Dieser Artikel befasst sich mit dem Radsportler Egon Adler. Zum Maler siehe
Egon Adler (Maler)
.
Egon Adler
(*
18. Februar
1937
in
Großposna
bei
Leipzig
[1]
; †
28. Januar
2015
[2]
) war ein
DDR
-
Radsportler
.
Mit 12 Jahren bestritt er sein erstes Radrennen auf einem selbst gebauten Rad. Zunachst war er Mitglied in der BSG Motor
Stotteritz
.
[3]
Der gelernte
Dachdecker
startete spater fur den
SC Rotation Leipzig
. 1975 errang er seinen ersten bedeutenden Erfolg mit dem Gewinn des
Tribune Bergpreises
[4]
. Diesen konnte er auch in den Jahren 1959, 1963 und 1964 gewinnen.
Seine radsportliche Karriere begann Adler 1949 als Zwolfjahriger auf einem Damenrad als Tourenfahrer. Sein erster Verein war die BSG Motor Stotteritz., spater wechselte er zum SC Rotation, dann zum SC DHfK Leipzig.
[1]
Bei
Rund um das Muldental
war er 1955 erfolgreich. 1957 wurde Adler im Rennen der
UCI-Straßen-Weltmeisterschaften
auf dem 45. Rang klassiert. 1958 nahm er zum ersten Mal an der
Friedensfahrt
teil und gewann die langste Etappe von
Gorlitz
nach
Berlin
. In der Gesamteinzelwertung belegte er den funften Platz. Diesen Erfolg konnte er im darauffolgenden Jahr wiederholen, wobei er weitere zwei Etappen fur sich entschied. 1958 wurde er
DDR-Meister
in der
Mannschaftsverfolgung
und 3. in der Gesamteinzelwertung der DDR-Rundfahrt (mit zwei Etappensiegen) sowie im Jahr darauf DDR-Meister im
Mannschaftszeitfahren
. 1959 errang er die Silbermedaille im
Zweier-Mannschaftsfahren
bei den
DDR-Meisterschaften
.
Im Jahre 1960 gewann Adler erneut zwei Etappen der Friedensfahrt und ubernahm nach seinem Sieg auf dem neunten Teilstuck erstmals das
Gelbe Trikot
des Gesamtfuhrenden von seinem Mannschaftskameraden
Manfred Weißleder
. Nachdem ihm Weißleder durch seinen Erfolg auf der zehnten Etappe dieses wieder entrissen hatte, fuhr Adler auf dem Weg in seine Heimatstadt Leipzig wiederum ins
Gelbe
. Seine Fuhrung in der Gesamtwertung konnte er behaupten, bis er am Schlusstag schwer sturzte. Nachdem er sich auf der Ersatzmaschine gerade wieder an das Hauptfeld herangekampft hatte, erlitt er einen Defekt und verlor endgultig den Anschluss zum
Hauptfeld
. Die bis dahin in der
Mannschaftswertung
fuhrende
DDR
-Mannschaft beorderte ihren Kapitan
Tave Schur
und Weißleder zur Unterstutzung nach hinten. Weit uber 150 Kilometer fuhr das Trio dem Hauptfeld hinterher, ohne das Peloton wieder zu erreichen. Nachdem damit sowohl Adler als auch Weißleder ihrer Siegchancen beraubt waren, konnte
Erich Hagen
die letzte Etappe in Berlin gewinnen und damit den Sieg der DDR sowohl in der Einzel-, als auch in der Mannschaftswertung unter Dach und Fach bringen. Egon Adler fiel am letzten Tag auf den siebenten Platz in der Gesamtwertung zuruck.
Bei den
XVII. Olympischen Sommerspielen
in
Rom
nahm Adler zusammen mit Schur, Hagen und
Gunter Lorke
am erstmals ausgetragenen
Mannschaftszeitfahren
teil. Nachdem Lorke bei sengender Hitze fruh vom Rad steigen musste, qualte sich Adler uber die verbleibenden Kilometer. Teilweise wurde er dabei von Schur angeschoben. Trotzdem errangen die vier Fahrer die olympische Silbermedaille. Bei den
UCI-Straßen-Weltmeisterschaften 1960
auf dem
Sachsenring
wurde Adler Neunter. Im selben Jahr siegte er bei dem westdeutschen Klassiker Rund um Dortmund und gewann das Rennen
Berlin?Leipzig
.
Zum Jahresende wurde die erfolgreiche Friedensfahrt-Mannschaft um Schur, Adler, Hagen, Weißleder,
Bernhard Eckstein
und
Johannes Schober
zur
Mannschaft des Jahres
in der DDR gewahlt. 1961 nahm Adler zum vierten Mal in Folge an der Friedensfahrt teil, konnte aber nicht an die Erfolge seiner fruheren Teilnahmen anknupfen und musste bereits auf der 5. Etappe aufgeben.
Cottbus?Gorlitz?Cottbus
konnte er 1961 fur sich entscheiden.
Im olympischen Jahr 1964 wurde er letztmals als Straßenfahrer in die DDR-Nationalmannschaft berufen und nahm an den deutsch-deutschen Qualifikationsrennen fur Tokio teil. Er gewann das
Niekyer Dreiecksrennen
. Seinen letzten Erfolg auf der Straße feierte er 1965 beim Großen Preis von Torgau. Viermal in seiner Karriere gewann er
Quer durch Wurzen
.
Danach fuhr Adler nur noch
Steherrennen
hinter
Schrittmacher
Horst Aurich
, wurde Zweiter bei der DDR-Stehermeisterschaft 1965 und erreichte bei den
UCI-Bahn-Weltmeisterschaften
in
Anoeta
bei
San Sebastian
den funften Platz.
[2]
1966 konnte er bei der DDR-Stehermeisterschaft nur noch Platz 6 belegen und beendete seine Karriere im Alter von 29 Jahren.
Nach seiner Karriere arbeitete Adler als selbstandiger Taxiunternehmer. Adlers Vater war ebenfalls als Radsportler aktiv. Er hat drei Schwestern.
[3]
Sein Sohn
Uwe Adler
, der ebenfalls fur den SC DHfK Leipzig startete, konnte in den 1980er Jahren als Radsportler nicht die großen Erfolge des Vaters erreichen, wurde aber 1987 Sieger der DDR-Bestenermittlung im
Zweier-Mannschaftsfahren
.
Egon Adler war der Onkel des Radrennfahrers
Robert Forster
.
[2]
- olympische Silbermedaille im 100-km-Mannschaftszeitfahren 1960
- funf Etappensiege bei der Internationalen Friedensfahrt (1958?1960)
- drei Friedensfahrt-Etappen im Gelben Trikot
- Volker Kluge
:
Das große Lexikon der DDR-Sportler. Die 1000 erfolgreichsten und popularsten Sportlerinnen und Sportler aus der DDR, ihre Erfolge und Biographien.
Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2000,
ISBN 3-89602-348-9
.
- ↑
a
b
Prasidium der Sektion Radsport der DDR (Hrsg.):
Radsport-Woche
.
Nr.
21/1958
. Berlin 1958,
S.
7
.
- ↑
a
b
c
Wmk Mertins:
Radsport in Sachsen 1/2015.
In:
issuu.com.
27. Marz 2015,
S. 26
,
abgerufen am 12. April 2015
(deutsch).
- ↑
a
b
Sport im Bild
.
Nr.
9/1959
. Berlin 1959,
S.
10
.
- ↑
SPORTVEREIN LOKOMOTIVE BLANKENBURG 1949 e.V.
Abgerufen am 23. September 2019
.