Elcaset
war ein japanisches
Audio-Cassettenformat
.
Elcaset wurde von
Panasonic
(unter dem fur HiFi-Komponenten genutzten Markennamen
Technics
),
Sony
und
TEAC
entwickelt und 1976 in den Markt eingefuhrt. Ziel war die Schaffung eines Tontragers, der den Bedienungskomfort einer
Compact Cassette
mit der exzellenten Tonqualitat des
Spulentonbands
vereint. Es wurde als Alternative zur damals popularen, klanglich aber nicht zufriedenstellenden Compact Cassette positioniert. Diese wurde von
Philips
1963 auf den Markt gebracht. JVC brachte 1977 ein Modell auf den Markt.
Die japanischen Hersteller
Aiwa
,
Akai
und
Marantz
sollen seinerzeit ebenfalls Interesse am Elcaset-Format bekundet haben; zu entsprechenden Geraten kam es aber nicht.
Obwohl Elcaset seinerzeit hochsten
Hi-Fi
-Anspruchen gerecht wurde, konnte sich das System gegen die bereits weit verbreitete Compact Cassette nicht durchsetzen, denn dank erheblich besserer Technik in Hifi-Cassettendecks und besserer Bandqualitat konnten letztere qualitativ aufholen und wurden durch Massenproduktion erschwinglicher. Zudem kundigte sich Anfang der 80er Jahre bereits die Digitaltechnik im Amateurmarkt an, was dazu beigetragen haben mag, dass Kaufer nicht gern in ein neues analoges hochpreisiges System investieren mochten.
Beim Hersteller Sony kam hinzu, dass die Mechanik der nur mit einem bzw. zwei Motoren bestuckten Modelle EL-5 und EL-D8 dem Alltag nicht gewachsen war ? haufig waren die Rutschkupplungen hinter den Auf- und Abwickeldornen schon nach wenigen Monaten verschlissen, was sich durch quietschende Gerausche bemerkbar machte.
Im Ergebnis wurden bis zur Einstellung der Produktion Anfang der 1980er-Jahre nur verhaltnismaßig geringe Stuckzahlen verkauft; auf dem Liebhabermarkt werden heute teilweise betrachtliche Preise erzielt.
Das Elcaset-Band ist 6,3 mm (¼
"
) breit und lauft mit der
Bandgeschwindigkeit
von 9,5 cm/s (3¾"/s), identisch zu den meisten
Spulentonbandgeraten
und doppelt so schnell wie die Kompaktkassette. Dadurch sind Elcaset-Kassetten um einiges großer als Kompaktkassetten.
Im Unterschied zur Compact Cassette wird das Band wahrend des Betriebs aus der Kassette herausgezogen, um so das durch mechanische Toleranzen bedingte Problem der ungenauen Bandfuhrung zu umgehen. Elcaset-Gerate sind in ihrer Bauform den gewohnlichen Kassettendecks sehr ahnlich, lediglich aufgrund der großeren Kassetten etwas hoher. Auch die Bedienung ist weitestgehend identisch.
Elcaset-Bander gab es mit 60 und 90 Minuten Laufzeit, wobei die Kassetten beidseitig bespielbar sind. Die Recorder sind fur
Eisenoxid
-,
Chromdioxid
- und
Ferrochrom
-Cassetten geeignet. Tatsachlich angeboten wurden aber nur Eisenoxid- und Ferrochrom-Bander.
- Großer
Dynamikbereich
dank der Tonbandbreite von 6,3 mm = ¼" und der Bandgeschwindigkeit von 9,5 cm/s = 3¾"/s.
- Exakter Bandtransport: Fur den Kopfkontakt wird das Band aus dem Kassettengehause herausgefuhrt, so dass die Genauigkeit der Kassettenkonstruktion auf den Bandlauf keinen Einfluss hat.
- Die Bandspuren sind ? entsprechend der Compact Cassette ? Mono/Stereo-kompatibel.
- Eine unabhangige Steuerspur ist vorgesehen (z. B. fur Synchronisierimpulse bei Film- und Dia-Vertonung).
- Spezielle Aussparungen im Gehause erlauben die automatische Umschaltung der Vormagnetisierung und Entzerrung ? zur Anpassung an drei standardisierte Bandtypen. Herausbrechbare Kunststoff-Laschen markierten den Einsatz der
Dolby-B
-
Rauschunterdruckung
. Entsprechende Automatiken fanden sich aber nur im tragbaren Sony-Elcaset-Recorder EL-D8. An allen anderen Recordern musste der Anwender Bandsorte und Rauschunterdruckung per Schalter aktivieren.
- Die Cassetten konnten durch verschiebbare Kunststoff-Laschen als ?bespielt“ (keine Aufnahme moglich) bzw. ?leer“ (Aufnahme moglich) gekennzeichnet werden.
- ↑
thevintageknob.org, abgerufen am 25. Mai 2021.