernst Thalmanns in der Gedenkstatte der Sozialisten in Berlin

In der DDR wurde Thalmann als ?Fuhrer der deutschen Arbeiterklasse“ geehrt. Dies fuhrte zur Errichtung zahlreicher Denkmaler ihm zu Ehren sowie zur Benennung von Straßen und Schulen mit seinem Namen. Teilweise wurden diese nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 wieder umbenannt, teilweise blieben ihre Namen bestehen. 1946 wurde in Hamburg die Eimsbutteler Straße in ?Ernst-Thalmann-Straße“ umbenannt. Unter dem Eindruck des ungarischen Volksaufstandes gegen die sowjetischen Truppen der Roten Armee bekam sie am 16. Januar 1956 den Namen ?Budapester Straße“.

Nach Ernst Thalmann wurden des Weiteren benannt:

Seit 1969 gibt es in Hamburg die private ?Gedenkstatte Ernst Thalmann“ mit musealen Charakter und zugehorigen Archiv in seinem ehemaligen Wohnhaus am 1985 nach ihm benannten ?Ernst-Thalmann-Platz“. [78] In der jetzigen Justizvollzugsanstalt Bautzen befindet sich die aufgearbeitete Einzelhaftzelle Thalmanns im Originalzustand, die durch einige Gedenkelemente erganzt wurde. [79]

Fur Ernst Thalmann wurden mehrere Stolpersteine in verschiedenen Stadten verlegt:

Seit 1992 erinnert am Berliner Platz der Republik am Eingang des temporaren Besucherzentrums Deutscher Bundestag eine der 96 Gedenktafeln zur Erinnerung an von den Nationalsozialisten ermordeten Reichstagsabgeordneten an Ernst Thalmann.

In der Sowjetunion und ihren Nachfolgestaaten existierten oder existieren mehrere nach Thalmann benannte Ortschaften, teils gegrundet von deutschsprachigen Minderheiten, darunter:

Weimarer Republik

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Schon zu Lebzeiten wurde Thalmann auch von der Linken zum Teil scharf kritisiert. Die damalige KPD-Fuhrung stand dem unter seiner Fuhrung stehenden Hamburger Aufstand kritisch gegenuber. In seiner Zeit als Chef der KPD unterwarf Thalmann die deutschen Kommunisten der Hegemonie der Kommunistischen Partei der Sowjetunion . Anhanger eines unabhangigen Kurses wurden aus der Partei gedrangt.

Clara Zetkin , die im April 1925 mit ihrer Polemik gegen Thalmanns Amtsvorgangerin Ruth Fischer vor dem Exekutivkomitee der Komintern mithalf, diesen an die Spitze der Partei zu bringen, charakterisierte die KPD unter Thalmann im September 1927 als ?schwach und unfahig“, gepragt durch ?Herausbildung kleiner Kliquen , personliches Intrigieren, Gegeneinanderarbeiten“. Einem scheinbar hilflosen Thalmann attestiert sie, dass er ?… kenntnislos und theoretisch ungeschult ist, in kritiklose Selbsttauschung und Selbstverblendung hineingesteigert wurde, die an Großenwahnsinn grenzt und der Selbstbeherrschung mangelt …“ Fur Zetkin schwanke Thalmann ?zwischen Anfallen einer richtigen Einschatzung der Lage und ihrer Konsequenzen und Anfallen tobender Abwehr dagegen“, so dass er ?sich in Widerspruch zu sich selbst jeden Tag anders einstellen“ konne. [81] In einem Brief an Zetkin Ende November 1928 charakterisiert August Thalheimer , der ehemalige fuhrende Theoretiker der KPD, kurz vor dessen Grundung der KPO die ?oberen und mittleren Parteispitzen“ der KPD unter Thalmann als gepragt durch ? Faulnis , Unfahigkeit, Perfidie , Borniertheit und Verblendung “. [82]

Bundesrepublik Deutschland

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Der Historiker Gotz Aly kritisiert Thalmanns Rolle im Hamburger Aufstand , bei dem 14 Polizisten, 24 Aufstandische und 61 unbeteiligte Burger starben. Weiterhin kritisiert Aly Thalmanns Unterstutzung der Sozialfaschismustheorie , mit der er die SPD zum Hauptfeind erklarte und so den Untergang der Weimarer Republik forderte. [83]

Die Strategie der KPD wahrend der Weimarer Republik, in der SPD einen Hauptfeind zu sehen, wird als Schwachung der antifaschistischen Krafte gesehen. Der Kommunismus-Forscher Hermann Weber urteilt kritisch: ?Thalmann muss bei allem Respekt fur seine Standhaftigkeit in Hitlers Kerker nachgesagt werden, dass er nur ein Provinzpolitiker mit demagogischem Talent war.“ Klaus Schroeder , der Leiter des Forschungsverbundes SED-Staat an der Freien Universitat Berlin , stellt in dem Artikel Warum wir Thalmann nicht ehren sollten fest, dass der ?KPD-Fuhrer ein Gegner der Demokratie“ war. [84]

Deutsche Demokratische Republik

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Die Grundung der spateren Staatspartei SED hatte verstarkte Bemuhungen zur Folge, das Andenken an Thalmann in der SBZ und nachfolgenden DDR wachzuhalten. Er galt fur die Partei durchgangig als ?Deutschlands unsterblicher Sohn“ und ?bedeutendster Arbeiterfuhrer“ und fand als idealisierte politisch-ideologische Leitfigur Eingang im Erziehungs- und Bildungssystem. In diesem Zusammenhang war auch die politische Massenorganisation fur Kinder in der DDR nach Thalmann benannt. Die Staatsoberhaupter der DDR von Wilhelm Pieck uber Walter Ulbricht zu Erich Honecker inszenierten sich hierbei in personlicher wie politische Traditionslinie zu Thalmann, um aus dieser einen Berechtigungsanspruch abzuleiten. Basierend auf der Leitfigur Thalmann berief man sich im eigenen wie staatlichen Handeln auf die vorbildhaften Thalmannschen Traditionen , deren Bestandteil waren:

  • die systematische und umfassende Aneignung und Anwendung des Marxismus-Leninismus ,
  • eine konsequente Verwirklichung der marxistisch-leninistischen Lehre der SED als Partei,
  • die Verbundenheit mit den Massen samt der Entwicklung einer wirksamen breiten Massenpolitik und
  • ein Einstehen im Geiste des proletarischen Internationalismus sowie
  • die seit 1974 in der DDR-Verfassung fixierte und unverbruchliche Verbundenheit mit der KPdSU und der Sowjetunion. [85]
  • Locarno, der neue Kriegspakt. Rede in der Sitzung des deutschen Reichstags am 24. November 1925 . Vereinigung Internationaler Verlagsanstalten, Berlin 1925, DNB   577974084 .
  • Der Kampf um die Gewerkschaftseinheit und die deutsche Arbeiterklasse. Referat und Schlußwort auf dem 10. Parteitag der KPD . Vereinigung Internationaler Verlagsanstalten, Berlin 1925, DNB   577974076 .
  • Fur die proletarische Einheitsfront. Rede . Vereinigung Internationaler Verlagsanstalten, Berlin 1927, DNB   57797405X .
  • Wedding gegen Magdeburg (revolutionarer Befreiungskampf oder kapitalistische Sklaverei) . Internationaler Arbeiter-Verlag, Berlin 1929, DNB   576662453 .
  • Die Eroberung der Mehrheit der Arbeiterklasse. Bericht des Genossen Thalmann uber die Tagung des erweiterten Prasidiums des EKKJ . Internationaler Arbeiter-Verlag, Berlin 1930, DNB   577974068 .
  • Vorwarts unter dem Banner der Komintern. Rede auf der Tagung des ZK der KPD am 14. Mai 1931 . Internationaler Arbeiter-Verlag, Berlin 1931, DNB   576662437 .
  • Volksrevolution uber Deutschland. Rede auf dem Plenum des ZK der KPD . Internationaler Arbeiter-Verlag, Berlin 1931, DNB   576662429 .
  • Katastrophe oder Sozialismus? Ernst Thalmanns Kampfruf gegen die Notverordnungen . Internationaler Arbeiter-Verlag, Berlin 1931, DNB   576662380 .
  • Kampfreden und Aufsatze . Verlagsgenossenschaft auslandischer Arbeiter, Moskau 1931, DNB   576662372 .
  • Die Lage in Deutschland und die Aufgabe der Kommunistischen Partei Deutschlands. 11. Plenum des EKKI . Hoym-Verlag , Hamburg 1931, DNB   576662399 .
  • Wie schaffen wir die Rote Einheitsfront? Thalmanns Antworten auf 21 Fragen von SPD-Arbeitern! Verlag Antifaschistische Organisation, Berlin 1932, DNB   576662461 .
  • Was will die antifaschistische Aktion? Schneller, Berlin 1932, DNB   576662445 .
  • Paris?Berlin ? Unser Kampf gegen den imperialistischen Krieg, gegen Versailles. Fur die soziale und nationale Befreiung . Schneller, Berlin 1932, DNB   576662402 (mit Maurice Thores).
  • Im Kampf gegen die faschistische Diktatur ? Rede und Schlußwort des Genossen Ernst Thalmann auf der Parteikonferenz der KPD . KPD, Berlin 1932, DNB   576662364 .
  • Der revolutionare Ausweg und die KPD. Rede auf der Plenartagung des ZK der KPD am 19. Februar 1932 in Berlin . Internationaler Arbeiter-Verlag, Berlin 1932, DNB   576662321 .
  • Arbeitende Jugend im Kampf gegen Faschismus und imperialistischen Krieg. (Rede auf der Plenartagung des ZK des KJVD) . 1932, DNB   576662356 .
  • Fur die proletarische Einheitsfront. Rede . 1933, DNB   576662348 .

Postum erschienen:

  • Antwort auf Briefe eines Kerkergenossen . Dietz Verlag, Berlin 1961, DNB   455032408 .
  • Ausgewahlte Reden und Schriften in zwei Banden . Frankfurt am Main, 1977, DNB   780254376 .
  • Ernst Thalmann und die Jugendpolitik der KPD . Verlag Junge Welt, Berlin 1984, DNB   871369486 .
  • Ernst Thalmann: Zur Machtfrage. Reden, Artikel und Briefe 1920?1935 . Verlag Dietz, Berlin 1982, DNB   830417443 .
  • Briefe ? Erinnerungen . Dietz Verlag, Berlin 1986.
  • Erfullt die Gewerkschaften mit dem Geist des Klassenkampfes . Verlag Tribune, Berlin 1986, ISBN 3-7303-0008-3 .
  • Die Massen mobilisieren ?bevor die Imperialisten die Kriegsfackel entzunden!“ Ernst Thalmann uber den Kampf um den Frieden. Eine Dokumentation . Parteihochschule Karl Marx, Berlin 1988, DNB   891033750 .
  • An Stalin. Briefe aus dem Zuchthaus 1939 bis 1941 . Karl Dietz Verlag, Berlin 1996, ISBN 3-320-01927-9 .

Literatur vor 1945

  • O.B. Server [d. i.: Georg Schwarz ]: Ernst Thalmann, der standhafte Prasidentschaftskandidat. In: Matadore der Politik. Sechsundzwanzig Politikerportrats mit 26 Karikaturen von Erich Goltz . Universitas, Berlin 1932, S. 102 ff.

DDR-Literatur

Literatur (seit 1996)

Commons : Ernst Thalmann  ? Sammlung von Bildern
Wikisource: Ernst Thalmann  ? Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

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  1. Geburtsurkunde Nr. 1482 (Ernst Johannes Fritz Thalmann). Internet Archive , 22. April 1886, abgerufen am 4. Februar 2024 .
  2. Thalmann, Ernst. In: Verhandlungen des Deutschen Reichstags. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 4. Februar 2024 .
  3. Thomas Weingartner: Stalin und der Aufstieg Hitlers. Die Deutschlandpolitik der Sowjetunion und der Kommunistischen Internationale 1929-1934 (=  Beitrage zur auswartigen und internationalen Politik . Band   4 ). De Gruyter, West-Berlin 1970, DNB   458597392 .
  4. Hermann Weber : Die Wandlung des deutschen Kommunismus. Die Stalinisierung der KPD in der Weimarer Republik . Europaische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 1969, DNB   458584355 .
  5. a b c d e f g Ernst Thalmann: Gekurzter Lebenslauf, aus dem Stegreif niedergelegt, stilistisch deshalb nicht ganz einwandfrei . Verfasst 1935. In: Briefe ? Erinnerungen . Dietz Verlag, Ost-Berlin 1986, DNB   881374032 .
  6. Hamburgisches Adress-Buch fur 1887. Staats- und Universitatsbibliothek Hamburg, abgerufen am 4. Februar 2024 .
  7. Hamburgisches Adress-Buch fur 1887, Straßenverzeichnis. Staats- und Universitatsbibliothek Hamburg, abgerufen am 4. Februar 2024 .
  8. a b c d e f g h i j k l m n o Gunter Hortzschansky (Hrsg.): Ernst Thalmann. Eine Biographie . Dietz-Verlag, Ost-Berlin 1980, DNB   550702350 .
  9. Hamburgischer Correspondent und Hamburgische Borsen-Halle. Morgenausgabe, 5. Marz 1892.
  10. Hamburger Adress-Buch fur 1894. Staats- und Universitatsbibliothek Hamburg, abgerufen am 4. Februar 2024 .
  11. Hamburger Adress-Buch fur 1895, Straßenverzeichnis. Staats- und Universitatsbibliothek Hamburg, abgerufen am 4. Februar 2024 .
  12. Briefe aus dem Gefangnis an seine Angehorigen. In: Bibliothek deutscher Kampfer fur den Sozialismus. Josef A. Preiselbauer, archiviert vom Original (nicht mehr online verfugbar) am 7. Mai 2017 ; abgerufen am 4. Februar 2024 .
  13. a b Susanne Eckelmann: Ernst Thalmann. Tabellarischer Lebenslauf im LeMO ( DHM und HdG )
  14. Auszug aus den Deutschen Verlustlisten (Preuß. 672) vom 30. Oktober 1916, S. 15924 ( java.genealogy.net ).
  15. Norman LaPorte: ?Legenden haben ein zahes Leben“: Ernst Thalmann, der Erste Weltkrieg und Erinnerung in der DDR , in: Emmanuel Droit, Nicolas Offenstadt (Hrsg.): Das rote Erbe der Front: Der Erste Weltkrieg in der DDR , De Gruyter Oldenbourg, Munchen 2022, ISBN 978-3-11-071073-1 , S. 79?97, hier S. 82.
  16. Ernst Thalmann. Briefe und Erinnerungen , Dietz Verlag, Berlin, 1986, S. 63.
  17. Paul Neumann : Hamburg unter der Regierung des Arbeiter- und Soldatenrats. Tatigkeitsbericht, erstattet im Auftrage der Exekutive des Arbeiterrats Groß-Hamburg. Hamburg 1919, S. 90. DNB 575231572
  18. Die erste Hamburgische Burgerschaft von 1919. Stiftung Historische Museen Hamburg, Dezember 2019, abgerufen am 4. Februar 2024 .
  19. Ronald Friedmann : Marzkampfe 2021 . In: Z. Zeitschrift Marxistische Erneuerung , Marz 2021; abgerufen am 3. August 2022.
  20. Jorn Lindner, Frank Muller: Ernst Thalmann . In: Mitglieder der Burgerschaft - Opfer totalitarer Verfolgung . 3., uberarbeitete und erganzte Auflage. Burgerschaft der Freien und Hansestadt, Hamburg 2012, DNB   1023694999 ( Volltext bei "Stolpersteine Hamburg" [abgerufen am 4. Februar 2024]).
  21. Kommunistische Internationale (Hrsg.): Thesen uber die Taktik. Angenommen in der 24. Sitzung des III. Weltkongresses vom 12. Juli 1921 . Verlag C. Hoym Nachf., Hamburg 1921, DNB   362878994 .
  22. a b Kay Dohnke: ?Deutsch-nationales Strauchrittertum“ . In: taz. die tageszeitung . 27. Juni 1997, S.   22 ( Volltext bei der taz [abgerufen am 4. Februar 2024]).
  23. Norbert Fischer, Hanna Vollmer-Heitmann: Die Chronik Hamburgs . Chronik Verlag, Dortmund 1991, ISBN 3-611-00194-5 , S.   415 .
  24. Werner Jochmann: Nationalsozialismus und Revolution. Ursprung und Geschichte der NSDAP in Hamburg. 1922?1933. Dokumente. Europaische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 1963; zeitgeschichte-hamburg.de (PDF; 17 MB).
  25. Einzelheiten zur Verhaftung Thalmanns in Thilo Gabelmann: Thalmann ist niemals gefallen? Eine Legende stirbt. Das Neue Berlin, Berlin 1996, ISBN 3-359-00800-6 , S. 57?64.
  26. a b c d Ronald Sassning : Thalmann, Wehner, Kattner, Mielke. Schwierige Wahrheiten . In: Utopie kreativ . Nr.   114 , April 2000, S.   362–375 ( Online bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung [PDF; abgerufen am 4. Februar 2024]).
  27. Eberhard Czichon , Heinz Marohn : 1886-1933 . In: Thalmann. Ein Report . Band   1 . Verlag Wiljo Heinen, Berlin 2010, ISBN 978-3-939828-56-3 .
  28. a b c d e Eberhard Czichon , Heinz Marohn : 1933-1944 . In: Thalmann. Ein Report . Band   2 . Verlag Wiljo Heinen, Berlin 2010, ISBN 978-3-939828-56-3 .
  29. Rainer Orth : Martin Lennings und das Ratsel des Reichstagsbrandes . W. Kohlhammer, Stuttgart 2021, ISBN 978-3-17-040940-8 , S.   59 .
  30. Roetter, Friedrich. In: Werner Roder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Band 1: Politik, Wirtschaft, Offentliches Leben. Saur, Munchen 1980, S. 609.
  31. Stefan Konig: Vom Dienst am Recht. Rechtsanwalte als Strafverteidiger im Nationalsozialismus. Berlin/New York 1987, S. 82 ff.
  32. Zitiert nach Konig: Vom Dienst am Recht. S. 84.
  33. Bernhard H. Bayerlein (Hrsg.): Georgi Dimitroff. Tagebucher 1933?1943. Aufbau-Verlag, Berlin 2000, S. 364.
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